Im Zusammenhang mit der Pädagogik, besonders mit der Sonderpädagogik treffen wir immer dann auf den Begriff der Normen, wenn es darum geht zu beurteilen ob etwas normal oder abnormal ist. Hier dient der Normbegriff der Klassifizierung von Handlungen und Personen. Normen definieren Normalität. Im Endeffekt ist der Mensch stets am urteilen, in jeglicher seiner Handlungen oder Gedankenvorgänge und Emotionen steht er wertend da. Er handelt, indem er ein Werturteil fällt. Es kann sich später als irrational oder unpassend zur eigenen Person herausstellen, doch in dem Moment, wo er handelt, ist jener Handlungsweg für ihn „richtig“, akzeptabel, für ein bestimmtes Ziel ausschlaggebend oder unumgänglich. Jegliche „freie“ Handlung ist also bedingt durch das vorherige Werten. „Jede Art von Entscheidung ist eine Entscheidung zwischen Achtung und Verachtung! “ Wie verhält es sich aber mit der objektiven Wertschätzung? Wer bestimmt jene Werte, die Allgemeingültigkeit besitzen? Muss eine Sache einen allgemeingültigen positiven Wert haben, wenn sie von der Mehrheit gewollt und begehrt wird? Gibt es international gültige Werte? Die Entnormierung der Gesellschaft, alte und neue Werte. Dies sind nur einige Begriffe, mit denen man in jeder Zeitepoche konfrontiert wird. Aufgrund von Pluralisierung und Individualisierung, der Entstrukturierung der Lebensverhältnisse und der Zunahme unterschiedlicher Lebensstile ist eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und individuellen Werten und Normen unvermeidlich geworden.
Durch die aus der Pisa-Studie gewonnenen Erkenntnisse hat der Wertebegriff auf dem Gebiet von Pädagogik und Sozialpädagogik wieder an Bedeutung gewonnen. Die europaweit durchgeführte Studie hat gezeigt, dass eine Rückkehr zu alten Werten wie beispielsweise Höflichkeit, Pünktlichkeit und Ordnung, wichtige Bedingungsfaktoren für einen optimalen Lernerfolg sind. Neben der Sozialen Arbeit setzen sich zahlreiche Wissenschaften, wie beispielsweise die Soziologie, die Politologie und die Psychologie mit der Werteproblematik auseinander. Zwischen der Gesellschaft und deren Werten besteht ein direkter Zusammenhang. Veränderungen in der Gesellschaft haben Veränderungen von Werten und Normen zur Folge. Ebenso bedeuten Modifikationen von Werten und Normen eine Veränderung der Gesellschaft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Definition eines Wertes
- Definition einer Norm
- Normung
- Rechtsnorm
- Soziale Norm
- Normen in den Sozialwissenschaften
- Definition von Moral
- Definition von Sozialisation
- Definition von Nihilismus
- Unterschiede zwischen Norm und Wert
- Normen und Werte einer Gesellschaft
- Brauchen Menschen Gesetze?
- Was alles für eine Rechtsordnung spricht
- Recht und Unrecht
- Die Rechtsordnung
- Geschichte
- Politische Wertorientierungen und ihr Wandel
- Wichtige Vertreter der Ethik und Moralphilosophie
- Was sind Menschenrechte?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Frage, ob ein Leben ohne Werte, Normen und Gesetze möglich ist. Sie analysiert die Definitionen von Werten und Normen, ihre Unterschiede und ihre Rolle in der Gesellschaft. Die historische Entwicklung von Werten und Normen sowie deren Einfluss auf das menschliche Zusammenleben werden ebenfalls beleuchtet.
- Definition und Abgrenzung von Werten und Normen
- Die Bedeutung von Werten und Normen für das soziale Zusammenleben
- Der Einfluss von Sozialisation auf die Entwicklung von Werten und Normen
- Die Rolle von Gesetzen und Rechtsordnungen
- Der Wandel von Werten und Normen im historischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Frage nach der Möglichkeit eines Lebens ohne Werte, Normen und Gesetze. Sie betont den Einfluss der Gesellschaft auf das individuelle Handeln und die Bedeutung von Werten, die bereits in frühen Lebensphasen geprägt werden. Der Einfluss des sozioökonomischen Status auf Selbstbestimmtheit und Konformität wird erwähnt, ebenso die Rolle von Normen in der Pädagogik und die allgegenwärtige Wertung im menschlichen Handeln. Die Einleitung wirft die Frage nach der Objektivität von Werten auf und verweist auf die Herausforderungen des Wertewandels in einer pluralisierten und individualisierten Gesellschaft. Die Bedeutung der Werteforschung und der Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Veränderungen und Wertvorstellungen werden hervorgehoben.
Definitionen: Dieses Kapitel liefert detaillierte Definitionen von Werten, Normen (inklusive Normung, Rechtsnormen, sozialen Normen und Normen in den Sozialwissenschaften), Moral, Sozialisation und Nihilismus. Es werden verschiedene soziologische Ansätze zur Definition von Werten vorgestellt und der Unterschied zwischen alltäglicher und wissenschaftlicher Verwendung des Begriffs herausgearbeitet. Die Rolle von Werten als Orientierungsleitlinien für menschliches Handeln und soziales Zusammenleben wird betont, ebenso ihre Verankerung in der Persönlichkeit und der Sozialstruktur. Der Abschnitt über Normen beleuchtet ihren Charakter als Verhaltensrichtlinien und ihre Bedeutung für die Regulierung des menschlichen Zusammenlebens, sowie die Abhängigkeit von Werten für die Beurteilung von Normen. Die Dynamik und Situationsbezogenheit von Normen werden ebenso behandelt, wie die Formalisierung von Normen als Gesetze. Der Abschnitt über Normung beleuchtet die Bedeutung der Normung für die Wirtschaft und den technischen Fortschritt.
Unterschiede zwischen Norm und Wert: Dieses Kapitel wird sich vermutlich mit den fundamentalen Unterschieden zwischen Werten und Normen auseinandersetzen. Während Werte grundlegende Überzeugungen über das Wünschenswerte repräsentieren, stellen Normen konkrete Regeln und Verhaltensrichtlinien dar. Das Kapitel wird wahrscheinlich die komplexe Interaktion zwischen Werten und Normen analysieren und aufzeigen, wie Werte die Grundlage für Normen bilden können, aber nicht umgekehrt. Es wird wahrscheinlich auch die verschiedenen Arten von Normen und ihre jeweiligen Sanktionsmechanismen beleuchten.
Normen und Werte einer Gesellschaft: Dieses Kapitel wird vermutlich die Beziehung zwischen gesellschaftlichen Strukturen und den vorherrschenden Werten und Normen untersuchen. Es wird wahrscheinlich die Dynamik zwischen gesellschaftlichem Wandel und der Veränderung von Werten und Normen analysieren, möglicherweise anhand von Beispielen aus der Geschichte oder aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. Die Bedeutung von Werten für die Kohäsion und den Zusammenhalt einer Gesellschaft wird wahrscheinlich ebenso behandelt werden, wie die Herausforderungen des Wertepluralismus in modernen Gesellschaften.
Brauchen Menschen Gesetze?: Dieses Kapitel wird die Notwendigkeit von Gesetzen und Rechtsordnungen für das menschliche Zusammenleben diskutieren. Es wird wahrscheinlich die Argumente für und gegen eine Rechtsordnung erörtern und verschiedene Perspektiven auf die Frage nach Recht und Unrecht beleuchten. Die Rolle des Staates bei der Durchsetzung von Gesetzen und die Bedeutung von Rechtsstaatlichkeit werden vermutlich ebenfalls wichtige Aspekte dieses Kapitels sein.
Geschichte: Dieses Kapitel wird die historische Entwicklung von Werten und Normen behandeln. Es wird wahrscheinlich den Wandel politischer Wertorientierungen im Laufe der Zeit analysieren und die Einflüsse wichtiger Vertreter der Ethik und Moralphilosophie, wie Kant, Vertreter des Utilitarismus, Piaget, Kohlberg und Weinert, auf die Entwicklung von Moral und ethischen Prinzipien beleuchten. Der Fokus wird wahrscheinlich auf dem Verständnis der historischen Kontextualisierung von Werten und Normen liegen und deren Einfluss auf die gegenwärtige Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Werte, Normen, Gesetze, Moral, Sozialisation, Recht, Gesellschaft, Wertwandel, Normung, Rechtsordnung, Ethik, Moralphilosophie, Menschenrechte, Sozialwissenschaften, Pädagogik, Soziologie, Pluralismus, Individualisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Werte, Normen und Gesetze
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über Werte, Normen und Gesetze. Er beinhaltet eine Einleitung, detaillierte Definitionen wichtiger Begriffe (Werte, Normen, Moral, Sozialisation, Nihilismus), eine Analyse der Unterschiede zwischen Werten und Normen, eine Betrachtung der Rolle von Werten und Normen in der Gesellschaft, die Notwendigkeit von Gesetzen, einen historischen Exkurs über den Wandel von Werten und Normen sowie eine Diskussion der Menschenrechte. Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter erleichtern das Verständnis.
Welche Begriffe werden definiert?
Der Text definiert präzise Werte, Normen (inklusive Rechtsnormen, sozialen Normen und Normen in den Sozialwissenschaften), Moral, Sozialisation und Nihilismus. Die Definitionen berücksichtigen verschiedene soziologische Ansätze und den Unterschied zwischen alltäglicher und wissenschaftlicher Verwendung der Begriffe.
Was ist der Unterschied zwischen Werten und Normen?
Der Text beleuchtet den fundamentalen Unterschied zwischen Werten als grundlegenden Überzeugungen über das Wünschenswerte und Normen als konkrete Regeln und Verhaltensrichtlinien. Die komplexe Interaktion und gegenseitige Abhängigkeit wird analysiert, wobei betont wird, dass Werte die Grundlage für Normen bilden können, aber nicht umgekehrt. Verschiedene Arten von Normen und ihre Sanktionsmechanismen werden ebenfalls betrachtet.
Welche Rolle spielen Werte und Normen in der Gesellschaft?
Der Text untersucht die Beziehung zwischen gesellschaftlichen Strukturen und den vorherrschenden Werten und Normen. Die Dynamik zwischen gesellschaftlichem Wandel und der Veränderung von Werten und Normen wird analysiert, einschließlich der Bedeutung von Werten für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Herausforderungen des Wertepluralismus in modernen Gesellschaften.
Sind Gesetze notwendig?
Der Text diskutiert die Notwendigkeit von Gesetzen und Rechtsordnungen für das menschliche Zusammenleben. Er erörtert Argumente für und gegen eine Rechtsordnung, beleuchtet verschiedene Perspektiven auf Recht und Unrecht und betrachtet die Rolle des Staates bei der Durchsetzung von Gesetzen und die Bedeutung der Rechtsstaatlichkeit.
Wie haben sich Werte und Normen historisch entwickelt?
Der Text behandelt die historische Entwicklung von Werten und Normen, analysiert den Wandel politischer Wertorientierungen und beleuchtet den Einfluss wichtiger Vertreter der Ethik und Moralphilosophie (Kant, Utilitaristen, Piaget, Kohlberg, Weinert) auf die Entwicklung von Moral und ethischen Prinzipien. Der historische Kontext und dessen Einfluss auf die heutige Gesellschaft stehen im Fokus.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die Schlüsselwörter umfassen Werte, Normen, Gesetze, Moral, Sozialisation, Recht, Gesellschaft, Wertwandel, Normung, Rechtsordnung, Ethik, Moralphilosophie, Menschenrechte, Sozialwissenschaften, Pädagogik, Soziologie, Pluralismus und Individualisierung.
Was ist die zentrale Forschungsfrage des Textes?
Die zentrale Frage ist, ob ein Leben ohne Werte, Normen und Gesetze möglich ist. Der Text untersucht dies durch die Analyse der Definitionen, Unterschiede und Rollen von Werten und Normen in der Gesellschaft sowie deren historische Entwicklung und Einfluss auf das menschliche Zusammenleben.
- Arbeit zitieren
- Nicole Wegmann (Autor:in), 2006, Ist ein Leben ohne Werte, Normen und Gesetze möglich?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118764