In der Arbeit soll die Sub-Kultur der Incels beschrieben, charakterisiert sowie analysiert werden und mit Hilfe von sozialwissenschaftlichen Konflikttheorien die Ursache der Gewaltaffinität dieser Gruppe skizzieren zu können.
„Incels“ – ein Kofferwort, welches für „Involuntarycelibate“ steht, zu Deutsch also „unfreiwillig enthaltsam/zölibatär“ – beschreibt eine Sub-Kultur von heterosexuellen Männern, welche von einem „Recht auf Sex“ überzeugt sind. Der Begriff fand seinen Ursprung in einer ehemaligen Selbsthilfegruppe einer kanadischen Studentin. „Alana’sInvoluntaryCelibacy Project“ sollte schüchternen Menschen Hilfe und Unterstützung in Bezug auf ihr Sexual- und Liebesleben bieten. Das Angebot war gleichermaßen für Männer sowie für Frauen gedacht. Nachdem die Gründerin des Forums die Selbsthilfegruppe verließ, übernahmen ausschließlich („unfreiwillig“) jungfräuliche, heterosexuelle Männer das Forum und benutzen den Begriff „Incel“ fortan als Selbstbezeichnung. Ihre Gemeinsamkeit lag neben der Jungfräulichkeit und ihrer sexuellen Orientierung auch darin, dass sie überzeugt davon waren, nicht selbst für ihr „mangelndes“ Sexleben verantwortlich zu seien. Der Grund ihrer Jungfräulichkeit sei dem zu schulden, dass Frauen ihnen die Befriedigung verwehren und ihr „Recht auf Sex“ nicht erfüllen. Mit dafür verantwortlichen seien nicht nur die Frauen selbst, sondern auch gut-aussehende Männer. Auf diesem Weltbild gründet die gesamte Ideologie der Gruppierung der Incels.
Doch schon lange beschränken sich die Aktionen der Incels nicht mehr auf Online-Foren. Besonders im englischen Sprachraum, wie USA und Kanada, kam es in den letzten Jahren vermehrt zu Gewalttaten von Männern, welche sich selbst der Incel-Gruppierung zugehörig beschreiben.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Incels
- 2.1 Charakterisierung
- 2.2 Ideologie
- 2.3 Verhalten
- 3 Konflikttheorien
- 3.1 Konflikt und Gewalt
- 3.2 Ursachen
- 4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Subkultur der Incels, charakterisiert ihre Mitglieder, analysiert ihre Ideologie und ihr Verhalten, und versucht mithilfe sozialwissenschaftlicher Konflikttheorien die Ursachen ihrer Gewaltaffinität zu erklären. Das Ziel ist ein tiefergehendes Verständnis der Incel-Bewegung und ihrer Verbindung zu Gewalt.
- Charakterisierung der Incel-Subkultur und ihrer demografischen Merkmale
- Analyse der Incel-Ideologie, insbesondere des „Lookism“-Konzepts und der Rolle von Frauen
- Untersuchung der Verbindung zwischen Incel-Ideologie und Gewaltbereitschaft
- Anwendung sozialwissenschaftlicher Konflikttheorien zur Erklärung der Gewaltaffinität
- Beziehung zwischen Incel-Ideologie und gesellschaftlichen Faktoren wie Feminismus und Liberalismus
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt den Begriff „Incel“ (Involuntary Celibate) ein und beschreibt die Entstehung dieser Subkultur aus einer ehemaligen Selbsthilfegruppe. Sie hebt die zentrale Rolle des vermeintlichen „Rechts auf Sex“ in der Incel-Ideologie hervor und verweist auf die zunehmende Gewaltbereitschaft innerhalb der Gruppe, illustriert durch Beispiele wie das Attentat von Toronto. Die Einleitung legt den Fokus auf die Notwendigkeit, die Incel-Subkultur zu analysieren und die Ursachen ihrer Gewaltaffinität mithilfe sozialwissenschaftlicher Konflikttheorien zu untersuchen.
2 Incels: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Incel-Subkultur, indem es ihre Mitglieder charakterisiert, ihre Ideologie darstellt und ihr Verhalten skizziert. Es werden demografische Daten präsentiert, die auf Studien basieren, welche das Durchschnittsalter, die geografische Verteilung und den Bildungsgrad von Incels beschreiben. Die Enthaltsamkeit als zentrales Merkmal wird hervorgehoben, wobei der Unterschied zwischen freiwilliger und unfreiwilliger Enthaltsamkeit betont wird. Der Abschnitt legt den Grundstein für das Verständnis der komplexen Dynamiken innerhalb der Incel-Gemeinschaft.
Schlüsselwörter
Incels, Involuntary Celibate, Gewalt, Ideologie, Lookism, Konflikttheorien, Feminismus, Liberalismus, Sex, Macht, Gesellschaft, Online-Foren, Gewaltbereitschaft, Demographie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Incel-Subkultur
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Incel-Subkultur, untersucht ihre Mitglieder, Ideologie und ihr Verhalten und erklärt die Ursachen ihrer Gewaltaffinität mithilfe sozialwissenschaftlicher Konflikttheorien. Es werden demografische Merkmale, die Incel-Ideologie (insbesondere "Lookism"), der Zusammenhang zwischen Ideologie und Gewaltbereitschaft sowie der Einfluss gesellschaftlicher Faktoren wie Feminismus und Liberalismus behandelt.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel über die Incel-Subkultur (Charakterisierung, Ideologie, Verhalten), ein Kapitel zu Konflikttheorien (Konflikt und Gewalt, Ursachen) und ein Fazit. Spezifische Themen sind die demografischen Merkmale von Incels, die Analyse des "Lookism"-Konzepts und der Rolle von Frauen in der Incel-Ideologie, der Zusammenhang zwischen Incel-Ideologie und Gewaltbereitschaft sowie die Anwendung sozialwissenschaftlicher Konflikttheorien.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit ist in vier Kapitel gegliedert: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die Entstehung der Incel-Subkultur. Kapitel 2 charakterisiert die Incel-Subkultur, beschreibt ihre Mitglieder, Ideologie und ihr Verhalten. Kapitel 3 behandelt relevante Konflikttheorien zur Erklärung der Gewaltbereitschaft. Kapitel 4 fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Incels, Involuntary Celibate, Gewalt, Ideologie, Lookism, Konflikttheorien, Feminismus, Liberalismus, Sex, Macht, Gesellschaft, Online-Foren, Gewaltbereitschaft, Demographie.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist ein tiefergehendes Verständnis der Incel-Bewegung und ihrer Verbindung zu Gewalt. Die Arbeit möchte die Ursachen der Gewaltaffinität innerhalb der Incel-Subkultur erklären.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verwendet sozialwissenschaftliche Konflikttheorien zur Erklärung der Gewaltaffinität von Incels. Sie stützt sich auf Studien, die demografische Daten zu Incels liefern.
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- Lara Marie Scheld (Author), 2022, Incels. Hintergründe, Motive und Ursachen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1190126