Ziel dieser Ausarbeitung ist es, sich mit der Kaufentscheidung eines Pick-Up Trucks auseinandersetzen und mithilfe von verschiedenen Entscheidungstechniken den größten Nutzen einer Alternative auszuarbeiten, wodurch eine Handlungsempfehlung bei der Entscheidungsfindung abgegeben werden kann.
Ein Pick-Up Truck wird deshalb in Betracht gezogen, da ein Fahrzeug für den pferdesportlichen und jagdlichen Nutzen angeschafft werden soll. Das Fahrzeug verfügt über eine Ladefläche, die über die weiteren Zielsetzungen der Kaufentscheidung von Relevanz ist.
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Zielsystem
2.1 Zielhierarchie
3. Verfahren
3.1 Optionen der Verfahren
3.1.1 Direct-Ratio
3.1.2 Trade off
3.1.3 AHP Verfahrenswahl
3.2 Zielstufe 1
3.2.1 Funktionsziele und Finanzziele
3.3 Zielstufe 2
3.3.1 Pferdesportlicher Nutzen und Jagdlicher Nutzen
3.3.2 Anschaffungskosten und Unterhaltskosten
3.4 Operationale Ziele
3.4.1 Leistung, Drehmoment, Hubraum &Anhängerlast
3.4.2 max. Bodenfreiheit, Dachlast & Tankgröße
3.4.3Anschaffungskosten und Unterhaltskosten
3.5 Übersicht derAHP Ergebnisse
4. Alternativen
5. Wertfunktionen
5.1 Optionen der Wertefunktionen
5.1.1 Direct-Rating
5.1.2 Methode gleicher Wertdifferenzen
5.1.3 Halbierungsmethode
5.1.4 Wahl der Wertefunktion
5.2 Wertefunktionen
5.2.1 Leistung [PS]
5.2.2 Drehmoment [Nm]
5.2.3 Hubraum [ccm]
5.4.4 Anhängerlast [kg]
5.2.5 maximale Bodenfreiheit [mm]
5.2.6 Dachlast [kg]
5.2.7 Tankgröße [I]
5.2.8 Kaufpreis [€]
5.2.9 Verbrauch [1/100 km]
5.3 Ergebnis der Wertefunktion
6. Analyse der Umweltsituation auf Sicherheit
6.1 Optionen derUmweltsituation
6.1.1 Entscheidung unterUnsicherheit
6.1.2 Entscheidung unter Risiko
6.1.3 Entscheidung unter Sicherheit
6.1.4 Wahl des Umweltzustandes
7. AnalysederDaten
7.1 OptionenderAnalysen
7.1.1 ELECTRE
7.1.2 Nutzwertanalyse
7.1.3 WahldesVerfahrens
7.2 Nutzwertanalyse
7.2.1 SzenarioO
7.2.2 Szenario
7.2.3 Szenario
7.2.4 Szenarien Gegenüberstellung
8. Wertefunktionen ohne Alternativen
8.1 Methode gleicherWert Differenzen
9. Interpretation
Literaturverzeichnis
Anhang
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 - Zielhierarchie
Tabelle 2 - AHP Bewertungsskala
Tabelle 3 - Zielstufe 1: Ermittlung der Gewichtung
Tabelle 4 - Zielstufe 1:1. Quadrierung der Gewichtung
Tabelle 5 - Zielstufe 1:1. Quadrierung
Tabelle 6 - Zielstufe 1: 2. Quadrierung
Tabelle 7 - Zielstufe 1: Kohäsionsberechnung
Tabelle 8 - Zufälligkeitsindex
Tabelle 9 - Zielstufe 1: Vergleichsmethode
Tabelle 10 - Zielstufe 2: Ermittlung der Gewichtung
Tabelle 11 - Zielstufe 2: 1. Quadrierung
Tabelle 12 - Zielstufe 2: 2. Quadrierung
Tabelle 13 - Zielstufe 2: 3. Quadrierung
Tabelle 14 - Zielstufe 2: Kohäsionsberechnung
Tabelle 15 - Zielstufe 2: Vergleichsmethode
Tabelle 16 - Zielstufe 2: Ermittlung der Gewichtung (2)
Tabelle 17 - Zielstufe 2: 1. Quadrierung (2)
Tabelle 18 - Zielstufe 2: 2. Quadrierung (2)
Tabelle 19 - Zielstufe 2: 3. Quadrierung (2)
Tabelle 20 - Zielstufe 2: Kohäsionsberechnung (2)
Tabelle 21 - Zielstufe 2: Vergleichsmethode (2)
Tabelle 22 - Operationale Zielstufe: Ermittlung der Gewichte
Tabelle 23 - Operationale Zielstufe: 1. Quadrierung
Tabelle 24 - Operationale Zielstufe: 2. Quadrierung
Tabelle 25 - Operationale Zielstufe: 3. Quadrierung
Tabelle 26 - Operationale Zielstufe: Kohäsionsberechnung
Tabelle 27 - Operationale Zielstufe: Vergleichsmethode
Tabelle 28 - Operationale Zielstufe: Ermittlung der Gewichtung (2)
Tabelle 29 - Operationale Zielstufe: 1. Quadrierung (2)
Tabelle 30 - Operationale Zielstufe: 2. Quadrierung (2)
Tabelle 31 - Operationale Zielstufe: 3. Quadrierung (2)
Tabelle 32 - Operationale Zielstufe: Kohäsionsberechnung (2)
Tabelle 33 - Operationale Zielstufe: Vergleichsmethode (2)
Tabelle 34 - AHP Ergebnisse
Tabelle 35 - Alternativen Übersicht
Tabelle 36 - Alternativen Übersicht inkl. Minima & Maxima
Tabelle 37 - Wertefunktion
Tabelle 38 - Wertefunktion
Tabelle 39 - Wertefunktion
Tabelle 40 - Wertefunktion
Tabelle 41 - Wertefunktion
Tabelle 42 - Wertefunktion
Tabelle 43 - Wertefunktion
Tabelle 44 - Wertefunktion
Tabelle 45 - Wertefunktion
Tabelle 46 - Ergeniswerte der Wertefunktionen
Tabelle 47 - Nutzwerte aus Wertfunktion
Tabelle 48 - Auswertung SZ-
Tabelle 49 - Ranking SZ-
Tabelle 50 - Auswertung SZ-
Tabelle 51 - Ranking SZ-
Tabelle 52 - Auswertung Sz-
Tabelle 53 - Ranking SZ-
Tabelle 54 - Wertefunktionen ohne Alternativen: Leistung
Tabelle 55 - Wertefunktion ohne Alternativen: Drehmoment
Tabelle 56 - Wertefunktion ohne Alternativen: Hubraum
Tabelle 57 - Wertefunktion ohne Alternativen: Anhängerlast
Tabelle 58 - Wertefunktion ohne Alternativen: maximale Bodenfreiheit
Tabelle 59 - Wertefunktion ohne Alternativen: Dachlast
Tabelle 60 - Wertefunktion ohne Alternativen: Tankgröße
Tabelle 61 - Wertefunktion ohne Alternativen: Kaufpreis
Tabelle 62 - Wertefunktion ohne Alternativen: Verbrauch
Tabelle 63 - Ergebnistabelle für die Nutzwertanalyse
Tabelle 64 - Ranking Methode gleicher Wert Differenzen
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 - Alternative 1
Abbildung 2 - Alternative 2
Abbildung 3 - Alternative 3
Abbildung 4 - Alternative 4
Abbildung 5 - Alternative 5
Abbildung 6 - Alternative 6
Abbildung 7 - Alternative 7
Abbildung 8 - Alternative 8
Abbildung 9 - Verlauf der Wertefunktion 1
Abbildung 10 - Verlauf der Wertefunktion 2
Abbildung 11 - Verlauf der Wertefunktion 3
Abbildung 12 - Verlauf der Wertefunktion 4
Abbildung 13 - Verlauf der Wertefunktion 5
Abbildung 14 - Verlauf der Wertefunktion 6
Abbildung 15 - Verlauf der Wertefunktion 7
Abbildung 16 - Verlauf der Wertefunktion 8
Abbildung 17 - Verlauf der Wertefunktion 9
Abbildung 18 - Nutzwertanalyse: Szenario 0
Abbildung 19 - Nutzwertanalyse: Szenario 1
Abbildung 20 - Nutzwertanalyse: Szenario 2
Abbildung 21 - Szenarien Gegenüberstellung
Abbildung 22 - Szenarien Vergleich
Abbildung 23 - Szenarien Zusammenfassung
Abbildung 24 - Nutzwertanalyse der Methode gleicher Wert Differenzen
Abbildung 25 - Methoden im Vergleich
1. Einleitung
Grundlegend geht es nach 0‘Shea bei Entscheidungen darum, eine „Auswahl von Aktionen aus einerMenge verfügbarerMaßnahmen unterBerücksichtigung möglicher Umweltzustände mit Willensakzent" zu treffen (vgl. O'Shea, Vorlesungsfolien Entscheidungstechniken Teil 1, 2022, Folie 2). Es bedarf für eine Entscheidung demnach eine Willensbildung und einen Entschluss. Entscheidungstechniken sind an dieser Stelle Konzepte, Methoden und Prinzipien, die bei der Entscheidungsfindung unterstützen können. Dafür gibt es in der Praxis vielfältige Techniken, mit denen Entscheidungen getroffen werden können. Die Fragen „Was soll erreicht werden?“ und „Was muss erlernt werden?“ sind meist die Ausgangslage für Entscheidungstechniken (vgl. O'Shea, Vorlesungsfolien Entscheidungstechniken Teil 1, 2022, Folie 8).
Die Ausarbeitung wird sich mit dem Kauf eines Pick-Up Trucks auseinandersetzen. Ein Pick-Up Truck wird deshalb in Betracht gezogen, da ein Fahrzeug für den pferdesportlichen und jagdlichen Nutzen angeschafft werden soll. Das Fahrzeug verfügt über eine Ladefläche, die über die weiteren Zielsetzungen der Kaufentscheidung von Relevanz ist. Die weitergehende Beschreibung der jeweiligen Zielklassen erfolgt in Kapitel 2.1.
Nachdem das Zielsystem mit der Zielstufe 1 und 2 sowie den operationalen Zielen definiert wurde, werden unterschiedliche Verfahren erst erklärt und sich dann für das am besten geeignete entschieden.
Im ersten Schritt kann mithilfe der AHP Methode die Gewichtung der einzelnen Zielstufen bestimmt werden, um am Ende der AHP Berechnung eine Übersicht mit den jeweiligen Prioritäten abzubilden.
Nach der Gewichtung der Zielklassen mittels AHP werden die insgesamt acht Alternativen von Pick-Up Trucks veranschaulicht, um deren einzelne Werte anhand der Wertefunktionen von den Zielklassen zu visualisieren. Dazu wurde die Direct-Ratio Methode verwendet, wobei die einzelnen Ziele mit Nutzen bewertet wurden.
Im nächsten Kapitel wird die Umweltsituation in Bezug auf die Kaufentscheidung analysiert, um zwischen Unsicherheit, Risiko und Sicherheit bei der Entscheidung zu wählen, wodurch das weitere Vorgehen mit der Nutzwertanalyse bestimmt wird. Hier können die Werte aus der AHP-Methode und der Wertefunktion kombiniert angewendet werden. Es resultiert eine Übersicht von insgesamt drei Szenarien, die den Nutzen in Bezug auf die Gewichtung der einzelnen Ziele der jeweiligen Alternativen aufzeigen. Durch die drei verschiedenen Szenarien können verschiedene Gewichtungen an Relevanz gewinnen und es können durch einen Vergleich der Szenarien unterschiedliche Alternativen den größten Nutzen aufweisen.
Die Ausarbeitung hat sich mit den Wertefunktionen in Beziehung der Alternativen auseinandergesetzt, es war jedoch gefordert, Wertefunktionen ohne Alternativen aufzustellen. Die Ergebnisse aus dem ersten Teil sollen nicht ausgeschlossen werden, weshalb ein weiteres Kapitel über die Aufstellung der Wertfunktionen ohne Alternativen mit der Methode gleicher Wert Differenzen erstellt wird. Darauffolgt eine Nutzwertanalyse, welche wieder mit einem der vorherigen drei Szenarien verglichen wird.
Abschließend wird die Ausarbeitung in der Interpretation zuerst die Ergebnisse der AHP-Methode, der Wertefunktionen, der Analyse der Umweltsituation sowie der Nutzwertanalyse mit den drei abgebildeten Szenarien diskutieren. Darauf erfolgt die Interpretation derWertefunktion ohne Alternativen und dessen Erkenntnisse auf die vorherigen Ergebnisse.
Ziel dieser Ausarbeitung ist es, sich mit der Kaufentscheidung eines Pick-Up Trucks auseinandersetzen und mithilfe von verschiedenen Entscheidungstechniken den größten Nutzen einer Alternative auszuarbeiten, wodurch eine Handlungsempfehlung bei der Entscheidungsfindung abgegeben werden kann.
2. Zielsystem
Mit einem Zielsystem kann das Ziel mit seinen Eigenschaften (Zielvariablen) in Kombination mit den Präferenzen der entscheidenden Person abgebildet werden. Die Präferenzen werden durch Betrachtung des jeweiligen Nutzens festgelegt. Entscheidungsfelder spiegeln demnach Alternativen und Umweltzustände ab, welche Wirkungszusammenhänge mit sich bringen. Hier muss die entscheidende Person festlegen, welche Konsequenzen in der Entscheidung betrachten werden sollen. Das bedeutet, dass die Konsequenz einer Alternative ein Ergebnis einer spezifischen Konstellation von Ausprägungen der relevanten Zielgrößen darstellt, wobei Ergebnismatrixen bei der Entscheidung helfen können (vgl. O'Shea, Vorlesungsfolien Entscheidungstechniken Teil 1, 2022, Folie 15 & Klein & Scholl, 2011).
2.1 Zielhierarchie
Nach Korndörfer entsteht eine Zielhierarchie folgendermaßen: „Durch das Zerlegen der obersten Zielsetzung in operationale Teilziele entsteht in der Unternehmung ein Zielsystem. Da die Teilziele auf den verschiedenen Unternehmensebenen als Zwischen- und Unterziele wirksam werden, spricht man auch von einer Zielhierarchie“ (Korndörfer, 1989, S. 44). Mit dem Zielsystem wurde eine Zielhierarchie für den Pick-Up Truck in Tabelle 1 abgebildet, welche eine hierarchische Struktur mit Zielen enthält.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 1 - ZIELHIERARCHIE
Das abgebildete Zielsystem besteht aus zwei Zielen der Zielstufe 1, die für eine nähere Ausarbeitung in Zielstufe 2 in insgesamt vier Zielen unterteilt wurde. Die Zielklassen sind in Funktions- und Finanzzielen unterteilt, welche eine essenzielle Rolle bei der Kaufentscheidung spielen. Wie der Tabelle 1 zu entnehmen ist, können die Funktions- und Finanzziele weiter in sogenannte operationale Ziele aufgeteilt werden.
Die gewählte Fahrzeugart verfügt über viel Stauraum für reiterliches Equipment. Die Ladefläche kann bei einer pferdesportlichen Nutzung entweder für das Mitführen von Heu, Einstreu und beziehungsweise oderzum Transportieren von einer großen Kiste, in der Sattel, Trense und weiteres Equipment aufbewahrt werden. Darüber hinaus soll bei dem pferdesportlichen Nutzen der Pick-Up bei Trainings oder Wettbewerben des Springsports eingesetzt werden, wofür er folgende operationale Ziele benötigt:
- Leistung: Das Fahrzeug wird zum einen für das Ziehen von Pferdeanhängern und zum anderen für Fahrten im Gelände eingesetzt. Grade bei dem pferdesportlichen Nutzen muss sichergestellt werden, dass die Motorleistung das Transportieren problemlos gewährleisten kann.
- Drehmoment: das Drehmoment beschreibt, wie viel Kraft von der Motorleistung auf die Räder übertragen wird, was ebenfalls ein wichtiges operationales Ziel der Funktionsziele abbildet.
- Hubraum: der Hubraum ist für das Ziehen von Anhängern von Belangen und muss aus diesem Grund auch beim Kauf berücksichtigt werden.
- Anhängerlast: Es wird eingeplant, dass das Fahrzeug einen Pferdeanhänger und zwei darauf zu transportierende Pferde ziehen kann, weshalb die Anhängerlast das wichtigste Ziel bei der Kaufentscheidung ist.
Für den jagdlichen Gebrauch sollte das Fahrzeug demnach über folgende Ziele verfügen:
- Maximale Bodenfreiheit: der Pick-Up wird auch auf matschigen Straßen oder Wegen mit Hindernissen eingesetzt. Die Bodenfreiheit beschreibt den Abstand zwischen dem niedrigsten Karosserieteil und dem Untergrund. Je größer dieser ist, umso besser kann das Fahrzeug schwer befahrbare Straßen durchqueren.
- Dachlast: für die erlegten Tiere oder für weiteres jagdliches Equipment soll die Option bestehen, diese auch auf dem Dach zu transportieren, weshalb dieses Ziel ebenfalls eine Rolle bei der Kaufentscheidung spielt.
- Tankgröße: es bedarf einen großen Tank, da der Pick-Up Truck auf abgelegenen Straßen bei langen Revierfahrten eingesetzt werden wird. Dabei ist nicht an jeder Straßenecke eine Tankstelle aufzufinden.
Die Anschaffungskosten und Unterhaltskosten haben ebenfalls jeweils ein operationales Ziel, welche bei der Entscheidung zu berücksichtigen sind:
- Kaufpreis: ein Neu-Fahrzeug dieserArt bedarfeinem höheren Kaufpreis, weshalb Fahrzeuge, dessen Neupreise ca. zwischen 35.000€ bis 50.000€ liegen, betrachtet werden.
- Verbrauch: der Verbrauch der Fahrzeuge ist ebenfalls zu berücksichtigen, da wenn die Möglichkeit besteht, sich auf ein Fahrzeug fokussiert werden sollte, welches einen geringen Spritverbrauch aufweist.
Mithilfe der AHP Methode sollen die einzelnen Zielgewichtungen mathematisch ermittelt werden. Das nächste Kapitel wird sich mit der AHP-Methode befassen - mit der Methode selbst, ihrer Bewertungsskala und anschließend wird diese auf die hier vorgestellten Ziele angewendet werden.
3. Verfahren
3.1 Optionen der Verfahren
Insgesamt gibt es drei Methode, die bei der Entscheidungsfindung in Betracht gezogen werden können: das Direct-Ratio, das Trade-off sowie die AHP Methode. Folgend werden die Verfahren kurz vorgestellt und es kann durch Argumentation festgelegt werden, welche Methode für die Kaufentscheidung angewendet werden soll.
3.1.1 Direct-Ratio
Die Direct-Ratio Methode umschreibt ein direktes Verhältnis. Hier werden die jeweiligen Ziele beziehungsweise Kriterien nach persönlicher Wichtigkeit abgebildet. Die Bewertung erfolgt nach rein persönlichem Ermessen. Das Ziel mit dem geringsten Nutzen erhält eine Bewertung von 0 und die mit dem höchsten einen Nutzen von 100. Somit kann mitjedem Ziel und den dazugehörigen Alternativen eine Wertefunktion abgebildet werden (vgl. O'Shea, Vorlesungsfolien Entscheidungstechniken Teil 2, 2022, Folie 41).
3.1.2 Trade off
Bei dem Trade-off Verfahren geht es um ein Austrauschraten zwischen den in Betracht gezogenen Zielgrößen. Dabei werden immer zwei Ziele miteinander verglichen, wobei der Anteil eines Wertes so lange verändert wird, bis eine Indifferenz zwischen ihnen entsteht. Das Ganze hat zum Ziel, dass die Kriterien bei der Entscheidung eine starke beziehungsweise schwache Präferenz erhalten sollen. Dieser Vorgang wird bei allen aufgestellten Zielen durchgeführt, sodass am Ende eine indifferente Paar Funktion abgebildet und aufgelöst werden kann. Durch das Auflösen können Gewichtungen der einzelnen Funktionen entstehen (vgl. O'Shea, Vorlesungsfolien Entscheidungstechniken Teil 2, 2022, Folie 39).
3.1.3 AHP
Allgemein kann die Methode AHP (Analytic Hierarchy Process) zur Umwandlung von subjektiven Bewertungen einer relativen Wichtigkeit zu einer Anordnung von Gewichtungen verwendet werden. Bei AHP bedeutet das analytisch, dass die Entscheidungsunterstützung mathematisch mittels logischer Schlüsse erfolgt. Dazu wird eine hierarchische Strukturierung eines ungeordneten Zielkatalogs vom Groben zum Feinen aufgestellt. An dieser Stelle wird bei dieser Methode nicht von Kriterien gesprochen, sondern von Zielen (vgl. O'Shea, Vorlesungsfolien Entscheidungstechniken Teil 2, 2022, Folie 41).
Die Bewertungen der Ziele erfolgt nach der Bewertungsskala der Tabelle 2:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 2 - AHP BEWERTUNGSSKALA
Dabei wird zuerst eine Zielhierarchie benötigt, um bei der Zielstufe 1 die Gewichtung für die jeweiligen Ziele zu setzen. Im nächsten Schritt können die Kriterien der Zielstufe 2 bewertet werden. Die Gewichtung erfolgt durch das geometrische Mittel, denn je nach Priorisierung haben die jeweiligen Ziele eine unterschiedliche Ausprägung derWichtigkeit.
Um die endgültige Gewichtung zu ermitteln, werden die jeweiligen Stufen bis zu der Quadrierung berechnet, bis sich die Nachkommastellen nicht mehr verändern. Das Quadrieren soll hierbei die Genauigkeit erhöhen. Nachdem die finale Quadrierung erfolgt ist, kann die Bewertungen auf Kohäsion geprüft werden. Mithilfe der Vergleichsmethode über den Consistency Index (C.l.) und den Consistency Ratio (C.R.) werden die Bewertungen zusätzlich auf Kohäsion geprüft. Zu der Prüfung der Kohäsion oder auch Konsistenz zählen die Prüfung der Dominanz, der Transitivität und der Invarianz. In der Ausarbeitung steht die Prüfung der Transitivität im Vordergrund. (vgl O'Shea, Vorlesungsfolien Entscheidungstechniken Teil 2, 2022, Folie 41 &vgl. Hansmann, Bachem, Jarke, Katzenberger & Marusev, 1992, S. 418f.)
Verfahrenswahl
Die Wahl der Verfahrensoptionen fällt auf die AHP-Methode. Die Begründung der Wahl ist, dass es sich bei dieser Methode um die einzige handelt, welche auf die Konsistenz von Zielen prüfen kann. Diese Funktion haben die anderen zurWahl stehenden Methoden (Direct-Ratio und Trade-Off) nicht.
Aufgrund der Komplexität, die die Wahl eines Pick-Up Trucks mit verschiedenen Nutzungen mit sich bringt, eignet sich die AHP Methode, um die Prioritäten in Form von Gewichtungen zu definieren, wodurch die Möglichkeit besteht, das Entscheidungsproblem anhand von logischen Schritten mathematisch zu analysieren. Im ersten Schritt wurde dazu bereits eine Zielhierarchie in Kapitel 2 aufgestellt, welche insgesamt 9 Kriterien enthält. Diese können mit der folgenden AHP Methode einzeln verarbeitet werden.
3.2 Zielstufe 1
3.2.1 Funktionsziele und Finanzziele
Mit der ersten Zielstufe werden die Gewichtungen der Funktions- und Finanzziele definiert, die sich an der Bewertungsskale der AHP Methode orientieren. Der Pick-Up Truck soll für zwei Zwecke verwendet werden, weshalb der Fokus auf den Funktionen des Fahrzeuges liegt. Daher haben die Funktionsziele nach der AHP Bewertungsskala eine sehr viel höhere Bedeutung als die Finanzziele, was wiederum bei der Gewichtung und der darauffolgenden Quadrierung berücksichtigt wurde.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 3 - ZIELSTUFE 1: ERMITTLUNG DER GEWICHTUNG
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 4-ZIELSTUFE 1: 1.QUADRIERUNG DER GEWICHTUNG
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 5 - ZIELSTUFE 1: 1. QUADRIERUNG
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 6 - ZIELSTUFE 1: 2. QUADRIERUNG
Tabelle 4 bis Tabelle 6 zeigen auf, dass sich die Quadrierungen auf die dritte Nachkommastelle nicht mehr verändert haben, weshalb im nächsten Schritt die Kohäsionsberechnung erfolgt. Hier wird der Eigenwert Lambda ermittelt, um mit dem Zufälligkeitsindex die C.l. und C.R. Werte zu errechnen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 7 - ZIELSTUFE 1: KOHÄSIONSBERECHNUNG
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 8 - ZUFÄLLIGKEITSINDEX
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 9-ZIELSTUFE 1: VERGLEICHSMETHODE
Die C.l. und C.R. Werte zeigen auf, dass sich die Lösungen in einem legalen Lösungsraum befinden.
In den kommenden Zielstufen wurde diese Vorgehensweise wiederholt angewendet, weshalb hier die Schritte nicht noch einmal erklärt werden.
3.3 Zielstufe 2
3.3.1 Pferdesportlicher Nutzen und Jagdlicher Nutzen
Bei der zweiten Zielstufe werden der pferdesportliche und jagdliche Nutzen bewertet. Hier ist zu beachten, dass der Pick-Up Truck häufiger für das Transportieren von Pferden und der Mitnahme von Reit-Equipment verwendet wird. Deshalb wird hier die höhere Gewichtung auf den pferdesportlichen Nutzen festgelegt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 10 - ZIELSTUFE 2: ERMITTLUNG DER GEWICHTUNG
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 11 - ZIELSTUFE 2: 1. QUADRIERUNG
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 12 - ZIELSTUFE 2: 2. QUADRIERUNG
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 13 - ZIELSTUFE 2: 3. QUADRIERUNG
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 14 - ZIELSTUFE 2: KOHÄSIONSBERECHNUNG
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 15-ZIELSTUFE 2: VERGLEICHSMETHODE
3.3.2 Anschaffungskosten und Unterhaltskosten
Bei den Zielen der Finanzziele wurden die Anschaffungs- und Unterhaltskosten bewertet. Die Anschaffungskosten haben an dieser Stelle eine sehr viel höhere Bedeutung, da ein Pick-Up Truck in der Anschaffung sehr teuer ist im Gegensatz zu den Unterhalts-Kosten. Darüber hinaus sind die Unterhaltskosten bei den jeweiligen Pick-Up Trucks ähnlich, wo hingegen bei den Anschaffungskosten eine breitere Preisspanne vorliegt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 17 -ZIELSTUFE 2: 1.QUADRIERUNG (2)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 18 - ZIELSTUFE 2: 2. QUADRIERUNG (2)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 19 - ZIELSTUFE 2: 3. QUADRIERUNG (2)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 20 - ZIELSTUFE 2: KOHÄSIONSBERECHNUNG (2)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 21 - ZIELSTUFE 2: VERGLEICHSMETHODE (2)
3.4 Operationale Ziele
In der letzten Stufe der Zielstufen, den operationalen Zielen, werden zum einem die Kriterien der pferdesportlichen Nutzung und der jagdlichen Nutzung weiter gehend bewertet. Bei den Anschaffungs- und Unterhaltskosten gibt es nur jeweils ein operationales Ziel, weshalb keine weitere Bewertung erfolgt.
3.4.1 Leistung, Drehmoment, Hubraum & Anhängerlast
Bei dem pferdesportlichen Nutzen wurden die Ziele Leistung, Drehmoment, Hubraum und Anhängerlast bewertet. Das wichtigste Ziel ist hier die Anhängerlast, da der Pick-Up Truck in der Lage sein muss, zwei Pferde und einen Pferdeanhänger zu ziehen. Dafür benötigt er Leistung, weshalb dieses Ziel als zweite Priorität angesehen wird. Das Drehmoment ist ebenfalls bei der Leistung zu beachten, wobei der Hubraum ein Kompromiss Ziel sein kann.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 22-OPERATIONALE ZIELSTUFE: ERMITTLUNG DER GEWICHTE
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 23-OPERATIONALEZIELSTUFE: 1.QUADRIERUNG
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 24 - OPERATIONALE ZIELSTUFE: 2. QUADRIERUNG
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 25 - OPERATIONALE ZIELSTUFE: 3. QUADRIERUNG
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 26 - OPERATIONALE ZIELSTUFE: KOHÄSIONSBERECHNUNG
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 27 - OPERATIONALE ZIELSTUFE: VERGLEICHSMETHODE
3.4.2 max. Bodenfreiheit, Dachlast & Tankgröbe
Die operationalen Ziele der jagdlichen Nutzung sind bei ihrer Gewichtung näherungsweise gleich, nur der Dachlast wurde eine höhere Bedeutung zugeteilt, da erlegte Tiere schnell mehr als 50 kg wiegen können, wodurch der Fokus bei der Dachlast eines Pick-Up Trucks etwas höher ist als die maximale Bodenfreiheit und die Tankgröße.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 28 - OPERATIONALE ZIELSTUFE: ERMITTLUNG DER GEWICHTUNG (2)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 29 - OPERATIONALE ZIELSTUFE: 1.QUADRIERUNG (2)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 30 - OPERATIONALE ZIELSTUFE: 2. QUADRIERUNG (2)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 31 - OPERATIONALE ZIELSTUFE: 3. QUADRIERUNG (2)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 32 - OPERATIONALE ZIELSTUFE: KOHÄSIONSBERECHNUNG (2)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 33 - OPERATIONALE ZIELSTUFE: VERGLEICHSMETHODE (2)
3.4.3 Anschaffungskosten und Unterhaltskosten
Die Anschaffungs- und Unterhaltskosten haben jeweils nur ein weiteres operationales Ziel: den Kaufpreis und den Verbrauch. Aus diesem Grund muss bei diesen Zielen keine weitere Ermittlung der Gewichtung vorgenommen werden, da an dieser Stelle keine weitere Entscheidungsoption besteht.
3.5 ÜBERSICHT DER AHP ERGEBNISSE
Tabelle 34 bildet zusammenfassend die berechneten Gewichtungen der AHP Methoden ab, wodurch diese Übersicht entsteht:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
TABELLE 34-AHP ERGEBNISSE
Die Priorität zeigt dabei, wie wichtig beziehungsweise wie groß die Priorisierung jedes einzelnen Ziels für die Kaufentscheidung ist:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Resümierend passen die berechneten Werte gut zu den Vorstellungen der Kaufentscheidung, weshalb sich die Methode zu diesem Zeitpunkt als nützlich erweist. Als nächstes werden die einzelnen Alternativen vorgestellt, die für die Entscheidung hinzugezogen werden.
[...]
- Arbeit zitieren
- Louisa Ottens (Autor:in), 2022, Entscheidungstechniken für eine Kaufentscheidung anhand eines Beispiels. Kauf eines Pick-Up Trucks für den jagdlichen und pferdesportlichen Nutzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1190658
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