In dieser Arbeit soll untersucht werden wie es Brutus und Cassius, nach ihrem Weggang aus Rom, noch einmal gelingen konnte die republikanischen Hoffnungen auf eine Rückkehr zur alten Senatsaristokratie zu erneuern. Das diese Hoffnungen existierten zeigen eindeutig die Briefe zwischen Brutus und Cicero, der als eine Art Platzhalter der beiden Caesarmörder in Rom agierte . Ob diese Hoffnungen jedoch jemals wirklich begründet waren, muss hinterfragt werden.
Um sich dieser Problematik anzunähern, sollen zunächst die Vorgänge betrachtet werden, die den Rückzug der beiden Verschwörer aus Rom zur Folge hatten. Anschließend wird es darum gehen, die Ereignisse zu untersuchen, die zur fast vollständigen Herrschaft des Brutus und Cassius über den Osten des Römischen Reiches geführt haben. Hierbei gilt es, speziell die Legalität und die Art und Weise zu analysieren, wie es zu dieser neuen Machtposition der beiden Republikaner kam. Des weiteren soll geklärt werden, ob die finanziellen und militärischen Mittel, verglichen mit denen der Triumvirn im Westen des Reiches, einen Sieg überhaupt ermöglichen hätten können. Auch auf strategische Fehler, aber auch Erfolge, der beiden „Befreier“ in der Vorbereitung auf die Entscheidungsschlacht bei Philippi wird in der Bewertung der Erfolgschancen einzugehen sein. Konnte der Plan überhaupt gelingen, unter Zuhilfenahme der Hilfsquellen des reichen Ostens, Italien zurückzuerobern und die alte Republik wiederherzustellen? War das Unterfangen nicht schon von vornherein zum Scheitern verurteilt? Gestützt auf die Angaben in Cassius Dios Römischer Geschichte, im Vergleich mit den modernen Sekundärquellen, werde ich mich bemühen diese Frage zu klären.
Aufgrund des begrenzten Rahmens der Arbeit möchte ich mich dabei vor allem auf die Taten von Marcus Iunius Brutus konzentrieren und die Ereignisse in Italien und den Werdegang von Cassius nur skizzieren, bzw. weniger detailliert wiedergeben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Fragestellung
- 2. Vorgehen der Caesarmörder nach den Iden des März
- 2.1 Der Rückzug aus Rom
- 2.2 Aufbau der Machtposition im Osten
- 2.2.1 Brutus Weg zum Feldherr des Senats
- 2.2.2 Cassius Sieg gegen Dolabella
- 3. Vorbereitung auf die Entscheidungsschlacht bei Philippi
- 3.1 Die Finanzierung des Feldzuges
- 3.2 Die militärische Stärke im Vergleich zu den Triumvirn
- 3.3 Der Feldzug gegen Rhodos und den Lykischen Bund und seine Folgen
- 4. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie Brutus und Cassius nach ihrem Weggang aus Rom die republikanischen Hoffnungen auf eine Rückkehr zur alten Senatsaristokratie erneuerten. Es wird analysiert, ob diese Hoffnungen begründet waren und welche Faktoren zu ihrem Erfolg oder Misserfolg beitrugen.
- Der Rückzug der Caesarmörder aus Rom und die Gründe dafür.
- Der Aufbau der Machtposition von Brutus und Cassius im Osten des Römischen Reiches.
- Die finanzielle und militärische Lage der Caesarmörder im Vergleich zu den Triumvirn.
- Die strategischen Entscheidungen von Brutus und Cassius in der Vorbereitung auf die Schlacht von Philippi.
- Die Bewertung der Erfolgschancen der republikanischen Hoffnungen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Fragestellung: Dieses Kapitel stellt die zentrale Forschungsfrage der Arbeit: Wie konnten Brutus und Cassius nach dem Mord an Caesar die republikanischen Hoffnungen auf eine Wiederherstellung der alten Ordnung aufrechterhalten, und waren diese Hoffnungen realistisch? Es werden die Ausgangspunkte der Arbeit sowie die methodischen Überlegungen zur Bearbeitung der Fragestellung vorgestellt. Die Briefe zwischen Brutus und Cicero werden als wichtige Quelle für das Verständnis der republikanischen Hoffnungen erwähnt.
2. Vorgehen der Caesarmörder nach den Iden des März: Dieses Kapitel beschreibt die Ereignisse nach der Ermordung Caesars. Es analysiert den Rückzug der Verschwörer aus Rom, der durch die Machtlosigkeit der Attentäter und die drohende Gefahr für ihr Leben bedingt war. Der Brief eines Mitverschwörers unterstreicht die ernste Lage. Die Entscheidung, Antonius zu verschonen, wird als entscheidender Fehler bewertet. Der anschließende Aufbau der Machtposition im Osten wird in seinen Anfängen skizziert, wobei der Fokus auf Brutus liegt und die Handlungen Cassiuses nur kurz dargestellt werden.
3. Vorbereitung auf die Entscheidungsschlacht bei Philippi: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Vorbereitung der Caesarmörder auf die Schlacht von Philippi. Es untersucht die Finanzierung des Feldzugs, die militärische Stärke im Vergleich zu den Triumvirn, und strategische Entscheidungen wie den Feldzug gegen Rhodos und den Lykischen Bund. Die Analyse dieser Faktoren soll Aufschluss darüber geben, ob die Chancen auf einen Sieg und die Wiederherstellung der Republik realistisch waren.
Schlüsselwörter
Caesarmörder, Brutus, Cassius, Römische Republik, Prinzipat, Philippi, Octavian, Antonius, Senatsaristokratie, Republikanische Hoffnungen, Militär, Finanzen, Strategie.
Häufig gestellte Fragen zum Text: Das Vorgehen der Caesarmörder nach den Iden des März
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht, wie Brutus und Cassius nach ihrer Flucht aus Rom die republikanischen Hoffnungen auf eine Rückkehr zur alten Senatsaristokratie erneuerten. Analysiert wird, ob diese Hoffnungen begründet waren und welche Faktoren zu ihrem Erfolg oder Misserfolg beitrugen.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt den Rückzug der Caesarmörder aus Rom und die Gründe dafür, den Aufbau ihrer Machtposition im Osten, ihre finanzielle und militärische Lage im Vergleich zu den Triumvirn, die strategischen Entscheidungen in der Vorbereitung auf die Schlacht von Philippi und die Bewertung der Erfolgschancen der republikanischen Hoffnungen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: 1. Fragestellung, 2. Vorgehen der Caesarmörder nach den Iden des März, 3. Vorbereitung auf die Entscheidungsschlacht bei Philippi und 4. Schlussbetrachtung. Kapitel 2 und 3 enthalten jeweils Unterkapitel, die die einzelnen Aspekte der Thematik detaillierter beleuchten.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf Briefe zwischen Brutus und Cicero als wichtige Quellen für das Verständnis der republikanischen Hoffnungen. Ein Brief eines Mitverschwörers wird zitiert, um die ernste Lage nach dem Mord an Caesar zu verdeutlichen.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie konnten Brutus und Cassius nach dem Mord an Caesar die republikanischen Hoffnungen auf eine Wiederherstellung der alten Ordnung aufrechterhalten, und waren diese Hoffnungen realistisch?
Welche Schlussfolgerung wird gezogen? (ohne Spoiler)
Die Schlussfolgerung wird im Kapitel "Schlussbetrachtung" gezogen und bewertet die Realisierbarkeit der republikanischen Hoffnungen unter Berücksichtigung der dargestellten Faktoren (Finanzen, Militär, Strategie etc.).
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Caesarmörder, Brutus, Cassius, Römische Republik, Prinzipat, Philippi, Octavian, Antonius, Senatsaristokratie, Republikanische Hoffnungen, Militär, Finanzen, Strategie.
Wie ist der Aufbau der Machtposition von Brutus und Cassius im Osten dargestellt?
Der Aufbau der Machtposition im Osten wird skizziert, wobei der Fokus auf Brutus liegt und die Handlungen Cassiuses nur kurz dargestellt werden. Es wird analysiert, wie sie versuchten, ihre Machtposition zu festigen und die republikanischen Hoffnungen zu erneuern.
Welche Rolle spielt die Schlacht von Philippi?
Die Schlacht von Philippi ist der zentrale Wendepunkt und der Höhepunkt der Handlung. Ein Großteil der Analyse konzentriert sich auf die Vorbereitung der Caesarmörder auf diese Schlacht und die Bewertung ihrer Erfolgsaussichten.
Welche Bedeutung hat die Finanz- und Militärlage der Caesarmörder?
Die finanzielle und militärische Lage der Caesarmörder im Vergleich zu den Triumvirn wird als entscheidender Faktor für den Erfolg oder Misserfolg ihrer republikanischen Hoffnungen analysiert.
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- Sebastian Selle (Author), 2008, Die Caesarmörder Brutus und Cassius, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117506