Das Klaviertrio Nr. 1 für Klavier, Violine und Violoncello in H-Dur op. 8 nimmt in Brahm's Schaffen einen besonderen Stellenwert ein. Zwischen 1853 und 1890 entstanden zwei verschiedene Fassungen.
Das Augenmerk dieser Arbeit liegt zunächst auf dem gattungsgeschichtlichen und biografischen Kontext der Erstfassung. Nur so kann man nachvollziehen, welche Bedeutung das Werk für Johannes Brahms selbst gehabt haben muss, so dass er es später noch einmal komplett überarbeitete und trotzdem beide Fassungen gleichberechtigt nebeneinander existieren ließ.
Ein kurzer Exkurs der Arbeit beschäftigt sich dann näher mit dem Verhältnis Brahms zur literarischen bzw. musikalischen Romantik mit besonderem Schwerpunkt auf die literarische Figur Johannes Kreisler von E.T.A. Hoffmann, die Brahms als Pseudonym für etliche Jugendwerke, auch des Klaviertrios Nr. 1 anstelle seines Namens voranstellte und die Frühfassung von der späten Version so entscheidend abgrenzt. Den Kern der Arbeit bilden dann die Analyse der Spätfassung und der Vergleich zur frühen Fassung. So kann man einzigartige Rückschlüsse auf die Entwicklung der Brahmsschen Kompositionsweise ziehen und das Verhältnis zum Alter Ego Kreisler aus der Sicht des reifen Brahms untersuchen.
Zum Schluss werden die wichtigsten Erkenntnisse dieser Arbeit zusammengefasst und auf die heute noch bestehende Problematik dieses Ausnahme-Werkes, besonders den Umgang mit beiden Fassungen, näher eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gattungsgeschichtlicher und Biografischer Kontext der Erstfassung op. 8
- Die Gattung Klaviertrio
- Entstehungsgeschichte
- Uraufführung und frühe Rezeption
- Brahms (literarische) Jugendliebe: Johannes Kreisler
- Analyse der Spätfassung op. 8
- Entstehungsgeschichte der Spätfassung
- Formanalytische Untersuchung
- Erster Satz
- Zweiter Satz
- Dritter Satz
- Vierter Satz
- Vergleich zwischen Früh- und Spätfassung
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die beiden Fassungen des Klaviertrios Nr. 1 in B-Dur von Johannes Brahms im Kontext ihrer Entstehungszeit und im Lichte der Brahms'schen Kompositionsweise zu untersuchen. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Entstehung beider Fassungen, die gattungsgeschichtliche Bedeutung des Klaviertrios, die Rolle des literarischen Alter Egos "Johannes Kreisler" und die Formanalyse der Spätfassung gelegt.
- Gattungsgeschichtlicher Kontext des Klaviertrios und seine Bedeutung für Brahms
- Die Rolle des literarischen Alter Egos "Johannes Kreisler" in Brahms' Werk
- Die Entwicklung der Brahms'schen Kompositionsweise im Vergleich der beiden Fassungen
- Die Formanalyse der Spätfassung des Klaviertrios Nr. 1 in B-Dur
- Der Einfluss der Brahms'schen Jugendliebe auf die Entstehung des Werkes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in die Thematik der Arbeit ein und beleuchtet den gattungsgeschichtlichen und biografischen Kontext der Erstfassung des Klaviertrios Nr. 1 in B-Dur. Dabei wird insbesondere auf die Entwicklung der Gattung Klaviertrio, die Entstehungsgeschichte des Werkes und seine Uraufführung eingegangen. Außerdem wird die literarische Figur des Johannes Kreisler vorgestellt, die für Brahms eine wichtige Rolle spielte.
Das Kapitel "Analyse der Spätfassung op. 8" befasst sich mit der Entstehung und der Formanalyse der Spätfassung. Die Analyse erfolgt satzweise und beleuchtet die Besonderheiten der Brahms'schen Kompositionsweise.
Das Kapitel "Vergleich zwischen Früh- und Spätfassung" stellt die beiden Fassungen des Werkes gegenüber und zeigt die Entwicklung der Brahms'schen Kompositionsweise auf.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen der Kammermusik, der Gattung Klaviertrio, der Spätromantik, der Entwicklung der Brahms'schen Kompositionsweise, dem literarischen Alter Ego "Johannes Kreisler" und der Formanalyse. Die Untersuchung der beiden Fassungen des Klaviertrios Nr. 1 in B-Dur liefert Einblicke in die musikalische Entwicklung von Johannes Brahms und die Besonderheiten seiner Kompositionsweise.
- Quote paper
- Marie-Christin Heene (Author), 2008, Die Kammermusik von Johannes Brahms, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117256