Die Verknüpfungen zwischen Vegetarismus und Religion sind alt, sie reichen bis in das achte Jahrhundert v. Chr. zurück. Gemeinsame Grundsätze von Gnade, Gewaltlosigkeit, Liebe und Barmherzigkeit finden sich heute in allen religiösen Weltanschauungen wieder. Möchte man einen Konsumverzicht tierischer Produkte mit Hilfe biblischer Aussagen begründen, stößt man jedoch schnell an Grenzen. In der Zeit der Kirchenväter schien eine vegetarische oder vegane Ernährung sogar unerwünscht zu sein und noch heute wenden sich TheologInnen von der Idee einer veganen oder vegetarischen Lebensweise ab. Parallel werden jedoch Stimmen laut, die dafür sprechen, dass im Kontext einer veganen oder vegetarischen Ernährung sowohl die tierethischen, als auch die ökologischen Aspekte theologisch relevant sind.
Diese Abschlussarbeit nimmt eine fachliche Diskussion und Weiterentwicklung der zugehörigen Gedankengänge vor. Somit ist folgende Fragestellung zu beantworten: Inwieweit leistet vegane Ernährung einen Beitrag, um vor dem Hintergrund der ökologischen Krise im Sinne der Schöpfung zu denken und zu agieren? Ziel der Arbeit ist es, Analogien zwischen den Argumentationsfeldern der veganen Ernährung und der Schöpfungstheologie offenzulegen. Dabei sollen mithilfe der Potentiale des christlichen Schöpfungsbegriffs mögliche Wirkungsfähigkeiten der veganen Ernährung herausgearbeitet und reflektiert werden. Die These, dass eine vegane Ernährung im Angesicht der ökologischen Krise auch für das Reden von der Schöpfung relevant ist, wird überprüft.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Vegane Ernährung
- 2.1 Dimensionen und Begriffsbestimmungen
- 2.2 Vegane Ernährung für die anderen Tiere
- 2.3 Vegane Ernährung für die Ökologie der Natur
- 2.4 Zwischenfazit
- 3. Die Schöpfung
- 3.1 Dimensionen des Schöpfungsbegriffs
- 3.1.1 Begriffsannäherung
- 3.1.2 Schöpfungs(miss)verständnisse und die ökologische Krise
- 3.2 Schöpfungsperspektiven der Bibel
- 3.2.1 Der Schöpfer und die Welt als Schöpfung
- 3.2.2 Der Mensch und die außermenschlichen Geschöpfe
- 3.2.3 Der Sabbat als Krone der Schöpfung
- 3.3 Schöpfung im gegenwärtigen Horizont von Ökologie und Ethik
- 3.3.1 Trinitarischer Schöpfergott und die Schöpfungsgemeinschaft
- 3.3.3 Schöpfungsbewahrung
- 3.4 Zwischenfazit
- 4. Vegane Ernährung zur Bewahrung der Schöpfung
- 4.1 Vegane Ernährung für die anderen Tiere zur Bewahrung der Schöpfung
- 4.1.1 Eine neue Wahrnehmung der anderen Tiere
- 4.1.2 Gemeinschaft und Solidarität mit den anderen Tieren
- 4.2 Vegane Ernährung für die Ökologie zur Bewahrung der Schöpfung
- 4.2.1 Eine neue Wahrnehmung der Ökologie
- 4.2.2 Gemeinschaft und Solidarität im Sinne der Ökologie
- 4.3 Diskussion und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht das Spannungsfeld zwischen veganer Ernährung und dem christlichen Schöpfungsbegriff. Ziel ist es, die Potentiale des christlichen Schöpfungsverständnisses für die Reflexion einer veganen Ernährungsweise aufzuzeigen. Die Arbeit analysiert die aktuellen Debatten um vegane Ernährung und Ökologie im Kontext der ökologischen Krise.
- Veganismus als ethische und ökologische Handlungsweise
- Der christliche Schöpfungsbegriff und seine verschiedenen Interpretationen
- Die ökologische Krise und ihre Herausforderungen für die Menschheit
- Die Beziehung zwischen Mensch, Tier und Natur im Kontext von Schöpfung und Verantwortung
- Potentiale einer theologisch fundierten veganen Ernährung für die Bewahrung der Schöpfung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die aktuelle Debatte um vegane Ernährung und Schöpfungstheologie in den Mittelpunkt, indem sie auf Artikelüberschriften verweist, die diese beiden Themenbereiche verbinden. Sie hebt den steigenden Trend zu veganer Ernährung in Deutschland hervor und verweist auf die zunehmende Aufmerksamkeit der Schöpfungsthematik im öffentlichen Diskurs im Kontext der ökologischen Krise und der aktuellen Pandemie. Die Einleitung legt den Grundstein für die Untersuchung der Verbindung zwischen veganer Ernährung und dem christlichen Schöpfungsverständnis.
2. Vegane Ernährung: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Dimensionen und Begriffsbestimmungen der veganen Ernährung. Es untersucht die ethischen Aspekte im Hinblick auf den Tierschutz und die ökologischen Implikationen für die Natur. Das Zwischenfazit dieses Kapitels fasst die vielschichtigen Herausforderungen und Chancen einer veganen Lebensweise zusammen. Der Fokus liegt auf der Darstellung der verschiedenen Beweggründe für eine vegane Lebensweise und ihrer Auswirkungen auf Umwelt und Tiere.
3. Die Schöpfung: Dieses Kapitel befasst sich umfassend mit dem Schöpfungsbegriff. Es analysiert verschiedene Dimensionen und Interpretationen, behandelt Missverständnisse des Schöpfungsbegriffs im Kontext der ökologischen Krise, und beleuchtet Schöpfungsperspektiven der Bibel. Das Kapitel integriert die gegenwärtigen ökumenischen und ethischen Debatten und erörtert die Rolle des Menschen als Teil einer Schöpfungsgemeinschaft. Besonders relevant ist die Betrachtung der Schöpfungsbewahrung als zentrale Aufgabe.
4. Vegane Ernährung zur Bewahrung der Schöpfung: Dieses Kapitel verbindet die Ergebnisse der vorherigen Kapitel und diskutiert, wie vegane Ernährung zur Bewahrung der Schöpfung beitragen kann. Es untersucht die Veränderungen in der Wahrnehmung von Tieren und Ökologie, die eine vegane Lebensweise ermöglicht, und betont die Bedeutung von Gemeinschaft und Solidarität mit Tieren und der Natur. Der Ausblick regt zur weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema an.
Schlüsselwörter
Vegane Ernährung, Schöpfungsbegriff, Ökologische Krise, Tierschutz, Nachhaltigkeit, Christentum, Ethik, Schöpfungsbewahrung, Gemeinschaft, Solidarität, Mensch-Tier-Beziehung, Ökologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Vegane Ernährung und der christliche Schöpfungsbegriff
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht das Spannungsfeld zwischen veganer Ernährung und dem christlichen Schöpfungsbegriff. Das zentrale Ziel ist es aufzuzeigen, welche Potentiale das christliche Schöpfungsverständnis für die Reflexion einer veganen Ernährungsweise bietet. Die Arbeit analysiert aktuelle Debatten um vegane Ernährung und Ökologie im Kontext der ökologischen Krise.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Aspekte der veganen Ernährung (ethische und ökologische Dimensionen, Begriffsbestimmungen), analysiert den christlichen Schöpfungsbegriff in seinen verschiedenen Interpretationen und Missverständnissen, setzt sich mit der ökologischen Krise auseinander und beleuchtet die Beziehung zwischen Mensch, Tier und Natur im Kontext von Schöpfung und Verantwortung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Potentialen einer theologisch fundierten veganen Ernährung für die Bewahrung der Schöpfung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) stellt die aktuelle Debatte um vegane Ernährung und Schöpfungstheologie vor. Kapitel 2 (Vegane Ernährung) beleuchtet verschiedene Dimensionen und Begriffsbestimmungen der veganen Ernährung, untersucht ethische und ökologische Aspekte. Kapitel 3 (Die Schöpfung) befasst sich umfassend mit dem Schöpfungsbegriff, seinen Interpretationen und Missverständnissen im Kontext der ökologischen Krise, und beleuchtet biblische Schöpfungsperspektiven. Kapitel 4 (Vegane Ernährung zur Bewahrung der Schöpfung) verbindet die Ergebnisse der vorherigen Kapitel und diskutiert den Beitrag veganer Ernährung zur Schöpfungsbewahrung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Die Arbeit wird durch folgende Schlüsselwörter charakterisiert: Vegane Ernährung, Schöpfungsbegriff, Ökologische Krise, Tierschutz, Nachhaltigkeit, Christentum, Ethik, Schöpfungsbewahrung, Gemeinschaft, Solidarität, Mensch-Tier-Beziehung, Ökologie.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung der Arbeit ist es, die Potentiale des christlichen Schöpfungsverständnisses für die Reflexion einer veganen Ernährungsweise aufzuzeigen und die aktuellen Debatten um vegane Ernährung und Ökologie im Kontext der ökologischen Krise zu analysieren. Es geht darum, den Zusammenhang zwischen veganer Lebensweise und christlicher Schöpfungslehre zu untersuchen und mögliche Beiträge einer theologisch fundierten veganen Ernährung zur Bewahrung der Schöpfung zu identifizieren.
Welche Zusammenfassung der Kapitel bietet die Arbeit?
Die Arbeit bietet Kapitelzusammenfassungen, die die wichtigsten Punkte jedes Kapitels kurz und prägnant zusammenfassen. Diese Zusammenfassungen geben einen Überblick über den Inhalt und die Argumentationslinie der einzelnen Kapitel und erleichtern das Verständnis des Gesamtkontexts der Arbeit.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Personen, die sich mit den Themen vegane Ernährung, christliche Theologie, Ökologie und die ethische Verantwortung des Menschen gegenüber der Schöpfung auseinandersetzen. Sie richtet sich an ein akademisches Publikum, insbesondere an Studierende und Wissenschaftler im Bereich der Theologie, Ethik und der Umweltwissenschaften.
- Arbeit zitieren
- Anna-Lena Müller (Autor:in), 2021, Vegane Ernährung zur Bewahrung der Schöpfung? Potentiale des christlichen Schöpfungsbegriffs zur Reflexion einer veganen Ernährungsweise, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1174171