Welche Risiken liegen im Einkauf und wie können diese erkannt, gesteuert und überwacht werden? Welchen Beitrag können dabei Instrumente des strategischen Lieferantenmanagements leisten? Selten stand die Bedeutung einer widerstandsfähigen Lieferkette so sehr im Fokus des öffentlichen Interesses, wie im Frühjahr 2020, als weltweite durch die COVID-19-Pandemie bedingte Fabrikschließungen zu erheblichen Störungen der globalen Warenflüsse führten.
Vor allem die Diskussion, ob ein effektiveres Risikomanagement zu einer höheren Supply-Chain-Resilienz und damit weniger erheblichen Einschränkungen hätte führen können, wurde unter Einkäufern und Supply Chain Managern geführt. Schließlich galt eine durch ein SARS-Virus getriebene Pandemie mit volkswirtschaftlichem Schadensausmaß bereits laut einer Risikoanalyse des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe aus dem Jahr 2012 als wahrscheinlich.
Die im Zusammenhang mit dieser Diskussion oft in den Vordergrund gestellte Herausforderung war dabei die Erhöhung der Supply-Chain-Resilienz. Diese wendet das Konzept der Resilienz, also der Widerstandkraft sowie der Fähigkeit, schwierige Situationen gut zu meistern und sich an neue Gegebenheiten schnell und effektiv anzupassen, auf das Management von Supply Chains an. Das innovative Konzept der Supply-Chain-Resilienz sieht vor, Liefer- und Versorgungsketten nach einer Störung in den ursprünglichen oder gar einen besseren Zustand zu versetzen.
Die Ursachen und Hintergründe dieser Störungen sind dabei vielfältig und deren Auswirkungen oft immens, da kleinste Abweichungen durch die steigende Komplexität globaler Wertschöpfungsketten zu einer steigenden Fehleranfälligkeit in nachgelagerten Stufen führen. Nach wie vor ist es üblich, dass Einkaufs- und Beschaffungsabteilungen primär Ziele nach QKLE-Aspekten (Qualität, Kosten, Lieferung, Entwicklung) definieren.
Ein funktionierendes Lieferanten-Risikomanagement wird oft noch reaktiv und zu individuell bearbeitet, die Rollen und Verantwortungen nicht klar definiert. Dies führt dazu, dass Lieferantendefizite oft intransparent bleiben, da Informationen darüber in verschiedenen Abteilungen in unterschiedlicher Datenform erfasst und gesammelt werden, eine interdisziplinäre Zusammenführung und Abstimmung findet oft nicht statt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Ziel der Arbeit
- 1.2 Aufbau und Methodik der Arbeit
- 2 Grundlagen
- 2.1 Risikomanagement
- 2.1.1 Begriffsklärung und allgemeine Grundlagen
- 2.1.2 Nutzen und Bedeutung
- 2.1.3 Stufen des Risikomanagementprozesses
- 2.1.4 Risikomanagement in der Supply Chain
- 2.2 Einkauf
- 2.2.1 Begriffsklärung, Tätigkeitsschwerpunkte und Ziele
- 2.2.2 Organisationsformen von Einkaufsabteilungen
- 2.2.3 Hebelwirkung von Erfolgspotenzialen im Einkauf
- 2.3 Strategisches Lieferantenmanagement als Prozess
- 2.3.1 Allgemeine Überlegungen
- 2.3.2 Lieferantenauswahl
- 2.3.3 Lieferantenbewertung
- 2.3.4 Lieferantenentwicklung und -controlling
- 2.3.5 Lieferantenintegration
- 3 Risikomanagement im Einkauf und die Bedeutung strategischer Lieferantenbeziehungen
- 3.1 Visualisierung einkaufstypischer Risiken mit Hilfe einer Risk Map
- 3.1.1 Risk Map: Vorstellung und allgemeine Charakterisierungen
- 3.1.2 Risk Map im Einkauf
- 3.2 Einsatz ausgewählter Konzepte des strategischen Lieferantenmanagements zur Eindämmung von Einkaufsrisiken – unterschieden nach Einflussfaktoren
- 3.2.1 Qualitätsrisiken
- 3.2.2 Lieferverzögerungen
- 3.2.3 Lieferantenausfälle
- 4 Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert kritisch das Risikomanagement im Einkauf und die Bedeutung strategischer Lieferantenbeziehungen. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der Zusammenhänge zwischen Einkaufsprozessen, Risiken und dem Management von Lieferantenbeziehungen zu entwickeln.
- Risikomanagement im Einkauf
- Strategisches Lieferantenmanagement
- Identifikation und Bewertung von Einkaufsrisiken
- Konzepte zur Risikominderung
- Bedeutung strategischer Partnerschaften
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Risikomanagements im Einkauf und der Bedeutung strategischer Lieferantenbeziehungen ein. Sie definiert die Problemstellung, formuliert das Ziel der Arbeit und beschreibt den Aufbau und die Methodik.
2 Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es behandelt grundlegende Konzepte des Risikomanagements, Einkaufs und des strategischen Lieferantenmanagements, einschließlich der Begriffserklärungen, Ziele und Prozesse. Die Darstellung umfasst verschiedene Aspekte wie die Stufen des Risikomanagementprozesses, Organisationsformen von Einkaufsabteilungen und die verschiedenen Ansätze des Lieferantenmanagements, z.B. die Lieferantenauswahl, -bewertung, -entwicklung und -integration. Die Kapitelteile sind aufeinander abgestimmt und liefern ein fundiertes Wissen für die spätere Analyse.
3 Risikomanagement im Einkauf und die Bedeutung strategischer Lieferantenbeziehungen: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit und verbindet die theoretischen Grundlagen aus Kapitel 2 mit der praktischen Anwendung im Einkaufskontext. Es analysiert, wie Risiken im Einkauf visualisiert werden können (z.B. mit Hilfe einer Risk Map) und wie ausgewählte Konzepte des strategischen Lieferantenmanagements eingesetzt werden können, um Einkaufsrisiken zu minimieren. Hierbei werden unterschiedliche Risikotypen wie Qualitätsrisiken, Lieferverzögerungen und Lieferantenausfälle untersucht und konkrete Lösungsansätze diskutiert. Die Kapitelteile zeigen auf, wie die Steuerung von Lieferantenbeziehungen zur Eindämmung von Risiken beitragen kann.
Schlüsselwörter
Risikomanagement, Einkauf, strategisches Lieferantenmanagement, Lieferantenbeziehungen, Supply Chain, Risk Map, Qualitätsrisiken, Lieferverzögerungen, Lieferantenausfälle, Risikominderung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Risikomanagement im Einkauf und die Bedeutung strategischer Lieferantenbeziehungen
Was ist der Inhalt dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit analysiert kritisch das Risikomanagement im Einkauf und die Bedeutung strategischer Lieferantenbeziehungen. Sie untersucht die Zusammenhänge zwischen Einkaufsprozessen, Risiken und dem Management von Lieferantenbeziehungen. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, theoretische Grundlagen zu Risikomanagement, Einkauf und strategischem Lieferantenmanagement, sowie eine Analyse der Anwendung dieser Konzepte zur Risikominderung im Einkauf. Schließlich werden Resümee und Ausblick gegeben.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Risikomanagement im Einkauf, strategisches Lieferantenmanagement, Identifikation und Bewertung von Einkaufsrisiken, Konzepte zur Risikominderung und die Bedeutung strategischer Partnerschaften. Im Detail werden verschiedene Risikotypen wie Qualitätsrisiken, Lieferverzögerungen und Lieferantenausfälle untersucht und Lösungsansätze diskutiert. Die Visualisierung von Risiken mittels einer Risk Map wird ebenfalls behandelt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) führt in die Thematik ein und beschreibt Zielsetzung und Methodik. Kapitel 2 (Grundlagen) behandelt theoretische Grundlagen zu Risikomanagement, Einkauf und strategischem Lieferantenmanagement. Kapitel 3 (Risikomanagement im Einkauf und die Bedeutung strategischer Lieferantenbeziehungen) bildet den Kern der Arbeit und analysiert die Anwendung der theoretischen Grundlagen im Einkaufskontext, inklusive der Visualisierung von Risiken und der Anwendung von Konzepten zur Risikominderung. Kapitel 4 (Resümee und Ausblick) fasst die Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit beschreibt ihre Methodik in der Einleitung. Die genaue Methodik wird im Text der Arbeit detailliert erläutert. Es wird jedoch deutlich, dass die Arbeit auf einer theoretischen Analyse der relevanten Konzepte und deren Anwendung im Kontext des Einkaufs basiert. Die Visualisierung von Risiken mittels einer Risk Map wird als Methode explizit genannt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Risikomanagement, Einkauf, strategisches Lieferantenmanagement, Lieferantenbeziehungen, Supply Chain, Risk Map, Qualitätsrisiken, Lieferverzögerungen, Lieferantenausfälle, Risikominderung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, ein umfassendes Verständnis der Zusammenhänge zwischen Einkaufsprozessen, Risiken und dem Management von Lieferantenbeziehungen zu entwickeln. Sie soll kritisch das Risikomanagement im Einkauf und die Bedeutung strategischer Lieferantenbeziehungen analysieren.
Wie wird das Thema Risikomanagement im Einkauf behandelt?
Die Arbeit analysiert Risikomanagement im Einkauf umfassend. Sie identifiziert einkaufstypische Risiken, visualisiert diese mithilfe einer Risk Map und untersucht, wie verschiedene Konzepte des strategischen Lieferantenmanagements eingesetzt werden können, um diese Risiken zu minimieren. Unterschiedliche Risikotypen wie Qualitätsrisiken, Lieferverzögerungen und Lieferantenausfälle werden dabei im Detail betrachtet.
Welche Rolle spielt das strategische Lieferantenmanagement?
Das strategische Lieferantenmanagement spielt eine zentrale Rolle in der Arbeit. Es wird als wichtiges Instrument zur Eindämmung von Einkaufsrisiken betrachtet. Die Arbeit untersucht verschiedene Ansätze des strategischen Lieferantenmanagements, wie Lieferantenauswahl, -bewertung, -entwicklung und -integration, und deren Einfluss auf die Risikominderung. Die Bedeutung strategischer Partnerschaften wird ebenfalls hervorgehoben.
- Quote paper
- Lukas Udo Maidhof (Author), 2021, Supply-Chain-Resilienz. Risikomanagement im Einkauf und die Bedeutung strategischer Lieferantenbeziehungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1189578