Entgegen der Aussage des einstigen Bundestrainers Sepp Herberger, „Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten“, werden Fußballspiele heutzutage längst nicht mehr in nur 90 Minuten entschieden. Neben dem sportlichen Bereich ist die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Vereins mindestens genauso wichtig. Denn
nur finanzstarken und investitionsfreudigen Clubs ist es möglich, sich im Rennen um die deutsche Fußball-Meisterschaft und um europäische Titel gegen die nationale bzw. internationale Konkurrenz behaupten zu können. Dabei kommt insbesondere
einer professionellen Vermarktung von Vereinen, mit dem Ziel einer Einnahmen bzw. Gewinnmaximierung, eine zunehmend größere Bedeutung zu (Eschweiler & Möllenhoff, 2004, S. 116).
Grundsätzlich kann zwischen einer Eigen- und Fremdvermarktung differenziert werden. Bei der Eigenvermarktung vermarkten sich die Vereine selbst, bei der Fremdvermarktung übertragen sie die Vermarktungsrechte an eine spezialisierte Agentur. Ein Fall von Outsourcing also, d.h. die Verlagerung einer kommerziellen
Aktivität an ein externes Unternehmen. Letztere Möglichkeit setzte sich vor allem im Laufe der 1990er Jahre vermehrt durch, als sich Sportunternehmen, wie Fußballclubs es sind, immer mehr auf ihre Kernkompetenz, nämlich sportlichen Erfolg zu produzieren, konzentrierten, weil es ihnen an Marketing- und Vermarktungskompetenz mangelte, die sie sodann durch Kooperationen mit professionellen Vermarktern zu erlangen versuchten. Durch derartige Kooperationen kam es zu einer
Bündelung der Kernkompetenzen von Vereinen und Vermarktern. Diese Entwicklung hat sich bis heute fortgesetzt (Eschweiler & Möllenhoff, 2004, S. 122; Richter, 2004, S. 59).
Unabhängig davon, ob ein Verein sich selbst vermarktet oder die Vermarktungsrechte an eine spezialisierte Agentur überträgt, soll die vorliegende Hausarbeit einen grundsätzlichen Überblick über die wichtigsten Vermarktungsmöglichkeiten von Vereinen der Fußball Bundesliga liefern. Nach und nach werden die Vermarktungsprodukte Merchandising, Ticketing, Hospitality, sowie Medien- und Werberechte vorgestellt und genauer beschrieben. Bereits hier wird deutlich, dass sich im Spitzensport eine äußerst heterogene Produktpalette vorfindet, die materielle und
immaterielle Produkte umfasst. In der Schlussbetrachtung werden die wesentlichen Erkenntnisse dieser Untersuchung noch einmal kompakt zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Aufgaben- und Zielformulierung
- Vermarktungsprodukte
- Medienrechte
- Werberechte
- Sponsoring
- Namingrights
- Ticketing
- Hospitality
- Merchandising
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Vermarktungsstrategien von Vereinen in der Fußball Bundesliga, mit dem Fokus auf den VfL Wolfsburg. Sie beleuchtet die verschiedenen Vermarktungsprodukte und untersucht deren Bedeutung für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Vereine.
- Die Bedeutung von Vermarktung im modernen Fußball
- Die verschiedenen Vermarktungsprodukte im Fußball
- Die Entwicklung der TV-Rechte in der Fußball Bundesliga
- Die Bedeutung von Sponsoring und Namingrights
- Die Rolle von Ticketing, Hospitality und Merchandising
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Aufgaben- und Zielformulierung der Arbeit. Es wird die Bedeutung einer professionellen Vermarktung für die finanzielle Stabilität von Fußballvereinen erläutert und die unterschiedlichen Vermarktungsformen (Eigen- und Fremdvermarktung) vorgestellt.
Kapitel 2 analysiert die wichtigsten Vermarktungsprodukte von Vereinen in der Fußball Bundesliga. Es werden die Medienrechte, insbesondere die TV-Rechte, sowie die Werberechte (Sponsoring und Namingrights), Ticketing, Hospitality und Merchandising detailliert betrachtet.
Schlüsselwörter
Fußball Bundesliga, Vereins-Vermarktung, Medienrechte, TV-Rechte, Sponsoring, Namingrights, Ticketing, Hospitality, Merchandising, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Finanzstabilitaet, Marketing- und Vermarktungs-kompetenz.
- Quote paper
- Timm Ahfeldt (Author), 2008, Vereins-Vermarktung in der Fußball Bundesliga, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116382