Ein Kommunikationskonzept zur Erhöhung der Gesundheitskompetenz von akademischen Berufseinsteigern


Term Paper, 2021

30 Pages, Grade: 1,3


Excerpt


Inhalt

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung
1. Problemstellung und Zielsetzung
1.2 Aufbau

2. Theoretische Grundlagen
2.1 Gesundheitskompetenz - Definitionen und Modelle
2.2 Folgen einer eingeschränkten Gesundheitskompetenz
2.3 Maßnahmen zur Förderung der Gesundheitskompetenz
2.4 Kriterien für eine gelingende Gesundheitskommunikation

3. Anwendungsteil
3.1 Kommunikationskonzept zur Erhöhung der Gesundheitskompetenz
3.2 Kommunikationsanlässe - 3 Beispiele
3.3 Handlungsempfehlungen für gesetzliche Krankenkassen

4. Diskussion und Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anmerkung:

Zur besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher

Sprachformen verzichtet. Sämtliche Formen beziehen sich immer auf beide Geschlechter

1. Einleitung

Zentrales Thema der vorliegenden Arbeit ist die Gesundheitskompetenz.

Um die Gesundheit zu schützen und sich gesundheitsförderlich zu verhalten, sind Kenntnisse über gesundheitsrelevante Thematiken notwendig, sowie der Erwerb, das Verstehen und die Anwendung des gesammelten Wissens. Diese und weitere Kompetenzen werden unter der Bezeichnung Gesundheitskompetenz subsummiert.

Mehr als die Hälfte der Bürger in Deutschland verfügt über eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz, sodass Handlungsbedarf besteht (Schaeffer, Vogt, Berens & Hurrelmann, 2016, S. 3- 40). Schließlich gefährdet eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz die Gesundheit des Menschen (Schaeffer, Berens & Vogt, 2017, S. 53)

Betrachtet man das Präventionsgesetz nach § 1 SGB V, dann besitzen Menschen Eigenverantwortung und Eigenkompetenz für ihre Gesundheit und die Krankenkassen sind dazu verpflichtet die Versicherten darin zu fördern (Geene & Reese, 2016, S. 65- 67)

Demnach tragen nicht nur die Bürger für ihre Gesundheit Verantwortung, sondern auch die Krankenkassen im bestehenden Gesundheitssystem sind verpflichtet die Gesundheit der Versicherten zu fördern und sie in ihrer Gesundheitskompetenz zu unterstützen.

1.1 Problemstellung und Zielsetzung

Durch die Tatsache, dass mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz aufweist und somit ihre Gesundheit gefährdet ist, sind die Krankenkassen mit einer besonderen Herausforderung konfrontiert. Einerseits entstehen durch die genannte Problematik erhöhte Kosten für die Krankenkassen, da Menschen mit einer eingeschränkten Gesundheitskompetenz nicht in der Lage sind Krankheiten kompetent zu bewältigen und sie somit z.B. häufigere Krankenhausaufenthalte benötigen, als Menschen mit einer soliden Gesundheitskompetenz (Schaeffer et al., 2017, S. 53) Anderseits besteht die Herausforderung durch die Pflicht wirksame Maßnahmen zu entwickeln, die die Gesundheitskompetenz der Bürger erhöht.

Ziel der Arbeit ist es zum einen die Gesundheitskompetenz in ihren theoretischen Grundlagen anhand wissenschaftlicher Literatur darzustellen. Anderseits soll im Auftrag der Versicherung „BKK- Löwensen“ ein Kommunikationskonzept erstellt werden, das auf die Erhöhung der Gesundheitskompetenz von akademischen Berufseinsteigern abzielt.

1.2 Aufbau

Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel. Nach dem ersten Kapitel, der Einleitung, folgt ein Kapitel zu den theoretischen Grundlagen. Hier werden Definitionen und Modelle zur Gesundheitskompetenz geboten. Darüber hinaus sollen die Folgen einer eingeschränkten Gesundheitskompetenz erläutert, sowie Maßnahmen zur Förderung der Gesundheitskompetenz vorgestellt werden. Abschließend für das zweite Kapitel erfolgt die Präsentation von Kriterien, die eine gelingende Gesundheitskommunikation ermöglichen. Das dritte Kapitel stellt den Anwendungsteil dar. Hier erfolgt die Erstellung und Präsentation des Kommunikationskonzepts zur Erhöhung der Gesundheitskompetenz von akademischen Berufseinsteigern. Darüber hinaus werden drei Beispiele für mögliche Kommunikationsanlässe geboten. Abschließend für das dritte Kapitel erfolgen Handlungsempfehlungen für gesetzlichen Krankenkassen. Die Arbeit schließt im vierten Kapitel mit einer kritischen Diskussion und einem Fazit

2. Theoretische Grundlagen

In diesem Kapitel erfolgt eine wissenschaftliche Definition zum Begriff der Gesundheitskompetenz. Darüber hinaus werden verschiedene Modelle zur Gesundheitskompetenz präsentiert und erläutert. Des Weiteren werden Maßnahmen vorgestellt, wie die Gesundheitskompetenz gefördert werden kann. In diesem Zusammenhang werden anschließend Kriterien für eine gelingende Gesundheitskommunikation entwickelt

2.1 Gesundheitskompetenz - Definitionen und Modelle

Im internationalen Sprachgebrauch wird auch der Begriff „Health Literacy“ verwendet. Zum Terminus „Gesundheitskompetenz“ liegen unterschiedliche Definitionen vor.

Sie unterscheiden sich vor allem in den einbezogenen Fähigkeiten und Zielen (Kolpatzik, Schaeffer & Vogt, 2018, S. 8). Während früher die Gesundheitskompetenz vor allem als Lese- und Schreibfähigkeit und als wissensbasierte Kompetenz definiert wurde, gehen aktuellere Definitionen immer mehr in Richtung einer allgemeinen Lebenskompetenz, die den Menschen dazu befähigt in und außerhalb des Gesundheitssystems so zu handeln, dass die Gesundheit positiv beeinflusst wird (Soellner, Huber, Lenartz & Rudinger, 2009, S. 107). Das Verständnis einer allgemeinen Lebenskompetenz verdeutlicht die folgende Definition des Bundesgesundheitsministeriums (2021): „Der Begriff „Gesundheitskompetenz“ umfasst das Wissen, die Motivation und die Fähigkeiten von Menschen, relevante Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und im Alltag anzuwenden“. So kann die Gesundheitskompetenz als „die Fähigkeit sich innerhalb des (immer komplexer werdenden) Gesundheitssystems zurechtzufinden und gesundheitsförderliche Entscheidungen treffen zu können“ verstanden werden (Reifegerste, 2019, S. 53). Diese Definition basiert auf dem Verständnis von Parker und Ratzan (2010, S. 20). Neben dem reinen Wissen sind also persönliche Kompetenzen und Fähigkeiten, sowie situative Anforderungen relevant (Reifegerste, 2019, S. 53). Um gesundheitskompetent handeln zu können, ist es wichtig situative Anforderungen und die damit verbundene Komplexität zu verstehen und zu bewältigen. Hierzu bedarf es persönlicher Fähigkeiten und Kompetenzen (Parker & Ratzan, 2010, S. 29). Die folgende Abbildung zeigt die Gesundheitskompetenz nach Parker und Ratzan (2010)

Zu den elementaren Kernelementen einer Gesundheitskompetenz zählen:

- der Erwerb von Gesundheitsinformationen
- die erworbenen Informationen verstehen (funktionale Gesundheitskompetenz)
- der aktive Austausch über Gesundheit/ Krankheit (interaktive Gesundheitskompetenz)
- die Gesundheitsinformationen beurteilen (kritische Gesundheitskompetenz)
- Gesundheitsrelevante Entscheidungen treffen und anwenden, um die Gesundheit zu erhalten und zu fördern (Abel & Sommerhalder, 2015, S. 923; Reifegerste & Ort, 2018, S. 39)

Es können drei Formen der Gesundheitskompetenz unterschieden werden: die funktionale, interaktive und kritische Gesundheitskompetenz (Abel & Sommerhalder, 2015, S. 923-924; Nutbeam, 2000, S. 264; Diese Differenzierung geht auf Nutbeam (2000) zurück und findet häufig Anwendung in der Wissenschaft

Die funktionale Form beschreibt grundlegende Kompetenzen im Lesen und Schreiben, sodass der Erwerb und das Verstehen von Gesundheitsinformationen möglich sind. Die interaktionale Form umfasst fortgeschrittene kognitive und soziale Fertigkeiten, die eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Verhaltensbeispiele für eine interaktive Gesundheitskompetenz sind z.B. Informationsbeschaffung, sowie der Austausch mittels Kommunikation und die anschließende Umsetzung bzw. Anwendung der gesammelten Informationen.

Die kritische Form beinhaltet ebenfalls fortgeschrittene kognitive und soziale Fertigkeiten, die es dem Menschen ermöglicht sich mit gesundheitsrelevanten Informationen kritisch auseinanderzusetzen und diese anschließend zu beurteilen (Soellner et al., 2009, S. 107­108)

Während das Stufenmodell der Gesundheitskompetenz von Nutbeam Gesundheitskompetenz und Gesundheitsverhalten miteinander vereint, stellt das Modell von Schulz und Nakamoto ein ausschließlich wissensbasiertes Modell der Gesundheitskompetenz dar. Nach dem Verständnis dieses Modells ist die Gesundheitskompetenz nicht mit dem Gesundheitsverhalten gleichzusetzten. So wird Gesundheitskompetenz als ein multidimensionales Konstrukt verstanden. Dabei bauen zunehmend komplexere kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten aufeinander auf. Lese- und Schreibfähigkeiten bilden die Basis.

Gesundheitskompetenz wird im Modell von Schulz und Nakamoto verstanden als die Fähigkeit zum inneren Wissensmanagement und zur Entscheidungsfindung. Die Umsetzung des erworbenen Wissens in die Handlung kann allerdings von Mensch zu Mensch variieren (Schulz & Nakamoto, 2005, S. 6; Soellner et al., 2009, S. 108). So kann beispielsweise jemand, der über ein fundiertes Wissen über die gesundheitsschädigenden Folgen von hohem Zuckerkonsum verfügt und dennoch jeden Tag Süßigkeiten und drei Liter Coca- Cola trinkt, gesundheitskompetent sein, da er eben über das Wissen verfügt.

Mit diesem Beispiel wurde die deutliche Diskrepanz zwischen gesundheitskompetentem Wissen und gesundheitskompetentem Handeln verdeutlicht.

Das Problem dieser bestehenden Diskrepanz wird in dem Gesundheitskompetenzmodell von Kriegesmann, Kottmann, Masurek und Nowak (2005) thematisiert. Nach diesem Modell ergibt sich eine Gesundheitskompetenz erst aus der Handlungsfähigkeit und der Handlungsbereitschaft

Die Handlungsfähigkeit basiert auf Fertigkeiten, wie z.B. Lesen und Schreiben, sowie einem expliziten und impliziten Wissen. Dabei ist die Handlungsfähigkeit eine notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für gesundheitsorientiertes Handeln.

Erst die Handlungsbereitschaft erfüllt die hinreichende Bedingung, um gesundheitsorientiert handeln zu können. Sie ergibt sich durch drei grundlegende Faktoren: die individuelle Motivstruktur, die subjektive Situationswahrnehmung und -beurteilung.

Weitere Einflussfaktoren sind die Kopplung zum sozialen Umfeld, soziale Ressourcen, Persönlichkeitseigenschaften, sowie psychische und physische Ressourcen (Kriegesmann et al., 2005, S. 26-32; Soellner et al., 2009, S. 108)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Modell der Gesundheitskompetenz von Kriegesmann et al. (2005) (Soellner, 2009, S. 108)

Das Modell von Kriegesmann et al. (2005) berücksichtigt im Vergleich zu anderen Modellen erstmalig eine motivationale Komponente. Die Motivation dient gewissermaßen als Bindeglied zwischen dem erworbenen Wissen und dem letztendlichen Umsetzen in die Handlung (Soellner et al., 2009, S. 108)

Es kann festgehalten werden, dass das Konstrukt „Gesundheitskompetenz“ auf einem interdisziplinären Forschungsfeld fußt. Dadurch ergeben sich zwangsläufig die unterschiedlichen Verständnisweisen von Gesundheitskompetenz (Soellner et al., 2009, S. 109). Dies wird deutlich durch die drei präsentierten Modelle zur Gesundheitskompetenz. Während das Modell von Schulz und Nakamoto (2005) ein ausschließlich wissensbasiertes Modell darstellt, verstehen die Modelle von Parker und Ratzan (2010), Nutbeam (2000) und Kriegesmann et al. (2005) neben dem Wissen auch das Handeln als Basis einer Gesundheitskompetenz und berücksichtigen damit neben kognitiven Aspekten auch Aspekte der Handlungskompetenz. Das Modell von Kriegesmann et al. berücksichtigt als einziges Modell der vorgestellten Modelle auch motivationale Aspekte.

Fehlen die nötigen Grundkompetenzen, die es für eine Gesundheitskompetenz bedarf, ergeben sich für die Betroffenen Schwierigkeiten im Gesundheitssystem, um funktionieren und bestehen zu können (Soellner et al., 2009, S. 111). Schaeffer et al. (2017, S. 53- 59) fanden in einer in Deutschland durchgeführten Querschnittstudie mit einer Probandenanzahl von 2000 Personen heraus, dass 54,3% der Befragten eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz aufweisen. Auf mögliche Folgen einer eingeschränkten Gesundheitskompetenz wird im folgenden Kapitel eingegangen.

2.2 Folgen einer eingeschränkten Gesundheitskompetenz

Menschen mit einer eingeschränkten Gesundheitskompetenz haben erhebliche Probleme sich im Gesundheitssystem zu orientieren und relevante Informationen zu verstehen. Dies wirkt sich wiederum negativ auf die Nutzung des Gesundheitssystems, die Gesundheit, sowie auf das Gesundheits- und Krankheitsverhalten aus (Schaeffer et al., 2017, S. 53). So nehmen Menschen mit einer eingeschränkten Gesundheitskompetenz seltener medizinische Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch und sind weniger fähig mit chronischen Krankheiten effektiv umzugehen als Menschen mit einer soliden Gesundheitskompetenz (Soellner et al., 2009, S. 111)

Während gesundheitskompetente Menschen über ein besseres Selbstmanagement verfügen, Gesundheitsinformationen verstehen und somit Gesundheitsleistungen entsprechend in Anspruch nehmen und eine höhere Therapietreue zeigen, haben Menschen mit einer eingeschränkten Gesundheitskompetenz einen höheren Bedarf an Notfallbehandlungen, Krankenhausaufenthalten und Wiedereinweisungen. Zudem weisen Menschen mit einer eingeschränkten Gesundheitskompetenz eher Medikationsfehler auf als gesundheitskompetente Personen (Reifegerste, 2019, S. 52- 53). Allerdings entstehen negative Konsequenzen nicht nur auf der individuellen Ebene, sondern auch auf der gesellschaftlichen Ebene, da durch die bereits genannten Folgen, wie z.B. häufigere Notfallbehandlungen, Krankenhausaufenthalte und Wiedereinweisungen, auch höhere Kosten entstehen und damit das Gesundheitssystem finanziell belastet (Soellner et al., 2009, S. 111). Neben der Erhöhung der Kosten entsteht auch eine Gefahr für die Betroffenen, wenn sie aufgrund der eingeschränkten Gesundheitskompetenz fahrlässig mit chronischen Erkrankungen umgehen, z.B. unregelmäßige selbstständige Check-ups von Funktionswerten. Dadurch können in Folge weitere Erkrankungen entstehen (Wrede, 2008, S. 25). Dies erhöht wiederum die Kosten, durch weitere Untersuchungen und Medikationen. Auch eine fehlende Therapietreue erhöht ungemein die Kosten, da Therapien zwar des Öfteren begonnen werden aber nicht bis zum Ende durchgeführt werden.

Eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz ist der zweitwichtigste Prädiktor für einen vorzeitigen Tod. Dies gilt insbesondere für Herz-Kreislauferkrankungen (Baker, Wolf, Feinglass, Thompson, Gazmararian & Huang, 2007, S. 1504- 1507). Auch Sudore et al. (2006, S. 806) finden ähnliche Zusammenhänge zwischen einer eingeschränkten Health Literacy und Mortalität. So haben ältere Menschen mit einer eingeschränkten Gesundheitskompetenz ein zweifach erhöhtes Risiko für einen vorzeitigen Tod.

Personen mit einer eingeschränkten Gesundheitskompetenz zeigen ein 1,5 bis 3fach erhöhtes Risiko für mangelndes Informationswissen, Krankheitsinzidenz- und -prävalenz, krankheitsbezogener und allgemeiner Gesundheitsstatus, sowie Gesundheitsverhalten und Krankenhausaufenthalte (Soellner et al., 2009, S. 111)

Ein weiterer signifikanter Zusammenhang besteht zwischen eingeschränkter Gesundheitskompetenz und niedrigem Bildungsstand, geringes Einkommen, Migrationshintergrund, einem schlechten Gesundheitszustand und hohem Lebensalter (Jordan & Hoebel, 2015, S. 942)

Die Gesundheitskompetenz wird bereits durch mangelhafte Lese- und Schreibfähigkeiten beeinträchtigt. Durch diese Beeinträchtigung kann es in Folge zu Problemen bei der Informationsbeschaffung über mögliche Fachärzte oder Therapieformen (z.B. Internet oder Printmedien), der Einnahme von Medikamenten oder dem Verstehen von Beipackzetteln kommen (Konopik, 2019, S. 47). Sind neben dem Lese- und Schreibfähigkeiten auch noch die Sprachfähigkeiten eingeschränkt, kann es zu Verständigungs- und Verständnisproblemen kommen, z.B. in der Kommunikation mit dem Arzt. Das Problem der Verständigung und des Verständnisses wird durch Zeitmangel und der Verwendung von Fachsprache verstärkt (Schaeffer, Hurrelmann, Bauer & Kolpatzik, 2020, S. 41). Mangelhafte Lese, -Schreib- und Sprachfähigkeiten können sich durch mangelnde Bildung, Migration, fehlende Sprachkenntnisse, geistige Beeinträchtigungen oder aufgrund des Alters ergeben.

Wenn eine Person eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz aufweist, besteht die Gefahr, dass sie nur noch passiver Leistungsempfänger von gesundheitsförderlichen Maßnahmen ist und nicht mehr aktiv in der Entscheidungsfindung mitwirkt. Dies führt dann oftmals zu einem Gefühl der Hilfslosigkeit und die eigenen Ressourcen werden in Frage gestellt, was nicht zuletzt zur Resignation führt und damit den Heilungsprozess und die Gesundheitskompetenz noch mehr beeinträchtigt (Petru & Petru, 2015, S. 58)

Solche Gefühle beeinträchtigen die Motivation ungemein. Wie bereits mit dem Modell der Gesundheitskompetenz von Kriegesmann et al. (2005) dargestellt ist die Motivation ein grundlegendes Element, um gesundheitskompetent handeln zu können. Ist die Motivation durch Gefühle wie z.B. Hilflosigkeit oder Frustration gestört und somit nicht mehr vorhanden ist der Wille die Gesundheitskompetenz zu erhöhen sehr unwahrscheinlich. Dies erhöht wiederum die Frustration und kann zur Teilnahmslosigkeit an der eigenen Gesundheit führen.

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Details

Title
Ein Kommunikationskonzept zur Erhöhung der Gesundheitskompetenz von akademischen Berufseinsteigern
College
University of Applied Sciences Riedlingen
Grade
1,3
Author
Year
2021
Pages
30
Catalog Number
V1181892
ISBN (eBook)
9783346618146
Language
German
Keywords
Gesundheitskonzept, Kommunikaionskonzept
Quote paper
Britta Bartl (Author), 2021, Ein Kommunikationskonzept zur Erhöhung der Gesundheitskompetenz von akademischen Berufseinsteigern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1181892

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