Der im September 2000 in New York abgehaltene Millenniumsgipfel war der „[…]
vorläufige Kulminationspunkt einer Entwicklung […], die nach dem Ende des Ost-
West-Konfliktes begann und einen Paradigmenwechsel in der internationalen Entwicklungsdebatte und den internationalen Organisationen mit sich brachte.“ Mit der Verabschiedung der Millenniumserklärung und den später aus ihr abgeleiteten acht Millenniums-Entwicklungszielen (MDG) wurde Armutsbekämpfung zur übergreifenden Aufgabe der internationalen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) erklärt und eine umfassende Agenda für die internationale Politik des 21. Jahrhunderts gebildet. Die Tatsache, dass Armuts- und Umweltprobleme korrelieren, macht eine Verknüpfung der globalen Armutsbekämpfung und Umweltpolitik notwendig. Die natürlichen Ressourcen und insbesondere Wasser haben eine Schlüsselfunktion für die Erreichung der MDGs 1-7, deren Zielsektoren mit der Ressource Wasser direkt oder indirekt verknüpft
sind. So stellt Kemal Dervi!, der Direktor des Entwicklungsprogramms der
Vereinten Nationen (UNDP), fest, dass „[…] ensuring that the poor have access to
sanitation and water is central to achieving all the MDGs.“
Gut einem Drittel der Weltbevölkerung steht die Ressource Wasser nicht in
einem ausreichendem Maße8 zur Verfügung. In den Entwicklungsländern des Südens und den Entwicklungsregionen Asiens haben mehr als 1,1 Mrd. Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und 2,4 Mrd. Menschen verfügen über keine
akzeptablen sanitären Einrichtungen. Dieses Versorgungsdefizit wird durch das Bevölkerungswachstum , die Urbanisierung, die industrielle Entwicklung und den globalen Klimawandel verschärft und lässt den intersektoralen Druck zwischen den konkurrierenden Ansprüchen der Haushalte, der Landwirtschaft und der Industrie auf die Ressource Wasser weiter ansteigen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. DIE BEDEUTUNG DES WASSERSEKTORS FÜR DIE VERWIRKLICHUNG AUSGEWÄHLTER MDGS IN SUBSAHARA-AFRIKA
- 2.1 BEKÄMPFUNG VON EXTREMER ARMUT UND HUNGER.
- 2.2 PRIMARSCHULBILDUNG FÜR ALLE UND GLEICHSTELLUNG DER GESCHLECHTER
- 2.3 VERBESSERUNGEN IM GESUNDHEITSSEKTOR
- 2.4 ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT..
- 3. INTERNATIONALER POLITISCHER HANDLUNGSRAHMEN FÜR DIE ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT UND DEN WASSERSEKTOR SEIT DEN 1990ER JAHREN
- 3.1 ENTWICKLUNGEN VOR DER MILLENNIUMSERKLÄRUNG UND DEN MDGS
- 3.2 ENTWICKLUNGEN SEIT DER MILLENNIUMSERKLÄRUNG UND DEN MDGS
- 4. DAS BMZ ALS AKTEUR DER DEUTSCHEN EZ IM WASSERSEKTOR.
- 4.1 DAS AKTIONSPROGRAMM 2015.
- 4.1.1 Konzeption und Handlungsfelder.
- 4.1.2 Der Wassersektor in ausgewählten Ansatzpunkten des AP 2015.
- 4.1.3 Armuts- und Wasserorientierung in ausgewählten Sektoren.
- 4.2 DAS SEKTORKONZEPT WASSER.
- 4.2.1 Allgemeiner entwicklungspolitischer Handlungsrahmen...
- 4.2.2 Sektorspezifische Grundsätze und Zieldimensionen.
- 4.2.3 Rahmenbedingungen und sektorspezifische Handlungsfelder.
- 4.3 DIE SCHWERPUNKTREGION SUBSAHARA-AFRIKA
- 4.3.1 Allgemeine strategische Konzeption.....
- 4.3.2 Die Profilbereiche der deutschen EZ.
- 4.3.3 Bedeutung der PRSPs für die wasserbezogene EZ...
- 4.1 DAS AKTIONSPROGRAMM 2015.
- 5. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht die Bedeutung des Wassersektors für die Verwirklichung der Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs) in Subsahara-Afrika. Sie analysiert die Konzeption des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Hinblick auf den Wassersektor und die Rolle des Wassersektors bei der Bewältigung der Herausforderungen der Armutsbekämpfung und der nachhaltigen Entwicklung in der Region.
- Die Rolle des Wassersektors für die Erreichung der MDGs in Subsahara-Afrika
- Der internationale politische Handlungsrahmen für die Entwicklungszusammenarbeit und den Wassersektor
- Die Konzeption des BMZ im Wassersektor
- Die Bedeutung des Wassersektors für die Armutsbekämpfung
- Die Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung im Wassersektor
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Problemkontext der Millenniums-Entwicklungsziele und die Bedeutung des Wassersektors für deren Verwirklichung darlegt. Kapitel 2 beleuchtet die Bedeutung des Wassersektors für die Erreichung ausgewählter MDGs in Subsahara-Afrika, wobei die Schwerpunkte auf der Bekämpfung von extremer Armut und Hunger, der Primarschulbildung für alle und der Gleichstellung der Geschlechter sowie auf Verbesserungen im Gesundheitssektor und der ökologischen Nachhaltigkeit liegen. Kapitel 3 analysiert den internationalen politischen Handlungsrahmen für die Entwicklungszusammenarbeit und den Wassersektor seit den 1990er Jahren, wobei die Entwicklungen vor und nach der Millenniums-Erklärung und den MDGs betrachtet werden. Kapitel 4 untersucht das BMZ als Akteur der deutschen EZ im Wassersektor, einschließlich des Aktionsprogramms 2015, des Sektorkonzepts Wasser und der Schwerpunktsregion Subsahara-Afrika. Schließlich wird in Kapitel 5 ein Fazit gezogen, das die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Wasserressourcen, Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs), Entwicklungszusammenarbeit (EZ), Subsahara-Afrika, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Armutsbekämpfung, nachhaltige Entwicklung, integrierte Wasserressourcen-Management, Sektorkonzept Wasser, Aktionsprogramm 2015, PRSPs.
- Quote paper
- Christian Schumacher (Author), 2008, Die Millenniums-Entwicklungsziele und der Wassersektor, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117483