Wie entstehen soziale Bildungsungleichheiten und welche Faktoren beeinflussen den Bildungserfolg in der Schule? Um diese Frage zu beantworten, werden die Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu und die Unterscheidung der primären und sekundären Herkunftseffekte von Raymond Boudon zur Hilfe genommen.
Im ersten Teil dieser Arbeit sollen die die Grundlagen der Theorien von Pierre Bourdieu und Raymond Boudon dargestellt werden. In der Kulturtheorie von Bourdieu werden dazu die Kapitalarten und der Habitus erläutert. Im Anschluss daran wird die Theorie von Raymond Boudon zu den sozialen Herkunftseffekten thematisiert. Dabei werden die primären und sekundären Herkunftseffekte behandelt. In zweiten Teil dieser Arbeit sollen die zuvor dargestellten Theorien auf die Bildungsungleichheiten in der Schule angewendet werden. Zunächst wird deshalb die Schule in Anlehnung an Bourdieu als soziales Feld interpretiert. Im nächsten Schritt wird mithilfe der Begriffserklärungen des primären und sekundären Habitus und der kulturellen Passung dargestellt, inwiefern die Schule nach Bourdieu und Passeron an der Reproduktion von Bildungsungleichheiten beteiligt ist. Im Anschluss daran werden die Auswirkungen der primären und sekundären Herkunftseffekte auf die Bildungsungleichheit thematisiert. Dabei konzentriert sich dieser Teil der Arbeit besonders auf Unterschiede in den Bildungsentscheidungen und der Lernförderung, die stark durch die schichtspezifische Kapitalausstattung beeinflusst wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu
- Der Habitus
- Die Kapitalarten nach Pierre Bourdieu
- Raymond Boudons Theorie der Herkunftseffekte
- Primäre Herkunftseffekte
- Sekundäre Herkunftseffekte
- Entstehung und Reproduktion von Bildungsungleichheiten nach Bourdieu und Passeron
- Das soziale Feld der Schule
- Der primäre und sekundäre Habitus
- Die Folgen der Unterschiedlichkeit in der kulturellen Passung
- Die Funktion der Schule bei der Reproduktion von Bildungsungleichheiten
- Auswirkungen der primären Herkunftseffekte auf die Bildungsungleichheit
- Unterschiede in der Förderung des Lernerfolgs
- Die Bedeutsamkeit der Sprache
- Auswirkungen der sekundären Herkunftseffekte auf die Bildungsungleichheit
- Bildungsentscheidungen in Abhängigkeit zur sozialen Position
- Bildungsentscheidungen in Abhängigkeit vom Wissen über das Bildungssystem
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entstehung und Reproduktion von Bildungsungleichheiten im Kontext der Theorien von Pierre Bourdieu und Raymond Boudon. Ziel ist es, die Faktoren zu untersuchen, die den Bildungserfolg in der Schule beeinflussen und zu beleuchten, wie soziale Ungleichheiten im Bildungssystem entstehen und weitergegeben werden.
- Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu: Analyse der Kapitalarten (ökonomisch, sozial, kulturell) und der Rolle des Habitus
- Theorie der Herkunftseffekte von Raymond Boudon: Differenzierung zwischen primären und sekundären Herkunftseffekten
- Schule als soziales Feld: Interpretation der Schule als Raum der sozialen Reproduktion nach Bourdieu
- Auswirkungen von Kapital und Herkunft auf Bildungsungleichheit: Analyse von Unterschieden in der Lernförderung und Bildungsentscheidungen
- Kulturelle Passung: Die Bedeutung von kulturellem Kapital und Habitus für den Schulerfolg
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit führt in das Thema der Bildungsungleichheit ein und erläutert die Relevanz des Sekundarschulabschlusses für die Lebenschancen. Sie stellt die zentrale Frage nach den Ursachen für soziale Bildungsungleichheiten und skizziert den Aufbau der Arbeit.
- Die Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu: Dieses Kapitel stellt die Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu vor, mit besonderem Fokus auf die Kapitalarten (ökonomisch, sozial, kulturell) und das Konzept des Habitus.
- Raymond Boudons Theorie der Herkunftseffekte: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Theorie der Herkunftseffekte von Raymond Boudon, die die Auswirkungen der sozialen Herkunft auf den Bildungserfolg untersucht. Es werden primäre und sekundäre Herkunftseffekte unterschieden.
- Entstehung und Reproduktion von Bildungsungleichheiten nach Bourdieu und Passeron: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Schule in der Reproduktion von Bildungsungleichheiten im Lichte der Theorien von Bourdieu und Passeron. Es werden die Begriffe des sozialen Feldes der Schule, des primären und sekundären Habitus sowie die Bedeutung der kulturellen Passung erläutert.
- Auswirkungen der primären Herkunftseffekte auf die Bildungsungleichheit: Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen von Unterschieden in der Lernförderung und der Bedeutung der Sprache im Kontext der primären Herkunftseffekte.
- Auswirkungen der sekundären Herkunftseffekte auf die Bildungsungleichheit: Dieses Kapitel untersucht die Einflüsse sozialer Position und des Wissens über das Bildungssystem auf Bildungsentscheidungen im Zusammenhang mit den sekundären Herkunftseffekten.
Schlüsselwörter
Soziale Bildungsungleichheit, Pierre Bourdieu, Raymond Boudon, Kapitaltheorie, Habitus, Herkunftseffekte, Schule als soziales Feld, kulturelle Passung, Lernförderung, Bildungsentscheidungen.
- Quote paper
- Yasin Özden (Author), 2021, Die Entstehung und Reproduktion von sozialer Bildungsungleichheit nach Pierre Bourdieu und Raymond Boudon, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1175874