Der Essay analysiert und interpretiert den Roman "Der Weltensammler" von Ilija Trojanow. Dabei zeigt er, wie der Protagonist Burton sich mit verschiedenen Kulturen auseinandersetzt, warum er sich mit ihnen beschäftigt und inwieweit ihm der Spracherwerb hilft. Die Arbeit konzentriert sich nur auf den ersten Teil des Romans, der Burtons Aufenthalt in Indien schildert.
Der bulgarische Autor, Übersetzer und Verleger Ilija Trojanow ist in vielen Ländern und damit in verschiedenen Kulturen der Welt aufgewachsen. Er ist auch als "reisender Schriftsteller" bekannt. Bei seinen Touren durch die Kontinente und seinen zahlreichen Aufenthalten in verschiedenen Ländern sind die jeweiligen Sprachen für ihn gleichermaßen wichtig gewesen. Seit seiner Kindheit begegnete er verschiedenen Kulturkreisen, die ihn dazu ermutigten, diese Sprachen zu lernen. Auch einige der indischen Sprachen beherrscht er fließend.
Trojanows Faszination für eine der schillernden Figuren des englischen Kolonialismus, nämlich Sir Richard Francis Burton, hat er in seinem umfangreichen Roman "Der Weltensammler" (2006) verarbeitet. Burton interessiert sich nicht nur für das Andere, sondern er versucht auch, sich mit allen Sinnen die anderen, fremden Kulturen in Verkleidung anzueignen. In diesem Prozess der Assimilation spielen Sprachen eine wesentliche Rolle.
Der Roman fällt durch Perspektivwechsel auf, in denen Trojanow die Stimmen der Eingeborenen, d.h. der indischen Figuren, zu Wort kommen lässt und den anderen sowohl von innen als auch von außen beobachtet. Auf diese Weise betont Trojanow die Interaktion zwischen den beiden Gegensätzen und lässt seinen Protagonisten sich in dem Raum bewegen, der durch die Interaktion zwischen den beiden Polen, d.h. dem Selbst und dem Anderen, entstanden ist. Trojanow glaubt fest an die Verschmelzung der Kulturen, in der sich verschiedene kulturelle Identitäten gegenseitig beeinflussen und vermischen.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract.
- 1. Einleitung
- 2. Ilija Trojanow – der Kosmopolit.........
- 3. Der,,Weltensammler“ Burton.........
- 4. Burtons Assimilationsversuche......
- 5. Sprache als die Tür in die Fremde
- 6. Schluss.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Spracherwerbs in der Fremde am Beispiel des Romans „Der Weltensammler“ von Ilija Trojanow. Der Schwerpunkt liegt auf den Assimilationsversuchen des Protagonisten, Sir Richard Francis Burton, und der Bedeutung von Sprache für seine Annäherung an fremde Kulturen. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf den ersten Teil des Romans, der Burtons Aufenthalt in Indien thematisiert.
- Die Bedeutung des Spracherwerbs für die kulturelle Integration.
- Die Rolle von Sprache als Instrument der kulturellen Aneignung.
- Die Ambivalenz von Burtons Annäherung an die fremde Kultur.
- Die Darstellung von kulturellen Grenzziehungen und Grenzüberschreitungen in der Spätmoderne.
- Die Rolle von Sprache als Mittel der Selbstfindung und Identitätsbildung.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet den Kontext der zunehmenden Mobilität und Globalisierung und die damit verbundenen Veränderungen in den Konzepten von Heimat und Identität. Es wird die Rolle der Mehrsprachigkeit und des Grenzüberschreitens im Kontext der globalisierten Welt hervorgehoben.
Kapitel 2 präsentiert Ilija Trojanow als Kosmopoliten und „reisenden Schriftsteller“, dessen eigene multikulturelle Biografie seine literarische Arbeit prägt. Es wird die Bedeutung der Mehrsprachigkeit für Trojanows Lebensweg und seine Sicht auf die Welt beleuchtet.
Kapitel 3 stellt die historische Figur Sir Richard Francis Burton vor, den Protagonisten des Romans „Der Weltensammler“. Burton wird als Exzentriker der britischen Kolonialgeschichte beschrieben und seine vielfältigen Rollen als Reisender, Abenteurer, Anthropologe und Geheimagent beleuchtet.
Kapitel 4 beleuchtet Burtons Assimilationsversuche in fremde Kulturen, insbesondere in Indien. Es werden seine Methoden der Annäherung an die fremde Kultur, wie Verkleidungen, Maskeraden und der Spracherwerb, diskutiert.
Kapitel 5 konzentriert sich auf die Bedeutung von Sprache als Tür in die Fremde. Es wird untersucht, inwiefern der Spracherwerb Burton hilft, die fremde Kultur zu verstehen und sich ihr anzunähern.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter der Arbeit sind: Spracherwerb, Fremde, Assimilation, Kultur, Identität, Mehrsprachigkeit, Globalisierung, Spätmoderne, Kolonialismus, Postkolonialismus, Britisch-Indien, Sir Richard Francis Burton, Ilija Trojanow, „Der Weltensammler“.
- Quote paper
- Jyotsna Vaidya (Author), 2015, Die Funktion des Spracherwerbs in der Fremde in Ilija Trojanows Roman "Der Weltensammler", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1181546