[...] So kurz und bündig vermag ein deutsches Wörterbuch den Begriff der
Mobilität zu definieren. Doch ist es wirklich ganz so einfach? Betrachtet
man den Begriff genauer, so ist er natürlich bei Weitem vielschichtiger.
Ohne Zweifel entstammt der Begriff dem lateinischen Nomen mobilitas,
was Beweglichkeit bedeutet, doch ist sein Gebrauch im Deutschen eher
abstrakt und es fehlt eine zufrieden stellend einheitliche Definition.
Zumeist wird der Begriff mit einem ihn näher bezeichnenden Attribut
versehen, da er sonst leicht synonym zum Begriff der Flexibilität
verstanden werden kann. Doch das soll nicht Gegenstand dieser Arbeit
sein. Hier steht unter speziellem Blickpunkt allein seine Konnotation mit
den Begriffen Bewegung und Beweglichkeit im soziologischen Sinne im
Fokus. Betrachtungsgegenstand in dieser Hausarbeit ist die Bewegung
von Individuen in sozialen Strukturen3 generell, ob nun intendiert oder
ungewollt.
Die vorliegende Arbeit wird versuchen, den spezifizierten Begriff der
sozialen Mobilität eingehend darzustellen, ihn in seinen Erscheinungsformen
zu untersuchen, sowie seine Ursachen und Folgen aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Was ist Mobilität?
- 1. Definition von „Sozialer Mobilität“
- 2. Ursachen sozialer Mobilität
- 3. Folgen sozialer Mobilität
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den soziologischen Begriff der sozialen Mobilität. Ziel ist es, den Begriff zu definieren, seine verschiedenen Erscheinungsformen zu analysieren und sowohl seine Ursachen als auch Folgen aufzuzeigen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Bewegung von Individuen innerhalb sozialer Strukturen, unabhängig von Intention oder Unintention.
- Definition sozialer Mobilität und deren Arten (Generationenmobilität, Karrieremobilität, horizontale, vertikale, individuelle und kollektive Mobilität)
- Ursachen sozialer Mobilität, insbesondere im Kontext von Bildungsexpansion und Statusinkonsistenz
- Folgen sozialer Mobilität im Hinblick auf soziale Ungleichheit
- Der Einfluss von Statuskontinuität und Statusdiskontinuität auf den beruflichen Lebensverlauf
- Der Bezug des Begriffs Mobilität zu den Konzepten von Bewegung und Beweglichkeit im soziologischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Was ist Mobilität?: Die Einleitung beginnt mit einer kurzen Definition von Mobilität aus einem Wörterbuch und zeigt deren Grenzen auf. Sie argumentiert für eine differenziertere Betrachtung, die über die einfache Bedeutung von Beweglichkeit hinausgeht und den soziologischen Aspekt der Bewegung von Individuen in sozialen Strukturen betont. Der Fokus der Arbeit wird auf die soziale Mobilität und deren Ursachen und Folgen gelegt.
1. Definition von „Sozialer Mobilität“: Dieses Kapitel präzisiert den Begriff der sozialen Mobilität, der von Sorokin 1927 geprägt wurde, als Bewegung zwischen verschiedenen Positionen im sozialen Gefüge. Es unterscheidet verschiedene Arten von Mobilität: Generationenmobilität (intergenerational), Karrieremobilität (intragenerational), horizontale, vertikale, individuelle und kollektive Mobilität. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Konzept der Statuskonsistenz gewidmet, das die Übereinstimmung von Bildung, Beruf und sozialem Status beschreibt und im modernen Kontext als weitgehend illusionär dargestellt wird.
2. Die Ursachen sozialer Mobilität: Dieses Kapitel behandelt die Ursachen sozialer Mobilität, wobei die Bildungsexpansion als Hauptfaktor genannt wird. Die zunehmende Anzahl von Menschen mit hohen Bildungsabschlüssen steht nicht im gleichen Verhältnis zur Anzahl der verfügbaren höherwertigen Berufspositionen. Dies führt zu Statusinkonsistenz und sozialer Abwärtsmobilität, was wiederum die soziale Ungleichheit verstärkt. Der Unterschied zwischen Statusinkontinuität und Statusdiskontinuität wird erläutert, wobei letztere den Einfluss des Berufseintritts auf den gesamten Berufslebensverlauf betont.
Schlüsselwörter
Soziale Mobilität, Generationenmobilität, Karrieremobilität, horizontale Mobilität, vertikale Mobilität, Statuskonsistenz, Statusinkonsistenz, Statusdiskontinuität, Bildungsexpansion, soziale Ungleichheit, Beruf, Lebenslauf.
Häufig gestellte Fragen zu: Soziale Mobilität - Ein Überblick
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich mit dem soziologischen Begriff der sozialen Mobilität. Sie untersucht die Definition, die verschiedenen Erscheinungsformen, die Ursachen und die Folgen sozialer Mobilität. Der Fokus liegt auf der Bewegung von Individuen innerhalb sozialer Strukturen, unabhängig von deren Intention.
Welche Arten von sozialer Mobilität werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet verschiedene Arten von sozialer Mobilität: Generationenmobilität (intergenerational), Karrieremobilität (intragenerational), horizontale, vertikale, individuelle und kollektive Mobilität. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Konzept der Statuskonsistenz und -inkonsistenz.
Wie wird soziale Mobilität definiert?
Soziale Mobilität wird als Bewegung zwischen verschiedenen Positionen im sozialen Gefüge definiert, basierend auf der ursprünglichen Definition von Sorokin (1927). Die Arbeit geht jedoch über eine einfache Definition hinaus und betrachtet den soziologischen Aspekt der Bewegung von Individuen in sozialen Strukturen.
Welche Ursachen für soziale Mobilität werden genannt?
Ein Hauptfaktor für soziale Mobilität ist die Bildungsexpansion. Die zunehmende Zahl von Menschen mit hohen Bildungsabschlüssen steht oft nicht im Verhältnis zur Anzahl der verfügbaren höherwertigen Berufspositionen. Dies führt zu Statusinkonsistenz und sozialer Abwärtsmobilität, was die soziale Ungleichheit verstärkt. Der Unterschied zwischen Statusinkontinuität und Statusdiskontinuität wird ebenfalls erläutert.
Welche Folgen sozialer Mobilität werden beschrieben?
Die Arbeit untersucht die Folgen sozialer Mobilität im Hinblick auf soziale Ungleichheit. Die Diskrepanz zwischen Bildungsabschluss und erreichter beruflicher Position (Statusinkonsistenz) wird als ein wichtiger Faktor für soziale Ungleichheit identifiziert. Der Einfluss von Statuskontinuität und Statusdiskontinuität auf den beruflichen Lebensverlauf wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Schlüsselbegriffe werden in der Arbeit behandelt?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Soziale Mobilität, Generationenmobilität, Karrieremobilität, horizontale Mobilität, vertikale Mobilität, Statuskonsistenz, Statusinkonsistenz, Statusdiskontinuität, Bildungsexpansion, soziale Ungleichheit, Beruf, Lebenslauf.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, die den Begriff Mobilität einführt und den Fokus auf soziale Mobilität legt. Es folgen Kapitel zur Definition sozialer Mobilität, den Ursachen und den Folgen. Die Arbeit schließt mit einer Schlussbemerkung.
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- Hendrik Keilhauer (Autor), 2008, Soziale Mobilität, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116983