Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem Projekt zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Grundschule.
Zuerst wird die gesundheitsbezogene Datenlage von Kindern und Jugendlichen in Deutschland beschrieben. Dabei wird auf die Bereiche Unfälle, Bewegungsverhalten, Übergewicht und Adipositas, die Ernährungssituation, psychische Auffälligkeiten sowie den Medienkonsum eingegangen.
Um ein wirksames und sinnvolles Programm zur Gesundheitsförderung und Prävention in einem Setting umzusetzen, ist es sinnvoll, sich zunächst mit dem Ist-Zustand, also der aktuellen gesundheitlichen Lage der Personen, die diesem Setting angehören, auseinander zu setzen.
In dieser Arbeit geht es vor allem um Kinder im Setting Grundschule (also 6/7 bis 10-Jährige). In den Studien, in denen die folgenden gesundheitlichen Daten erhoben wurden, stehen die Daten der 6/7- bis 10-Jährigen in der Auswertung meist in Bezug zu anderen Altersgruppen und können somit nicht immer getrennt voneinander betrachtet werden. Zudem sind die Altersspannen in den Auswertungen oftmals nicht genau auf das Alter von 6/7 bis 10 Jahren ausgerichtet.
Inhaltsverzeichnis
1 ANALYSE DER GESUNDHEITLICHEN AUSGANGSSITUATION
1.1 Gesundheitsbezogene Datenlage
1.1.1 Unfälle
1.1.2 Bewegungsverhalten
1.1.3 Übergewicht und Adipositas
1.1.4 Ernährungssituation
1.1.5 Psychische Auffälligkeiten
1.1.6 Medienkonsum
1.1.7 Diskussion der gesundheitlichen Daten
1.2 Ableitung von Handlungsansätzen
2 SCHWERPUNKTTHEMA FÜR EIN PROJEKT ZUR GESUNDHEITSFÖRDERUNG IM SETTING GRUNDSCHULE
3 RECHERCHE MODELLPROJEKT
4 LITERATURVERZEICHNIS
5 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
5.1 Abbildungsverzeichnis
5.2 Tabellenverzeichnis
1 Analyse der gesundheitlichen Ausgangssituation
Um ein wirksames und sinnvolles Programm zur Gesundheitsförderung und Prävention in einem Setting umzusetzen, ist es sinnvoll sich zunächst mit dem Ist-Zustand also der aktuellen gesundheitlichen Lage der Personen, die diesem Setting angehören, auseinander zu setzen. In dieser Arbeit soll es vor allem um Kinder im Setting Grundschule (also 6/7 bis 10-Jährige) gehen. In den Studien, in denen die folgenden gesundheitlichen Daten erhoben wurden, stehen die Daten der 6/7- bis 10-Jährigen in der Auswertung meist im Bezug zu anderen Altersgruppen und können somit nicht immer getrennt voneinander betrachtet werden. Zudem sind die Altersspannen in den Auswertungen oftmals nicht genau auf das Alter von 6/7 bis 10 Jahren ausgerichtet.
1.1 Gesundheitsbezogene Datenlage
Kapitel 1.1 beschreibt die gesundheitsbezogene Datenlage von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Dabei wird auf die Bereiche Unfälle, Bewegungsverhalten, Übergewicht und Adipositas, die Ernährungssituation, psychische Auffälligkeiten sowie den Medienkonsum eingegangen.
1.1.1 Unfälle
Wie aus Tab. 1 hervorgeht, erhielten innerhalb der letzten zwölf Monate (zum Veröffentlichungszeitpunkt) 16,5% der Kinder und Jugendlichen im Alter von 1 bis 17 Jahren eine ärztliche Behandlung aufgrund einer Unfallverletzung. Dies entspricht etwa jedem sechsten Kind in Deutschland. Die Prävalenz bei den Jungen ist mit 18,6% höher als bei den Mädchen mit 14,3%. Allgemein ist mit steigendem Alter ist eine geringe zunehmende Tendenz zu erkennen. Sowohl die Mädchen als auch die Jungen im Grundschulalter (hier 7 bis 10 Jahre) liegen etwas unterhalb des entsprechenden Geschlechterdurchschnitts der insgesamt 1- bis 17-Jährigen. Auch in Abhängigkeit des sozioökonomischen Status sind Unterschiede festzustellen. Kinder und Jugendliche aus niedrigen Statusgruppen erleiden tendenziell seltener eine Unfallverletzung. (Saß, Kuhnert & Gutsche, 2018)
Tab. 1: Prävalenz von ärztlich behandelten Unfallverletzung in den letzten zwölf Monaten (zu Veröffentlichungszeitpunkt) nach Geschlecht, Alter und sozioökonomischem Status (n=7.082 Mädchen, n=7.059 Jungen) — Querschnittsergebnisse aus KiGGS Welle 2 (modifiziert nach Saß et al., 2018)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.1.2 Bewegungsverhalten
Abb. 1 zeigt die Ergebnisse der KiGGS Wellen 1 und 2 zur körperlichen Aktivität von Jungen und Mädchen zwischen 3 und 17 Jahren. Dabei geht es um die Prävalenz von Kindern und Jugendlichen, die die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfüllen und sich mindestens 60 Minuten am Tag körperlich aktivieren.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Anteil der 3- bis 17-jährigen Mädchen und Jungen, die mindestens 60 Minuten pro Tag mäßig bis sehr anstrengende körperliche Aktivität ausüben (in Prozent). Dies entspricht der Mindestempfehlung der Weltgesundheitsorganisation. (RKI, 2020a)
Laut den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) waren in Deutschland bei der Erhebung der KiGGS Welle 2 (2014-2017) nur insgesamt 26% der Kinder und Jugendlichen mindestens 60 Minuten täglich körperlich aktiv und erreichten damit die Mindestempfehlung der Weltgesundheitsorganisation. Bei den Jungen wurde mit 29% die Empfehlung 4/21
etwas häufiger erreicht als bei den Mädchen (22%). Mit steigendem Alter nehmen die Anteile der Kinder, die die Empfehlung der WHO erreichen, in beiden Erhebungswellen und bei beiden Geschlechtern von durchschnittlich fast der Hälfte der Kinder auf gerade mal 12% ab. Vergleicht man die erste mit der zweiten Erhebungswelle stellt sich zudem heraus, dass von Welle 1 (2009-2012) zu Welle 2 (2014-2017) der Anteil bei den Mädchen im Grundschulalter deutlich gesunken ist, bei den Jungen in dieser Altersspanne ist hingegen kaum ein Unterschied zu erkennen. (RKI, 2020a)
1.1.3 Übergewicht und Adipositas
Tab. 2 und 3 zeigen die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren. Tab. 2 bezieht sich dabei auf Übergewicht einschließlich Adipositas (>90. Perzentil) und Tab. 3 ausschließlich auf Adipositas (>97. Perzentil). Die Erhebung erfolgte im Rahmen der KiGGS Welle 2 (2014-2017).
Insgesamt waren zum Erhebungszeitpunkt 15,4% der Jungen und Mädchen im Alter von 3 bis 17 Jahren von Übergewicht (einschließlich Adipositas) betroffen. Von ausschließlich Adipositas waren 5,9% betroffen. Zwischen den Geschlechtern zeigte sich kein signifikanter Unterschied. Im Vergleich zu den anderen Altersgruppen liegen die Mädchen im Grundschulalter geringfügig unter und die Jungen etwas über dem Durchschnitt. Sowohl bei Übergewicht als auch bei Adipositas ist eine mit dem Alter steigende Tendenz zu sehen. Deutlich zu erkennen ist zudem eine Differenz bei Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichem sozioökonomischen Status (SES). Heranwachsende mit hohem SES haben eine deutlich geringere Prävalenz für Übergewicht und Adipositas. Mädchen und Jungen mit niedrigem SES leiden etwa viermal so häufig an Adipositas wie Kinder und Jugendliche mit hohem SES (Jungen: 11,4% vs. 2,6%; Mädchen: 8,1% vs. 2,0%). (Schienkiewitz, Brettschneider, Damerow & Schaffrath Rosario, 2018)
Tab. 2: Übergewichtsprävalenz (>90. Perzentil, einschließlich Adipositas) nach Geschlecht, Alter und sozioökonomischem Status (KiGGS Welle 2: n = 1.799 Mädchen, n = 1.1762 Jungen) (modifiziert nach Schienkiewitz et al., 2018)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 3: Adipositasprävalenz (>97. Perzentil) nach Geschlecht, Alter und sozioökonomischem Status (KiGGS Welle 2: n = 1.799 Mädchen, n = 1.762 Jungen) (modifiziert nach Schienkiewitz et al., 2018)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Nachfolgende Abbildung (Abb. 2) zeigt den Unterschied der Übergewichtsprävalenz (einschließlich Adipositas) zwischen der KiGGS-Basiserhebung (2003-2006) und der KiGGS Welle 2 (2014 - 2017). Wie sich aus dem Säulendiagramm entnehmen lässt, ist im Gesamten kein Anstieg der Prävalenz zu beobachten.
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