Wie repräsentativ und wie demokratisch war der Rat der 500 wirklich? Gab es beispielsweise eine Überrepräsentation der wohlhabenden Bevölkerung und/oder der Stadtbevölkerung? Und wurde die Öffentlichkeit vom Diskurs ausgeschlossen?
Hierzu muss zunächst geklärt werden, was das antike Demokratieverständnis vom Heutigen grundsätzlich unterscheidet und wie sich Demokratie überhaupt messbar machen lässt. Anschließend soll auf die historische Entwicklung des Rates eingegangen werden, um einen groben Überblick auf dessen Historie zu gewährleisten. Um den Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht zu sehr auszuweiten, soll der Fokus auf dem Zeitraum seit den kleisthenischen Reformen liegen. Im Anschluss soll auf die Frage der Zusammensetzung des Rates eingegangen werden, die sich durch Kleisthenes maßgeblich verändert hat. In einem dritten Kapitel werden die Aufgaben und Funktionen des Rates besprochen. Schließlich soll im letzten Teil genauer auf die Forschungsfragen eingegangen werden und die vorher meist idealtypisch geschilderten Vorstellungen an der politischen und alltäglichen Realität geprüft werden. Dabei sollen Kapitel 3 bis 5 maßgeblich anhand der Quelle des Staates der Athener von Aristoteles geschehen, während die Hauptforschungsfragen unter anderem durch verschiedene, kürzere Quellenstellen aus Reden von Demosthenes, Lysias und Andokides und innerhalb einer Komödie von Aristophanes besprochen werden sollen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Demokratieverständnis heute im Gegensatz zur Antike
- Historische Entwicklung des Rates
- Der Rat der 400 (Solon)
- Der Rat der 500 (Kleisthenes)
- Der Areopag
- Zusammensetzung des Rates
- Aufgaben und Funktionen
- Wie demokratisch war der Rat?
- Repräsentation
- Geheime Treffen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Repräsentativität und Demokratie des Rates der 500 im antiken Athen zu untersuchen. Dabei sollen insbesondere die Fragen nach einer möglichen Überrepräsentation der wohlhabenden und der Stadtbevölkerung sowie nach dem Ausschluss der Öffentlichkeit vom politischen Diskurs beantwortet werden.
- Das Demokratieverständnis in der Antike im Vergleich zu heutiger Sicht
- Die historische Entwicklung des Rates der 500
- Die Zusammensetzung des Rates und die Frage der Repräsentation
- Die Aufgaben und Funktionen des Rates
- Die tatsächliche demokratische Praxis des Rates der 500
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und erläutert die Forschungsfragen. Kapitel 2 widmet sich dem Demokratieverständnis in der Antike, indem es die Unterschiede zum heutigen Verständnis herausarbeitet und verschiedene Messkriterien für Demokratie einführt. Kapitel 3 beleuchtet die historische Entwicklung des Rates der 500, mit einem Fokus auf die Reformen des Kleisthenes. Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Zusammensetzung des Rates und den damit verbundenen Fragen der Repräsentation. Kapitel 5 erläutert die Aufgaben und Funktionen des Rates.
Schlüsselwörter
Athenische Demokratie, Rat der 500, Repräsentation, Überrepräsentation, Stadtbevölkerung, wohlhabende Bevölkerung, Öffentlichkeit, politischer Diskurs, antikes Demokratieverständnis, Kleisthenes, Aristoteles, athenaion politeia, Freedom House-Index, Robert A. Dahl
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- Paul Killat (Author), 2021, Der Rat der 500. Wie demokratisch war Athen wirklich?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1177338