„Doch bleibt Amerika das stärkste Land in dieser Welt.“ Diese Aussage traf die USAußenministerin
Condoleezza Rice in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“
Ende 2007 (vgl. Joffe n.p.). Die Vereinigten Staaten sehen sich also selbst als Supermacht.
Und das mit Recht: Aus den ursprünglichen dreizehn Kolonien entstand ein Land, das die Bezeichnung
Weltmacht verdient.
Um diese Entwicklung zu verstehen, muss man sich mit der Geschichte des Landes auseinandersetzen.
Eine Weltmacht kann nicht über Nacht entstehen. Vielmehr handelt es sich
hierbei um einen langen Prozess, bei dem man die Vergangenheit betrachten muss, um die
derzeitigen Gegebenheiten zu verstehen. Für die aktuellen Gegebenheiten in den USA sind
vor allem die Entwicklungen des letzten Jahrhunderts von Bedeutung.
Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über die Geschichte Amerikas in den 80er und 90er
Jahren des 20. Jahrhunderts zu verschaffen. Dieser Überblick basiert auf der neuesten Ausgabe
des Buches „The Enduring Vision: A History of the American People“ (Paul S. Boyer et
al.). Zur Vertiefung des Themas wurde aber auch auf andere Literatur zurückgegriffen.
Unter Betrachtung der verschiedenen Präsidenten, die im Laufe dieser zwei Jahrzehnte an der
Macht waren, werden politische und wirtschaftliche Entwicklungen behandelt. Die Arbeit
setzt sich außerdem mit kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen auseinander.
Da es sich nur um einen Überblick handelt, wird im Folgenden nicht auf alle Geschehnisse
der 80er und 90er Jahre eingegangen. Vielmehr soll man einen Einblick in diese Zeit erhalten
und einige wichtige Ereignisse und Entwicklungen verstehen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Vereinigten Staaten in den 1980er und 1990er Jahren
2.1. Politische und wirtschaftliche Entwicklungen unter den verschiedenen Präsidenten
2.1.1. Politik und Wirtschaft unter Ronald Wilson Reagan
2.1.2. Politik und Wirtschaft unter George Herbert Walker Bush
2.1.3. Politik und Wirtschaft unter William Jefferson Clinton
2.2. Kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen
2.2.1. Die Stellung der Frau in der Arbeitswelt
2.2.2. Ethnische Minderheiten - Afroamerikaner
2.2.3. Gewalt und Verbrechen
3. Zusammenfassung und Einblicke in das 21. Jahrhundert
4. Verzeichnis der verwendeten Literatur sowie Internet- und Bildquellen
Literaturverzeichnis:
Internet- und Bildquellen:
1. Einleitung
„Doch bleibt Amerika das stärkste Land in dieser Welt.“ Diese Aussage traf die US-Außenministerin Condoleezza Rice in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ Ende 2007 (vgl. Joffe n.p.). Die Vereinigten Staaten sehen sich also selbst als Supermacht. Und das mit Recht: Aus den ursprünglichen dreizehn Kolonien entstand ein Land, das die Bezeichnung Weltmacht verdient.
Um diese Entwicklung zu verstehen, muss man sich mit der Geschichte des Landes auseinandersetzen. Eine Weltmacht kann nicht über Nacht entstehen. Vielmehr handelt es sich hierbei um einen langen Prozess, bei dem man die Vergangenheit betrachten muss, um die derzeitigen Gegebenheiten zu verstehen. Für die aktuellen Gegebenheiten in den USA sind vor allem die Entwicklungen des letzten Jahrhunderts von Bedeutung.
Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über die Geschichte Amerikas in den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts zu verschaffen. Dieser Überblick basiert auf der neuesten Ausgabe des Buches „The Enduring Vision: A History of the American People“ (Paul S. Boyer et al.). Zur Vertiefung des Themas wurde aber auch auf andere Literatur zurückgegriffen.
Unter Betrachtung der verschiedenen Präsidenten, die im Laufe dieser zwei Jahrzehnte an der Macht waren, werden politische und wirtschaftliche Entwicklungen behandelt. Die Arbeit setzt sich außerdem mit kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen auseinander.
Da es sich nur um einen Überblick handelt, wird im Folgenden nicht auf alle Geschehnisse der 80er und 90er Jahre eingegangen. Vielmehr soll man einen Einblick in diese Zeit erhalten und einige wichtige Ereignisse und Entwicklungen verstehen.
2. Die Vereinigten Staaten in den 1980er und 1990er Jahren
Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur: mit diesen vier Bereichen sollte man sich auf jeden Fall auseinandersetzen, wenn man die Geschichte eines Landes verstehen will.
Diese Arbeit geht zuerst auf die Gebiete Politik und Wirtschaft unter den Präsidenten der Vereinigten Staaten in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts ein und liefert anschließend einen Überblick über die Entwicklungen in den Bereichen Gesellschaft und Kultur in diesen 20 Jahren.
2.1. Politische und wirtschaftliche Entwicklungen unter den verschiedenen Präsidenten
Wie man der hier aufgeführten Liste (vgl. Summers n.p.) der amerikanischen Präsidenten entnehmen kann, wurden in den 20 Jahren von 1980 bis 2000 in den Vereinigten Staaten von Amerika drei verschiedene Präsidenten gewählt. Es handelt sich um den 40. Präsidenten, Ronald Wilson Reagan, um den 41. Präsidenten, George Herbert Walker Bush, und um den 42. Präsidenten, William Jefferson Clinton.
Präsidenten der Vereinigten Staaten:
1. George Washington, 1789-1797
2. John Adams, 1797-1801
3. Thomas Jefferson, 1801-1809
4. James Madison, 1809-1817
5. James Monroe, 1817-1825
6. John Quincy Adams, 1825-1829
7. Andrew Jackson, 1829-1837
8. Martin Van Buren, 1837-1841
9. William Henry Harrison, 1841
10. John Tyler, 1841-1845
11. James Knox Polk, 1845-1849
12. Zachary Taylor, 1849-1850
13. Millard Fillmore, 1850-1853
14. Franklin Pierce, 1853-1857
15. James Buchanan, 1857-1861
16. Abraham Lincoln, 1861-1865
17. Andrew Johnson, 1865-1869
18. Ulysses Simpson Grant, 1869-1877
19. Rutherford Birchard Hayes, 1877-1881
20. James Abram Garfield, 1881
21. Chester Alan Arthur, 1881-1885
22. Grover Cleveland, 1885-1889
23. Benjamin Harrison, 1889-1893
24. Grover Cleveland, 1893-1897
25. William McKinley, 1897-1901
26. Theodore Roosevelt, 1901-1909
27. William Howard Taft, 1909-1913
28. Woodrow Wilson, 1913-1921
29. Warren Gamaliel Harding, 1921-1923
30. Calvin Coolidge, 1923-1929
31. Herbert Clark Hoover, 1929-1933
32. Franklin Delano Roosevelt, 1933-1945
33. Harry S. Truman, 1945-1953
34. Dwight David Eisenhower 1953-1961
35. John Fitzgerald Kennedy, 1961-1963
36. Lyndon Baines Johnson, 1963-1969
37. Richard Milhous Nixon, 1969-1974
38. Gerald Rudolph Ford, 1974-1977
39. James Earl Carter, Jr., 1977-1981
40. Ronald Wilson Reagan, 1981-1989
41. George Herbert Walker Bush, 1989-1993
42. William Jefferson Clinton, 1993-2001
43. George Walker Bush, 2001-
Ronald Wilson Reagan konnte zwei Präsidentschaftswahlen für sich entscheiden und regierte von 1981 bis 1989. Sein Nachfolger, der bisherige Vizepräsident George Herbert Walker Bush, war bis 1993 Präsident. Er wurde von William Jefferson Clinton abgelöst, der, genauso wie Reagan, zwei Wahlkämpfe gewinnen konnte. Er blieb bis zum Jahr 2001 im Amt.
2.1.1. Politik und Wirtschaft unter Ronald Wilson Reagan
Abbildung 1: Ronald W. Reagan
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Bevor der Republikaner Ronald Wilson Reagan zum 40. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt wurde, arbeitete er viele Jahre lang als Schauspieler in Hollywood. Anschließend jedoch, von 1967 bis 1975, war er Gouverneur von Kalifornien und kandidierte daraufhin im Jahr 1980 für das Amt des Präsidenten (vgl. Boyer 933). Seine Erfahrungen und seine Redegewandtheit halfen ihm bei seiner politischen Karriere. „Wiederum waren es Reagans Fähigkeiten als Medienspezialist und Kommunikator, die ihm den Weg in das Weiße Haus ebneten“ (Lösche 399).
Als Reagan sein Amt antrat, sprach man von einer konservativen Revolution, der so genannten Reagan Revolution. Er wusste, wie er die Wähler für sich gewinnen konnte und er versprach ihnen einen New Deal: „ […] individualism, smaller government, lower taxes, and untrammeled free enterprise“ (Boyer 934). Hauptbestandteil seiner Revolution waren die Reaganomics. Mit diesem Wirtschaftsprogramm wollte der neue Präsident die wirtschaftlichen Probleme, die ihm sein Vorgänger hinterlassen hatte, lösen. So standen Steuerkürzungen und ein ausgeglichener Staatshaushalt im Mittelpunkt dieses Wirtschaftsprogramms. Allerdings konnte Reagan diese Ziele nicht verwirklichen. Zwar kürzte er die Steuern, doch das Haushaltsdefizit war nicht mehr zu kontrollieren. Im Jahr 1986 war es so hoch wie nie zuvor und überstieg 220 Milliarden Dollar. Außerdem wurde die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer (vgl. Lösche 402-403).
Im Nachhinein kann also nicht von einer konservativen Revolution gesprochen werden. Reagan konnte die Ziele seines Wirtschaftsprogramms nicht umsetzen. „Dieses Haushaltsdefizit war von einem Präsidenten durch Steuerkürzungen und gleichzeitige Ausgabenerhöhungen selbst verschuldet worden, der als Konservativer das Prinzip eines ausgeglichenen Haushalts hochhielt und gar in der Verfassung verankert sehen wollte“ (Lösche 403).
Allerdings konnte Reagan hinsichtlich der Inflation und der Arbeitslosigkeit Erfolge verbuchen. Die Inflationsrate sank innerhalb seiner Amtszeit um 8 Prozent und die Arbeitslosenquote ging von 7 auf 5,4 Prozent zurück (vgl. Lösche 404).
Auch die Außenpolitik Reagans durchlebte Hoch- und Tiefpunkte. Im Mittelpunkt standen hier der Konflikt mit der Sowjetunion und der Iran-Contra-Skandal.
Der Kampf gegen die Sowjetunion und das damit verbundene Aufrüstungsprogramm wurden für Reagan zum Erfolg. Nachdem im Jahr 1983 über dem sowjetischen Luftraum ein koreanisches Passagierflugzeug abgeschossen wurde, wobei alle 269 Passagiere ums Leben kamen, bezeichnete der amerikanische Präsident die Sowjetunion als das Reich des Bösen (vgl. Boyer 937). Daraufhin änderte sich auch die Einstellung der amerikanischen Bürger, die von jetzt an das extreme Aufrüsten teilweise als gerechtfertigt ansahen. Der Machtkampf zwischen den USA und der Sowjetunion wurde immer gewaltiger. Unter der Regierung Gorbatschows jedoch, der im Jahr 1985 an die Macht kam, änderte sich die Politik der Sowjetunion. Somit ging Reagan bei diesem Kräftemessen in gewisser Weise als Sieger hervor (vgl. Lösche 405).
Zwei Jahre später ging es nicht mehr um einen Machtkampf, sondern darum, sich anzunähern. Reagan verkündete in Berlin: „Mr. Gorbachev, tear down this wall!“. Kurz darauf wurde der INF-Vertrag (Intermediate Range Nuclear Forces) ratifiziert, der auch der Anfang vom Ende des Kalten Krieges war (vgl. Boyer 941).
Einen Tiefpunkt, ja beinahe eine Katastrophe, stellte die Iran-Contra-Affäre von 1986/1987 dar. Es wurde festgestellt, dass die Contras (antikommunistische Rebellen) in Nicaragua, ohne Zustimmung des Kongresses, mit US-Waffen beliefert wurden, um die Sandinisten zu bekämpfen. Ursprünglich unterstützten die Vereinigten Staaten die Sandinisten. Reagan jedoch befürchtete, die Sandinisten würden Nicaragua in den Kommunismus führen (vgl. Boyer 938). „Der Kongreß untersuchte diese illegalen und verfassungswidrigen Aktivitäten 1986 und 1987, aber eine unmittelbare Beteiligung des Präsidenten konnte nicht nachgewiesen werden“ (Lösche 405). Reagan konnte also der Katastrophe entgehen. Es kam zu keinem Amtsenthebungsverfahren.
Ronald Reagan war somit zwei volle Amtsperioden an der Macht. Im Jahr 1989 wurde George Bush zum Präsidenten gewählt.
[...]
- Quote paper
- Anonymous,, 2008, Die Vereinigten Staaten in den 1980er und 1990er Jahren - eine Einführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118431
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