Empirische Informationen über die Gesellschaft sind für die Weiterentwicklung von sozialwissenschaftlichen Theorien unerlässlich. Es ist die Aufgabe der empirischen Sozialwissenschaften, wissenschaftliche oder praktische Probleme zu lösen, Erklärungen von gesellschaftlichen Phänomenen zu finden und Zusammenhänge aufzudecken. Bei der sozialwissenschaftlichen empirischen Forschung bestimmt nicht die Methode das Problem, sondern das Problem sollte vielmehr die Auswahl der Methode bestimmen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die unterschiedlichen methodischen Instrumente miteinander zu vergleichen und abzuwägen, welche Methode sich am ehesten eignet bzw. was die Vor- und Nachteile im Vergleich zu anderen Methoden sind. (vgl. Diekmann 1997: 18)
Die vorliegende Arbeit wird durch diese Feststellung motiviert und setzt sich daher kritisch mit der Methode der telefonischen Befragung im Vergleich zur face – to – face Befragung auseinander.
Die Befragung ist die meist verwendete Erhebungsmethode in den Sozialwissenschaften. (vgl. Diekmann 1997 : 372)
Gerade die telefonische Befragung gilt heute als eine der wichtigsten Methoden in der Sozialforschung. In den letzten Jahren hat sie sich weit verbreitet und von einer anfänglichen Skepsis ihr gegenüber hat sie sich weit entfernt und als seriöse Methode etabliert. Die telefonische Befragung gewinnt in der Sozialforschung immer mehr an Bedeutung. Es werden immer mehr face – to - face Befragungen durch telefonische Befragungen ersetzt. Doch dieser Ersatz ist nicht unproblematisch. Es können nämlich nicht alle Umfragen telefonisch durchgeführt werden. Durch die Methode der telefonischen Befragung entstehen nämlich Probleme, die es abzuwägen gilt.
So stellt das Telefonieren eine eigene soziale Kommunikationsform dar. Dadurch ergeben sich eigene Möglichkeiten und Probleme hinsichtlich der sozialwissenschaftlichen Befragung, besonders im Vergleich zur face – to - face Befragung. Welche Vorschriften müssen bei dieser speziellen Kommunikationsart eingehalten werden? Auf diese Regeln wird die vorliegende Arbeit eingehen und so auch einen Überblick über die Besonderheiten der telefonischen Befragung geben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Umfrageforschung
- 2.1 Die Telefonumfrage als moderne sozialwissenschaftliche Erhebungsmethode
- 2.2 Telefonieren – eine spezielle Kommunikationsform
- 2.3 Vor- und Nachteile der telefonischen Befragung im Gegensatz zur face to face Befragung
- 3. Auswahlverfahren
- 3.1 Stichprobenziehung
- 3.2 RDD und RDL Verfahren
- 3.3 Random Route Verfahren / ADM Design
- 4. Ausfälle
- 4.1 Nicht Erreichbarkeit
- 4.2 Das Problem der Verweigerung
- 5. Fehlerquellen im Interview
- 5.1 Erwünschtheitseffekte
- 5.2 Recency Effekte
- 5.3 Meinungslosigkeit
- 6. Möglichkeiten und Probleme durch den Einsatz von Computern
- 7. Zukunftsperspektiven telefonischer Umfragen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht kritisch die Methode der telefonischen Befragung im Vergleich zur face-to-face Befragung. Sie beleuchtet die Vor- und Nachteile beider Methoden und analysiert die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich aus dem Einsatz der Telefonumfrage in der sozialwissenschaftlichen Forschung ergeben.
- Vergleich der telefonischen und face-to-face Befragung
- Analyse von Auswahlverfahren und Stichprobenziehung
- Diskussion von Fehlerquellen wie Erwünschtheits- und Recency-Effekte sowie Meinungslosigkeit
- Bedeutung des Einsatzes von Computern in der telefonischen Befragung
- Zukunftsperspektiven der telefonischen Umfragemethode
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Einleitung begründet die Notwendigkeit eines Vergleichs zwischen telefonischer und face-to-face Befragung und skizziert den Fokus der Arbeit.
Kapitel 2 (Umfrageforschung): Dieses Kapitel definiert Umfrageforschung und erläutert die Bedeutung der Telefonumfrage als moderne Erhebungsmethode.
Kapitel 3 (Auswahlverfahren): Hier werden verschiedene Auswahlverfahren und Maßnahmen zur Fehlerreduktion bei der Stichprobenziehung detailliert beschrieben.
Kapitel 4 (Ausfälle): Das Kapitel behandelt die Probleme der Nicht-Erreichbarkeit und der Verweigerung von Befragungsteilnehmern.
Kapitel 5 (Fehlerquellen im Interview): Es werden verschiedene Fehlerquellen im Interviewprozess wie Erwünschtheits- und Recency-Effekte und das Problem der Meinungslosigkeit analysiert.
Kapitel 6 (Möglichkeiten und Probleme durch den Einsatz von Computern): Dieser Abschnitt untersucht den Einfluss von Computern auf die Durchführung und Optimierung telefonischer Befragungen.
Kapitel 7 (Zukunftsperspektiven telefonischer Umfragen): Der Ausblick beleuchtet zukünftige Entwicklungen und Anwendungsmöglichkeiten der telefonischen Befragungsmethode.
Schlüsselwörter
Telefonische Befragung, Face-to-face Befragung, Umfrageforschung, Auswahlverfahren, Stichprobenziehung, Fehlerquellen, Erwünschtheitseffekte, Recency-Effekte, Meinungslosigkeit, Computerunterstützung, Sozialforschung, Methodenvergleich.
- Quote paper
- Anika Papez (Author), 2004, Probleme und Möglichkeiten der Anwendung und des Einsatzes der telefonischen Befragung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119171