Die Arbeit geht der Frage nach, warum immer mehr Menschen in der Öffentlichkeit und zu
Hause vor dem Fernseher um Verstorbene weinen, die sie vor deren Tod nicht persönlich
gekannt hatten. Diese Menschen werden „Mittrauernde“ genannt. Die Einführung eines neuen
Begriffs ermöglicht eine Abgrenzung der Mittrauernden von denjenigen Trauernden, die
eine nahe stehende Person verloren haben. Es handelt sich um eine Literaturarbeit, wobei
festzuhalten ist, dass das Mittrauern in der Fachliteratur noch kaum beschrieben ist. Viele
Menschen haben eine grosse Unsicherheit gegenüber Tod und Trauer und blenden den eigenen
Tod aus ihrem Leben aus. Vom Tod ihnen fremder Personen hingegen lassen sie sich in
Bann ziehen. Das Mittrauern könnte für sie eine Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit den
Themen Tod und Trauer sein, eine Auseinandersetzung auf gewisse Distanz. Es wird ausgeführt,
dass die Massenmedien beim Entstehen von Mittrauer eine wichtige Rolle spielen: Sie
berichten zunehmen über emotionale Themen wie zum Beispiel Katastrophen, Tod und
Trauer. Abschliessende Aussagen zu den Beweggründen von Mittrauernden und zu ihren
Emotionen lassen sich nicht machen, da es bisher keine empirischen Untersuchungen von
Mittrauernde gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundsätzliche Aspekte zu Tod und Trauer
- Individuelle Trauer
- Trauerarbeit
- Trauergemeinschaft
- Kollektive Trauer
- Individuelle Trauer
- Mittrauern
- Die Rolle der Medien
- Infotainment
- Emotionsgehalt von Nachrichten
- Nähe und Distanz in den Medien
- Medien verstärken Emotionen
- Fallbeispiel
- Weitere Erklärungen für das Mittrauern
- Mittrauern um berühmte Verstorbene
- Mittrauern um unbekannte Opfer
- Stellvertretende Trauer
- Die Rolle der Medien
- Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit untersucht das Phänomen des „Mittrauerns“, also die öffentliche Trauer um Verstorbene, die die Trauernden nicht persönlich kannten. Die Arbeit zielt darauf ab, mögliche Erklärungen für dieses relativ neue Phänomen zu liefern und die Rolle der Medien dabei zu beleuchten. Die Arbeitshypothese lautet: Je mehr Menschen den eigenen Tod ausblenden, desto mehr lassen sie sich vom Tod fremder Menschen in Bann ziehen.
- Die Definition und Abgrenzung von Mittrauern gegenüber individueller und kollektiver Trauer.
- Der Einfluss der Medien auf die Entstehung und Verbreitung von Mittrauer.
- Mögliche psychologische Erklärungen für das Mittrauern, insbesondere im Bezug auf berühmte und unbekannte Verstorbene.
- Die Rolle der stellvertretenden Trauer im Kontext des Mittrauerns.
- Eine kritische Auseinandersetzung mit der Arbeitshypothese.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt das Phänomen des Mittrauerns anhand der Beispiele des Todes von Andy Hug, Prinzessin Diana und des Attentats von Zug. Sie stellt die Forschungsfrage nach den Beweggründen für öffentliches Mittrauern und formuliert die Arbeitshypothese, dass die Ausblendung des eigenen Todes zu einer stärkeren emotionalen Reaktion auf den Tod fremder Personen führt. Die Arbeit wird als Literaturarbeit vorgestellt, da umfassende empirische Daten zum Thema fehlen. Die Einleitung strukturiert die Arbeit und skizziert die folgenden Kapitel.
Grundsätzliche Aspekte zu Tod und Trauer: Dieses Kapitel legt die Grundlagen für das Verständnis von Trauer und unterscheidet zwischen individueller und kollektiver Trauer. Individuelle Trauer wird im Kontext der Trauerarbeit und der Trauergemeinschaft beschrieben. Kollektive Trauer wird als Reaktion auf gemeinschaftlich erlittene Verluste wie Katastrophen oder Kriege dargestellt. Dieses Kapitel dient der Abgrenzung dieser Trauerformen vom Mittrauern, dem zentralen Thema der Arbeit. Es schafft ein theoretisches Fundament, um das Mittrauern besser zu verstehen und von anderen Trauerformen zu differenzieren.
Mittrauern: Dieses Kapitel konzentriert sich auf das Mittrauern. Es untersucht die Rolle der Medien, insbesondere im Hinblick auf Infotainment, den Emotionsgehalt von Nachrichten, Nähe und Distanz in medialen Darstellungen und die Verstärkung von Emotionen durch die Medien. Ein Fallbeispiel, die Berichterstattung über den Tod von Andy Hug, illustriert diese Aspekte. Der Abschnitt zu weiteren Erklärungen analysiert das Mittrauern um berühmte und unbekannte Opfer sowie den Aspekt der stellvertretenden Trauer. Dieser Kapitel analysiert das Mittrauern umfassend durch die verschiedenen Facetten des Phänomens, sowohl den medialen Kontext als auch psychologische Ursachen.
Schlüsselwörter
Mittrauern, öffentliche Trauer, Tod, Trauerarbeit, kollektive Trauer, individuelle Trauer, Medien, Massenmedien, Infotainment, Emotionsgehalt, Stellvertretende Trauer, berühmte Verstorbene, unbekannte Opfer, Arbeitshypothese, Psychologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Studienarbeit: Mittrauern - Öffentliche Trauer um Unbekannte
Was ist der Gegenstand der Studienarbeit?
Die Studienarbeit untersucht das Phänomen des „Mittrauerns“, also die öffentliche Trauer um Verstorbene, die die Trauernden nicht persönlich kannten. Sie analysiert die Rolle der Medien und sucht nach psychologischen Erklärungen für dieses Phänomen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Abgrenzung von Mittrauern zu individueller und kollektiver Trauer, den Einfluss der Medien auf die Entstehung und Verbreitung von Mittrauer, mögliche psychologische Erklärungen (insbesondere im Bezug auf berühmte und unbekannte Verstorbene), die Rolle der stellvertretenden Trauer und eine kritische Auseinandersetzung mit der Arbeitshypothese.
Welche Arbeitshypothese wird aufgestellt?
Die Arbeitshypothese lautet: Je mehr Menschen den eigenen Tod ausblenden, desto mehr lassen sie sich vom Tod fremder Menschen in Bann ziehen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu grundsätzlichen Aspekten von Tod und Trauer (mit Unterteilung in individuelle und kollektive Trauer), ein Kapitel zum Mittrauern (mit Fokus auf die Rolle der Medien und verschiedenen Beispielen), und eine abschließende Diskussion.
Wie wird die Rolle der Medien im Mittrauern betrachtet?
Die Arbeit analysiert die Rolle der Medien im Kontext von Infotainment, dem Emotionsgehalt von Nachrichten, der Darstellung von Nähe und Distanz und der Verstärkung von Emotionen durch die Medien. Ein Fallbeispiel (Tod von Andy Hug) wird verwendet, um diese Aspekte zu illustrieren.
Welche psychologischen Aspekte werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet mögliche psychologische Erklärungen für das Mittrauern, insbesondere im Hinblick auf das Mittrauern um berühmte und unbekannte Verstorbene sowie den Aspekt der stellvertretenden Trauer.
Welche Beispiele werden in der Arbeit genannt?
Die Arbeit verwendet Beispiele wie den Tod von Andy Hug, Prinzessin Diana und das Attentat von Zug, um das Phänomen des Mittrauerns zu veranschaulichen.
Ist die Arbeit empirisch oder theoretisch ausgerichtet?
Die Arbeit ist primär eine Literaturarbeit, da umfassende empirische Daten zum Thema fehlen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Mittrauern, öffentliche Trauer, Tod, Trauerarbeit, kollektive Trauer, individuelle Trauer, Medien, Massenmedien, Infotainment, Emotionsgehalt, Stellvertretende Trauer, berühmte Verstorbene, unbekannte Opfer, Arbeitshypothese, Psychologie.
- Quote paper
- dipl. Psych. FH Trix Angst (Author), 2004, Mittrauern - eine Form öffentlicher Trauer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118550