In dieser wissenschaftlichen Seminararbeit werden die beiden Begriffe "arteigen" und "entartet" in Bezug auf Musik, unter Berücksichtigung des nationalsozialistischen Systems, aufgearbeitet und vor allem kompakt zusammengefasst. Die grundlegende Frage, welche Musik nun eigentlich "entartet", und welche "arteigen" ist, wird in der Arbeit beantwortet.
Hierzu wird zunächst auf die verschiedenen Musikstile, die als entartet galten, eingegangen und erklärt, was den Nationalsozialisten an ihnen missfiel. Weiter werden die arteigene Musik, und Beispiele für den Einsatz von Musik für propagandistische Zwecke näher betrachtet. Zuletzt werden die Zwölftonkomposition für Klavier, Op. 25 von Arnold Schönberg, sowie das romantische Orchesterstück „Also sprach Zarathustra!“ von Richard Strauss analysiert. Es folgt ein Vergleich.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Neue, für die Nationalsozialisten „entartete“ Musikstile
- Neue Musik
- Impressionismus
- Expressionismus
- Vom Expressionismus zur Zwölftonmusik
- Swing
- Die Ausstellung „Entartete Musik“ 1938 in Düsseldorf
- Neue Musik
- Musik im Sinne der Nationalsozialisten
- Arteigene Musik
- Die Reichsmusikkammer
- Musik zu Propagandazwecken
- Werkanalyse
- Schönberg – Klaviersuite Opus 25
- Richard Strauss – „Also sprach Zarathustra!“
- Vergleich
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die nationalsozialistische Unterscheidung zwischen „entarteter“ und „arteigener“ Musik. Sie analysiert die Musikstile, die als entartet galten, die Konzepte der arteigenen Musik und den Einsatz von Musik für Propagandazwecke. Die Arbeit vergleicht anschließend die Klaviersuite Opus 25 von Arnold Schönberg und „Also sprach Zarathustra!“ von Richard Strauss, um die Kriterien der nationalsozialistischen Klassifizierung zu verdeutlichen.
- Definition und Charakterisierung „entarteter“ Musikstile im Nationalsozialismus
- Konzept und Kriterien der „arteigenen“ Musik im NS-Regime
- Verwendung von Musik für Propagandazwecke im Dritten Reich
- Musikalische Werkanalyse von Schönberg und Strauss
- Vergleich der analysierten Werke im Kontext der NS-Ideologie
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort erläutert die Bedeutung von Musik für das nationalsozialistische Regime und deren propagandistische Nutzung. Es wird die Unterscheidung zwischen „arteigener“ und „entarteter“ Musik als zentrale Fragestellung der Arbeit eingeführt und der methodische Ansatz zur Beantwortung dieser Frage skizziert, welcher in der Gegenüberstellung von Werken Schönbergs und Strauss' besteht.
Neue, für die Nationalsozialisten „entartete“ Musikstile: Dieses Kapitel behandelt verschiedene Musikstile, die vom NS-Regime als „entartet“ diffamiert wurden. Es werden der Impressionismus, der Expressionismus und die Zwölftonmusik als Vertreter der „Neuen Musik“ analysiert und deren Merkmale im Kontext der nationalsozialistischen Ideologie kritisch beleuchtet, wobei die Ablehnung dieser Stile durch deren vermeintliche Abkehr von der traditionellen, deutschen Musik begründet wird. Der Swing wird als weitere „entartete“ Musikform vorgestellt, dessen Popularität bei der Jugend und die assoziierten Aspekte einer oppositionellen Jugendkultur (Swingjugend) ein Grund für die Unterdrückung dieses Genres bildeten. Die Ausstellung „Entartete Musik“ von 1938 in Düsseldorf wird als Höhepunkt der Diskreditierung der verfemten Musik beschrieben.
Musik im Sinne der Nationalsozialisten: Dieses Kapitel befasst sich mit dem nationalsozialistischen Verständnis von „arteigener“ Musik. Es beleuchtet die Verbindung zwischen der Vorstellung von „Deutschtum“ in der Musik und dem rassistischen Gedankengut des NS-Regimes. Die Reichsmusikkammer wird als Instrument zur Gleichschaltung und Kontrolle der musikalischen Landschaft dargestellt, und der Einfluss von Musik auf die Propaganda und gesellschaftliche Steuerung wird verdeutlicht. Die Kapitel analysiert die Funktionsweise der Propaganda anhand von Kampfliedern und Durchhalteschlagern.
Werkanalyse: Dieser Abschnitt analysiert die Klaviersuite Opus 25 von Arnold Schönberg und Richard Strauss’ „Also sprach Zarathustra!“. Die Analyse von Schönbergs Werk konzentriert sich auf die Zwölftontechnik und deren Regeln, um die Ablehnung dieser Musik durch die Nationalsozialisten zu erklären. Die Analyse von Strauss’ Werk konzentriert sich auf die musikalische Darstellung von Nietzsches Philosophie des Übermenschen und deren instrumentale Ausgestaltung. Der Vergleich beider Werke verdeutlicht den Gegensatz zwischen „entarteter“ und „arteigener“ Musik im nationalsozialistischen Kontext.
Schlüsselwörter
Entartete Musik, arteigene Musik, Nationalsozialismus, Arnold Schönberg, Richard Strauss, Zwölftontechnik, Propaganda, Reichsmusikkammer, Swing, Impressionismus, Expressionismus, Rassismus, Romantik, Ideologie.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: "Entartete" und "Arteigene" Musik im Nationalsozialismus
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die nationalsozialistische Unterscheidung zwischen „entarteter“ und „arteigener“ Musik. Sie analysiert die Musikstile, die als entartet galten, die Konzepte der arteigenen Musik und den Einsatz von Musik für Propagandazwecken. Ein zentraler Vergleichspunkt ist die Gegenüberstellung der Klaviersuite Opus 25 von Arnold Schönberg und „Also sprach Zarathustra!“ von Richard Strauss.
Welche Musikstile werden als „entartet“ bezeichnet und warum?
Als „entartet“ galten im Nationalsozialismus verschiedene Musikstile der „Neuen Musik“, darunter Impressionismus, Expressionismus und die Zwölftonmusik. Auch Swing wurde als „entartete“ Musikform diffamiert. Die Ablehnung dieser Stile beruhte auf der nationalsozialistischen Ideologie und der Vorstellung, dass diese Musikformen von der traditionellen, deutschen Musik abwichen und somit als „undeutsch“ galten. Die Ablehnung des Swing basierte zusätzlich auf der Assoziation mit einer oppositionellen Jugendkultur (Swingjugend).
Was versteht der Nationalsozialismus unter „arteigener“ Musik?
„Arteigene“ Musik im Nationalsozialismus wurde mit der Vorstellung von „Deutschtum“ und dem rassistischen Gedankengut des Regimes verbunden. Sie sollte traditionelle deutsche Musikwerte verkörpern und nationalsozialistische Ideologie unterstützen. Die Reichsmusikkammer diente als Instrument zur Kontrolle und Gleichschaltung der musikalischen Landschaft, um „arteigene“ Musik zu fördern und „entartete“ Musik zu unterdrücken.
Welche Rolle spielte Musik in der nationalsozialistischen Propaganda?
Musik spielte eine zentrale Rolle in der nationalsozialistischen Propaganda. Sie wurde eingesetzt, um die Ideologie zu verbreiten, die Bevölkerung zu beeinflussen und den Nationalsozialismus zu verherrlichen. Kampflieder und Durchhalteschlager sind Beispiele für die propagandistische Nutzung von Musik im Dritten Reich.
Wie werden Schönbergs Klaviersuite Opus 25 und Strauss’ „Also sprach Zarathustra!“ analysiert?
Die Werkanalyse konzentriert sich bei Schönbergs Opus 25 auf die Zwölftontechnik und deren Regeln, um die Ablehnung dieses Werkes durch die Nationalsozialisten zu erklären. Bei Strauss’ „Also sprach Zarathustra!“ liegt der Fokus auf der musikalischen Darstellung von Nietzsches Philosophie des Übermenschen und deren instrumentale Ausgestaltung. Der Vergleich beider Werke verdeutlicht den Gegensatz zwischen „entarteter“ und „arteigener“ Musik im nationalsozialistischen Kontext.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Thematik der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Entartete Musik, arteigene Musik, Nationalsozialismus, Arnold Schönberg, Richard Strauss, Zwölftontechnik, Propaganda, Reichsmusikkammer, Swing, Impressionismus, Expressionismus, Rassismus, Romantik, Ideologie.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Arbeit gliedert sich in ein Vorwort, ein Kapitel über „entartete“ Musikstile (mit Unterkapiteln zu Neuer Musik, Swing und der Ausstellung „Entartete Musik“), ein Kapitel über „arteigene“ Musik im Nationalsozialismus (mit Unterkapiteln zu arteigener Musik, der Reichsmusikkammer und Musik für Propagandazwecke), eine Werkanalyse von Schönberg und Strauss mit anschließendem Vergleich und ein Schlusswort.
Welche Methode wird in der Seminararbeit angewendet?
Die Arbeit verwendet eine vergleichende Methode. Sie analysiert die Kriterien der nationalsozialistischen Klassifizierung von Musik, indem sie die Klaviersuite Opus 25 von Arnold Schönberg und „Also sprach Zarathustra!“ von Richard Strauss gegenüberstellt und deren Merkmale im Kontext der nationalsozialistischen Ideologie kritisch beleuchtet.
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- Anonym (Author), 2021, Entartete und arteigene Musik im Nationalsozialismus. Eine Gegenüberstellung anhand zweier Kompositionen von Richard Strauss und Arnold Schönberg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1171522