Die Reformen des Kleisthenes in der Antike gelten als Voraussetzungen für die Entstehung der Demokratie: Wie genau sahen sie aus und was haben sie mit unserer heutigen Demokratie gemeinsam?
Abraham Lincoln definierte die Demokratie 1863 als „Regierung des Volkes durch das Volk“. In Deutschland wurde nach dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1918 die erste Demokratie eingeführt. Kaum vorstellbar, dass bereits über 1300 Jahre vorher eine Staatsform existiert haben soll, die auf der Herrschaft des „Volkes“ beruhte und in ihren Ansätzen der heutigen Demokratie entspricht: Die athenische Demokratie. Kleisthenes von Athen, ein anerkannter Aristokrat aus dem Geschlecht der Alkmeoniden (ca. 570 v. Chr. – 507 v. Chr.) führte 507/508 v. Chr. in seinem Heimatsort bedeutende Reformen ein, die eine wichtige Rolle für die weitere Entwicklung des Staates spielten.
Unter welchen Bedingungen schuf er seine Reformen und wie sahen sie im Einzelnen aus? Kann man unter seine Regierungszeit schon von einer „Demokratie“ sprechen? Diese Fragen sollen in dieser Arbeit analysiert und diskutiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Tyrannenherrschaft und -mord in Athen 514 v. Chr.
- 2. Sturz des Tyrannen und Machtkampf zwischen Kleisthenes und Isagoras
- 3. Die Reformen des Kleisthenes 507/508 v.Chr.
- 4. Definition, Kritik und Entwicklung der kleisthenischen „Demokratie“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Reformen des Kleisthenes in Athen und deren Bedeutung für die Entstehung der athenischen Demokratie. Sie untersucht die politischen Bedingungen vor den Reformen, den Prozess der Reformdurchsetzung und die Herausforderungen bei der Etablierung eines demokratischen Systems im antiken Athen.
- Die Vorgeschichte der athenischen Demokratie, insbesondere die Tyrannenherrschaft und der Tyrannenmord.
- Die Reformen des Kleisthenes und ihre einzelnen Bestandteile.
- Der Machtkampf zwischen Kleisthenes und Isagoras.
- Die Definition und Kritik des Begriffs „Demokratie“ im Kontext des antiken Athens.
- Die langfristige Entwicklung und Herausforderungen der kleisthenischen „Demokratie“.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der athenischen Demokratie und die Reformen des Kleisthenes ein. Sie benennt die Forschungsfrage nach den Bedingungen der Reform und der Frage, ob bereits von einer Demokratie gesprochen werden kann. Die verwendeten Hauptquellen, Herodot und Aristoteles, werden vorgestellt und deren jeweilige Vor- und Nachteile hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit und des Berichtscharakters diskutiert.
1. Tyrannenherrschaft und -mord in Athen 514 v. Chr.: Dieses Kapitel beleuchtet die Vorgeschichte der Kleisthenischen Reformen. Es beschreibt die Solonischen Reformen als Grundlage und den Einfluss der Tyrannenherrschaft von Peisistratos und Hippias. Der Tyrannenmord an Hipparchos, obwohl aus persönlichen Motiven, wird als wichtiges Ereignis für die spätere Entwicklung dargestellt, da er die Herrschaft Hippias verschärfte und den Weg für den Sturz der Tyrannei ebnete. Die Beschreibung der "milden" Herrschaft Peisistratos im Gegensatz zu der verschärften Tyrannei Hippias nach dem Mord an seinem Bruder wird ausführlich dargestellt und differenziert.
2. Sturz des Tyrannen und Machtkampf zwischen Kleisthenes und Isagoras: Dieses Kapitel beschreibt den Sturz des Tyrannen Hippias durch Kleisthenes mit Hilfe Spartas. Es fokussiert den anschließenden Machtkampf zwischen Kleisthenes und Isagoras, wobei Kleisthenes durch die Unterstützung der breiten Bevölkerung, im Gegensatz zu Isagoras' aristokratischer Klientel, die Oberhand gewann. Der Konflikt wird im Detail dargestellt, inklusive der Exilierung Kleisthenes und seiner Rückberufung durch das Volk nach der Belagerung der Akropolis durch Isagoras und die Spartaner.
Schlüsselwörter
Kleisthenes, athenische Demokratie, Tyrannis, Reformen, Isagoras, Solon, Alkmeoniden, Aristokratie, Demos, Herodot, Aristoteles, Machtkampf, politische Entwicklung antikes Athen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Die Reformen des Kleisthenes in Athen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Reformen des Kleisthenes in Athen und deren Bedeutung für die Entstehung der athenischen Demokratie. Sie untersucht die politischen Bedingungen vor den Reformen, den Prozess der Reformdurchsetzung und die Herausforderungen bei der Etablierung eines demokratischen Systems im antiken Athen.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt die Vorgeschichte der athenischen Demokratie (insbesondere die Tyrannenherrschaft und den Tyrannenmord), die Reformen des Kleisthenes und ihre einzelnen Bestandteile, den Machtkampf zwischen Kleisthenes und Isagoras, die Definition und Kritik des Begriffs „Demokratie“ im antiken Athen sowie die langfristige Entwicklung und Herausforderungen der kleisthenischen „Demokratie“.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Hauptquellen sind Herodot und Aristoteles. Die Arbeit diskutiert die jeweiligen Vor- und Nachteile dieser Quellen hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit und ihres Berichtscharakters.
Wie wird die Tyrannenherrschaft dargestellt?
Die Arbeit beschreibt die Solonischen Reformen als Grundlage und den Einfluss der Tyrannenherrschaft von Peisistratos und Hippias. Der Tyrannenmord an Hipparchos wird als wichtiges Ereignis dargestellt, da er die Herrschaft Hippias verschärfte und den Weg für den Sturz der Tyrannei ebnete. Die Unterschiede zwischen der "milden" Herrschaft Peisistratos und der verschärften Tyrannei Hippias nach dem Mord werden ausführlich dargestellt.
Welche Rolle spielt der Machtkampf zwischen Kleisthenes und Isagoras?
Das Kapitel beschreibt den Sturz des Tyrannen Hippias durch Kleisthenes mit Hilfe Spartas und den anschließenden Machtkampf zwischen Kleisthenes und Isagoras. Kleisthenes gewann durch die Unterstützung der breiten Bevölkerung im Gegensatz zu Isagoras' aristokratischer Klientel. Der Konflikt wird detailliert dargestellt, inklusive der Exilierung Kleisthenes und seiner Rückberufung durch das Volk.
Wie wird der Begriff "Demokratie" definiert und kritisiert?
Die Arbeit untersucht die Definition und Kritik des Begriffs „Demokratie“ im Kontext des antiken Athens und analysiert die Herausforderungen bei der Etablierung und Entwicklung eines demokratischen Systems im antiken Athen basierend auf den Reformen des Kleisthenes.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, Kapitel über die Tyrannenherrschaft und den Tyrannenmord, den Sturz des Tyrannen und den Machtkampf zwischen Kleisthenes und Isagoras, die Reformen des Kleisthenes und deren Entwicklung sowie ein Fazit.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Kleisthenes, athenische Demokratie, Tyrannis, Reformen, Isagoras, Solon, Alkmeoniden, Aristokratie, Demos, Herodot, Aristoteles, Machtkampf, politische Entwicklung antikes Athen.
- Arbeit zitieren
- Elisabeth Albrecht (Autor:in), 2019, Die Reformen des Kleisthenes als Weichenstellung zur Demokratieentwicklung in Athen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1170244