Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob die Ukraine-Krise ein Symptom der verfehlten Außenpolitik der EU ist.
Im Rahmen dieser Arbeit soll, vor allem im Hinblick auf den Sieg der pro-europäischen Kräfte im Zuge der Orangenen Revolution von 2004, untersucht werden, woran die europäische Integration scheiterte. Zur Beantwortung dieser komplexen Frage bedarf es der Auseinandersetzung mit einer Vielzahl von Einflussgrößen. Dazu gehören insbesondere ein fundierter Überblick und ein Verständnis über die wichtigsten inneren Wechselwirkungen, der sich die Ukraine ausgesetzt sah.
Dieses umfasst sowohl eine politische und ökonomische als auch eine sozio-kulturelle Perspektive auf die Ukraine. Anhand dieser unterschiedlichen Perspektiven soll zunächst die Frage geklärt werden, wieso sich die Ukraine im Vergleich zu einigen anderen Ländern der ehemaligen Einflusszone der Sowjetunion deutlich langsamer in Richtung einer europäischen Öffnung bewegte.
Des Weiteren muss neben der Ukraine an sich auch eine umfassende Auseinandersetzung mit dem wichtigsten Akteur europäischer Integration, der Europäischen Union und deren Außenpolitik gegenüber der Ukraine, erfolgen. Im Rahmen dieser Arbeit beschränkt sich die Untersuchung für die europäische Außenpolitik weitestgehend auf den Zeitraum zwischen 2004 und 2010. Dieser zeitliche Rahmen wurde unter der Annahme ausgewählt, die Zeit nach der Orangenen Revolution bis zur Abwahl Juščenkos als Präsident sei die bisher einzige realistische Gelegenheit in der jungen Geschichte der Ukraine als unabhängiger Staat gewesen, während derer eine vollwertige, europäische Integration möglich gewesen wäre.
Dabei werden vor allem die außenpolitischen Instrumentarien, die zu dieser Zeit Anwendung gefunden haben, hinsichtlich ihrer jeweiligen Auswirkungen für die Ukraine untersucht. Das Hauptaugenmerk liegt dabei insbesondere auf der Europäischen Nachbarschaftspolitik (ENP), die ursprünglich geschaffen wurde, um Länder wie die Ukraine dauerhaft und langfristig enger an sich zu binden.
Russland wird im Rahmen dieser Arbeit zwar als für die Ukraine und die EU wichtiger politischer Akteur wahrgenommen, jedoch lediglich insofern Beachtung finden können, als dass Russlands Rolle hinsichtlich einer bedeutenden Einflussnahme auf die inneren Verhältnisse der Ukraine und der europäischen Außenpolitik untersucht wird.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Der innere Zustand der Ukraine als Abschreckung für Europa
- Politische Perspektive
- Ökonomische Perspektive
- Soziokulturelle Perspektive
- Die Europäische Nachbarschaftspolitik
- Vorgeschichte und Allgemeines zur Europäischen Nachbarschaftspolitik
- Das Länderstrategiepapier als theoretische Grundlage
- Der Aktionsplan als praxisbezogenes Element
- Bewertung der Europäischen Nachbarschaftspolitik
- Die Östliche Partnerschaft
- Hindernisse einer stringenten europäischen Außenpolitik
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Scheitern der europäischen Integration der Ukraine im Kontext der Orangenen Revolution von 2004. Dabei wird die Frage gestellt, warum sich die Ukraine im Vergleich zu anderen ehemaligen Sowjetrepubliken deutlich langsamer in Richtung einer europäischen Öffnung bewegt. Die Analyse umfasst die inneren Wechselwirkungen in der Ukraine, die europäische Außenpolitik und die Rolle Russlands als einflussreicher Akteur.
- Innere Verhältnisse der Ukraine (politisch, ökonomisch, soziokulturell)
- Europäische Nachbarschaftspolitik und deren Auswirkungen auf die Ukraine
- Russlands Einfluss auf die Ukraine und die europäische Außenpolitik
- Hindernisse für eine stringente europäische Außenpolitik gegenüber der Ukraine
- Die Rolle der Orangenen Revolution und deren Bedeutung für die europäische Integration der Ukraine
Zusammenfassung der Kapitel
Vorbemerkung
Die Arbeit beleuchtet den Hintergrund der Ukraine-Krise und die historische Entwicklung der Beziehungen zwischen der Ukraine und der EU, insbesondere im Kontext der Orangenen Revolution und des Scheiterns des Assoziierungsabkommens im Jahr 2013. Die Arbeit stellt die zentrale Frage nach den Gründen für das Scheitern der europäischen Integration der Ukraine.
Der innere Zustand der Ukraine als Abschreckung für Europa
Dieses Kapitel analysiert die inneren Verhältnisse der Ukraine aus verschiedenen Perspektiven, um die Gründe für die langsame Entwicklung der Ukraine in Richtung einer europäischen Öffnung zu beleuchten. Es werden die politische, ökonomische und soziokulturelle Situation betrachtet.
Die Europäische Nachbarschaftspolitik
Das Kapitel befasst sich mit der Europäischen Nachbarschaftspolitik (ENP) als einem wichtigen Instrument der europäischen Außenpolitik. Es werden die Vorgeschichte und die wichtigsten Elemente der ENP erläutert, sowie deren Bewertung im Hinblick auf die Ukraine. Des Weiteren wird die Rolle der Östlichen Partnerschaft als Teil der ENP diskutiert.
Schlüsselwörter
Ukraine, Europäische Union, Europäische Nachbarschaftspolitik, Orangene Revolution, Assoziierungsabkommen, Russland, politische Transition, Demokratiedefizit, innere Spaltung, Einflussnahme, außenpolitische Strategie, geopolitische Lage.
- Quote paper
- Dino Kulenovic (Author), 2016, Die Ukraine-Krise als Symptom einer verfehlten Außenpolitik der EU, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1187707