Seit der Entstehung des NLP in den siebziger Jahren wurde versäumt, ein fundiertes wissenschaftliches Theoriegebilde zu erstellen. Der größte Teil der Literatur beschäftigt sich ausschließlich mit der Beschreibung der verschiedenen NLP-Techniken. Überspitzt gesagt, können die vielen NLP-Bücher mit einem „Kochbuch für Veränderungen“ verglichen werden. Doch, um im Bild zu bleiben, es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen Kochen und Veränderungsarbeit: Bereitet man ein Mahl zu, dann ist das Wissen um die chemischen Reaktionen während des Prozesses von geringer Bedeutung. Das Entscheidende ist hierbei das Endprodukt. Ist es gelungen, dann kann man sich an ihm erfreuen. Sollte es nicht gelungen sein, dann kann man das Produkt entsorgen.
Geht es um Veränderungsarbeit, dann sollte man nicht nur wissen, wie es geht, sondern insbesondere auch, warum es geht. Letztlich stellt ein Veränderungsmodell ohne ein theoretisches Fundament eine leere Hülle dar.
Kernstücke dieser Untersuchung werden das Wahrnehmungsmodell und das Reizverarbeitungsmodell des NLP sein. Auf dieser Grundlage und unter Zuhilfenahme des von Robert Dilts (1993) erarbeiteten Konzeptes der „Logischen Ebenen“ sowie des „Time- Line“-Konzeptes von James und Woodsmall (1991) soll dann ein Persönlichkeitsmodell abgeleitet werden.
Für die Hintergründe eines Modells der Verhaltensmodifikation ist die Betrachtung eines Entwicklungsmodells unerlässlich. Es soll aufgezeigt werden, dass das kognitive Entwicklungsmodell von Jean Piaget als Grundlage für das NLP dienen kann. Im weiteren Verlauf dieser Arbeit soll das NLP bezüglich einer Störungstheorie betrachtet werden.
Nachdem die ätiologischen Vorstellungen des NLPs betrachtet wurden, wendet sich die Arbeit der Praxeologie zu. An dieser Stelle wird es unter anderem darum gehen, ein Verlaufsmodell der NLP-Veränderungsarbeit zu erstellen.
Die Arbeit abschließend werden dann spezifische Interventionstechniken des NLPs betrachtet, wobei neben einer Beschreibung versucht werden soll, jeweils einen Bezug zu den Basismodellen des NLPs herzustellen, um zu erklären, warum die Intervention funktioniert bzw. worauf sie sich begründen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- I Basismodelle des NLP
- A Von der Wahrnehmung zum Verhalten und Erleben
- 1. Subjektive Wahrnehmung der äußeren Welt
- 2. Individuelle Einschränkungen: Mechanismen und Filter der Modellbildung
- 2.1 Prozessmechanismen: Tilgung, Verzerrung, Generalisierung
- 2.2 Prozessfilter: Glaubenssätze, Werte und Meta-Programme
- 3. Kognitive Repräsentationen
- 3.1 Analoge Repräsentationssysteme
- 3.2 Digitales Repräsentationssystem
- 4. Strategien: Die Repräsentationen als Grundlage des Verhaltens
- 4.1 Das TOTE - Modell
- 4.2 Integration der Repräsentationssysteme in das TOTE - Modell
- 4. Meta - Programme
- B Die Grundstruktur der Persönlichkeit
- 1. Das Konzept der Logischen Ebenen der Veränderung
- 2. Zeitebenen: Das „Time-Line" - Konzept
- 3. Wahrnehmungspositionen
- 4. Persönlichkeitstypen
- 5. Zusammenfassung in der NLP – System – Matrix
- C Entwicklungsmodell des NLP
- 1. Das Entwicklungsmodell Jean Piagets in Bezug auf das NLP
- 1.1 Genetische Erkenntnistheorie
- 1.2 Der strukturalistische Ansatz
- 1.3 Biologischer Ansatz
- II Von den Ursachen problematischen Verhaltens zur Praxeologie des NLPs
- A Determinanten problematischen Verhaltens
- 1. Grundüberlegungen
- 2. Spezifische Ursachen problematischen Verhaltens
- B Rahmenbedingungen der NLP Veränderungsarbeit
- 1. Idealtypische Beschreibung des NLP – Praktikers
- 2. Verlaufsmodell der NLP - Verhaltensmodifikation
- 2.1 Die Phase der Informationssammlung
- C Spezifische Techniken der NLP – Verhaltensmodifikation
- 1. Ankern
- 1.1 Moment of Excellence
- 1.2 Kollaps Anker
- 2. Reframing
- 2.1 Inhaltliches Reframing
- 2.2 Verhandlungsreframing
- 3. Das Interventionsmodell der Neuprägung
- 4. Future Pacing
- Abschließende Diskussion
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, ein theoretisches Verständnis der Neurolinguistischen Programmierung (NLP) zu entwickeln, indem sie die zugrundeliegenden Modelle und Vorstellungen über Verhalten und Erleben untersucht. Sie geht der Frage nach, warum NLP funktioniert, anstatt sich nur auf die Beschreibung einzelner Techniken zu konzentrieren.
- Wahrnehmungsmodelle im NLP
- Reizverarbeitungsmodelle im NLP
- Zusammenhang zwischen Wahrnehmung, Erleben und Verhalten
- Theoretische Grundlagen des NLP
- Anwendungsbereiche und Praxeologie des NLP
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort beschreibt die Motivation des Autors, sich mit dem theoretischen Hintergrund des NLP auseinanderzusetzen, da die vorhandene Literatur hauptsächlich auf die Beschreibung von Techniken fokussiert ist. Es wird die Notwendigkeit eines fundierten theoretischen Fundaments für effektive Veränderungsarbeit betont. Der Autor erklärt seine Abkehr von der ursprünglichen Zielsetzung, NLP als eigenständige Therapieform zu präsentieren, da diese Anerkennung bereits besteht. Stattdessen konzentriert sich die Arbeit auf das Verständnis der zugrundeliegenden Prinzipien.
I Basismodelle des NLP: Dieses Kapitel legt die Grundlagen des NLP-Verständnisses dar. Es behandelt die subjektive Wahrnehmung der äußeren Welt, individuelle Einschränkungen durch Filtermechanismen wie Tilgung, Verzerrung und Generalisierung, sowie die Rolle von Glaubenssätzen, Werten und Meta-Programmen. Weiterhin werden kognitive Repräsentationssysteme (analog und digital) und deren Einfluss auf die Entwicklung von Strategien und Verhalten erklärt, mit dem TOTE-Modell als zentralem Bestandteil.
II Von den Ursachen problematischen Verhaltens zur Praxeologie des NLPs: Dieses Kapitel widmet sich den Ursachen problematischen Verhaltens und den Rahmenbedingungen der NLP-Veränderungsarbeit. Es beschreibt den idealtypischen NLP-Praktiker und ein Verlaufsmodell der NLP-Verhaltensmodifikation, das die Phase der Informationssammlung beinhaltet. Es werden grundlegende Überlegungen zu den Determinanten problematischen Verhaltens angesprochen.
Schlüsselwörter
Neurolinguistische Programmierung (NLP), Verhaltensmodifikation, Wahrnehmung, kognitive Repräsentationen, Strategien, Glaubenssätze, Werte, Meta-Programme, Persönlichkeitstypen, Veränderungsarbeit, theoretisches Fundament, Praxeologie.
Häufig gestellte Fragen zum NLP-Überblick
Was ist der Inhalt dieses NLP-Überblicks?
Dieser Überblick bietet eine umfassende Einführung in die Neurolinguistische Programmierung (NLP). Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf dem theoretischen Verständnis des NLP und den zugrundeliegenden Modellen, im Gegensatz zu einer reinen Beschreibung von Techniken.
Welche Themen werden im Kapitel "Basismodelle des NLP" behandelt?
Dieses Kapitel behandelt die subjektive Wahrnehmung, individuelle Wahrnehmungsfilter (Tilgung, Verzerrung, Generalisierung), Glaubenssätze, Werte und Meta-Programme. Es erklärt kognitive Repräsentationssysteme (analog und digital) und deren Einfluss auf Strategien und Verhalten, wobei das TOTE-Modell eine zentrale Rolle spielt. Zusätzlich werden die Grundstruktur der Persönlichkeit, das Konzept der Logischen Ebenen der Veränderung, Zeitebenen ("Time-Line"), Wahrnehmungspositionen, Persönlichkeitstypen und die NLP-System-Matrix erläutert. Schließlich wird das Entwicklungsmodell des NLP im Kontext des Entwicklungsmodells von Jean Piaget beleuchtet.
Welche Themen werden im Kapitel "Von den Ursachen problematischen Verhaltens zur Praxeologie des NLPs" behandelt?
Dieses Kapitel untersucht die Ursachen problematischen Verhaltens und die Rahmenbedingungen der NLP-Veränderungsarbeit. Es beschreibt den idealtypischen NLP-Praktiker und ein Verlaufsmodell der NLP-Verhaltensmodifikation, inklusive der Phase der Informationssammlung. Es werden spezifische Techniken wie Ankern (Moment of Excellence, Kollaps Anker), Reframing (inhaltlich und verhandlungsorientiert), das Interventionsmodell der Neuprägung und Future Pacing behandelt.
Welche Zielsetzung verfolgt der Überblick?
Der Überblick zielt darauf ab, ein tiefes theoretisches Verständnis des NLP zu vermitteln, indem er die zugrundeliegenden Modelle und Vorstellungen über Verhalten und Erleben untersucht. Es geht darum zu verstehen, *warum* NLP funktioniert, nicht nur *wie* es funktioniert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Überblicks?
Schlüsselwörter sind: Neurolinguistische Programmierung (NLP), Verhaltensmodifikation, Wahrnehmung, kognitive Repräsentationen, Strategien, Glaubenssätze, Werte, Meta-Programme, Persönlichkeitstypen, Veränderungsarbeit, theoretisches Fundament, Praxeologie.
Für wen ist dieser Überblick gedacht?
Dieser Überblick richtet sich an Personen, die ein fundiertes theoretisches Verständnis des NLP erlangen möchten, einschließlich Studierender, Wissenschaftler und Praktiker im Bereich der Verhaltensmodifikation und Psychotherapie.
Wie unterscheidet sich dieser Überblick von anderen NLP-Literatur?
Im Gegensatz zu vielen NLP-Publikationen, die sich primär auf die Beschreibung von Techniken konzentrieren, legt dieser Überblick den Schwerpunkt auf die theoretischen Grundlagen und die zugrundeliegenden Modelle des NLP. Er sucht nach dem "Warum" hinter den Techniken.
- Quote paper
- Markus Bilgram (Author), 2002, Neurolinguistisches Programmieren. Ein Modell der Verhaltensmodifikation: Vom theoretischen Grundgerüst zur Praxeologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11863