Heinrich von Kleist betitelte seinen Amphitryon als Lustspiel und dennoch wurde das Stück in der Vergangenheit von vielen Kritikern oft als Tragödie bezeichnet. Demzufolge stellt sich die Frage, wie es zu den unterschiedlichen Interpretationen kam und wodurch sie sich begründeten. Daher soll das Stück im Hinblick auf seine tragischen und komischen Elemente untersucht werden.
Zunächst werden in der vorliegenden Arbeit die traditionellen Unterscheidungsmerkmale der Tragödie und Komödie genannt, um zu verdeutlichen, welche Elemente damals als tragisch galten und welche Motive komisch waren. Daraufhin sollen diese Unterscheidungsmerkmale auf Kleists Amphitryon angewandt werden und auf deren Vorkommnis im Stück überprüft werden. Zum Schluss soll festgestellt werden, ob Kleists Amphitryon einem bestimmten Gattungsmerkmal zugeordnet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Traditionelle Unterscheidungsformen der Komödie und Tragödie
- Das Tragische im Amphitryon
- Der Stoff
- Stand der Figuren
- Alkmene - Die tragische Figur des Stückes
- Das Komische im Amphitryon
- Der Titel des Stücks
- Verwirrungen der Identität
- Das Spiel im Spiel
- Die Diener
- Die Moral
- Prügel
- Die Sprache
- Der Dramenausgang
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Heinrich von Kleists „Amphitryon“ auf seine tragischen und komischen Elemente. Ziel ist es, die unterschiedlichen Interpretationen des Stücks als Lustspiel oder Tragödie zu beleuchten und die zugrundeliegenden Gründe zu analysieren. Hierzu werden zunächst traditionelle Unterscheidungsmerkmale von Tragödie und Komödie betrachtet, bevor diese auf Kleists Werk angewendet werden.
- Die traditionellen Kriterien zur Unterscheidung von Tragödie und Komödie
- Die Anwendung dieser Kriterien auf Kleists „Amphitryon“
- Die Analyse der tragischen Elemente in „Amphitryon“
- Die Analyse der komischen Elemente in „Amphitryon“
- Die Frage nach der gattungsmäßigen Einordnung von Kleists „Amphitryon“
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der ambivalenten Rezeption von Kleists „Amphitryon“ als Lustspiel oder Tragödie. Sie umreißt den methodischen Ansatz der Arbeit, der in der Analyse traditioneller Unterscheidungskriterien zwischen Tragödie und Komödie und deren Anwendung auf das Stück besteht.
Traditionelle Unterscheidungsformen der Komödie und Tragödie: Dieses Kapitel beschreibt die sechs traditionellen Unterscheidungskriterien zwischen Tragödie und Komödie aus der Antike bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts: Stand der Figuren, Historizität, Stilebene, Stoff, Dramenausgang und Moral. Es wird detailliert auf die Bedeutung des Standes der Figuren eingegangen und die Entwicklung der Ständeklausel im Laufe der Geschichte erläutert. Die unterschiedlichen Ausprägungen dieser Kriterien in Tragödie und Komödie werden anhand von Literaturbelegen präzise dargestellt.
Das Tragische im Amphitryon: Dieses Kapitel befasst sich mit den tragischen Elementen in Kleists „Amphitryon“. Es beginnt mit einer Erläuterung des mythologischen Stoffes, der den Hintergrund der Handlung bildet. Es beleuchtet die verschiedenen Adaptionen des Amphitryon-Stoffes durch andere Autoren, wie Moliere und Plautus, und zeigt auf, wie die tragischen Aspekte in diesen Versionen behandelt wurden. Die Analyse konzentriert sich auf den Aspekt des tragischen Schicksals der Figuren, insbesondere Alkmene.
Das Komische im Amphitryon: Dieses Kapitel analysiert die komischen Elemente des Stücks. Es untersucht den Titel, die Verwirrung der Identitäten, das Spiel im Spiel und die Rolle der Diener. Die Analyse beleuchtet die verschiedenen Ebenen des Komischen, die durch Wortwitz, Situationskomik und die Darstellung unterschiedlicher sozialer Schichten entstehen. Dabei wird besonders auf die Bedeutung der Dienerfiguren und deren sprachliche Gestaltung eingegangen.
Schlüsselwörter
Heinrich von Kleist, Amphitryon, Tragödie, Komödie, Tragikomödie, Ständeklausel, Mythologie, Gattung, Identität, Verwechslung, Dienerschaft, Sprache, Stil.
Häufig gestellte Fragen zu Heinrich von Kleists "Amphitryon"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Heinrich von Kleists "Amphitryon" auf seine tragischen und komischen Elemente. Sie untersucht die unterschiedlichen Interpretationen des Stücks als Lustspiel oder Tragödie und analysiert die zugrundeliegenden Gründe. Dabei werden traditionelle Unterscheidungsmerkmale von Tragödie und Komödie betrachtet und auf Kleists Werk angewendet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel: Einleitung, Traditionelle Unterscheidungsformen der Komödie und Tragödie, Das Tragische im Amphitryon, Das Komische im Amphitryon, Der Dramenausgang und Fazit. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Analyse von Kleists "Amphitryon".
Wie werden Tragödie und Komödie traditionell unterschieden?
Die Arbeit beschreibt sechs traditionelle Unterscheidungskriterien zwischen Tragödie und Komödie: Stand der Figuren, Historizität, Stilebene, Stoff, Dramenausgang und Moral. Es wird detailliert auf die Bedeutung des Standes der Figuren und die Entwicklung der Ständeklausel eingegangen. Die unterschiedlichen Ausprägungen dieser Kriterien in Tragödie und Komödie werden anhand von Literaturbelegen dargestellt.
Wie werden die traditionellen Kriterien auf "Amphitryon" angewendet?
Die traditionellen Kriterien werden auf Kleists "Amphitryon" angewendet, um die ambivalenten Elemente des Stücks zu beleuchten. Die Analyse untersucht, inwieweit die Kriterien auf die Charaktere, die Handlung und den Stil des Stücks zutreffen und wie sie zur Interpretation als Tragödie oder Komödie beitragen.
Welche tragischen Elemente werden in "Amphitryon" analysiert?
Die Analyse der tragischen Elemente konzentriert sich auf das Schicksal der Figuren, insbesondere Alkmenes. Es wird der mythologische Stoff erläutert und die Behandlung tragischer Aspekte in anderen Adaptionen des Amphitryon-Stoffes (z.B. Moliere und Plautus) verglichen.
Welche komischen Elemente werden in "Amphitryon" analysiert?
Die Analyse der komischen Elemente umfasst den Titel, die Verwirrung der Identitäten, das Spiel im Spiel und die Rolle der Diener. Es werden verschiedene Ebenen des Komischen untersucht, die durch Wortwitz, Situationskomik und die Darstellung sozialer Schichten entstehen. Die Bedeutung der Dienerfiguren und deren sprachliche Gestaltung wird besonders hervorgehoben.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und gibt eine abschließende Bewertung der gattungsmäßigen Einordnung von Kleists "Amphitryon". Es wird diskutiert, inwieweit das Stück als Tragödie, Komödie oder Tragikomödie interpretiert werden kann.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die Arbeit wird durch folgende Schlüsselwörter beschrieben: Heinrich von Kleist, Amphitryon, Tragödie, Komödie, Tragikomödie, Ständeklausel, Mythologie, Gattung, Identität, Verwechslung, Dienerschaft, Sprache, Stil.
Welches Ziel verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die unterschiedlichen Interpretationen von Kleists "Amphitryon" als Lustspiel oder Tragödie zu beleuchten und die zugrundeliegenden Gründe zu analysieren. Sie trägt somit zu einem tieferen Verständnis des Stücks und seiner ambivalenten Natur bei.
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- Alexandra Köhler (Author), 2008, Tragische und komische Elemente in Kleists "Amphitryon", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116640