Die zunehmende Technisierung des Arbeitslebens in den 1980er Jahren, besonders durch den Einzug des Computers, wurde von vielen Menschen als belastend und entfremdend empfunden. Gefühle, so erschien es vielen, hatten in dieser neuen, kalten Welt, geprägt von Maschinen, die nur Nullen und Einsen unterscheiden können, nichts zu suchen. So
entstand ein Lebensgefühl, wonach Emotionen als Grundlage menschlicher Beziehungen schlechthin von der Technik, die keine Emotionen kennt, bedroht sei. Auch in das Alltagsleben hielt die digitale Technik Einzug, etwa in Form von Video- und
Computerspielen. So erschien es vielen, dass selbst nach einem langen harten Arbeitstag, wenn der Mensch zur Ruhe kommen und zu sich finden soll, aufkommende Gefühle kaum noch eine Chance hätten.
Wie das Lied "Computerliebe" des zur "Neuen Deutschen Welle" gerechneten Duos "Paso Doble" dieses Lebensgefühl aufgreift und künstlerisch ausdrückt, soll im Folgenden exemplarisch beschrieben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Kontext: Einzug digitaler Technik in die Lebenswelt der 1980er Jahre
- Analyse Auftritt Paso Doble in der ZDF-Hitparade 1985
- Aufmachung und Darbietung
- Textinhalt
- Gesamtanalyse
- Aktualität des Songs „Computerliebe“
- Populäranalyse nach Fiske
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text untersucht die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Einzug digitaler Technik in die Lebenswelt der 1980er Jahre am Beispiel des Musikvideos „Computerliebe“ des Duos „Paso Doble“. Ziel ist es, die Bedeutung des Liedes im Kontext der Zeit und im Hinblick auf aktuelle Phänomene zu beleuchten.
- Die ambivalenten Gefühle gegenüber der Technisierung in den 1980er Jahren
- Die künstlerische Darstellung des Widerspruchs zwischen Menschlichkeit und Maschine
- Die Aktualität des Themas im Kontext der digitalen Kommunikation
- Die Anwendung von Fiskes Populäranalyse auf das Konzept der Liebe im Musikvideo
- Die kritische Analyse des Musikvideos im Hinblick auf Geschlechterrollen und das Konzept der „Liebes-Heirat“
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den historischen Kontext des Einzugs digitaler Technik in die Lebenswelt der 1980er Jahre. Es wird aufgezeigt, wie die zunehmende Technisierung des Arbeitslebens als belastend und entfremdend empfunden wurde und die Angst vor der Entmenschlichung durch die Technik entstand.
Das zweite Kapitel analysiert den Auftritt von Paso Doble in der ZDF-Hitparade 1985. Es werden die Darbietung, die Aufmachung, der Textinhalt und die Gesamtstruktur des Musikvideos beleuchtet, um zu zeigen, wie der Song den Widerspruch zwischen Menschlichkeit und Maschine, zwischen Emotion und Technik darstellt.
Das dritte Kapitel beleuchtet die Aktualität des Songs „Computerliebe“ im Kontext der digitalen Kommunikation. Es werden Parallelen zum Thema Liebeskommunikation in Online-Dating-Foren gezogen und die Übertragung von Luhmanns Theorie der Liebe auf das Musikvideo dargestellt.
Das vierte Kapitel wendet Fiskes Populäranalyse auf das Musikvideo an. Es werden die romantische Vorstellung von Liebe als emotionales Bedürfnis von Frauen und die Konstruktion des männlichen Rollenbildes als durch die Frau „sensibilisiert“ und „feminisiert“ diskutiert.
Schlüsselwörter
Digitale Technik, 1980er Jahre, Technisierung, Entmenschlichung, Musikvideo, Paso Doble, Computerliebe, Neue Deutsche Welle, Populäranalyse, Fiske, Liebe, Online-Dating, Geschlechterrollen, Romanze, Liebes-Heirat.
- Quote paper
- Jasmin Lienstädt (Author), 2010, Computerliebe der 80er Jahre im Musikvideo, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1165004