Er war 18 Jahre lang Vorstandsvorsitzender eines der größten Konzerne Deutschlands. Er war einer
der Führer der damaligen Deutschland AG, ein Mitglied der Eliten des Landes. Er war der erste
Steuersünder, der durch die Bochumer Staatsanwaltschaft - ausgelöst durch den Kauf einer Daten-
DVD der liechtensteinischen LGT-Bank durch das BKA - direkt aus seiner Villa heraus verhaftet
wurde und nur gegen Zahlung einer 200.000 Euro-Kaution wieder freigelassen wurde.
Die Rede ist von Klaus Zumwinkel. Einer, der alles hatte, und anscheinend doch nicht genug
bekommen konnte, oder dem Staat zeigen wollte, dass Regeln, die für alle anderen gelten, für ihn
nicht zutreffen. Herr Zumwinkel ist damit, wie weit über tausend weitere Verdächtige, in den Kreis
der "White-Collar"-Kriminellen eingetreten. „White-Collar“ ist ein Begriff aus den USA und meint
den Büroangestellten, Schreibtischtäter oder auch Anzugträger, im Gegensatz zu "Blue-Collar", was
den Monteursanzug meint, und damit die Arbeiter. In den USA arbeiten zirka 40 Prozent der
Bevölkerung in Blue Collar-Beschäftigungen, in Deutschland hat sich dieses Verhältnis im Jahr
2000 in etwa angeglichen (Begley, L., 2004). Die „White-Collar“-Beschäftigten zählen zu den
Eliten der marktwirtschaftlich orientierten Gesellschaften und haben nicht selten herausragende
Positionen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft inne. Die „White-Collar“-Kriminalität -
ausgeführt in diesem Fall von Einzelpersonen zur persönlichen Bereicherung - findet normalerweise
in einem Milieu statt, in dem man Kriminalität nicht unbedingt vermuten würde. Mit einer
Ausnahme: der Wirtschaftskriminalität. Hierbei handelt es sich um die Kriminalität des Kapitals -
also kriminelle Machenschaften von Firmen, Gesellschaften oder Vereinen, um z.B. eine Position
im Markt zu verbessern, einen Konkurrenten zu schädigen oder einfach um sich ungerechtfertigt an
der Gesellschaft oder am Kunden zu bereichern. Genau dieses hat eine der renommiertesten
deutschen Technologiekonzerne, aufgedeckt im größten Schmiergeld - und Betrugsskandal der
Nachkriegsgeschichte in den Jahren 2006/2007, jahrelang geplant durchgeführt. Es handelt sich um
SIEMENS, eine der Vorzeigefirmen der deutschen Wirtschaft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Fragestellung
- Was ist Wirtschaftskriminalität?
- Gesamtwirtschaftliche Schäden durch Wirtschaftskriminalität: Eine Schadensbilanz
- Schätzungen der gesamtwirtschaftlichen Schäden (1996)
- Amtliche Zahlen des Bundeskriminalamtes (2006)
- Formen der Wirtschaftskriminalität
- Steuerhinterziehung
- Subventionsbetrug
- Insolvenz-/Konkursdelikte
- Umweltdelikte
- Wirtschaftsdevianz
- Persönliche und weitere Merkmale der Wirtschaftskriminellen
- Persönliche Merkmale
- Andere Merkmale
- Fazit/Schlussbemerkungen
- Definition und Abgrenzung von Wirtschaftskriminalität
- Analyse der Schäden, die durch Wirtschaftskriminalität entstehen
- Untersuchung der verschiedenen Formen der Wirtschaftskriminalität
- Erstellung von Täterprofilen und Analyse der Motive von Wirtschaftskriminellen
- Diskussion der gesellschaftlichen Auswirkungen von Wirtschaftskriminalität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hauptseminararbeit befasst sich mit dem Phänomen der Wirtschaftskriminalität. Sie analysiert die verschiedenen Formen der Wirtschaftskriminalität, die damit verbundenen Schäden und die Profile der Täter. Die Arbeit zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis für die Ursachen und Folgen von Wirtschaftskriminalität zu schaffen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Leser in das Thema Wirtschaftskriminalität einführt und die Fragestellung der Arbeit definiert. Im zweiten Kapitel wird das Wesen der Wirtschaftskriminalität erläutert und die verschiedenen Formen der Wirtschaftskriminalität werden vorgestellt. Dabei werden die Folgen von Wirtschaftskriminalität für die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Umwelt analysiert. Das dritte Kapitel befasst sich mit den persönlichen und weiteren Merkmalen der Wirtschaftskriminellen. Hier werden Täterprofile erstellt und die Motive von Wirtschaftskriminellen analysiert. Die Arbeit schließt mit einem Fazit, das die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammenfasst und einen Ausblick auf zukünftige Forschungsmöglichkeiten gibt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Wirtschaftskriminalität, darunter Steuerhinterziehung, Subventionsbetrug, Insolvenzdelikte, Umweltdelikte, Wirtschaftsdevianz, Täterprofile, Motive und gesellschaftliche Auswirkungen. Die Arbeit bezieht sich dabei auf verschiedene Studien und Forschungsergebnisse, um ein umfassendes Bild der Wirtschaftskriminalität zu zeichnen.
- Quote paper
- Jörg Trinks (Author), 2008, Wirtschaftskriminalität: Schäden, Formen und Täter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116358