Diese Thesis untersucht systematisch die Zusammenhänge von kulturellen Prägungen mit dem Themenkomplex ‚Risiko‘ . Ein Schwerpunkt soll hierbei auf die verschiedenen Wertesysteme (bzw. Kulturen) der Länder Deutschland, China und USA gelegt werden. Diese Arbeit untersucht die Ausprägung der Risikokultur im gesellschaftlichen Umfeld. In Kombination mit der soziologischen Komponente werden Ideen für den zukünftigen Umgang mit Risiken entwickelt. Diese Ansatzpunkte sollen den verschiedenen Stereotypen den besseren Umgang mit Risiken und Krisen ermöglichen.
Durch die Definition der „Mindestanforderungen an das Risikomanagementsystem“ (MaRisk) wurde 2009 aufsichtsrechtlich indirekt der Begriff der Risikokultur geprägt. Durch MaRisk wurden faktisch die Anforderungen an das Risikomanagementsystem für Versicherungsunternehmen formuliert. Diese Anforderungen sind daher elementarer Bestandteil für die Umsetzung von Solvency II. Vor diesem Hintergrund wurde, vor allem als Konsequenz der Finanzkrise, der Begriff des Risikos im Umfeld der Finanzmärkte bewusst (neu) definiert.
Im unternehmerischen Umfeld wurde unter dem Begriff des Risikomanagements der „angemessene“ Umgang mit Risiken vielfach diskutiert. Die Corona-Krise sorgt(e) jedoch zudem dafür, dass Gefahren und Unsicherheiten verschärft im gesellschaftlichen und persönlichen Bereich wahrgenommen werden. Zudem lassen sich überlagernde Risiken in einem globalisierten Umfeld das Maß an Unsicherheit so hoch wie nie erscheinen. Der Begriff der Risikokultur wurde vor dem Hintergrund verschiedener Wertesysteme (bedingt durch die kulturelle Prägung) mit dem soziologischen Verhalten, relevant für Risikowahrnehmung sowie dessen Verständnis wurde bislang nicht untersucht.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Die Corona Pandemie und der Schwarze Schwan
1.2 Thematische Relevanz
1.3 Zeitliche Einordnung
2 Problemstellung und Zielsetzung
2.1 Thematische Einordnung
2.2 Zielsetzung (nach „s-m-a-r-t“)
2.3 Methodische Vorgehensweise
3 Theoretische Vorbetrachtung
3.1 Definition „Schwarzer Schwan“
3.2 Spannungsverhältnis: Schwarzer Schwan und der Begriff Risiko
3.3 Wissen und Unwissen
3.4 Sammelbegriff Risiko
3.5 Arbeitsdefinition von Risiko
3.6 Wodurch definiert sich Kultur?
3.7 Risiko-Typen
3.8 Bisherige Definition von Risikokultur und deren Akzeptanz
3.9 Einleitung zu Krisen
3.10 Charakteristika von Krisen am Beispiel von Wirtschaftskrisen
4 Modellbildung und Formulierung der Hypothesen
4.1 Modellbildung
4.2 Formulierung der Hypothesen
4.3 Wie soll das Ergebnis aussehen
5 Soziologische Untersuchung und Datenerhebung
5.1 Art der Erhebung
5.2 Operationalisierung
5.3 Design und Aufbau der Umfrage
5.4 Einschränkung der Stichprobe
5.5 Abhängigkeit zwischen Variablen
5.6 Gütekriterien
6 Auswertung der Datenerhebung
6.1 Beschreibung der Stichprobe
6.2 Überprüfung der Stichprobe
6.3 Deskriptiver Teil: Risikomaße
6.4 Auswertung der Hypothesen
7 Zusammenfassung und Interpretation
7.1 Allgemeine Zusammenfassung
7.2 Charakteristika der Kulturen
7.3 Entsprechung der Stereotypen
7.4 Einschränkung
8 Fazit und Ausblick
8.1 Länderspezifisches Verhalten in der Corona-Pandemie
8.2 Kurzportraits - Ansätze zur Erklärung
8.3 Ausblick
Literaturverzeichnis
Anhang
Fragebogen
Kulturdimensionen nach House et al
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Tägliche Neuinfektionen und kumulierte Infektionen mit SARS-CoV-2, Stand 13.12.2020
Abbildung 2: Ländervergleich in der Corona-Pandemie
Abbildung 3: Kriterien der Zielsetzung (SMART)
Abbildung 4: Methodische Vorgehensweise nach Kromrey
Abbildung 5: Knows und Unknowns
Abbildung 6: Das Johari-Fenster
Abbildung 7: Assoziationen mit dem Begriff Risiko
Abbildung 8: Risikoklassen nach Banks
Abbildung 9: Kulturdimensionen nach Hofstede
Abbildung 10: Vergleich China, Deutschland, USA nach Hofstede
Abbildung 11: Kulturen in Unternehmungen nach Ansoff
Abbildung 12: Modell zur Theorie
Abbildung 13: Relevanz der Hypothesen
Abbildung 14: Raster Zielsystem
Abbildung 15: Operationalisierung
Abbildung 16: Zuordnung Fragen zu Hypothesen
Abbildung 17: Abbruch-Quote
Abbildung 18: Ursprüngliche Stichprobe nach Nationalität
Abbildung 19: Skalierung der Indikatoren
Abbildung 20: Verteilung Geschlecht Stichprobe
Abbildung 21: Verteilung Geschlecht innerhalb Nationalität
Abbildung 22: Nationalität der Teilnehmer
Abbildung 23: Durchschnittsalter nach Staatsangehörigkeit
Abbildung 24: Altersverteilung 'Deutsch'
Abbildung 25: Altersverteilung Amerikanisch'
Abbildung 26: Altersverteilung 'Chinesisch'
Abbildung 27: Einkommensklassen
Abbildung 28: Durschnitts- und Medianeinkommen nach Nationalität
Abbildung 29: Einkommensverteilung 'Deutsch'
Abbildung 30: Einkommensverteilung 'Amerikanisch'
Abbildung 31: Einkommensverteilung 'Chinesisch'
Abbildung 32: Altersmedian - Vergleich Stichprobe Grundgesamtheit
Abbildung 33: Repräsentativität der Stichprobe
Abbildung 34: Einschätzung Risiko
Abbildung 35: Mittelwert Risiko (negativ zu positiv)
Abbildung 36: Risikoassoziationen von negativ bis positiv
Abbildung 37: Einschätzung Risiko positiv vs. negativ
Abbildung 38: Bewusstes Eingehen von Risiken
Abbildung 39: Risikoaversion
Abbildung 40: Einschätzung Gefahr als Aspekt des Risikos
Abbildung 41: Einschätzung Chance als Aspekt des Risikos
Abbildung 42: Empfinden finanzieller Nöte
Abbildung 43: Finanzielle Auswirkungen der Corona-Pandemie
Abbildung 44: Entwicklung Glücksempfinden
Abbildung 45: Bewertung der Zukunftsaussichten
Abbildung 46: Aktienkauf in 2020
Abbildung 47: Risikoeinschätzung
Abbildung 48: Vergleich Risikoassoziation auf Basis Nationalität
Abbildung 49: Gefahr als Aspekt des Begriffes Risiko
Abbildung 50: Chance als Aspekt des Begriffes Risiko
Abbildung 51: Mittelwertvergleich Deutschland - USA: Gefahr versus Chance
Abbildung 52: Mittelwertvergleich Deutschland - China: Gefahr versus Chance
Abbildung 53: Mittelwertvergleich USA - China: Gefahr versus Chance
Abbildung 54: Zusammenhang Empfinden finanzieller Sicherheit (1)
Abbildung 55: Zusammenhang Empfinden finanzieller Sicherheit (2)
Abbildung 56: Nicht parametrische Korrelation
Abbildung 57: Risiko als Chance beim Einkommen sichtbar?
Abbildung 58: Zusammenhang Chance und Einkommen (1)
Abbildung 59: Zusammenhang Chance und Einkommen (2)
Abbildung 60: Aktienkauf in 2020
Abbildung 61: Zusammenhang Risikobewusstsein und Aktienkäufe
Abbildung 62: Mittelwertvergleich Zukunftserwartung
Abbildung 63: Unglücklicher durch Corona-Pandemie
Abbildung 64: Korrelation Risikoverständnis und Glücksempfinden
Abbildung 65: Korrelation Risikoverständnis mit Auswirkungen in der Pandemie
Abbildung 66: Kernaussagen der Datenerhebung
Abbildung 67: Kulturen im Vergleich
Abbildung 68: Kulturdimension Machtdistanz
Abbildung 69: Kulturdimension Langfristorientierung
Abbildung 70: Corona-Pandemie Status Quo
Abbildung 71: China, Deutschland und USA in der Corona-Pandemie
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
1.1 Die Corona Pandemie und der Schwarze Schwan
„Coronavirus: Schwarze Schwanengesänge“ - so titelte am 04. März 2020 die Deutsche Welle und stellte fest, dass die bevorstehende Corona Pandemie ein „völlig überraschendes Ereignis (sei), das äußerst selten und unwahrscheinlich ist, aber verheerende Folgen für Finanzmärkte und Realwirtschaft hat.“1
Auch in der Wirtschaftszeitschrift ‘Capital‘ wurde bereits am 25. Februar 2020 die Corona-Pandemie mit deren möglichen Lehren für die Wirtschaft unter dem Begriff des Schwarzen Schwans thematisiert.2
Die Analyse der Berichterstattung aus den Monaten Februar und März 2020 zeigt, dass die mediale Berichterstattung vom Ereignis einer herannahenden Pandemie überrascht wurde. Die Übergangsphase zwischen dem Ausbruch in China und dem breiten Infektionsgeschehen in Europa wurde durch Unwissenheit und Spekulation zum weiteren Verlauf und den möglichen Konsequenzen geprägt.
Während der Volksmund die Begrifflichkeit des Schwarzen Schwans auf- und angenommen hat, argumentieren Spitznagel und Taleb vehement dagegen: Die Corona-Pandemie ist keineswegs ein Schwarzer Schwan - vielmehr wurden diejenigen überrascht, welchen es an ausreichendem Risikoverständnis und Risikomanagement mangelt(e).3
1.2 Thematische Relevanz
Durch die Definition der „Mindestanforderungen an das Risikomanagementsystem“ (MaRisk) wurde 2009 aufsichtsrechtlich indirekt der Begriff der Risikokultur geprägt. Durch MaRisk wurden faktisch die Anforderungen an das Risikomanagementsystem für Versicherungsunternehmen formuliert. Diese Anforderungen sind daher elementarer Bestandteil für die Umsetzung von Solvency II. Vor diesem Hintergrund wurde, vor allem als Konsequenz der Finanzkrise, der Begriff des Risikos im Umfeld der Finanzmärkte bewusst (neu) definiert.4
Im unternehmerischen Umfeld wurde unter dem Begriff des Risikomanagements der „angemessene“ Umgang mit Risiken vielfach diskutiert. Ebenfalls wurden durch diverse Autoren verschiedene Systeme und Werkzeuge entwickelt, wie mit den vorhandenen Unsicherheiten in den einzelnen Unternehmensprozessen umgegangen werden sollte. Dieses Risikomanagement wurde in diesem Feld dezidiert für die vielfältigsten Bereiche angewandt. Die Erkenntnisse reichen von sehr praktischen Betrachtungsweisen, wie z.B. bei Gietl et al. bis hin zu eher technischen Überlegungen aus dem Bereich der Finanzwirtschaft, wie z.B. bei McNeil et al.5
Die gegenwärtige Corona-Krise sorgt dafür, dass Gefahren und Unsicherheiten verschärft im gesellschaftlichen und persönlichen Bereich wahrgenommen werden. Zudem lassen sich überlagernde Risiken in einem globalisierten Umfeld das Maß an Unsicherheit so hoch wie nie erscheinen. Der Begriff der Risikokultur wurde bislang aus dem gesellschaftlichen Aspekt heraus kaum untersucht.
Classens et al. haben herausgearbeitet, wie sich die persönliche Risikoneigung auf das Agieren im unternehmerischen Umfeld auswirkt. Der Schwerpunkt der kulturellen Prägung liegt hierbei eher auf unterschiedlichen rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen, als auf den kulturellen, soziologischen Aspekten.6 Bontempo et al. haben unter anderem in einer Untersuchung die Risikowahrnehmung innerhalb verschiedener Kulturen an einem Beispiel (Lotterien) betrachtet.7 Zu den Theorien kultureller Unterschiede von Wertesystemen, welche für die Themen Risiko und Krisen relevant erscheinen, gibt es Untersuchungen, wie z.B. von Hofstede oder Schwartz.8 Der Zusammenhang der verschiedenen Wertesysteme (bedingt durch die kulturelle Prägung) mit dem soziologischen Verhalten, relevant für Risikowahrnehmung sowie dessen Verständnis wurde bislang nicht untersucht. Daher soll diese Thesis systematisch die Zusammenhänge von kulturellen Prägungen mit dem Themenkomplex ,Risiko' untersuchen. Ein Schwerpunkt soll hierbei auf die verschiedenen Wertesysteme (bzw. Kulturen) der Länder Deutschland, China und USA gelegt werden. Diese Arbeit soll die Ausprägung der Risikokultur im gesellschaftlichen Umfeld untersuchen. In Kombination mit der soziologischen Komponente werden Ideen für den zukünftigen Umgang mit Risiken entwickelt. Diese Ansatzpunkte sollen den verschiedenen Stereotypen den besseren Umgang mit Risiken und Krisen ermöglichen. Durch die Untersuchung drei verschiedener Kulturkreise wird der Geltungsraum über den deutschen Kulturkreis hinaus erweitert.
1.3 Zeitliche Einordnung
Zum Beginn der Erstellung dieser Master-Thesis ist die sog. Corona Pandemie im Jahr 2020 noch in vollem Gange. Die Pandemie hat die Menschheit in verschiedener Art und Weise vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt und die meisten Menschen würden wohl dem Begriff Krise vor diesem Hintergrund zustimmen. Da die Abgabe der Thesis voraussichtlich bis Mai 2021 erfolgen soll, ist davon auszugehen, dass auch bis dorthin diese Situation noch nicht vollkommen abgeschlossen sein wird.
Während im Ursprungsland China die Corona-Pandemie bereits seit März/April 2020 durchgestanden scheint, haben sich die Fallzahlen derer, welche mit dem CoronaVirus „SARS-CoV-2“ infiziert wurden oder daran verstorben sind, global gesehen, stetig erhöht. Obwohl der erste Impfstopfe im Dezember 2020 in der EU die Zulassung erhalten hat9 10, ist das Ende der globalen Pandemie noch nicht absehbar. Direkt damit verknüpft sind außerdem vielerlei ökonomische Auswirkungen, welche erst teilweise erkennbar sind und noch bis auf mehrere Jahre spürbar sein werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Tägliche Neuinfektionen und kumulierte Infektionen mit SARS-CoV-2, Stand 13.12.202010
An dieser Stelle soll konkret darauf hingewiesen werden, dass der Gültigkeitsrahmen dieser Untersuchung unabhängig vom zeitlichen Aspekt gegeben sein soll. Jedoch kann es sein, dass gewisse Aussagen sich in Bezug auf Entwicklungen der Pandemie ggf. bereits überholt haben könnten.
2 Problemstellung und Zielsetzung
2.1 Thematische Einordnung
„Dieses Mal ist alles anders“. Dies ist eine gängige Floskel, welche immer wieder in Krisensituationen an den Finanzmärkten zu hören ist. Sie suggeriert, dass jede Krise in ihrem Auftreten einmalig ist und sich auch in Bezug auf den Umgang mit der Krise nichts aus der Vergangenheit lernen lässt. Dieser Satz leitet sich im Deutschen aus dem Buch von Reinhart und Rogoff (2009) ab, welche ein „Syndrom“ im Zusammenhang mit ökonomischen Krisen untersuchen.11
2.1.1 Das Verständnis von Risiko
Eine mögliche Begründung dieser Aussage könnte das grundsätzliche Verständnis des Begriffes ,Risiko‘ sein.
Unterschiedliche Quellen deuten darauf hin, dass Risiken grundsätzlich immer vorhanden sind.12 Erst wenn diese eintreten und sich diese ggf. mit weiteren/ anderen Risiken überlagern, wird die Situation als solche (auch z.B. als Krise) erkannt und entsprechend wahrgenommen. Wenn vorab keine Präventivmaßnahmen getroffen werden, kann erst nach Beginn der Problemsituation mit der Beseitigung der Auswirkungen begonnen werden.13 Daher suggeriert diese Betrachtungsweise implizit, dass Risiken bei Nicht-Eintreten nicht existent sind.
Die Resultate der eingetretenen Risiken werden mit der Begründung „Dieses Mal ist alles anders“ oder eines „Schwarzen Schwans“ emotional gerechtfertigt. Ob der Grund für diese Reaktion auch ein mangelndes Risikobewusstsein oder gar Risikoverständnis sein könnte, gilt es zu untersuchen.
2.1.2 Mögliche Fragenstellungen
Aus dieser thematischen Gemengelage lassen sich viele verschiedene Fragestellungen ableiten. Mögliche Fragestellungen, welche auch durch die Corona- Pandemie neu gestellt wurden lauten wie folgt.
- Warum werden wir von eintretenden (negativen) Risiken bzw. Gefahren überrascht?
- Warum ist die Wahrnehmung von Risiken über den Zeitverlauf inkonsistent?
- Welche Unterscheidungen gibt es in der Wahrnehmung von Risiken?
- Weshalb werden Extremsituationen nicht antizipiert und sich auf diese vorbereitet?
- Wie kann man sich auf Krisensituationen vorbereiten?
Um die Problemstellung dieser Master-Thesis noch pointierter zu entwickeln, werden diese Fragen weiter ergänzt.
2.1.3 Kultureller Aspekt
Die Corona-Krise lässt sich auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Dimensionen auf Details wie Gründe und Ursachen, Chancen und Gefahren oder auch Auswirkungen untersuchen. Ebenfalls relevant erscheinen die Lehren der Krise. Diese Themenfelder lassen sich sowohl in politischem, unternehmerischem, als auch im privaten Bereich untersuchen. Zunehmend wird der ökonomische Aspekt in den kommenden Monaten und Jahren eine zunehmend wichtige Rolle spielen, nicht nur in den Unternehmen, sondern auch im privatwirtschaftlichen Bereich.
Das Beispiel der Corona-Pandemie bietet ein seltenes bzw. einzigartiges Charakteristikum. Durch den Fakt, dass die Pandemie global aktiv ist, ist eine großflächige Untersuchung aller betroffenen Akteure möglich. Die Pandemie ermöglicht es, im Nachhinein die verschiedenen Strategien zur Krisenprävention, des Krisenmanagements und generell auch das Risikomanagement für zukünftige Krisen zu bewerten. Unterschiedliche Länder, Regionen, politische Einheiten und Kulturen werden alle mit der gleichen/ ähnlichen Herausforderung konfrontiert, versuchen die Pandemie zu bekämpfen und erreichen damit ganz unterschiedliche Resultate.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Ländervergleich in der Corona-Pandemie14
Die Betrachtung der drei Kriterien 1. Anteile derer, welche sich mit Covid infiziert haben 2. Anteil derer, der an einer Infektion verstorben sind und 3. das erwartete BIPWachstum für die drei Länder China, Deutschland und die USA zeigen, dass sich erhebliche Unterschiede feststellen lassen (Stand 28.12.2020). Eine Theorie zu Erklärung der Kausalität zwischen den drei Punkten könnten die kulturellen Unterschiede zwischen den Ländern in Bezug auf das Verständnis und den Umgang mit Risiko, sowie das damit verbundene Krisenmanagement sein.
Ob diese Kausalität vorhanden ist, wird sich nicht ohne weiteres bestätigen lassen. Dennoch kann klar festgestellt werden, dass die Erfolgsrate der Krisenbewältigung durchaus unterschiedlich ausfällt. Diesen Ansatzpunkt haben auch Barmeyer und Brede in ihrer Untersuchung „Kulturbedingte Unterschiede mit Blick auf eine weltweite Krise: eine Analyse zum Umgang mit dem Coronavirus in unterschiedlichen Ländern“ genutzt um das Krisenmanagement im Hintergrund von individualistischem bzw. kollektivistischen Verhalten zu untersuchen.15
Das Thema dieser Master-Thesis wird daher wie folgt eingegrenzt:
1. Analyse des Verständnisses des Begriffs „Risiko“ und der Wahrnehmung der Corona-Krisen am Beispiel privat handelnde Akteure
2. Untersuchung des Vorhandenseins von Risikokultur vor dem Hintergrund kultureller Gesichtspunkte
3. Umgang mit Risiken und die Erfolgsrate am Beispiel der Corona-Krise.
2.2 Zielsetzung (nach „s-m-a-r-t“)
Die Zielsetzung wird nach dem sog. SMART-Prinzip definiert. Dies erlaubt eine definierte und transparente Vorgehensweise, welche in ihrer Struktur schlüssig ist.16 17
Ziel der Arbeit ist eine Untersuchung von soziologischen Verhalten, welche für Risikomanagement und Risikoverständnis relevant erscheint. Durch Analyse von Verhaltensweisen sollen die zwei Aspekte Soziologie und ökonomisches Handeln (in Krisen) und deren Korrelation miteinander untersucht werden. Die Masterthesis soll spätestens bis zum 11.05.2021 abgegeben werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Kriterien der Zielsetzung (SMART)
Spezifisch: Untersuchung des Risikoverständnisses und der Risikowahrnehmung im privaten Umfeld, relevant für ökomische Entscheidungen.
Messbar: Untersuchung der Hypothesen auf statistische Gültigkeit.
Akzeptiert: Der Erkenntnisgewinn soll in der Gesellschaft Akzeptanz finden und zur als Ansatzpunkt zur Entwicklung einer Risikokultur dienen.
Realistisch: Ausschließlich Untersuchung von ausgewählten Aspekten und im definierten Gültigkeitsrahmen. Durch Kontakte in drei verschiedene Kulturkreise kann der Autor Daten erheben und diese statistisch auswerten.
Terminiert: Die Thesis soll spätestens am 11.05.2021 fertiggestellt werden. Die Datenerhebungen müssen hierzu bis spätestens 15.04.2021 abgeschlossen sein. Vier Wochen vor Abgabe der Thesis sollen alle inhaltlichen Themen vollständig bearbeitet sein.
2.3 Methodische Vorgehensweise
Die methodische Vorgehensweise geht aus Abbildung 4 hervor. Um die definierten Hypothesen zu untersuchen, wird eine empirische Untersuchung durchgeführt. Die Vorgehensweise ist als deduktiv zu beschreiben. Aus Überlegungen bzw. der Theorie werden Hypothesen gebildet, welche empirisch untersucht und auf deren statistische Relevanz überprüft werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Methodische Vorgehensweise nach Kromrey
3 Theoretische Vorbetrachtung
3.1 Definition „Schwarzer Schwan“
Nach Nassim Taleb ist mit dem Ausdruck eines sog. Schwarzen Schwans ein unvorhersehbares Ereignis gemeint, welches häufiger eintritt, als dies erwartet oder durch konventionelle Analysen vorhergesagt werden kann.18 Die Grundidee bzw. die Prägung des Begriffs rühren daher, dass man solange davon ausgegangen ist, dass es nur weiße Schwäne gäbe, bis in Australien auch schwarze entdeckt wurden. Die erste Annahme hat auf der induktiven Beobachtung von weißen Schwänen beruht. Der schwarze Schwan lag jedoch außerhalb dessen, was zu „erwarten“ war.19 Diese Definition legt also nahe, dass dieses Ereignis nicht vorhergesagt werden konnte. Schon per Definition kann daher ein derartiges Ereignis, welches man nicht kennt, keine Eintrittswahrscheinlichkeit (Duden: „Grad der Möglichkeit des Eintretens bzw. der Voraussagbarkeit eines Ereignisses“20 ) haben.
Im Wesentlichen lässt sich diese Konzeption auch mit den Untersuchungen von Mandelbrot in Einklang bringen. Er stellt fest, dass bei der Modellierung von Risiken traditionell mit Verteilungsfunktionen, meist der Gaußschen Normalverteilung gearbeitet wird.21 Die Extremereignisse, nach Taleb die schwarzen Schwäne, werden nicht in die Betrachtung einbezogen und haben bei Eintritt große (i.d.R. negative) Auswirkungen.22 Diese Extreme werden in der Stochastik auch unter dem Begriff „fat tails“ untersucht.23
3.2 Spannungsverhältnis: Schwarzer Schwan und der Begriff Risiko
Sicherlich ist klar, dass es sich bei der Corona-Pandemie um eine globale Katastrophe in einem nie dagewesenen Ausmaß handelt. Ob es sich hierbei jedoch tatsächlich um einen nicht zu erwartenden Fall handelt (Schwarzen Schwan) lässt sich an folgendem Beispiel einfach festmachen.
2015 trat Bill Gates bei der Show „Ted Talks“ auf und berichtete unter dem Titel „The next outbreak? We're not ready“ von einer, seiner Meinung nach, größten Gefahren der Menschheit: Virus-Pandemien. Mit dieser Erkenntnis war er damals nicht allein, auch dass er dieses Wissen öffentlich geteilt hat macht deutlich, dass es sich nicht um ein Ereignis außerhalb des zu „Erwartbarem“ handelt.24 Vielmehr müssten daher derartige Pandemie mit einer gewissen Eintrittswahrscheinlichkeit „erwartet“ werden.
Als Resultat lässt sich feststellen, dass der Grund weshalb der Großteil der Menschen von einem derartigen Szenario überrascht wurden, viel mehr in einem unvollständigen Risikoverständnis und Risikomanagement zu vermuten ist. Der Schwarze Schwan. wirkt als eine Floskel der Rechtfertigung.
3.3 Wissen und Unwissen
„There are known knowns; there are things we know we know. We also know there are known unknowns; that is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns - there are things we do not know we don't know.“ (Donald Rumsfeld, 2002)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Dieses Zitat vom damaligen US-Verteidigungsminister hat das Konzept von bekannten und unbekannten (Un-)Wissen (siehe Abbildung 5) populär gemacht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Knows und Unknowns25
Dieses Konzept geht im weitesten Sinn zurück auf das Johari-Fenster, welches 1955 von Jospeh Luft und Harry Ingham entwickelt wurde.26 Das Konzept nach Rumsfeld hat seit der öffentlichen Diskussion, damals im Zusammenhang mit dem dritten Golfkrieg, an Popularität gewonnen und wird nun als feste Begrifflichkeit im Bereich des Risikomanagements verwendet. Hierbei geht es meist schwerpunktmäßig um die „unknown unknows“, welche als der Grad der höchsten Schwierigkeit gelten. Denn hier ist sind die Auswirkungen eines Szenarios unbekannt und zusätzlich ist nicht bekannt, dass dieses Szenario existiert.
Bringt man diesen Denkansatz in Verbindung mit den Überlegungen des schwarzen Schwans wird deutlich: Weder die Möglichkeit, noch die potentiellen Auswirkungen einer globalen Pandemie waren unbekannt. Daher ist hier eher von einem Known zu sprechen, welches mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreten kann.
Kraus argumentiert in die gleiche Richtung und stellt fest, dass vermeintliche Schwarze Schwäne, so wie die Corona Pandemie, aufgrund der Vorhersehbarkeit, eher als blinde Flecken einzustufen sind. Diese Szenarien waren/sind in ihrer Existenz bekannt, wurden aber „an den Rand des öffentlichen Bewusstseins gedrängt“.27 Dies ist damit auch in direkten Bezug zum Johari-Fenster und ist als Kombination von „mir unbekannt“ und „anderen bekannt“ einzustufen.28 29
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Das Johari-Fenster
3.4 Sammelbegriff Risiko
Der Begriff ,Risiko' wird vielschichtig und für verschiedene Anwendungsbereich definiert. Hierbei gibt es grundsätzlich keine richtige oder falsche Definition, jedoch sollte stets bestimmt werden, was im jeweiligen Zusammenhang mit Risiko gemeint ist.
Da es in der einschlägigen Literatur unzählige Definitionen zum Begriff „Risiko“ gibt, soll dies an dieser Stelle nicht vertieft werden. Der Hauptfokus dieser Master-Thesis soll einerseits auf dem Herausarbeiten kultureller Unterschiede im Risikoverständnis, andererseits auf dem damit zusammenhängendem Handeln liegen.
Eine in der Finanzwirtschaft gängige Definition von Risiko ist das mathematisch bestimmbare Maß der Standardabweichung. Diese wird im Sprachgebrauch auch als Volatilität bezeichnet. Dass diese Festlegung zu kurzgefasst ist, ist schnell zu erkennen.
Sitt (2003) beschreibt in seinem Buch „Dynamisches Risiko-Management“ sehr eindrücklich den Facettenreichtum des Begriffs (siehe Abbildung 7). Werden verschiedene Personen nach deren Assoziationen befragt, fallen die Antworten sehr unterschiedlich aus.
Während einige Begriff wie „Chance“ oder „Nutzen“ eher positiv belegt sind, fallen andere Assoziationen eher mit einer meist negativen Interpretation/ Belegung auf. Beispiele könnten „Problem“ oder „Bedrohung“ sein. Ob dieser Ambivalenz auch in der Praxis für den Großteil der Menschen präsent erscheint, wird die quantitative Untersuchung zeigen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 7: Assoziationen mit dem Begriff Risiko
Im unternehmerischen Umfeld werden Risiken oft nach finanziellen und nicht finanziellen Risiken unterschieden. Diese gängige Aufschlüsselung ist nach Banks in Abbildung 8 zu sehen. Diese Unterteilung dient hauptsächlich dazu in der Unternehmung jede Art von Risiko in deren Art zu identifizieren und anschließend zu quantifizieren. Auf dieser Basis können Risikomanagementsysteme für einzelne Anwendungsbereiche entwickelt werden.
Als Festlegung des Begriffes Risiko wird für diese Untersuchung ,Risiko' nach Definition in Kapitel 3.5 verwendet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 8: Risikoklassen nach Banks32
3.5 Arbeitsdefinition von Risiko
An dieser Stelle soll eine Arbeitsdefinition für den Begriff Risiko erarbeitet werden. Diese Definition stellt sicher, dass sich die sachliche Betrachtung innerhalb dieser Thesis von der, im gesellschaftlichen Kontext, meist negative Prägung des Begriffs loslösen kann. Der Leser wird angehalten sich die Arbeitsdefinition stets frisch einzuprägen um nicht von persönlichen Ansichten/ Glaubensätzen in Verwirrung mit den getroffenen Aussagen bringen zu lassen.
Dem Begriff Risiko entfallen folgende Eigenschaften und die Arbeitsdefinition wird wie folgt festgelegt.
- beidseitige Schwankung um einen Erwartungswert30
- Risiko als Chance, wenn die Abweichung zum Erwartungswert positiv ausfällt
- Risiko als Gefahr, wenn die Abweichung zum Erwartungswert negativ ausfällt
- Risiko nicht als Begriff, welcher ausschließlich mit negativen Aspekten wie Problem, Schaden, oder Unkenntnis gleichzusetzen ist.
- Risiko als Bündel an möglichen Ereignissen, welche mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreten
3.6 Wodurch definiert sich Kultur?
“Culture is more often a source of conflict than of synergy. Cultural differences are a nuisance at best and often a disaster." Prof. Geert Hofstede, Emeritus Professor, Maastricht University.31
Mit dieser kritischen Aussage von Hofstede macht eins deutlich: Kulturelle Unterschiede bieten das Potential menschliches Handeln entscheidend (zum Negativen) zu beeinflussen.
Kultur ist ähnlich zu Risiko ein sehr vielschichtiger Begriff. Als Begriff lässt er sich in unterschiedlichen Dimensionen darstellen. Parallel zur objektiven Ebene bestehen zudem noch viele verschiedene Assoziationen auf Individualebene.
Für diese Ausarbeitung ist vor allem der Zusammenhang des kulturellen Hintergrunds mit dem entsprechenden Wertesystem relevant. Hierzu gibt es zwei gängige Theorien. Hofstede (1980) definiert hierzu sechs Kultur-Dimensionen. Die Merkmale sind demnach: Machtdistanz, Individualismus, Maskulinität, Unsicherheitsvermeidung, Langfrist-Orientierung und Nachsicht.32
Die Merkmale haben jeweils einen gegensätzlichen Gegenpart. Die jeweilige Ausprägung bewegt sich zwischen diesen beiden Extremen. Der Bandbreite, sowie die Erklärung der Charakteristika werden in Abbildung 9 dargestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Deutschland ein ähnlich hohes Maß an Langfristorientierung (87 & 83), während die USA eher kurzfristig orientiert sind (26).
[...]
1 (Kohlmann, 2020) abgerufen am 13.03.2021
2 Vgl. (Oberhuber, 2020) abgerufen am 13.03.2021
3 Vgl. (Spitznagel & Taleb, 2020)
4 Vgl. (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, 2017) und (Jacobs, Riegler, Schulter-Mattler, & Weinrich, 2012), S. 192ff
5 Vgl. (Gietl & Lobinger, 2005), (McNeil, Frey, & Embrechts, 2015)
6 Vgl. (Classens, Djankov, & Nenova, 2000), S. 16-20
7 Vgl. (Bontempo, Bottom, & Weber, 1997), S. 486-488
8 Vgl (Hofstede, 1980), (Schwartz, et al., 1994)
9 Vgl. (Europäische Kommission, 2020)
10 (Johns Hopkins University, 2020), Stand 28.12.2020
11 Vgl. (Reinhart & Rogoff, 2011)
12 Vgl. (Gietl & Lobinger, 2005), S. 24f, (McNeil, Frey, & Embrechts, 2015), S. 8ff, (Hubbard, 2020), S. 8-10
13 Vgl. (Hubbard, 2020), S: 248f
14 Eigene Darstellung mit Daten aus: (IMF, 2020a); (Johns Hopkins University, 2020) abgerufen am 28.12.2020; (DIW, 2020); (IMF, 2020b); (IMF, 2020c), Stand Dezember 2020
15 Vgl. (Barmeyer & Brede, 2020), S. 59
16 Vgl. (Eremit & Weber, 2016), S. 93-95
17 Eigene Darstellung
18 Eigene Darstellung mit Auszug aus (Kromrey, 2002), S. 88
19 Vgl. (Taleb, 2010), S. 281f und S. 295ff
20 Vgl. (Taleb, 2010), S. 3-7, S. 281f und S. 295ff
21 (Bibliographisches Institut GmbH, 2020)
22 Vgl. (Mandelbrot & Hudson, 2005), S. 123-130
23 Vgl. (Mandelbrot & Hudson, 2005), S. 123ff
24 Vgl. (Embrechts, Klüppelberg, & Mikosch, 1997), S. 36-43
25 Vgl. (Gates, 2015)
26 Eigene Darstellung
27 Vgl. (Luft, 1961), S. 1-2
28 (Kraus, 2021)
29 Vgl. (Luft, 1961), S. 2ff
30 (Luft, 1961), S. 1
31 (Sitt, 2003), S.3
32 (Banks, 2012), S. 8
- Quote paper
- Tobias J. Grüner (Author), 2021, Risikokultur. Kulturelle Unterschiede im Verständnis und der Wahrnehmung von Risiken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1176450
-
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