Im Folgenden sollen die bekannten Elemente des Entwurfs vom 09.12.2019 eingeordnet und die damit einhergehenden zu erwartenden Auswirkungen problematisiert werden. Vergleichend wird dabei auf bereits in einigen Mitgliedsstaaten angewendete Modelle sowie auf den Entwurf der EU-Kommission von 2013 eingegangen. Nicht nur die aufgrund der bekannten Details zu erwartenden Marktauswirkungen sollen erörtert werden, sondern auch die geplanten Ausnahmen und deren Folgen. Insbesondere sind hierfür alternative Konzepte, für die bereits deutlich mehr Studien erstellt wurden, von Interesse. Von Belang sind überdies die zu erwartenden Einnahmen und Kosten, sowie die Fragen des Erhebungs- und Verwaltungssystems. Hierfür spielt auch die verstärkte Zusammenarbeit auf europäischer Ebene eine Rolle. Eine Einschätzung der tatsächlichen Steuerbelastung für die deutschen Bürger und Unternehmen wird stattfinden. Final werden die aufgegriffenen Punkte im Gesamtbild betrachtet, sowie die Möglichkeiten erörtert, die sich aus dem nicht in Kraft treten des Vorschlags ergeben.
Unter dem Begriff „Finanztransaktionssteuer“ versteht man eine Verkehrsteuer auf Finanztransaktionen an und außerhalb der Börse. Je nach Ausgestaltung unterscheidet man zwischen Unterformen bspw. die Stempelsteuer (Großbritannien), die Börsenumsatzsteuer (Deutschland bis 1992) oder auch die Tobinsteuer (bis heute nicht realisierte Steuer auf Devisentransaktionen). Die Einführung einer allgemeinen FTS wird von Politikern und Ökonomen im Hinblick auf die möglichen Einnahmen und die erhoffte regulatorische Wirkung auf die Finanzmärkte immer wieder diskutiert. Sämtliche Versuche einer länderübergreifenden Implementierung sind bis heute gescheitert. Im Dezember 2019 legte der Bundesminister der Finanzen Herr Scholz einen Gesetzesentwurf vor, dessen wesentliche Punkte auf der Seite des BMF einsehbar sind und Aussagen über die Ausgestaltung und Wirkung der Steuer zulassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historisches
- Eckpunkte der geplanten Finanztransaktionssteuer
- Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Umsetzung einer verstärkten Zusammenarbeit im Bereich der Finanztransaktionssteuer
- Ausgestaltung der Finanztransaktionssteuer
- Marktanteile des Aktienhandels
- Liquidität
- Handelsvolumen
- Volatilität
- Steuersatz
- Steuerobjekte
- Residenzprinzip vs. Ausgabeprinzip
- Ausnahme OTC-Handel
- Ausnahme Anleihehandel
- Ausnahme Intraday und Hochfrequenzhandel
- Ausnahme Marktmacher
- Ausnahme Derivate
- Erhebungs- und Verwaltungssystem
- Verstärkte Zusammenarbeit
- Entscheidung des EuGHs
- Verteilungsmechanismen
- Auswirkungen und Reaktionen
- Steuerinzidenzen
- Unternehmen
- Anleger
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Finanztransaktionssteuer und analysiert die Eckpunkte der geplanten Steuer sowie deren Auswirkungen auf den Finanzmarkt. Dabei wird besonders auf die Funktionsweise der geplanten Steuer im Rahmen der verstärkten Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union eingegangen.
- Ausgestaltung der Finanztransaktionssteuer
- Verstärkte Zusammenarbeit innerhalb der EU
- Auswirkungen und Reaktionen auf die Finanztransaktionssteuer
- Rechtliche und wirtschaftliche Aspekte der Finanztransaktionssteuer
- Aktuelle Debatte um die Finanztransaktionssteuer
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Finanztransaktionssteuer ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Das Kapitel "Historisches" beleuchtet die Entstehung und Entwicklung des Konzepts der Finanztransaktionssteuer. Die "Eckpunkte der geplanten Finanztransaktionssteuer" stellen die wichtigsten Elemente der geplanten Steuer vor. Das Kapitel "Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Umsetzung einer verstärkten Zusammenarbeit im Bereich der Finanztransaktionssteuer" analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Steuer innerhalb der EU.
Das Kapitel "Ausgestaltung der Finanztransaktionssteuer" geht detailliert auf die einzelnen Aspekte der Steuer ein, wie z.B. Marktanteile, Liquidität, Handelsvolumen, Volatilität, Steuersatz, Steuerobjekte und Residenzprinzip vs. Ausgabeprinzip. Es werden außerdem wichtige Ausnahmen vom Steueransatz, wie z.B. OTC-Handel, Anleihehandel, Intraday und Hochfrequenzhandel, Marktmacher und Derivatehandel, diskutiert. Das Kapitel "Verstärkte Zusammenarbeit" beleuchtet die Entscheidung des EuGHs und die Verteilungsmechanismen im Zusammenhang mit der Finanztransaktionssteuer. Die "Auswirkungen und Reaktionen" untersuchen die Steuerinzidenzen, die Folgen für Unternehmen und Anleger sowie die allgemeine Reaktion auf die Finanztransaktionssteuer.
Schlüsselwörter
Finanztransaktionssteuer, Verstärkte Zusammenarbeit, EU, Finanzmarkt, Steuerinzidenzen, Unternehmen, Anleger, Rechtliche Rahmenbedingungen, Wirtschaftspolitik, Steuerobjekte, Handelsvolumen, Volatilität, Steuergestaltung, Ausnahmen, OTC-Handel, Anleihehandel, Hochfrequenzhandel, Derivate.
- Quote paper
- Johannes Göhr (Author), 2021, Ausgestaltung der Finanztransaktionssteuer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1169966