Kongruenz hinsichtlich des Genus und des Numerus ist ein Phänomen, das einerseits nicht in allen Sprachen auftritt und anderseits in einigen Sprachen ausschweifenden Systemen unterliegt. Die Untersuchung der Genussysteme einiger Sprachen und insbesondere die Untersuchung der Belebtheit als Flexionskategorie ist sehr vielfältig und selbst innerhalb einer Sprachfamilie unterschiedlich vertreten.
Ausgehend von der Frage, inwieweit semantische Kongruenz nicht nur bei menschlichen (HUM) Referenten, sondern bei allen belebten (ANIM) Referenten möglich ist, gilt es zum einen zu erforschen, in welchen Fällen semantische Kongruenz allgemein vorkommen kann und zum anderen, inwiefern die Belebtheit der Referenten diese beeinflusst und welche weiteren Faktoren relevant sind. Hierbei soll einerseits die semantische Kongruenz hinsichtlich des Genus und anderseits die semantische Kongruenz hinsichtlich des Numerus untersucht werden.
Bevor diese Fragen genauer betrachtet werden können, bedarf es der Unterscheidung zwischen semantischer und grammatischer Kongruenz sowie der Ermittlung der Genussysteme und Numeruswerte der untersuchten Sprachen. Im Anschluss kann das Auftreten semantischer Kongruenz bei verschiedenen Referenten analysiert werden. Im Rahmen der Untersuchung soll der Begriff der Belebtheit erforscht und anhand mehrerer Sprachen und deren Genussystemen betrachtet werden. Dabei soll vor allem im Vordergrund stehen, inwieweit die Belebtheit der Referenten einen Einfluss auf die Möglichkeit der Kongruenz hat. Um einen möglichst weitgreifenden Überblick über das Auftreten semantischer Kongruenz zu bieten, wurden Daten aus möglichst nicht miteinander verwandten Sprachen ausgewertet. Neben dem Deutschen und Englischen soll insbesondere das Swahili mit seinem ausgeprägten Klassensystem betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kongruenz
- 2.1 Grammatische Kongruenz
- 2.2 Semantische Kongruenz
- 3. Referenten
- 4. Semantische Kongruenz bei ANIM-Referenten
- 4.1 Genus
- 4.1.1 Hybride Nomina
- 4.1.2 Lexikalisches und referentielles Genus
- 4.1.3 Semantische und morphologische Zuweisungsregeln
- 4.2 Numerus
- 4.2.1 Kollektiva
- 4.2.2 Koordinierte Nominalphrasen
- 4.3 Weitere Faktoren
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die semantische Kongruenz bei belebten Referenten (ANIM). Das Hauptziel ist es zu erforschen, in welchen Fällen semantische Kongruenz auftritt und inwieweit die Belebtheit der Referenten sowie weitere Faktoren diese beeinflussen. Die Analyse konzentriert sich auf die semantische Kongruenz hinsichtlich des Genus und des Numerus, wobei verschiedene Sprachen, darunter Deutsch, Englisch und Swahili, verglichen werden.
- Semantische vs. grammatische Kongruenz
- Einfluss der Belebtheit auf semantische Kongruenz
- Genuskonkordanz bei belebten Referenten
- Numeruskonkordanz bei belebten Referenten
- Sprachspezifische Unterschiede in der semantischen Kongruenz
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der semantischen Kongruenz ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss der Belebtheit von Referenten auf das Auftreten semantischer Kongruenz. Sie skizziert den Forschungsansatz, der die Untersuchung der semantischen Kongruenz hinsichtlich Genus und Numerus in verschiedenen Sprachen umfasst, insbesondere Deutsch, Englisch und Swahili, um einen breiten Vergleich zu ermöglichen und sprachspezifische Unterschiede aufzuzeigen. Die erwartete Abhängigkeit der semantischen Kongruenz von der Belebtheit der Referenten und weiteren Faktoren wird thematisiert.
2. Kongruenz: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Kongruenz, sowohl grammatisch als auch semantisch, und stellt die Kongruenzhierarchie vor, die die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Kongruenz bei verschiedenen syntaktischen Elementen beschreibt. Es werden die Unterschiede zwischen grammatischer und semantischer Kongruenz erläutert und die Relevanz der semantischen Bedeutung für das Auftreten von Kongruenz hervorgehoben.
3. Referenten: Dieses Kapitel definiert den Begriff des Referenten und stellt die Unterscheidung zwischen belebten (ANIM) und unbelebten (NON-ANIM) Referenten sowie die weitere Unterteilung von ANIM-Referenten in HUM und NON-HUM vor. Die Relevanz dieser Unterscheidung für grammatische Kategorien und die Möglichkeit semantischer Kongruenz in verschiedenen Sprachen wird hervorgehoben, wobei die übliche Belebtheitshierarchie (HUM > ANIM > NON-ANIM) erwähnt wird.
4. Semantische Kongruenz bei ANIM-Referenten: Dieses Kapitel untersucht detailliert die semantische Kongruenz bei belebten Referenten, unterteilt in die Betrachtung des Genus und des Numerus. Es werden verschiedene Aspekte wie hybride Nomina, lexikalisches und referentielles Genus, semantische und morphologische Zuweisungsregeln sowie Kollektiva und koordinierte Nominalphrasen analysiert. Die Analyse berücksichtigt die komplexen Interaktionen zwischen semantischen und morphologischen Faktoren, die die semantische Kongruenz beeinflussen.
Schlüsselwörter
Semantische Kongruenz, grammatische Kongruenz, Belebtheit, ANIM-Referenten, HUM-Referenten, Genus, Numerus, Kollektiva, Koordinierte Nominalphrasen, Kongruenzhierarchie, Sprachvergleich, Deutsch, Englisch, Swahili, Nominalklassen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Semantische Kongruenz bei belebten Referenten
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die semantische Kongruenz bei belebten Referenten (ANIM), insbesondere den Einfluss der Belebtheit und weiterer Faktoren auf das Auftreten semantischer Kongruenz in Bezug auf Genus und Numerus. Der Vergleich verschiedener Sprachen (Deutsch, Englisch, Swahili) ist ein zentraler Bestandteil der Arbeit.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Unterscheidung von grammatischer und semantischer Kongruenz, den Einfluss der Belebtheit von Referenten (ANIM, HUM, NON-HUM) auf die semantische Kongruenz, die Genus- und Numeruskonkordanz bei belebten Referenten, sowie sprachspezifische Unterschiede in der semantischen Kongruenz. Spezifische Aspekte wie hybride Nomina, lexikalisches und referentielles Genus, Kollektiva und koordinierte Nominalphrasen werden detailliert analysiert.
Welche Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Inwieweit beeinflusst die Belebtheit von Referenten das Auftreten semantischer Kongruenz, und welche weiteren Faktoren spielen dabei eine Rolle?
Welche Sprachen werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht Deutsch, Englisch und Swahili, um sprachspezifische Unterschiede in der semantischen Kongruenz aufzuzeigen und einen breiteren Vergleich zu ermöglichen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Definition von Kongruenz, ein Kapitel zu Referenten, ein Kapitel zur detaillierten Analyse der semantischen Kongruenz bei ANIM-Referenten (Genus und Numerus) und eine Zusammenfassung. Der Aufbau umfasst auch ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter.
Was sind die Schlüsselbegriffe der Arbeit?
Schlüsselbegriffe sind: Semantische Kongruenz, grammatische Kongruenz, Belebtheit, ANIM-Referenten, HUM-Referenten, Genus, Numerus, Kollektiva, Koordinierte Nominalphrasen, Kongruenzhierarchie, Sprachvergleich, Deutsch, Englisch, Swahili, Nominalklassen.
Was wird unter "semantischer Kongruenz" verstanden?
Semantische Kongruenz bezieht sich auf die Übereinstimmung zwischen der semantischen Bedeutung von Wörtern und deren grammatischer Form. Im Gegensatz zur grammatischen Kongruenz, die rein formal ist, konzentriert sich die semantische Kongruenz auf die Bedeutung der Referenten.
Welche Rolle spielt die Belebtheit der Referenten?
Die Belebtheit der Referenten (ANIM vs. NON-ANIM) ist ein entscheidender Faktor für das Auftreten von semantischer Kongruenz. Die Arbeit untersucht, wie diese Eigenschaft die Kongruenz in Bezug auf Genus und Numerus beeinflusst.
Welche Aspekte des Genus werden betrachtet?
Die Analyse des Genus umfasst Aspekte wie hybride Nomina, lexikalisches und referentielles Genus sowie die semantischen und morphologischen Zuweisungsregeln.
Welche Aspekte des Numerus werden betrachtet?
Die Analyse des Numerus umfasst die Betrachtung von Kollektiva und koordinierten Nominalphrasen.
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- Miriam Schiele (Author), 2020, Semantische Kongruenz bei belebten Referenten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1176541