In der vorliegenden Arbeit wird das Thema eines unzureichenden Schriftspracherwerbs bei Erwachsenen in Bezug auf das Zurechtkommen in der Arbeitswelt näher analysiert. Legasthenie und Analphabetismus sind Beispiele einer solchen Einschränkung. Bei der Legasthenie handelt es sich um eine Problematik des Lese- und Rechtschreiberwerbs, von der etwa zehn Prozent der Gesamtbevölkerung betroffen sind. Der Analphabetismus hingegen wird in zwei Kategorien unterteilt, den primären und den funktionalen Analphabetismus. Beim funktionalen Analphabetismus ist die Rede von Betroffenen, die der Schulpflicht nachgegangen sind und trotzdem keine ausreichende Lese- und Schreibkompetenz erreicht haben.
Es gibt bei der Legasthenie eine Reihe von Ursachfaktoren, beim Analphabetismus sind soziale Faktoren und die Lese-Rechtschreibschwäche ausschlaggebend. Durch Störungen der psychischen Gesundheit können bei verschiedenen Legasthenikern und Analphabeten negative Auswirkungen auftreten. Beispiele hierfür sind psychosomatische Symptome, Angstzustände oder ein depressives Verhalten. Arbeitslosigkeit ist eine der Folgen für manche Betroffene, dabei haben Frauen oftmals eine geringere berufliche Qualifikation als Männer. Durch verschiedene Interventionsmöglichkeiten, die konkret auf das Individuum abgestimmt sind, können Probleme im Alltag der Betroffenen reduziert und somit ein beruflicher Erfolg ermöglicht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Einleitung
- Schwierigkeiten des Schriftspracherwerbes
- Legasthenie oder Lese-Rechtschreibschwäche?
- Die Etymologie von Analphabetismus
- Die Alltagsbewältigung mit eingeschränkter Lese- und Schreibkompetenz
- Psychische Gesundheit und Verhaltensauffälligkeiten
- Die Arbeitswelt von heute und morgen
- Förderung bei Erwachsenen mit eingeschränktem Schriftspracherwerb
- Interventionsmöglichkeiten in der Alphabetisierung
- Hilfen im Alltag
- Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit dem Thema eines unzureichenden Schriftspracherwerbes bei Erwachsenen im Kontext der Arbeitswelt. Dabei werden die Auswirkungen von Legasthenie und Analphabetismus auf das Leben und die beruflichen Möglichkeiten der Betroffenen untersucht.
- Definition und Abgrenzung von Legasthenie und Analphabetismus
- Ursachen für Legasthenie und Analphabetismus
- Die Auswirkungen eines unzureichenden Schriftspracherwerbs auf die psychische Gesundheit und das soziale Leben der Betroffenen
- Die Herausforderungen für Legastheniker und Analphabeten in der Arbeitswelt
- Interventionen und Fördermöglichkeiten zur Verbesserung der Lese- und Schreibkompetenz bei Erwachsenen
Zusammenfassung der Kapitel
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit analysiert die Auswirkungen eines unzureichenden Schriftspracherwerbs auf das Zurechtkommen in der Arbeitswelt. Legasthenie und Analphabetismus werden als Beispiele für solche Einschränkungen vorgestellt. Legasthenie ist eine Problematik des Lese- und Rechtschreiberwerbs, von der etwa zehn Prozent der Gesamtbevölkerung betroffen sind. Der Analphabetismus wird in primären und funktionalen Analphabetismus unterteilt. Beim funktionalen Analphabetismus handelt es sich um Menschen, die die Schulpflicht erfüllt haben, aber keine ausreichende Lese- und Schreibkompetenz erlangt haben. Die Ursachen für Legasthenie und Analphabetismus sind vielfältig. Soziale Faktoren und Lese-Rechtschreibschwächen spielen beim Analphabetismus eine wichtige Rolle.
Einleitung
Die Arbeit beleuchtet das Thema des eingeschränkten Schriftspracherwerbs bei Erwachsenen im Kontext der zukünftigen Arbeitswelt. Die Schrift wird als ein relativ junges und geschichtlich bedeutendes Phänomen dargestellt. Im ersten Teil der Arbeit werden die Begriffe Legasthenie, Lese-Rechtschreibschwäche und Analphabetismus geklärt. Dabei wird zwischen primärem und funktionalem Analphabetismus unterschieden. Die Ursachen für die Entwicklung einer Lese-Rechtschreibschwäche werden analysiert. In der Arbeit werden die Begriffe Legasthenie und Lese-Rechtschreibschwäche synonym verwendet.
Schwierigkeiten des Schriftspracherwerbes
Die Arbeit stellt die Bedeutung des Schriftspracherwerbs für die Alltagsbewältigung in der westlichen Gesellschaft heraus. Die Schulpflicht soll den Menschen eine kulturelle und soziale Teilhabe ermöglichen. Allerdings kann es in einigen Fällen aufgrund unzureichender schulischer oder familiärer Förderung zu einem mangelnden Schriftspracherwerb kommen. Die UNESCO schätzt, dass weltweit rund 771 Millionen Menschen nicht richtig lesen und schreiben können.
Legasthenie oder Lese-Rechtschreibschwäche?
Legasthenie, auch Lese-Rechtschreibschwäche oder Dyslexie genannt, ist eine Problematik des Lese- und Schreiberwerbs sowie einer beeinträchtigten Beherrschung der Rechtschreibung. Der Begriff Legasthenie leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet „Leseschwäche“. Legasthenie ist eine häufige Problematik, von der ungefähr drei Millionen Deutsche betroffen sind. Schätzungen der International Dyslexia Association zufolge leiden etwa zehn Prozent der globalen Gesamtbevölkerung unter dieser Erkrankung. Das männliche Geschlecht ist doppelt so häufig betroffen wie das weibliche. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt die Lese-Rechtschreibschwäche zu den psychischen Erkrankungen.
Die Etymologie von Analphabetismus
Beim Analphabetismus wird zwischen zwei Arten unterschieden: dem primären und dem funktionalen Analphabetismus. Primärer Analphabetismus bezeichnet die Unfähigkeit, Lesen und Schreiben zu lernen, die entweder im Kindes- oder Jugendalter auftritt oder aufgrund fehlender Schulbildung entsteht. Funktionaler Analphabetismus hingegen beschreibt die Unfähigkeit, die Schrift im Alltag sinnvoll zu nutzen, obwohl die Schulpflicht erfüllt wurde. Diese Arbeit konzentriert sich auf den funktionalen Analphabetismus.
Schlüsselwörter
Schriftspracherwerb, Legasthenie, Lese-Rechtschreibschwäche, Dyslexie, Analphabetismus, funktionaler Analphabetismus, psychische Gesundheit, Arbeitswelt, Interventionsmöglichkeiten, Förderung.
- Arbeit zitieren
- Chiara Thill (Autor:in), 2018, Legasthenie und Analphabetismus im Beruf. Inwieweit können Erwachsene mit eingeschränkter Lese- und Schreibkompetenz in der Arbeitswelt bestehen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1181181