Was bedeutet Tierethik?
Tierethik gründet sich auf diversen philosophischen Positionen, die miteinander nicht kongruent sind. Während in der Antike Pytagoras den Menschen den Vorzug vor dem Tier einräumte, und Platon das Tier wegen fehlender Vernunft von allem ausschloss, definierte Aristoteles Tiere als lebende, nicht rechtfähige Werkzeuge des Menschen. Jahrhunderte später, im Mittelalter, war diese Position unverändert. Und auch mit dem Aufkommen von Humanismus und Aufklärung in der Neuzeit veränderte sich diese Position nicht. Im Gegenteil: die Position des Menschen wurde aufgewertet bei gleichzeitiger Abwertung der Position der Tiere. Und Descartes, der den Tieren zwar Schmerz- und Empfindungsfähigkeit zugestand, behielt diese Position insofern bei, als er den Tieren, im Gegensatz zu den Menschen, eine sterbliche Seele zuschrieb, derentwegen ein Seelenkonzept in Bezug auf Tiere theoretisch überflüssig erschien mit der Folge der Betrachtung der Tiere weiterhin als Werkzeuge des Menschen und damit verbundener grausamer Vivisektionen z.B. an Hunden.
Selbst Kant hat in seiner Philosophie eingeräumt, dass Menschen gegenüber Tieren indirekte Pflichten hätten, das aber auch nur aufgrund einer Possessivität, denn wer ein Tier, dass Besitztum eines Menschen ist schädige, schädige das Besitztum des Menschen. Dies begründete er mit der Würde als alleinigem Besitztum des Menschen, die einem Tier nicht innewohne.
Inhaltsverzeichnis
- Tierethik, und das Problem des Speziesismus
- Wie kann dem mit Tierrechtskonzeptionen begegnet werden?
- Was bedeutet Tierethik?
- Wie kann diesem Speziesismus begegnet werden?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay beleuchtet das ethische Problem des Speziesismus und erörtert, wie dem mit Tierrechtskonzeptionen begegnet werden kann.
- Die anthropozentrische Haltung des Menschen gegenüber Tieren
- Der Speziesismus als Form der Diskriminierung
- Die Rolle von Tierschutz und Tierschutzgesetz
- Die Divergenz zwischen tierethischen Positionen und naturwissenschaftlichen Erkenntnissen
- Die Bedeutung von Tierrechtskonzeptionen für den Schutz von Tieren
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beleuchtet zunächst die aktuelle Situation der Tierhaltung und die weit verbreitete Ignoranz gegenüber dem Leid von Tieren. Der Autor argumentiert, dass Tierschutz allein nicht ausreicht, um die Situation zu verbessern, sondern eine grundlegende Änderung der ethisch-moralischen Position im Verhältnis von Mensch und Tier notwendig ist.
Im zweiten Teil des Essays werden verschiedene philosophische Positionen zur Tierethik vorgestellt. Der Autor zeigt, dass die anthropozentrische Sichtweise, die den Menschen als überlegen betrachtet, historisch tief verwurzelt ist.
Der Text führt schließlich den Begriff des Speziesismus ein und beschreibt dessen Folgen für Tiere. Der Autor argumentiert, dass der Speziesismus eine Form der Diskriminierung darstellt und dass ein Umdenken in Bezug auf die Behandlung von Tieren erforderlich ist.
Schlüsselwörter
Tierethik, Speziesismus, Tierrechte, Anthropozentrismus, Tierhaltung, Tierversuche, Fleischkonsum, Karnismus, Moral, Ethik, Evolution, Darwinismus, Religion, Tierschutzgesetz, Gleichheitsprinzip, Diskriminierung.
- Quote paper
- Heinz-Jürgen Sibbel (Author), 2020, Tierethik und das Problem des Speziesismus. Wie kann dem mit Tierrechtskonzeptionen begegnet werden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1185034