Die letzten Atemzüge der alten römischen Republik gehören zu den am besten dokumentierten Epochen der Antike. Meist richtet sich das Augenmerk des Historikers dabei jedoch auf den Konflikt zwischen Pompeius und Caesar, der nach Pharsalos zu einem einseitigen Triumphzug des Letztgenannten wurde und ihn über Thapsus und Munda an die Spitze Roms führte. Die dabei überwundenen Gegner fielen Caesars Soldaten oder seiner clementia zum Opfer. Genau dieses Schicksal wollte Marcus Porcius Cato der Jüngere, Großenkel des berühmten Censoriers, nicht erleiden. Während des afrikanischen Krieges setzte er seinem Leben in Utica ein Ende, nachdem die Niederlage von Metellus Scipio bekannt wurde und bevor ihn der anrückende Caesar begnadigen konnte. Catos Selbstmord resultierte aus seinem Tugendideal, das untrennbar mit den Werten der Republik verknüpft war. Deren Vernichtung durch Caesars Ambitionen wollte Cato nicht erleben und wurde damit zum Märtyrer der Republikaner und einer Symbolfigur für nachfolgende Generationen.
Catos Zeitgenosse Sallust beschrieb ihn als „Freund der Selbstbeherrschung, der Ehrbarkeit, besonders aber ernster Strenge. Nicht suchte er den Reichen im Reichtum, den Parteimann in Parteileidenschaft zu überbieten; nein, mit dem tatkräftigen Manne wetteiferte er in Tüchtigkeit, mit dem ehrenhaften in gutem Anstand, mit dem unbescholtenen in unsträflicher Lebensführung“ . Cato war das moralische Gewissen einer Zeit, die ihre strukturellen Probleme dem sittlichen Verfall zuschrieb und wehrte sich mit aller Macht gegen Neuerungen in der Gesellschaft und besonders der Politik. Genau in diesem Punkt mussten Cato als Traditionalist und Caesar der Revolutionär zwangsläufig kollidieren. Der „lange Zeigefinger Catos“ sollte nie öfter und vehementer auf jemanden gezeigt haben als auf Caesar.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DAS GESCHLECHT DER PORCIER
- CATO CENSORIUS.
- ABSTAMMUNG
- CATOS FRAUEN.
- JUGEND UND ERSTE POLITISCHE SCHRITTE
- DIE KINDHEIT
- CATO UND DIE STOA
- DER AUFSTIEG
- DER PROZESS GEGEN MURENA
- DIE CATILINARISCHE VERSCHWÖRUNG
- VORGESCHICHTE
- DIE JURISTISCHE FRAGE..
- DAS DUELL CAESAR - CATO
- Caesar
- Das Zwischenspiel..........\n
- Cato.....
- DIE ENTSCHEIDUNG
- DAS NACHSPIEL
- DER KAMPF GEGEN DEN PRAETOR UND CONSUL CAESAR
- DIE EREIGNISSE VOR DEM DIOSKUREN-TEMPEL
- DIE BILDUNG DES TRIUMVIRATS.
- DER CONSUL CAESAR
- DIE CYPERN-MISSION.
- DIE VERBLEIBENDEN 50ER JAHRE
- KAMPF GEGEN POMPEIUS UND CRASSUS.
- CATOS ANTRAG ZUR AUSLIEFERUNG CAESARS
- CATOS PRAETUR
- ERFOLG FÜR POMPEIUS UND RÜCKSCHLAG FÜR CATO .....
- DIE ABSAGE FÜR CICEROS GELTUNGSBEDÜRFNIS..
- DIE LETZTEN SCHRITTE ZUM BÜRGERKRIEG
- CATO IM BÜRGERKRIEG
- DIE POSITIONEN
- BIS PHARSALOS.
- DER KRIEG IN AFRIKA..
- BIS THAPSUS.
- CATO-POLITIKER UND KRIEGER?
- TOD IN UTICA..
- CATO IMMORTALIS (NACHRUF UND VEREHRUNG)
- CICEROS, CATO'
- CAESARS, ANTICATO’.
- SONSTIGES
- SCHLUSS..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Marcus Porcius Cato dem Jüngeren und Gaius Julius Caesar chronologisch zu beleuchten. Dabei werden die politischen Rollen beider Männer in den letzten Jahren der römischen Republik und die Ursachen ihrer Gegensätzlichkeit untersucht. Der Fokus liegt auf der Zeit vor Caesars Statthalterschaft in Gallien, die die deutlichste Phase des politischen Konflikts zwischen Cato und Caesar darstellt. Die Arbeit analysiert Catos politische Vorgehensweise und Motive, wobei seine stoische Mentalität und seine Abstammung als wichtige Einflussfaktoren betrachtet werden.
- Der Einfluss der stoischen Philosophie auf Catos politisches Handeln
- Catos Opposition gegen die populare Politik Caesars
- Die Rolle des traditionellen republikanischen Gedankenguts in Catos Denken
- Die Konflikte zwischen Cato und Caesar im Kontext der Catilinarischen Verschwörung
- Die Bedeutung des Bürgerkriegs für Catos Selbstverständnis und seinen Tod in Utica
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Figur des Cato Uticensis vor. Es beleuchtet seine Rolle als Symbolfigur der republikanischen Opposition gegen Caesars Ambitionen und seine Entscheidung, sich in Utica das Leben zu nehmen. Das zweite Kapitel behandelt die Familie der Porciern, insbesondere die bedeutenden Persönlichkeiten Cato Censorius und sein Urenkel Cato Uticensis. Es werden Gemeinsamkeiten in ihrem Charakter und ihren politischen Überzeugungen herausgestellt. Das dritte Kapitel schildert die Jugend und die ersten politischen Schritte Catos. Es wird seine stoische Denkweise und sein Aufstieg in der römischen Politik beleuchtet. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Catilinarischen Verschwörung und den ersten offenen Konflikten zwischen Cato und Caesar. Es zeigt die gegensätzlichen politischen Ansichten beider Männer und wie diese sich in der römischen Politik manifestieren. Das fünfte Kapitel behandelt Catos Opposition gegen Caesar während dessen Praetur und Consulat. Es analysiert die Gründe für Catos Widerstand und die Auswirkungen des Konflikts auf die politische Landschaft Roms.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Marcus Porcius Cato, Gaius Julius Caesar, römische Republik, politische Opposition, stoische Philosophie, Catilinarische Verschwörung, Bürgerkrieg, Utica, Selbstmord, traditionelle Werte, republikanisches Gedankengut, populare und optimatische Politik.
- Quote paper
- Dr. G. (Author), 2008, Marcus Porcius Cato und sein Kampf gegen Caesar, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118254