Beim Studieren der Heeresorganisationen zur Zeit des Endes des „Dreißigjährigen Krieges“ wird deutlich, dass sich ein großer Wandel vollzogen hat. Dieser Wandel hat in allen Bereichen der Truppen angesetzt: vom Organisatorischen bis hin zur inneren Struktur. Die so veränderten Truppen wurden dann auch nicht mehr als Söldnerheere bezeichnet, sondern fanden mit der Terminologie der „Stehenden Heere“ Eingang in die Literatur. Wie sich nun der Umbruch in den Truppen vollzogen hat, in welchen Etappen und in welcher Zeit, ist die Frage, die sich diese Arbeit im Grundsätzlichen gestellt hat. Dabei kann man zwischen zwei gegensätzlichen Positionen unterscheiden: Die eine Position geht davon aus, dass das stehende Heer ein stehengebliebenes Heer ist, das in seinem Kern aus den Söldnerheeren des Dreißigjährigen Krieges gebildet wurde. Die andere Position geht eher davon aus, dass es einen nahezu vollständigen Bruch in der Armeeorganisation gegeben hat, u.a. bedingt durch einen Generationswechsel in der militärischen Elite, und dass die stehenden Heere des Absolutismus klar abzugrenzen sind von den ehemaligen Söldnertruppen. Es sollen nun beide Positionen vorgestellt werden, und anschließend, in einer abschließenden Betrachtung soll versucht werden, zu einem Urteil zu kommen. Begonnen wird mit der ersten Position der stehengebliebenen Heere.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. These: Das Heer ist „stehengeblieben“
- 2. These: Das stehende Heer hat sich neu entwickelt
- Abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Wandel von Söldnerheeren zu stehenden Heeren im 18. Jahrhundert in Brandenburg. Sie beleuchtet die Kontinuitäten und Brüche, die diese Transformation prägten, und analysiert die Argumente für und gegen die These, dass das stehende Heer im Wesentlichen aus dem Söldnerheer des Dreißigjährigen Krieges hervorging.
- Entwicklung des stehenden Heeres aus dem Söldnerheer
- Kontinuität und Bruch in der Heeresorganisation
- Einfluss des Dreißigjährigen Krieges auf die Heeresstruktur
- Verstaatlichung der Armeen
- Bedeutung der militärischen Elite
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Wandels von Söldnerheeren zu stehenden Heeren im 18. Jahrhundert ein und stellt die beiden zentralen Thesen der Arbeit vor. Kapitel 2 untersucht die These, dass das stehende Heer ein "stehengebliebenes Heer" ist, das im Wesentlichen aus dem Söldnerheer des Dreißigjährigen Krieges hervorging. Es analysiert die Organisation und Struktur der Söldnerheere und zeigt auf, wie diese Elemente in das stehende Heer des Absolutismus übergingen. Kapitel 3 widmet sich der These, dass es einen vollständigen Bruch in der Heeresorganisation gab, der durch einen Generationswechsel in der militärischen Elite und die Verstaatlichung der Armeen bedingt war. Hier werden die spezifischen Merkmale des stehenden Heeres im Vergleich zum Söldnerheer hervorgehoben. Die abschließende Betrachtung fasst die Argumente beider Thesen zusammen und versucht zu einem Urteil zu kommen.
Schlüsselwörter
Stehendes Heer, Söldnerheer, Dreißigjähriger Krieg, Heeresorganisation, Militärgeschichte, Brandenburg, Absolutismus, Verstaatlichung, militärische Elite, Generationswechsel.
- Quote paper
- Paul Rosen (Author), 2003, Das stehengebliebene Heer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117601