Diese Arbeit stellt einen Versuch einer Textexegese dar. Das gewählte Thema entstammt dem Alten Testament und lautet Micha 3, 5-8 wahre und falsche Propheten. Das Wort Prophetie bedeutet, in die Zukunft zu schauen. Die alttestamentarischen Propheten waren von Gott inspiriert. Er ließ sie in die Zukunft blicken und gab ihnen den Auftrag, das Kommende zu verkünden. Des Weiteren prangerten die Propheten auch das gegenwärtige Übel an. Die von den Propheten vorhergesagte Zukunft war fast ausschließlich düster, und zwar deshalb, weil die Israeliten der Sünde verfallen waren, als sie den von ihrem Gott verlangten Monotheismus aufgaben. Die Anprangerung der Sünden stellte einen großen Teil der Botschaft der Propheten dar, wobei die Sünden religiöser, moralischer oder sozialer Art sein konnten. Die Propheten waren die wichtigsten Wahrer des Monotheismus in Israel, was am Anfang bedeutete, dass die Israeliteten keinen anderen Gott als den ihren verehren durften. Später wandelte sich dies dahingehend, dass es außer dem eigenen keinen anderen Gott mehr gab.
Das Buch Micha ist ein Teil des Zwölfprophetenbuches. Es steht an sechster Stelle im Dodekapropheton. Die anderen, so genannten, kleinen Propheten sind Hosea, Joel, Amos, Obadja, Jona, Nahum, Habakuk, Zefanja, Haggai, Sacharja und Maleachi. Zusammen mit den so genannten „großen Propheten“, nämlich Jesaja, Jeremia und Ezechiel, ist die Rede, wenn vom Gesetz und den Propheten als der für die Juden verbindlichen Richtschnur für ein rechtmäßiges Leben gesprochen wird. Die Bücher im Dodekapropheton sind epochal eingeteilt . Die ersten sechs Propheten werden in das 8. Jh., die dann folgenden drei Propheten in das ausgehende 7. Jh. und die letzten drei in das ausgehende 6. Jh. eingeordnet. Die Bezeichnung der kleinen Propheten geht auf den Kirchenvater Augustin zurück.
Inhaltsverzeichnis
- Literarkritik
- Abgrenzung und Stellung des Textes zum Kontext
- Gliederung des Textes
- Bibelvergleich-Einheitlichkeit des Textes
- Bibelübersetzung nach Luther und Neue Jerusalemer Bibel
- Bibelübersetzung nach Luther und Elberfelder Bibel
- Bibelübersetzung nach Luther und Zürcher Bibel
- Auswertung
- Sprachliche Analyse
- Gattungskritik
- Sitz im Leben
- Überlieferungskritik / Überlieferungsgeschichte
- Redaktionskritik
- Traditionskritik
- Bestimmung des historischen Ortes
- Datierung und Lokalisierung des Textstückes
- Das historische Umfeld
- Verfasser und Adressat
- Wirkungsgeschichte
- Abschließende Gesamtinterpretation
- Hermeneutische Überlegungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit einer exegetischen Analyse des Textes Micha 3, 5-8, der sich mit den Themen "wahre und falsche Propheten" auseinandersetzt. Die Analyse zielt darauf ab, das biblische Material zu verstehen und seine Bedeutung im Kontext der alttestamentlichen Prophetie zu beleuchten. Die Arbeit untersucht die literarische Struktur des Textes, seine sprachliche Besonderheiten, seine Gattung und seinen historischen Kontext. Zudem werden die Überlieferungsgeschichte, die Redaktionsgeschichte und die Traditionsgeschichte des Textes beleuchtet.
- Die Rolle von Propheten im alttestamentlichen Israel
- Die Unterscheidung zwischen wahren und falschen Propheten
- Der Zusammenhang zwischen Prophetie und sozialer Kritik
- Die Bedeutung des Monotheismus in der alttestamentlichen Religion
- Die Interpretation des Textes im Lichte der Hermeneutik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer literarkritischen Analyse des Textes Micha 3, 5-8, die dessen Stellung im Kontext des Buches Micha und des Alten Testaments beleuchtet. Die Analyse umfasst eine detaillierte Gliederung des Textes sowie einen Vergleich verschiedener Bibelübersetzungen. Im Anschluss wird eine sprachliche Analyse des Textes durchgeführt, die die grammatischen und stilistischen Besonderheiten des Textes untersucht. Die Gattungskritik beschäftigt sich mit der Bestimmung der Gattung des Textes und seinem Sitz im Leben. Die Überlieferungskritik und Überlieferungsgeschichte untersuchen die Entstehung und Weitergabe des Textes. Die Redaktionskritik befasst sich mit den unterschiedlichen Redaktionsstufen des Textes, während die Traditionskritik die Entwicklung des Textes innerhalb der jüdischen Tradition beleuchtet. Die Bestimmung des historischen Ortes untersucht die Datierung und Lokalisierung des Textes sowie das historische Umfeld, in dem der Text entstanden ist. Schließlich werden die Verfasser und Adressaten des Textes identifiziert.
Die Arbeit schließt mit einer Abschließenden Gesamtinterpretation des Textes ab, die die wichtigsten Ergebnisse der vorherigen Analysen zusammenfasst und eine umfassende Interpretation des Textes im Lichte der alttestamentlichen Theologie und der Hermeneutik bietet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Prophetie, wahrer und falscher Prophet, sozialer Kontext, Monotheismus, Israel, Micha, Altes Testament, Exegese, Hermeneutik, Bibelübersetzung.
- Quote paper
- Katharina Schmolke (Author), 2007, Micha 3, 5-8 “Wahre und falsche Propheten” , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118592