Die Arbeit beschäftigt sich mit der Geschichte des Antinatalismus mit Fokus auf Emil Cioran und den Konflikt mit J. -P. Sartre. Zudem findet eine Übertragung auf ethische Grundfragen der Gegenwart statt. Im ersten Teil beschäftigt sie sich mit der Geschichte antinatalistischer Gedanken, die sich in Religion, Mythos, Kultur und Philosophie finden lassen, um historisch nach verschiedenen Ursachen zu suchen.
Im zweiten Teil wird der Blick dann explizit auf einen höchst kontroversen Denker Frankreichs im 20. Jahrhundert gelenkt: Emil Cioran, gebürtiger Rumäne und Autor, der seine zweite Lebenshälfte in Frankreich verbrachte. Hierbei wird als ein zentraler Aspekt seine Biografie untersucht, um darin nach Gründen für seinen Pessimismus und seine Todessehnsucht, die in seinen Aphorismen eindeutig herausstechen, zu forschen. Im nächsten Abschnitt wird auf Ciorans Werk eingegangen; spezifischer wird in seinen Werken nach Überschneidungen gesucht, aus denen sich zentrale Motive seiner Gedanken ableiten lassen könnten. Außerdem wird seine Position zum Existenzialismus erörtert.
Wurden bisher nur philosophische und religiöse Argumentationen betrachtet, geht es im dritten Teil der Untersuchung mehr um gegenwärtige und lebenspraktische Fragen der Ethik: Wann darf abgetrieben werden? Was umfasst die Freiheit des Menschen? Sollte man sich überhaupt noch fortpflanzen oder lieber einsehen, dass es das Beste wäre, wenn die Menschheit ausstürbe?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- A) Geschichte des Antinatalismus und seine Ursachen
- 1) Erste Zeugnisse des leidvollen Lebens: Hinduismus und Buddhismus
- 2) Die Antike: Gnosis und Manichäismus - Die verfehlte Schöpfung und der zweite Messias
- 3) Das Mittelalter - Der katholische Zölibat und die Katharer
- 4) Die Neuzeit
- I) Arthur Schopenhauer, Subjekt-Objekt und das Ende der Menschheit
- II) Philipp Mainländer - Gott will sterben
- 5) Die Junge Vergangenheit
- I) Der Neo-Nihilismus - Kurnig und die „sanfte Entvölkerung der Welt“
- II) Die Ein-Kind-Politik der Volksrepublik China
- III) Karl Popper - Die Asymmetrie von Glück und Leid
- B) Emil Cioran: Die Katastrophe im Leben des Menschen ist seine Geburt
- 1) Der junge Radikale und der alte Skeptiker.
- 2) „Der Mensch stinkt\" - Die Sinnlosigkeit von Geburt, Leben und Tod
- I) Cioran als Anti-Existenzialist: Von Freiheit und Bedeutungslosigkeit
- C) Ist das Leben ethisch richtig? - Antinatalismus der Gegenwart
- 1) Wann ist ein Mensch ein Mensch? Abtreibung, Sterbehilfe und Euthanasie
- 2) Klimawandel und Überbevölkerung - Abwertung des Menschen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Geschichte des Antinatalismus und seine Ursachen, wobei der Fokus auf Emil Cioran und seinen Konflikt mit Jean-Paul Sartre gelegt wird. Ziel ist es, die philosophischen und ethischen Argumente des Antinatalismus zu beleuchten und sie auf gegenwärtige Grundfragen der Ethik zu übertragen.
- Die historische Entwicklung des Antinatalismus
- Emil Ciorans Philosophie und seine Kritik am Leben
- Der Antinatalismus im Kontext der Gegenwart
- Ethische Fragen der Abtreibung, Sterbehilfe und Fortpflanzung
- Der Zusammenhang zwischen Antinatalismus und Überbevölkerung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Konzept des Antinatalismus einführt und die Fragestellung der Arbeit definiert. Der Hauptteil ist in drei Abschnitte unterteilt.
Der erste Abschnitt befasst sich mit der Geschichte des Antinatalismus. Er untersucht die Wurzeln dieses Gedankenguts in verschiedenen Kulturen und Religionen, wie dem Hinduismus und Buddhismus, der Antike und dem Mittelalter. Die wichtigsten Denker und ihre Argumente werden vorgestellt.
Der zweite Abschnitt konzentriert sich auf Emil Cioran, einen wichtigen Vertreter des Antinatalismus im 20. Jahrhundert. Seine Biographie, seine Philosophie und seine Auseinandersetzung mit dem Existenzialismus werden analysiert. Ciorans Werk und seine zentralen Motive, wie die Sinnlosigkeit des Lebens, werden beleuchtet.
Der dritte Abschnitt untersucht die Relevanz des Antinatalismus für die Gegenwart. Er diskutiert ethische Fragen wie Abtreibung, Sterbehilfe und Fortpflanzung im Lichte des Antinatalismus. Der Zusammenhang zwischen Antinatalismus und Überbevölkerung wird ebenfalls behandelt.
Schlüsselwörter
Antinatalismus, Philosophie, Ethik, Geschichte, Religion, Hinduismus, Buddhismus, Emil Cioran, Jean-Paul Sartre, Existenzialismus, Abtreibung, Sterbehilfe, Überbevölkerung, Klimawandel.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Antinatalismus. Untersuchung der Geschichte mit Fokus auf Emil Cioran und den Konflikt mit J. -P. Sartre sowie Übertragung auf ethische Grundfragen der Gegenwart, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1167977