“If none of the Diadochi or Successors were as remarkable as Alexander, it does not
mean that they were not extraordinary men.”1
Diese Einschätzung mag insbesondere für Ptolemaios I., den Begründer der über
dreihundert Jahre währenden Dynastie der Ptolemäer gelten. Geboren 367/6 v. Chr. als
Sohn des Lagos und der Arsinoe, einer Verwandten des makedonischen Königs Phillips
II., bewies er sich an der Seite dessen Sohnes Alexander dem Großen als fähiger
General und erlangte schließlich die als besondere Vertrauensposition gekennzeichnete
Stellung eines Somatophylax.2 Während der Neuverteilung der Satrapien nach dem
Tode Alexanders 323 v. Chr. wurden Ptolemaios I. die Satrapie Ägypten sowie die ihr
westlich angrenzende Kyrenaia und die an Ägypten grenzenden Gebiete Arabiens
zugesprochen.3 Als Reaktion auf die Maßnahmen des Antigonos, der sich als erster der
Diadochen selbst zum König ernannte, nahm er 306/5 v. Chr. ebenfalls den Königstitel
βασιλεύς an.4 Jedoch ist hierbei der individuelle Charakter dieser Monarchie
hervorzuheben: Die jahrzehntelangen Auseinandersetzungen der Diadochen
untereinander bedingten dabei „die Sieghaftigkeit des Herrschers“5, welcher sich durch
geeignetes machtpolitisches Handeln seine Position im jeweiligen Reich sichern musste.
Auf welche Weise Ptolemaios I. dabei vorging, soll Thema der vorliegenden Arbeit
sein. Dabei werden zunächst die Außenpolitik Ptolemaios I. und die damit verbundenen
Gebietserweiterungen des Reiches dargestellt. Anschließend folgt im Gegensatz dazu
die Analyse der Strategie der Herrschaftssicherung im Kernland Ägypten, wobei
zunächst die Organisation von Wirtschaft und Verwaltung sowie kurz das Heerwesen
betrachtet werden sollen. Der Schwerpunkt wird jedoch auf den Ausbau der Haupt- und
Residenzstadt Alexandreia und deren Ausgestaltung zur Kultur- und
Wissenschaftsmetropole gelegt werden. Abschließend soll ein kurzes Resümee der
Leistung des Ptolemaios I. gegeben werden.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geographische Ausdehnung des Reiches
- Die Organisation des Ptolemäerreiches
- Verwaltung und Wirtschaft
- Heerwesen
- Alexandreia
- Haupt- und Residenzstadt
- Zentrum der Wissenschaft
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, die Herrschaft des Ptolemaios I. und die Entwicklung des Ptolemäerreiches im Kontext der Diadochenzeit zu beleuchten. Dabei werden insbesondere die Gebietsgewinnung durch Außenpolitik, die Organisation des Reiches im Kernland Ägypten und die Bedeutung der Hauptstadt Alexandreia als kulturelles und wissenschaftliches Zentrum untersucht.
- Die Außenpolitik Ptolemaios I. und die Gebietsgewinnung des Ptolemäerreiches
- Die Organisation von Verwaltung und Wirtschaft im Ptolemäerreich
- Das Heerwesen des Ptolemäerreiches
- Die Bedeutung von Alexandreia als Haupt- und Residenzstadt
- Die Rolle Alexandreias als Zentrum der Wissenschaft und Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen kurzen Überblick über die Bedeutung Ptolemaios I. als Begründer der Ptolemäer-Dynastie und stellt die wichtigsten Themen der Arbeit vor. Das zweite Kapitel widmet sich der geographischen Ausdehnung des Ptolemäerreiches und beleuchtet die strategischen Entscheidungen Ptolemaios I. bei der Gebietsgewinnung. Im dritten Kapitel werden die Organisation des Ptolemäerreiches, insbesondere die Verwaltung und Wirtschaft, sowie das Heerwesen untersucht. Das vierte Kapitel konzentriert sich auf die Hauptstadt Alexandreia und ihre Rolle als Haupt- und Residenzstadt sowie als Zentrum der Wissenschaft und Kultur. Schließlich bietet das Fazit eine kurze Zusammenfassung der Leistung Ptolemaios I. und seiner Bedeutung für die Geschichte des Ptolemäerreiches.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Themen wie der Diadochenzeit, der Geschichte des Ptolemäerreiches, der Außenpolitik Ptolemaios I., der Organisation des Reiches, der Bedeutung von Alexandreia als Zentrum der Wissenschaft und Kultur, sowie dem Vergleich der Politik Ptolemaios I. mit anderen Diadochen.
- Quote paper
- Melanie Buettner (Author), 2008, Die Diadochenreiche - Das Ptolemäerreich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118061