Seit Sommer 2007 ist die Subprime Crisis unwiderruflich mit dem Wort Zweckgesellschaft verbunden. Es ist seither kein Tag vergangen, an dem nicht über die Subprime Crisis berichtet wurde. Schauen wir sie etwas genauer an und klären wir, wie es dazu kam, dass die Krise so lange im Verborgenen blieb.
Zunächst wird im zweiten Kapitel die Neue Institutionenökonomik vorgestellt.
Mit ihrer Hilfe wird gezeigt, welche Wirkung Informationsasymmetrien auf den Kapitalmarkt haben und welche Funktion die Rechnungslegung beim Abbau der Asymmetrien einnimmt.
Das dritte Kapitel rekapituliert die jüngsten Entwicklungen der Subprime Crisis und skizziert ihren Weg von Amerika über die Kapitalmärkte nach Europa. Im vierten Kapitel wird die Subprime Crisis am Beispiel der IKB Deutsche Industriebank AG konkretisiert und das Geschäftsmodell einer ihrer Zweckgesellschaften vorgestellt.
Das fünfte Kapitel widmet sich den allgemeinen Bilanzierungs- und Konsolidierungsvorschriften und geht explizit auf die Vorschriften für Zweckgesellschaften nach HGB, IFRS und BilMoG ein.
Für Kreditinstitute ergeben sich im Rahmen von Basel II besondere Vorschriften, sie werden im sechsten Kapital abgebildet. Im siebten Kapitel erfolgt die Schlussbetrachtung.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Principal-Agent-Beziehungen und der Kapitalmarkt
- 2.1 Neue Institutionenökonomik und Agency-Theorie
- 2.2 Principal-Agent-Konflikt
- 2.3 Adverse Selection und Moral Hazard
- 2.4 Adverse Selection am Beispiel der Kapitalmärkte
- 2.5 Banken und Adverse Selection
- 2.6 Rechnungslegung und Adverse Selection
- 2.7 Rechnungslegung und Rechnungslegungssysteme
- 3 Subprime Crisis
- 3.1 Subprime-Kredit
- 3.1.1 Kreditvergabepraktiken der Banken in den USA
- 3.1.2 Entwicklung des Immobilienmarkts ab 2007
- 3.2 Wie die Subprime-Krise Europa erreichte
- 3.2.1 Financial Engineering
- 3.2.2 Collateralized Debt Obligations
- 3.2.3 Kreditkrise
- 3.2.3.1 Auswirkungen der Krise auf ABS, CDOS, ABCPs
- 3.2.3.2 Quasi-Banken in der Kreditkrise
- 3.2.3.3 Der Geldmarkt und die Subprime-Krise
- 3.3 Zwischenfazit
- 4 Problemaufriss am Beispiel der IKB
- 4.1 Geschäftsmodell der RFCC
- 4.1.1 Fristentransformation
- 4.1.2 Das ABCP-Programm der RFCC
- 4.2 Die scheinbare Disintermediation von Banken
- 5 Bilanzierung von Zweckgesellschaften
- 5.1 Definition einer Zweckgesellschaft nach IFRS
- 5.2 Definition einer Zweckgesellschaft nach HGB
- 5.3 Allgemeine Grundsätze nach HGB
- 5.3.1 Das Konzept der einheitlichen Leitung
- 5.3.2 Das Control-Konzept
- 5.3.2.1 Mehrheit der Stimmrechte
- 5.3.2.2 Recht zur Bestellung und Abberufung
- 5.3.2.3 Beherrschender Einfluss
- 5.3.3 Konsolidierung von Zweckgesellschaften nach HGB
- 5.3.3.1 Zweckgesellschaften nach § 290 Abs. 1 HGB
- 5.3.3.2 Zweckgesellschaften nach § 290 Abs. 2 HGB
- 5.3.3.3 Die Besonderheiten bei Kreditinstituten
- 5.3.4 Die Generalnorm
- 5.3.4.1 Die Vermögenslage
- 5.3.4.2 Die Finanzlage
- 5.3.4.3 Die Ertragslage
- 5.3.4.4 Die Bilanzwahrheit
- 5.3.4.5 Die Bilanzklarheit
- 5.4 Das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG)
- 5.4.1 Der Referentenentwurf und die Aufstellungspflicht
- 5.4.2 Der Referentenentwurf und die Größenmerkmale
- 5.4.3 Der Referentenentwurf und die Anhangangaben
- 5.4.4 Der Referentenentwurf und der Lagebericht
- 5.4.5 Der Referentenentwurf und die Generalnorm
- 5.5 Die Bilanzierung von Zweckgesellschaften nach IFRS
- 5.5.1 Annahmen und Prinzipien der Rechnungslegung nach IFRS
- 5.5.2 Der Konzernabschluss nach IAS 27
- 5.5.2.1 Das Control-Konzept nach IFRS
- 5.5.2.2 Unterschiede zwischen HGB und IFRS
- 5.5.3 Die Konsolidierung von Zweckgesellschaften nach SIC-12
- 5.5.3.1 Fehlen einer eng definierten Zwecksetzung der SPE
- 5.5.3.2 SPE als Tochterunternehmen
- 5.5.3.3 Risk and Reward Approach
- 5.5.3.4 Zellulare Strukturen
- 5.6 Asset Backed Securities nach HGB und IFRS
- 5.6.1 ABS nach HGB
- 5.6.1.1 ABS nach § 290 Abs. 1 HGB – einheitliche Leitung
- 5.6.1.2 ABS nach § 290 Abs. 2 HGB - Control-Konzept
- 5.6.1.3 Ausbuchungsvorschriften: ABS nach HGB
- 5.6.2 ABS nach IFRS
- 5.6.2.1 ABS nach SIC-12
- 5.6.2.2 Ausbuchungsvorschriften: ABS nach IAS 39
- 6 Basel II
- 6.1 Grundsatz I
- 6.2 Liquiditätsfaszilitäten
- 6.3 Auswirkungen auf das Eigenkapital durch Basel II
- 7 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit analysiert die Bedeutung von Zweckgesellschaften (SPVs) im Kontext der Subprime-Krise. Sie untersucht die Rolle von SPVs im Finanzmarkt und die Auswirkungen der Krise auf die Bilanzierung von SPVs nach HGB, IFRS und BilMoG.
- Die Rolle von Principal-Agent-Beziehungen und Informationsasymmetrien auf dem Kapitalmarkt
- Die Entstehung und Ausbreitung der Subprime-Krise
- Die Bilanzierung von SPVs nach HGB, IFRS und BilMoG
- Die Bedeutung von Basel II für Kreditinstitute
- Die Auswirkungen der Subprime-Krise auf die Finanzmärkte und die Bilanzierung von SPVs
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel liefert eine Einleitung in die Thematik der Zweckgesellschaften und die Subprime-Krise. Kapitel Zwei erklärt die Prinzipien der Neuen Institutionenökonomik und die Bedeutung von Informationsasymmetrien im Kapitalmarkt. Kapitel Drei beleuchtet die Entstehung und Ausbreitung der Subprime-Krise, während Kapitel Vier das Geschäftsmodell der IKB Deutsche Industriebank AG als Beispiel für die Verwendung von SPVs in der Kreditkrise analysiert. Kapitel Fünf untersucht die Bilanzierung von SPVs nach HGB, IFRS und BilMoG. Kapitel Sechs behandelt die Auswirkungen von Basel II auf die Kreditinstitute und die Bilanzierung von SPVs. Schließlich fasst das siebte Kapitel die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Zweckgesellschaften (SPVs), Subprime-Krise, Principal-Agent-Beziehungen, Informationsasymmetrien, Rechnungslegung, HGB, IFRS, BilMoG, Basel II, Asset Backed Securities (ABS), Collateralized Debt Obligations (CDOs), Kreditinstitute, Finanzmarkt, Risiko, Konsolidierung, Kapitalmarkt.
- Quote paper
- Benjamin Hüttche (Author), 2008, Zweckgesellschaften (SPVs) nach HGB, IFRS und BilMoG in der Kreditkrise, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116726