Carl Schmitt: Ein Konservativer in revolutionären Zeiten - auf den ersten Blick handelt es sich wohl kaum um ein besonderes Phänomen. Aber dieser Staatsrechtler ist nicht umsonst zu einer der umstrittensten Figuren der Weimarer Zeit geworden. Welche Art Denker verbirgt sich also hinter diesem Namen? „In zahlreichen Publikationen setzte er sich kritisch mit der Friedensordnung von Versailles und dem Genfer Völkerbund sowie den ‚liberalistischen’ Bestandteilen der Weimarer Verfassung auseinander.“ Sein Name wird heute schnell mit der NSDAP in Verbindung gebracht – ja er sei sogar deren juristische Grundlage gewesen. Denn „obwohl S. vor 1933 eine Selbstaufgabe des Weimarer Präsidialsystems und eine Machtübergabe an Hitler verhindern wollte, stellte er sich sofort auf das neue Regime ein, trat am 1. 5. 1933 der NSDAP bei und wirkte in zahlreichen Ämtern und Schlüsselpositionen an der nationalsozialistischen Gleichschaltung der Rechtswissenschaften und Justiz mit.“ Besonders seine nachträgliche Rechtfertigung der Röhm-Morde in seinem Aufsatz „Der Führer schützt das Recht“ wird ihm in diesem Zusammenhang angelastet. Eben jenem Aspekt seines Wirkens hat sich vor allem Andreas Koenen in „Der Fall Carl Schmitt. Sein Aufstieg zum „Kronjuristen des Dritten Reiches“ gewidmet. Aber auch für den Konservatismus war dieser Denker von bedeutendem Einfluss. Ohne ihn wäre der Konservatismus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts so nicht vorstellbar gewesen. Vor allem auf seine Bedeutung für die konservative Revolution wird im Folgenden noch genauer einzugehen sein. Die konservativen Elemente Carl Schmitts lassen sich in verschiedenen Schriften nachvollziehen. Besonders hilfreich scheint hier das von David Dyzenhaus herausgegebene Werk „Law As Politics – Carl Schmitt’s Critique of Liberalism”, wo Schmitts Unterscheidung von Liberalismus und Demokratie herausgearbeitet wird. Aber wie muss Carl Schmitt nun tatsächlich eingeordnet werden? Ist er den Nationalsozialisten oder den Konservativen zuzurechen? Was ist an ihm konservativ und inwiefern können diese Züge ihn mit den Nazis in Verbindung gebracht haben? Wie kann ein konservativer Denker am Umsturz einer bestehenden Ordnung mitwirken?
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung - Von Carl Schmitt als Konservativem in revolutionären Zeiten
- 2. Vom politischen Umfeld
- 2.1. Der Konservatismus der Weimarer Republik
- 2.2. Die politische Kultur der Weimarer Republik
- 3. Von der konservativen Kritik
- 3.1. Die Kritik des Liberalismus
- 3.2. Die Kritik der Weimarer Verfassung
- 4. Fazit - Vom Konservativen Revolutionär
- 5. Ausblick - Von Idee und Realität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht Carl Schmitts Rolle als konservativer Denker in der Weimarer Republik. Sie analysiert seine Kritik am Liberalismus und der Weimarer Verfassung sowie seine Positionierung im Kontext der Konservativen Revolution.
- Schmitts Kritik am Liberalismus und dessen Auswirkungen auf die politische Ordnung
- Schmitts Kritik an der Weimarer Verfassung und deren Schwächen
- Schmitts Verhältnis zur Konservativen Revolution und dessen Einfluss auf seine politische Philosophie
- Die Rolle der konservativen Ideen im Kontext der politischen Kultur der Weimarer Republik
- Schmitts spätere politische Entwicklung und seine Rolle im Nationalsozialismus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung - Von Carl Schmitt als Konservativem in revolutionären Zeiten
Die Einleitung stellt Carl Schmitt als eine der umstrittensten Figuren der Weimarer Zeit vor. Sie beleuchtet seine kritische Auseinandersetzung mit der Friedensordnung von Versailles und der Weimarer Verfassung sowie seine spätere Nähe zum Nationalsozialismus. Es wird betont, dass Schmitt trotz seiner Nähe zum NS-Regime auch für den Konservatismus von Bedeutung war.
2. Vom politischen Umfeld
2.1. Der Konservatismus der Weimarer Republik
Dieser Abschnitt definiert den Begriff „Konservatismus“ im Kontext der Weimarer Republik und erläutert dessen Spannungsverhältnis zu liberalen und sozialistischen Ideen. Er verdeutlicht, dass der Konservatismus in dieser Zeit nicht nur das Bewahren, sondern auch das Wiederholen zum Ziel hatte.
2.2. Die politische Kultur der Weimarer Republik
Dieser Abschnitt beleuchtet die politische Kultur der Weimarer Republik, die durch den Aufstieg von Massenparteien und die Konfrontation mit alten Führungseliten geprägt war. Thomas Manns Sicht auf die konservativen Bestrebungen, die auf nationale Einheit und eine „unpolitische“ Haltung zielten, wird hier aufgezeigt.
3. Von der konservativen Kritik
3.1. Die Kritik des Liberalismus
Dieser Abschnitt analysiert Schmitts Kritik am Liberalismus. Er beleuchtet, wie Schmitt den Liberalismus für die Schwächen der Weimarer Republik verantwortlich machte und seine Kritik an dessen individualistischen und individualistischen Prinzipien darlegt.
3.2. Die Kritik der Weimarer Verfassung
Dieser Abschnitt beleuchtet Schmitts Kritik an der Weimarer Verfassung. Er zeigt auf, welche Schwächen Schmitt in der Verfassung sah und wie er diese mit der liberalen Denkweise verband.
Schlüsselwörter
Carl Schmitt, Weimarer Republik, Konservatismus, Liberalismus, Demokratie, Politische Philosophie, Verfassungskritik, Konservative Revolution, Nationalsozialismus, Rechtswissenschaft, Staat, Politik, Macht, Ordnung, Gesellschaft, Geschichte.
- Quote paper
- Steve Nowak (Author), 2008, Carl Schmitt: Ein Konservativer in revolutionären Zeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118088
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