Vor 53 Jahren, am 24. Juni 1948 begann die Blockade der Westsektoren Berlins durch die Sowjetunion. Schon zwei Tage später begann der Lufttransport von lebenswichtigen Gütern aus den Westzonen Deutschlands nach Berlin, die Luftbrücke.
„Die Berliner – aber auch wir alle in Deutschland – haben damals erfahren was es heißt, in der Stunde der Not nicht allein zu sein. Wir wissen, dass diese Stadt ihr Überleben in Freiheit während des kalten Krieges der unerschütterlichen Solidarität der Vereinigten Staaten von Amerika und der anderen westlichen Alliierten verdankt....Hier wurden im Laufe der Jahre aus Siegern Schutzmächte und Partner, aus Gegnern und Feinden von gestern Verbündete und Freunde. Die Luftbrücke wurde so ein Symbol der Standhaftigkeit der westlichen Demokratien.“
Was Herr Kohl ausspricht, ist die psychische Wirkung der Blockade auf die westdeutsche Bevölkerung.
Die Blockade ist (in gewissem Sinne) der dramatische Höhepunkt und Schlußpunkt der Teilung Deutschlands, welche bereits vorher wirtschaftlich geplant und politisch gewollt war, nachdem die Einflußzonen zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion in Europa im Prinzip abgesteckt waren.
Aufgabe der vorliegenden Arbeit soll es sein, die Ereignisse die 1948/49 zur Blockade geführt haben, sowie diese selbst zu erforschen.
INHALTSVERZEICHNIS
1. Einleitung
2. Vorgeschichte
3. Entstehung
4. Die Luftbrücke
5. Auswirkungen der Blockade auf die Bevölkerung:
6. Das Ende der Blockade
7. Schlußbetrachtung
8. Quellen- und Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Vor 53 Jahren, am 24. Juni 1948 begann die Blockade der Westsektoren Berlins durch die Sowjetunion. Schon zwei Tage später begann der Lufttransport von lebenswichtigen Gütern aus den Westzonen Deutschlands nach Berlin, die Luftbrücke.
„ Die Berliner – aber auch wir alle in Deutschland – haben damals erfahren was es heißt, in der Stunde der Not nicht allein zu sein. Wir wissen, dass diese Stadt ihr Überleben in Freiheit während des kalten Krieges der unerschütterlichen Solidarität der Vereinigten Staaten von Amerika und der anderen westlichen Alliierten verdanktHier wurden im Laufe der Jahre aus Siegern Schutzmächte und Partner, aus Gegnern und Feinden von gestern Verbündete und Freunde. Die Luftbrücke wurde so ein Symbol der Standhaftigkeit der westlichen Demokratien.“[1]
Was Herr Kohl ausspricht, ist die psychische Wirkung der Blockade auf die westdeutsche Bevölkerung.
Die Blockade ist (in gewissem Sinne) der dramatische Höhepunkt und Schlußpunkt der Teilung Deutschlands, welche bereits vorher wirtschaftlich geplant und politisch gewollt war, nachdem die Einflußzonen zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion in Europa im Prinzip abgesteckt waren.
Aufgabe der vorliegenden Arbeit soll es sein, die Ereignisse die 1948 / 49 zur Blockade geführt haben, sowie diese selbst zu erforschen.
2. Vorgeschichte
Nach dem Erreichen der gemeinsamen Kriegsziele der Alliierten, die Befreiung / Besetzung Hitlerdeutschlands, sowie dem Ordnen des besiegten Staates, kam es zu einer immer stärkeren Interessenverschiebung zwischen den Alliierten. Wobei sich eine Tendenz entwickelte, die eine Einheit der Amerikaner und Engländer, später auch noch der Franzosen gegen die Sowjetunion widerspiegelte. Dieser Konflikt zwischen den einstigen alliierten Parteien führte dann in letzter Konsequenz zum Kalten Krieg, der fast bis zum Ende des 20. Jahrhunderts andauerte und die Teilung Europas in die sogenannten Ostblockstaaten und in die westlichen Staaten bedingte. Dabei handelte es sich um die Konkurrenz zwischen dem Kommunismus, der von den Sowjets vorangetrieben wurde und der Demokratie, welche von den Amerikanern als Staatsform ‚verteidigt‘ wurde.
Durch den Sieg der Alliierten über Deutschland und seine Verbündeten war das politische System in vielen Staaten zerstört, und so die Grundlage für eine Neueinführung gegeben. Daher versuchten die Sowjets ebenso wie die westlichen Alliierten nun in möglichst vielen Staaten ihr System zu etablieren, um so die Vorherrschaft in Europa zu erlangen. Die Amerikaner erkannten nun recht schnell, dass eine wirtschaftliche Genesung Westeuropas, in welcher sie eine Möglichkeit für das Aufhalten des Kommunismus sahen, nur unter Einbeziehung Deutschlands in den Marshall - Plan[2],
welcher einen wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland zur Folge hätte, möglich war.
So änderte sich die Zielsetzung der amerikanischen Deutschland- und Europapolitik. Weg von der Schaffung einer Wirtschaftseinheit in gesamt Deutschland, dahingehend, Westdeutschland von kommunistischer Kontrolle freizuhalten („ policy of containment“).
So zeigte sich spätestens am 29. Mai 1947 durch die Schaffung der Bizone sowie der Schaffung des Bizonenwirtschaftsrates in Frankfurt, die klare Absicht der Amerikaner und Briten Westdeutschland der sowjetischen Kontrolle zu entziehen, um es so dem Kommunismus zu verschließen.
Die so vorgeschädigte Beziehung zwischen den Alliierten brach dann im Februar 1948 bei der Londoner Sechs - Mächte- Konferenz[3] endgültig auseinander.
Hervorgerufen durch die Empfehlung zur Bildung einer westdeutschen Regierung, die bedeutet, dass der Weg zum westdeutschen Teilstaat auch nach außen hin vorgezeichnet war, verließ Marschall Sokolowski am 20. März den Kontrollrat.
Der Hintergrund war, dass Stalin unter allen Umständen die Bildung einer Regierung in Westdeutschland verhindern wollte, da diese dann außerhalb des sowjetischen Einflußgebietes Stand.[4]
3. Entstehung
Das Verhältnis zwischen den Alliierten war sehr gespannt. Um ihren Forderungen mehr Druck zu verleihen begannen die Sowjets nun mit Berlin, das vollständig von der sowjetischen Besatzungszone eingeschlossen war, zu ‚spielen‘. Das Problem lag darin, dass die westlichen Alliierten es versäumt hatten, ihre vertraglich festgelegte Anwesenheit in Berlin durch schriftliche Vereinbarungen über die Zugangswege zu Lande und zu Wasser förmlich abzusichern[5]. Das bedeutete, dass die westlichen Alliierten nun zwar rein rechtlich gesehen ihren Anteil in Berlin hatten, allerdings hatten sie in einem Streitfall nicht das Recht, die Zugangswege nach Berlin, die – wie bereits erwähnt - im sowjetischen Territorium lagen, zu benutzen.
Es bestand lediglich eine Vereinbarung über drei Luftkorridore von Berlin nach Hamburg, Hannover und Frankfurt am Main. Selbst diese Vereinbarung war nur auf Druck der Militärs zustande gekommen. Die verhandelnden Diplomaten hatten dieses Problem in ihren Verhandlungen völlig außer Acht gelassen[6].
So kam es zu häufigen Transporteinschränkungen zwischen Westdeutschland und Berlin, die durch Maßnahmen der Sowjets ausgelöst worden sind. Diese taten es jedoch anfangs mit technischen Störungen ab.
So kam es bereits am 2. April 1948 zur ersten kleinen Luftbrücke, die nur bis zum 4. April andauerte und lediglich die Versorgung der Truppen der westlichen Alliierten sicherte.
Diese kleine Luftbrücke ist in die Geschichte unter dem Namen
‚Baby - Luftbrücke‘ eingegangen.
Diese ‚Baby - Luftbrücke‘ war nun zwar keine besonders spektakuläre Aktion, obwohl der Transport von 200 Tonnen Gütern in nur zwei Tagen bewerkstelligt wurde, und das gerade mal mit 24 zur Verfügung stehenden Flugzeugen mit jeweils 10 Tonnen Ladekapazität. Es unterstrich aber dennoch die Entschlossenheit der Alliierten, angeführt von General Lucius D. Clay[7], in Berlin nicht vor technischen Schwierigkeiten zu kapitulieren.
[...]
[1] Dr. Helmut Kohl anläßlich der Feierstunden zum Gedenken an die Luftbrücke auf dem Flughafen Tempelhof am 14. Mai 1998.
[2] Marshallplan (ERP): Bezeichnung für das auf Initiative von G.ÿC. Marshall geschaffene Hilfsprogramm zum Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. In Meyers Taschenlexikon, Bd.14, Mannheim, 1999.
ERP, Abk. für engl. E uropean R ecovery P rogram [»Europ. Wiederaufbauprogramm«] (Marshallplan), das 1947 auf Vorschlag von G.C. Marshall geschaffene Hilfsprogramm für die durch den Zweiten Weltkrieg zerstörten Länder Europas, trat am 3.4. 1948 in Kraft (wegen der Ablehnung der Mitarbeit durch die Ostblockländer nur für W-Europa). Die aufgrund des Marshallplans gewährte Hilfe umfaßte Sachlieferungen und Kredite. Durch Gründung der Organisation für europ. wirtsch. Zusammenarbeit wurden die Voraussetzungen für eine Kooperation der westeurop. Staaten geschaffen. Im Rahmen des ERP erhielten diese bis 1952 Leistungen im Werte von rd. 13 Mrd. US-$ (die Bundesrep. Dtl., am 15.12. 1949 beigetreten, und Berlin [West] bis Ende 1957 1,7 Mrd. US-$). Ein Sonderprogramm (GORIA) umfaßte außerdem lebenswichtige Güter im Wert von 1,6 Mrd. US-$. Die amerikan. Gesamthilfe an die Bundesrep. Dtl. belief sich auf insgesamt rd. 3,3 Mrd. DM.
Beträge, die als Gegenwert für die im Rahmen des Marshallplans eingeführten Waren von Importeuren eingezahlt, aber nicht ins Ausland transferiert wurden (Gegenwertmittel, Gegenwertfonds, Counterpart - Funds), wurden im Rahmen des Abkommens über die wirtsch. Zusammenarbeit zw. den USA und der Bundesrep. Dtl. (15.12. 1949) im ERP - Sondervermögen zusammengefasst. Es wird als Sondervermögen des Bundes getrennt vom übrigen Bundesvermögen und damit auch vom Bundeshaushalt verwaltet. Seine Mittel werden zur Vergabe langfristiger, zinsgünstiger Darlehen an die dt. Wirtschaft (v.a. kleine und mittlere Unternehmen) eingesetzt. Die Mittel, die u.a. für Existenzgründungen, die neuen Bundesländer und die Regionalförderung vergeben werden, stammen heute aus Zins- und Tilgungsrückflüssen aus früher gewährten Krediten sowie aus Kapitalmarktmitteln. Die günstigen ERP - Kredite werden über die Kreditanstalt für Wiederaufbau und die Dt. Ausgleichsbank abgewickelt. In: Meyers Taschenlexikon, Bd.14, Mannheim, 1999.
[3] Sechs - Mächte - Konferenz fand vom 23. Februar bis 5. März 1948 und vom 20. April bis 1. Juni 1948 in London statt. Hauptziel, dieser unter Beteiligung der drei Westmächte USA, Großbritannien und Frankreich sowie der drei Benelux – Staaten abgehaltenen Tagung, war die Schaffung einer gemeinsamen Ordnung in den drei westlichen Besatzungszonen in Deutschland. Das Ergebnis dieser Konferenz ist als Londoner Empfehlung bekannt. In: Microsoft Encarta Enzyklopädie 2001.
[4] Vgl. Stalin, J. W. : Über den Kampf, S. 309 f.
[5] Vgl. Davison W. P. : Die Blockade, S. 19.
[6] Vgl. Keiderling, G.: Rosinenbomber, S. 82 – 83.
[7] General Lucius D. Clay ( 1897 – 1978), amerikanischer General und Militärgouverneur in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg. Während des Krieges war Clay stellvertretender Leiter des Office of War Mobilization and Reconversion. Nach dem Sieg der alliierten 1945 wurde er stellvertretender Militärgouverneur der amerikanischen Besatzungszone in Deutschland und 1947 Militärgouverneur.[ in Microsoft Encarta Enzyklopädie 2001]
- Quote paper
- Paul Rosen (Author), 2003, Die Berlin Blockade, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117604