In der vorliegenden Stunde finden zwar Kämpfe im Stand statt, allerdings ohne das Ziel, den Partner zu Fall zu bringen. Dafür sind Vorkenntnisse bezüglich spezieller Falltechniken nötig, die die Schüler erst zu einem späteren Zeitpunkt (ca. Klasse 4) erlernen werden. Das „Kämp-fen“ soll nur angebahnt werden und nicht spezielle Techniken, wie sie für Judo oder Ringen nötig wären, erlernt werden.
Eine Differenzierung besteht in der Einteilung der Gruppen. Es werden etwa homogene Grup-pen gebildet, so dass in jeder Gruppe zwar durchaus Schülerinnen und Schüler beider Ge-schlechter zusammen sein können, sie jedoch in Hinsicht auf das Leistungsniveau, die koordi-nativen und konditionellen Fähigkeiten etwa ähnlich sind. Somit soll allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben sein, einen Partner innerhalb der gesamten Klasse zu finden, der etwa ihrem Leistungsstand, ihrem Können und ihrer Kraft entspricht.
Eine didaktische Reduktion und zugleich Differenzierung liegt im Umfang der zu bearbeitenden Aufgaben. Zu Beginn der Arbeitsphase erhalten alle Gruppen die gleichen Ausgangsaufgaben (siehe Verlaufsplanung). Erst wenn sie diese Aufgaben erarbeitet haben, bekommen sie eine weitere Aufgabenstellung ausgehändigt. Sie sollen eigenverantwortlich entscheiden, welche Aufgabe sie zuerst bearbeitet und in welchem Umfang. Im Hinblick auf das Ziel sollen zwar vielfältige Bewegungssituationen erprobt werden, um die Wahl des Partners zu überprüfen, doch soll dies ausführlich geschehen und nicht, um möglichst viele der Aufgaben zu lösen.
Auch die gewählte Sozialform ist eine didaktische Reduktion. Die Schülerinnen und Schüler können innerhalb ihrer Gruppe die Aufgabenstellungen in einem selbst gewählten Lerntempo und einer selbst gewählten Reihenfolge bearbeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Erste Körperkontakte zulassen und gegenseitiges Vertrauen aufbauen
- In kleinen Spielen erste Körperkontakte mit Mitschülern erfahren und zu anderen Kindern Vertrauen fassen.
- ,,Begrüßungstanz“, „Hai- Alarm“, „Nach Größe sortieren“, „Rübenziehen“
- Körperkontakte vertiefen und Körperspannung erfahren
- Die gemachten Erfahrungen im Körperkontakt mit Mitschülern werden in verschiedenen Übungen vertieft und Körperspannung wird dabei erfahrbar gemacht.
- ,,Krankentransport“, „Transportband“, „Boje im Wind\", „,Sitzkreis“
- Kräfte messen, um einen geeigneten (Rauf-) Partner zu finden
- Anhand der gesammelten Erfahrungen aus der vorangegangenen Stunde, gemeinsam Regeln und Rituale für das Miteinander kämpfen entwickeln.
- Erproben und Umsetzen des erarbeiteten Regelwerkes in den bereits bekannten Übungsformen: „Steh auf- setz Dich“, „Wer drückt gewinnt“, „Tritt in die Pfütze“, „,Arm drücken“, „Auf einem Bein“.
- - „Gesprengter Kreis“
- Regeln und Rituale zum Miteinander kämpfen entwickeln
- vgl.,,Geplanter Unterrichtsverlauf“
- Mit einem Partner um einen Ball kämpfen
- An unterschiedlichen Stationen mit dem Partner um einen Ball kämpfen.
- · „Der Ball gehört mir“
- · „Schildkrötenball“
- · „Reifenball“
- · „Der dicke Bauch\" (als Gruppenspiel), „Tennisballmassage“
- Kämpfen mit dem Partner
- Die körperliche Auseinandersetzung mit dem geeigneten Partner steht im Mittelpunkt. Die Ausgangslagen und Zielpositionen sind dabei von vornherein festgelegt.
- · „Schildkröten wenden“, „Komm aus der Höhle“, „Bleib unten“, „Runter von der Matte“, „,Bleib auf der Matte“, „,Rodeo“
- - „Und tschüs“ als gemeinsamen Ausklang
- Die Stunde der Herausforderer
- In verschiedenen „Kampfarenen\" (Turnmatten) können sich die Kinder zu einem Kampf herausfordern und ihr bisheriges Können anwenden.
- „Jeder gegen Jeden\" vor Publikum
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Unterrichtsentwurf befasst sich mit der Einführung von Ringen und Raufen im Sportunterricht der Grundschule. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern spielerisch den Umgang mit Körperkontakt und Kraftmessung näherzubringen. Dabei sollen sie lernen, einen geeigneten Partner für Rauf- und Ringspiele zu finden und ein respektvolles Miteinander beim Kämpfen zu entwickeln.
- Körperkontakt und Vertrauensbildung
- Kraftmessung und Partnerfindung
- Regeln und Rituale beim Kämpfen
- Spielerische Auseinandersetzung mit Kraft und Körperlichkeit
- Entwicklung von sozialer Kompetenz im Kontext von Ringen und Raufen
Zusammenfassung der Kapitel
Die erste Stunde dient dazu, erste Körperkontakte in kleinen Spielen zu ermöglichen und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. In der zweiten Stunde werden die Erfahrungen im Körperkontakt vertieft und die Kinder lernen, Körperspannung zu erfahren. Die dritte Stunde konzentriert sich auf die Kraftmessung, um einen geeigneten Raufpartner zu finden. Gemeinsam werden Regeln und Rituale für das Miteinander kämpfen entwickelt. In der vierten Stunde werden die erarbeiteten Regeln in verschiedenen Übungsformen erprobt und umgesetzt. Die fünfte Stunde bietet die Möglichkeit, mit einem Partner um einen Ball zu kämpfen. In der sechsten Stunde steht die körperliche Auseinandersetzung mit dem Partner im Mittelpunkt. Die Ausgangslagen und Zielpositionen sind dabei von vornherein festgelegt. Die siebte Stunde ermöglicht es den Kindern, sich in verschiedenen Kampfarenen zu einem Kampf herauszufordern und ihr bisheriges Können anzuwenden.
Schlüsselwörter
Ringen, Raufen, Körperkontakt, Kraftmessung, Partnerfindung, Regeln, Rituale, Sozialkompetenz, Spiel, Bewegung, Sportunterricht, Grundschule.
- Quote paper
- Sabrina Engelke (Author), 2008, Unterrichtsstunde: Ringen und Raufen im Sportunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118073