Als Hauptgegenstand dieser Abhandlung soll der Frage nachgegangen werden, in wie weit sich eine Subjektspaltung des Erzählers in André Bretons 1928 erschienenen Buch „Nadja“ nachweisen lässt, die durch plötzliche Erscheinungen, Epiphanien im säkularisiertem Sinne, die hier als auslösende Faktoren dieser Spaltung angesehen werden, hervorgerufen wird. In diesem Zusammenhang liegt es nahe danach zu fragen, ob sich auch eine Spaltung in der Figur der Nadja vollzieht, die von der Person des Protagonisten ausgeht oder ob sie andere Ursachen hat. Ein weiteres Augenmerk soll auf die Erzählinstanz und ihre verschiedenen Ausprägungen gelegt werden. Ein zweiter Gliederungspunkt konzentriert sich auf den Dialogcharakter des Buches, der sich in zwei Haupttypen, dem Erinnerungsdialog und dem Hysteriedialog, niederschlägt. In den Schlussbetrachtungen sollen Anknüpfungspunkte genannt werden, die sich ebenfalls in diese Abhandlung hätten einarbeiten lassen, aber im Rahmen der Arbeit nicht ausreichend untersucht werden konnten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Epiphanie und andere Momente einer Subjektspaltung
- 1.1 Zum Epiphanie-Begriff
- 1.2 Vom Erzähler-Ich zum erlebenden Ich zum Erzähler-Ich
- 1.3 Die Figur der Nadja
- 2. Zum Dialogcharakter des Buches Nadja
- 2.1 Der Erinnerungsdialog
- 2.2 Der Hysteriedialog mit seinen zwei Subtypen
- 3. Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Abhandlung befasst sich mit der Frage, ob und wie sich eine Subjektspaltung des Erzählers in André Bretons Werk "Nadja" nachweisen lässt. Im Zentrum stehen dabei plötzliche Erscheinungen, sogenannte Epiphanien, die als auslösende Faktoren der Spaltung betrachtet werden. Die Arbeit untersucht zudem, ob sich eine ähnliche Spaltung in der Figur der Nadja vollzieht und welche Ursachen diese haben könnte. Darüber hinaus werden die Erzählinstanz und ihre verschiedenen Ausprägungen analysiert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Dialogcharakter des Buches, der in zwei Haupttypen, dem Erinnerungsdialog und dem Hysteriedialog, unterteilt wird.
- Subjektspaltung in André Bretons "Nadja"
- Rolle von Epiphanien als auslösende Faktoren
- Spaltung in der Figur der Nadja
- Erzählinstanz und ihre Ausprägungen
- Dialogcharakter des Buches
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Abhandlung ein und stellt die Forschungsfrage nach der Subjektspaltung im Erzähler von André Bretons "Nadja" in den Vordergrund. Sie benennt außerdem die Rolle von Epiphanien in diesem Zusammenhang sowie die Frage nach einer möglichen Spaltung in der Figur der Nadja. Darüber hinaus wird der Dialogcharakter des Buches als weiterer Schwerpunkt der Analyse vorgestellt.
1. Die Epiphanie und andere Momente einer Subjektspaltung
Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff der Epiphanie und seine Relevanz für die Analyse von Subjektspaltungen im Werk. Es werden die verschiedenen Formen der Subjektspaltung im Kontext des Buches "Nadja" untersucht, darunter das Erzähler-Ich, das erlebende Ich und Nadja selbst. Dabei wird auch auf die Verschiebung der Perspektiven und ihre Bedeutung für die Spaltung hingewiesen.
2. Zum Dialogcharakter des Buches Nadja
Das Kapitel fokussiert auf den Dialogcharakter von "Nadja" und analysiert die beiden Haupttypen: den Erinnerungsdialog und den Hysteriedialog. Es wird die Rolle des Dialogs für die Darstellung der Subjektspaltung und die Verhandlung der verschiedenen Figuren im Text untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen und Themen wie Subjektspaltung, Epiphanie, Erzählinstanz, Dialogcharakter, Erinnerungsdialog, Hysteriedialog, André Breton und "Nadja". Die Untersuchung fokussiert auf die Analyse der Figuren und der Erzählstruktur des Buches im Kontext der Subjekt- und Texttheorie.
- Quote paper
- Tobias Sichert (Author), 2003, Hystorie - Die Hysterie in einer Geschichte oder Subjektspaltung in André Bretons Nadja, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11878