„Wenn ich etwas mehr über die individuelle Person eines Menschen erfahren will, dann muß ich ihn als Einheit, als Eines, als Ganzes ansehen…die reduktive Analyse ist hierfür ungeeignet“ (Krohwinkel 1998, S.135)
Sich für Monika Krohwinkel als Thema meiner Hausarbeit zu entscheiden, lag eigentlich direkt auf der Hand. Seit 1993 arbeite ich immer wieder für den Caritas, dessen Leitbild sich an das Pflegemodell von Krohwinkel anlehnt und dessen AEDL-Strukturierungsmodell in den Pflegeheimen des Caritasträgerwerks St. Martin eingesetzt wird.
Durch die Auseinandersetzung mit Krohwinkel als Theoretikerin während des Seminars und der praktischen Arbeit mit ihrem Modell der Fördernden
Prozesspflege wurde mir klar, wie intensiv sich das Caritas Altenheim St.Josefstift mit diesem Pflegemodell auseinandergesetzt hat, ganz gleich wie explizit Mitarbeiter darüber informiert sind oder nicht. Das bedeutet, Mitarbeiter aller internen
Berufsgruppen orientieren sich in ihrem Arbeitsablauf an der Prozesspflege nach Krohwinkel, meist ohne es zu wissen. Diese ganzheitliche – wenn auch unbewusste - Umgangsweise mit einem Pflegemodell zeigt, wie aktuell und lebbar es ist. Es bleibt nicht bei einer theoretischen Betrachtungsweise, sondern ist in unseren Alltag integriert.
Die Vorstellung, dass eine Theorie für die Pflege in der Praxis durchaus nicht nur Theorie bleibt, warf bei mir die Frage auf: Woher kommt meine Praxis und welche Theorie steckt dahinter? Wieso handle ich in meinem Pflegealltag so und nicht anders? Und letztlich: Wie muss ein Pflegemodell aussehen, damit es den Menschen weiterhin individuell sein lässt, ihn aber gleichzeitig integriert in eine geplante Pflege?
Aus diesen Überlegungen heraus versuche ich hier, ihr Modell der Fördernden Prozesspflege mit seinen einzelnen Teilmodellen darzustellen. Insbesondere gehe ich auf das ABEDL–Strukturierungsmodell ein, das im Jahr 2007 neu überarbeitet und erweitert wurde. So fließen in die schriftliche Ausarbeitung auch die aktuellsten Entwicklungen und Sichtweisen von Monika Krohwinkel ein.
Inhaltsverzeichnis
- Zur Person Monika Krohwinkel
- Einleitung
- Das Modell der Fördernden Prozesspflege
- Grundlagen und Entwicklung der Theorie nach Krohwinkel
- Modelle, Konzepte, Kategorien und Prinzipien
- Schlüsselkonzepte des pflegerischen Paradigmas
- Prinzipien zur fähigkeitsorientiert - fördernden Prozesspflege
- AEDL - Strukturierungsmodell
- ABEDL - Strukturierungsmodell
- Das Rahmenmodell
- Das Pflegeprozessmodell
- Das Managementmodell
- Das Qualitätsentwicklungsmodell mit integriertem Modell zum reflektierenden Erfahrungslernen
- Eigene Stellungnahme
- Literaturverzeichnis: Bücher
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Modell der Fördernden Prozesspflege von Monika Krohwinkel. Sie erläutert die theoretischen Grundlagen und die Entwicklung des Modells, wobei der Fokus auf dem ABEDL-Strukturierungsmodell liegt. Die Arbeit soll einen Einblick in Krohwinkels Konzept geben und dessen Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis aufzeigen.
- Die theoretischen Wurzeln der Fördernden Prozesspflege
- Das ABEDL-Strukturierungsmodell und seine Bedeutung für die Pflege
- Die Anwendung des Modells in der Praxis und dessen Relevanz für die Pflegequalität
- Die Entwicklung des Modells im Laufe der Zeit
- Die Bedeutung der ganzheitlichen Betrachtung des Menschen in der Pflege
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext und die Motivation für die Hausarbeit dar. Sie beleuchtet die Bedeutung des Modells der Fördernden Prozesspflege im Kontext der Praxis und stellt die Forschungsfrage nach der Theorie hinter der eigenen Pflegepraxis.
Kapitel 2 beleuchtet die Person Monika Krohwinkel und ihre berufliche Laufbahn. Es werden ihre wichtigsten Stationen und Werke, insbesondere die Entwicklung des ABEDL-Strukturierungsmodells, dargestellt.
Kapitel 3 geht auf die Grundlagen und die Entwicklung der Theorie nach Krohwinkel ein. Es werden die wichtigsten Modelle, Konzepte und Prinzipien der Fördernden Prozesspflege erläutert, wobei auch die Einflüsse anderer Pflegetheoretikerinnen wie Martha Rogers, Hildegard Peplau, Joyce Travelbee und Virginia Henderson beleuchtet werden.
Kapitel 4 widmet sich der eigenen Stellungnahme und bietet Raum für die persönliche Reflexion und Bewertung des Modells der Fördernden Prozesspflege.
Schlüsselwörter
Fördernde Prozesspflege, ABEDL-Strukturierungsmodell, Monika Krohwinkel, ganzheitliche Pflege, Lebensaktivitäten, Pflegeprozess, Pflegequalität, Pflegeforschung, humanistische Psychologie.
- Quote paper
- Sandra Schultheis (Author), 2008, Die fördernde Prozesspflege, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118149