In pädagogischer Fachliteratur zur Praxis des Deutschunterrichts aus dem Jahre 1998 ist allerdings folgende Aussage zu finden: „Trotz dieser Kritik [ist] das Diktat in unseren Schulen nicht totzukriegen […]“ . Das Diktat hat demzufolge auch den kritischen Höhepunkt der 70er Jahre überwunden. Wie ist dieses Phänomen zu erklären, dass sich das Diktat trotz wissenschaftlicher Kritik auch noch temporär in seiner traditionellen Form im Rechtschreibunterricht etabliert und welche Bedeutung hat es heute?
Um sich dieser Fragestellung anzunähern, behandelt die vorliegende Bachelorarbeit zunächst die Theorie und Praxis des traditionellen Rechtschreibunterrichts und greift die theoretische Umwälzung in der Schriftspracherwerbsforschung auf, deren Ursprung schon im 19. Jahrhundert zu finden ist. Im anschließenden Kapitel wird die Situation des Diktates im Spannungsfeld neuer Erkenntnisse und traditioneller Herangehensweisen explizierter beschrieben, um im Weiteren das daraus entwickelte, qualitative Verständnis der Rechtschreibmethodik näher zu bestimmen. Die Rolle des Diktates im Rechtschreibunterricht, die in diesen einleitenden Kapiteln theoretisch in Frage gestellt wurde, wird daraufhin im zweiten Hauptkapitel genauer untersucht.
Dabei werden sowohl die Relevanz des Diktates in Bezug auf vorgesehene Richtlinien als auch dessen tatsächliche Bedeutung in der Schulpraxis berücksichtigt. Im dritten Kapitel werden zunächst gesellschaftliche Gründe abgewägt, die eine Erklärung des Phänomens Diktat andeuten könnten. Um eine kritischere Annäherung an meine Fragestellung gewehrleisten zu können, wird im anknüpfenden Kapitel die Auseinandersetzung mit konkreten positiven und negativen Argumenten der Diskussion um das Diktat erfolgen. Als Konsequenz der Debatte schließt das fünfte Kapitel mit Alternativen zum traditionellen Diktat ab und ermöglicht anhand eines Praxisbeispiels einen exemplarischen Ausblick auf die heutige Rolle und Umsetzung des Diktates im Rechtschreibunterricht.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Die Entwicklung des Rechtschreibunterrichts
2.1 Der traditionelle Rechtschreibunterricht
2.2 Die Wortbildtheorie im Konflikt mit neuen Erkenntnissen
2.3 Von einem quantitativen zu einem qualitativen Fehlerverständnis
3 Die Rolle des Diktates in Theorie und Praxis
3.1 Die Relevanz des Diktates im Lehrplan früher und heute
3.2 Die Bedeutung des Diktates in der Schulpraxis
3.3 Das Diktat in einer traditionellen Gesellschaft
4 Das Diktat – eine gerechtfertigte Tradition?
4.1. Eine positive Bilanz des Diktates
4.2 Negative Aspekte der Diktatpraxis
5 Alternativen
5.1 Moderne Alternativen mit und ohne Diktat
5.2 Traditionelle und alternative Diktate in der Praxis
6 Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang
- Quote paper
- Fabiane Rieke (Author), 2013, Zur Rolle des Diktates im Rechtschreibunterricht früher und heute. Funktion, Bedeutung, Kritik und Alternativen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1170498
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.