Von anderen verstanden zu werden, wünschen sich die meisten. Doch wie funktioniert das? Kann man die Emotionen des Gegenüber erfühlen oder gar erraten?
Hilfreiche Gespräche hat jeder von Zeit zu Zeit und auch ich habe festgestellt, dass man mit seinen Problemen zu demjenigen geht, wo man glaubt, dass dieser einen am besten versteht. Doch was macht das einfache Zuhören zum empathischen Kommunizieren?
Und kann man diese Eigenschaft auch durch intensives Training erwerben?
Rogers beantwortete die letzte Frage mit Ja, als er sein Konzept der Klientenzentrierten Beratung bzw. Psychotherapie publizierte. Darin formulierte er das Einfühlende Verstehen als eine der Grundanforderungen an einen nondirektiven Berater und er beschrieb lernbare Techniken zur Umsetzung seiner Vorgaben.
Rogers gilt in dieser Hinsicht als Vorreiter, doch viele Autoren entwickelten sein Konzept weiter, so dass es bis heute aktuell geblieben ist.
Im Seminar Methoden der Sozialen Einzelhilfe habe ich Rogers kennen gelernt und mich in der Anwendung seiner Ratschläge geübt. Gleichzeitig dazu erhielt ich im Einführungspraktikum im Seniorenzentrum an der Weißen Elster durch meine Anleiterin theoretisches Wissen zur Validation, einem speziellen aus den USA stammenden Konzept im Umgang mit hochbetagten Senioren. Dazu habe ich Bücher gelesen, Videos geschaut und die Sozialarbeiterin bei der Anwendung genau studiert.
Später probierte ich es selbst aus und spürte relativ schnelle Erfolge in der Kommunikation mit dementiell erkrankten Bewohnern.
Ich sah viele Parallelen zu Rogers und das weckte das Interesse zu einem Vergleich beider Ansätze. Dabei kann ich sowohl mein Wissen aus dem Seminar, als auch praktische Erfahrungen mit einbeziehen. Meine Informationen zur Validation beziehe ich aus einem Lernkatalog der Validation, den mir meine Praxisanleiterin freundlicherweise als Kopie zur Verfügung gestellt hat. Da ein gesamter Vergleich zu umfangreich wäre, möchte ich mich ganz konkret auf die Techniken des Einfühlendes Verstehens konzentrierten und theoretische Grundlagen dabei vernachlässigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Klientenzentrierte Konzept nach C. Rogers
- 2.1 Einfühlendes Verstehen
- 2.2 Hilfreiche Techniken zur Verwirklichung
- 2.2.1 Aktives Zuhören und Paraphrasieren
- 2.2.2 Empathisches Kommunizieren
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit vergleicht Techniken des einfühlenden Verstehens im klientenzentrierten Ansatz von Carl Rogers mit der Validation, einem Konzept im Umgang mit hochbetagten Senioren. Die Arbeit untersucht, wie diese Ansätze das Verständnis und die Kommunikation verbessern und welche Techniken dabei eingesetzt werden.
- Einfühlendes Verstehen nach C. Rogers
- Techniken des aktiven Zuhörens und Paraphrasierens
- Empathisches Kommunizieren
- Vergleich mit dem Validationsansatz
- Anwendung in der Sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Motivation der Autorin, Techniken des einfühlenden Verstehens, insbesondere im Kontext der klientenzentrierten Gesprächsführung nach C. Rogers und der Validation, zu untersuchen. Sie erläutert den persönlichen Bezug der Autorin zu beiden Ansätzen durch ihr Studium und Praxiserfahrungen in einem Seniorenzentrum. Die Autorin hebt die Parallelen zwischen beiden Methoden hervor und kündigt ihren Fokus auf die Techniken des einfühlenden Verstehens an, wobei sie theoretische Grundlagen zugunsten praktischer Anwendungen zurück stellt.
2. Das Klientenzentrierte Konzept nach C. Rogers: Dieses Kapitel beschreibt das klientenzentrierte Konzept von Rogers als eine besondere Form der sozialen und verbalen Interaktion, die durch einfühlendes, wertschätzendes und aufrichtiges Verhalten des Therapeuten gekennzeichnet ist. Ein wichtiger Bestandteil ist das „Einfühlende Verstehen“ oder Empathie. Der Text diskutiert die verschiedenen Bezeichnungen für dieses Konzept in der Literatur und erläutert Rogers' Verständnis von Empathie als die exakte Wahrnehmung des inneren Bezugsrahmens des Klienten, ohne die Distanz aufzugeben. Der Fokus liegt auf der emotionalen Ebene der Kommunikation. Das Kapitel beschreibt außerdem, wie das Nachempfundene dem Klienten verständlich und differenziert mitgeteilt werden sollte, und gibt Hinweise für eine optimale Umsetzung des einfühlenden Verstehens, inklusive der Notwendigkeit von konkreten, anschaulichen und kurzen Formulierungen. Es betont die Bedeutung der konzentrierten Aufmerksamkeit auf die Gefühle des Klienten.
2.1 Einfühlendes Verstehen: Dieses Unterkapitel vertieft das Verständnis von "Einfühlendes Verstehen" nach Rogers. Es beleuchtet die Uneinigkeit in der Fachliteratur bezüglich der korrekten Bezeichnung und betont die Bedeutung sowohl des einfühlenden Verstehens als auch der präzisen Mitteilung des Verstandenen. Der Autor diskutiert Rogers' anfängliche Bezeichnung „reflecting of feeling“ und dessen Missinterpretation als bloßes Wiederholen. Es wird hervorgehoben, dass der Berater den inneren Bezugsrahmen des Klienten nachzuempfinden versuchen soll, dabei aber die Distanz wahren muss. Der Fokus sollte auf den Emotionen des Klienten liegen, und die eigene Befindlichkeit des Beraters spielt eine wichtige Rolle. Der Text liefert weiterführende Hinweise zur optimalen Umsetzung des einfühlenden Verstehens und betont die Notwendigkeit einer konkreten, anschaulichen und kurzen Mitteilung der wahrgenommenen Emotionen. Die Mitteilung sollte in einem leicht fragenden Tonfall erfolgen, um den Klienten einzubeziehen und Missverständnisse zu vermeiden.
2.2 Hilfreiche Techniken zur Verwirklichung: Dieses Kapitel präsentiert Techniken zur optimalen Umsetzung des einfühlenden Verstehens. Es beschreibt zunächst das aktive Zuhören im Gegensatz zum passiven Zuhören, wobei der Fokus auf dem aktiven Überprüfen des Verständnisses durch Wiedergabe in eigenen Worten liegt. Paraphrasieren wird als eine wichtige Technik definiert, bei der das Verstandene mit eigenen Worten wiedergegeben wird, um ein bloßes Nachsprechen zu vermeiden. Der Text betont, dass der Berater akustische und visuelle Signale beachten und eigene Gedanken vermeiden sollte, und dass er auf Ratschläge und Interpretationen verzichten soll. Weiterhin wird das empathische Kommunizieren als die schwierigste Stufe der partnerzentrierten Haltung erläutert, mit Verweis auf Rogers' personenzentrierten Ansatz.
2.2.1 Aktives Zuhören und Paraphrasieren: Dieses Unterkapitel beschreibt detailliert aktive Zuhörtechniken und das Paraphrasieren. Es unterscheidet zwischen passivem und aktivem Zuhören, wobei letzteres die Überprüfung des Verständnisses durch Wiedergabe in eigenen Worten beinhaltet. Verschiedene Möglichkeiten der Formulierung, wie z.B. die Verwendung von Synonymen oder Antonymen, werden vorgeschlagen, um ein papageienhaftes Wiederholen zu vermeiden. Die Bedeutung von akustischen und visuellen Signalen sowie die Notwendigkeit, auf eigene Gedanken und voreilige Ratschläge zu verzichten, werden hervorgehoben. Der leicht fragende Tonfall bei der Vermittlung des Verstandenen ermöglicht dem Klienten Korrekturen und Vervollständigungen.
2.2.2 Empathisches Kommunizieren: Dieses Unterkapitel charakterisiert empathisches Kommunizieren als die höchste Stufe der partnerzentrierten Haltung. Es wird als schwierigste Stufe dargestellt und auf Rogers' personenzentrierten psychotherapeutischen Ansatz zurückgeführt. Der Text deutet darauf hin, dass dieses Unterkapitel weitere Details zum empathischen Kommunizieren enthält, die hier nicht im Detail erläutert werden.
Schlüsselwörter
Einfühlendes Verstehen, Empathie, Klientenzentrierte Beratung, Carl Rogers, Aktives Zuhören, Paraphrasieren, Validation, Empathisches Kommunizieren, Kommunikation, Soziale Arbeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Einfühlendes Verstehen im klientenzentrierten Ansatz und Validation
Was ist der Hauptgegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit vergleicht Techniken des einfühlenden Verstehens im klientenzentrierten Ansatz von Carl Rogers mit der Validation, einem Konzept im Umgang mit hochbetagten Senioren. Der Fokus liegt auf der Verbesserung von Verständnis und Kommunikation durch den Einsatz spezifischer Techniken.
Welche Konzepte werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt das klientenzentrierte Konzept nach Carl Rogers, insbesondere das einfühlende Verstehen (Empathie), aktive Zuhörtechniken, Paraphrasieren und empathisches Kommunizieren. Im Vergleich dazu wird der Validationsansatz betrachtet.
Welche Techniken des einfühlenden Verstehens werden im Detail beschrieben?
Die Hausarbeit beschreibt detailliert das aktive Zuhören (im Gegensatz zum passiven Zuhören), Paraphrasieren (das Verstandene in eigenen Worten wiedergeben), und geht auf die Bedeutung von akustischen und visuellen Signalen ein. Die Schwierigkeit des empathischen Kommunizierens als höchste Stufe der partnerzentrierten Haltung wird ebenfalls erläutert.
Wie wird das "Einfühlende Verstehen" nach Rogers definiert und umgesetzt?
Das einfühlende Verstehen wird als exakte Wahrnehmung des inneren Bezugsrahmens des Klienten beschrieben, ohne die Distanz aufzugeben. Die Umsetzung beinhaltet die präzise Mitteilung des Verstandenen in konkreten, anschaulichen und kurzen Formulierungen, oft in leicht fragender Form, um den Klienten einzubeziehen und Missverständnisse zu vermeiden.
Welchen Unterschied gibt es zwischen aktivem und passivem Zuhören?
Passives Zuhören beschränkt sich auf das Hören. Aktives Zuhören beinhaltet hingegen die Überprüfung des Verständnisses durch Wiedergabe in eigenen Worten (Paraphrasieren). Der aktive Zuhörer achtet auf akustische und visuelle Signale und vermeidet eigene Gedanken und Ratschläge.
Welche Rolle spielt die eigene Befindlichkeit des Beraters beim einfühlenden Verstehen?
Die eigene Befindlichkeit des Beraters spielt eine wichtige Rolle. Er muss seine eigene Emotionen reflektieren und seine Distanz zum Klienten wahren, um ein objektives und empathisches Verständnis zu ermöglichen.
Wo findet die Anwendung der beschriebenen Techniken statt?
Die Hausarbeit erwähnt explizit die Anwendung in der Sozialen Arbeit, insbesondere im Kontext der Arbeit mit Senioren. Die beschriebenen Techniken sind jedoch auch auf andere Bereiche der Kommunikation übertragbar.
Wie ist die Hausarbeit aufgebaut?
Die Hausarbeit enthält eine Einleitung, ein Kapitel zum klientenzentrierten Konzept nach Rogers mit Unterkapiteln zum einfühlenden Verstehen und hilfreichen Techniken (aktives Zuhören, Paraphrasieren, empathisches Kommunizieren), eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt der Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Einfühlendes Verstehen, Empathie, Klientenzentrierte Beratung, Carl Rogers, Aktives Zuhören, Paraphrasieren, Validation, Empathisches Kommunizieren, Kommunikation, Soziale Arbeit.
Gibt es einen persönlichen Bezug der Autorin zu den behandelten Themen?
Ja, die Autorin beschreibt ihren persönlichen Bezug zu den Ansätzen durch ihr Studium und Praxiserfahrungen in einem Seniorenzentrum.
- Quote paper
- Dipl. Sozpäd./Sozarb. (FH) Rene Böhme (Author), 2005, Techniken des Einfühlenden Verstehens einschließlich Aktives Zuhören und Paraphrasieren in den Konzepten von N. Feil und C. Rogers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118398