In dieser Arbeit wird ein auf aktuellen wissenschaftlichen Methoden und Erkenntnissen basierender Ausdauertrainingsplan zur Gewichtsreduktion, Blutdrucksenkung und Absenkung der Ruheherzfrequenz erarbeitet. Dafür werden Gesundheit und Leistung des Klienten ausgewertet und eine Zielsetzung formuliert. Im Anschluss wird die Grob- und Feinplanung eines Mesozyklus vorgenommen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung und Diagnose
1.1 Allgemeine und biometrische Daten
1.2 Leistungsdiagnostik/Ausdauertestung
1.2.1 Wahl und Begründung des Ergometertests
1.2.2 Durchführung des Ergometertests
1.3 Gesundheits- und Leistungsstatus der Person
2 Zielsetzung/Prognose
3 Trainingsplanung Mesozyklus
3.1 Grobplanung Mesozyklus
3.2 Detailplanung Mesozyklus
3.3 Begründung zum Mesozyklus
3.3.1 Begründung zum angestrebten wöchentlichen Belastungsumfang
3.3.2 Begründung zu den Trainingsbereichen und Methoden
3.3.3 Begründung zur Belastungsprogression
3.3.4 Begründung der ausgewählten Ausdauergeräte bzw. Bewegungsformen
4 Literaturrecherche
5 Literaturverzeichnis
6 Tabellenverzeichnis
1 Einleitung und Diagnose
Bereits 1988 schätzte Dishman (S. 52), dass in Nordamerika, Europa und Australien 30-60% der Bevölkerung als „viel sitzend“ beschrieben werden können und sich weniger als drei Mal pro Woche sportlich betätigen.
Die Vermutung, dass körperliche Aktivität auch heute noch immer nicht den nötigen Stellenwert im Bewusstsein der Menschen hat, wird von der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“, aus dem Jahr 2013 bestätigt, im Rahmen derer zwei Drittel aller Befragten angaben, nicht auf ausreichende körperliche Aktivität zu achten (Krug et. al, 2013, S. 767).
Dies ist insofern problematisch, da Beschwerdebilder wie beispielsweise Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes Mellitus als Folgen dieses Aktivitätsrückgangs angesehen werden und wiederum als bedeutende Risikofaktoren bei der Entstehung von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems gelten (Wirth, 2004, S. 1745-1752; Muster & Zielinski, 2006, S. 7). Gabriel, Wick & Puta (2006, S. 35) konnten zudem einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem wöchentlichen Kalorienumsatz und dem Risiko einer koronaren Herzerkrankung belegen.
In Anbetracht der bisherigen Ausführungen können die Zahlen des statistischen Bundesamtes von 2015, laut denen mehr als ein Dritter aller Todesfälle in Deutschland auf Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zurückzuführen waren (Destatis, 2015), nur als weitere Bestätigung angesehen werden. Neben dem gesundheitlichen-, spielt in diesem Zusammenhang auch der wirtschaftliche Aspekt eine große Rolle für die ganze Bundesrepublik. So wurden 2016 im Gesundheitssektor 374,2 Milliarden Euro ausgegeben, was einem Anstieg zum Vorjahr von 3,8% und einem Anteil am BIP von 11,3% entsprach (Destatis, 2015)
Ein wichtiger Faktor in der Primär- sowie Sekundär- und Tertiärprävention der bereits erwähnten Krankheiten ist die bereits erwähnte körperliche Aktivität. Regelmäßig ausgeführt kann sie das Erkrankungsrisiko sowie die Behandlung von beispielsweise koronaren Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Adipositas oder Diabetes mellitus Typ II positiv beeinflussen (Mensink, 2003, S. 3)
So belegen Gabriel et al. (2006, S. 34) dass ein erhöhter Kalorienumsatz das Risiko eines Herzinfarktes senken kann.
Es stellt sich also die Frage nach einer geeigneten Methode, den Kalorienverbrauch nachhaltig zu steigern. Muster & Zielinski (2006, S.4-8) betonen diesbezüglich den Stellenwert eines regelmäßig durchgeführten Ausdauertrainings.
Vor diesem Hintergrund soll in der nun folgenden Arbeit ein auf aktuellen wissenschaftlichen Methoden und Erkenntnissen basierender Ausdauertrainingsplan erarbeitet werden.
1.1 Allgemeine und biometrische Daten
Zintl & Eisenhut (2009, S. 11) definieren Training als planmäßigen Prozess, der eine Zustandsänderung der sportlichen Leistungsfähigkeit mit sich bringt.
Somit erfordert die Gestaltung eines Trainingsplanes im Hinblick auf eine erfolgreiche Trainingssteuerung unter anderem die ausführliche Erhebung des aktuellen Gesundheits- und Leistungszustandes des Klienten. Im Rahmen dieser Arbeit wird ergänzend neben der Erfassung allgemeiner und biometrischer Daten ein Ausdauertest zur Beurteilung des körperlichen Zustandes herangezogen.
Tab. 1: allgemeine und biometrische Daten (eigene Darstellung, 2018)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.2 Leistungsdiagnostik/Ausdauertestung
1.2.1 Wahl und Begründung des Ergometertests
Um eine effiziente und zielführende Trainingssteuerung gewährleisten zu können, muss, wie in 1.1 bereits erwähnt, der körperliche Leistungszustand ermittelt werden. Zu diesem Zweck gibt es mittlerweile diverse Testverfahren. Ein Verfahren, das sich über die Jahre etabliert hat, ist die Ergometrie. Löllgen (2009, S. 4) definiert Ergometrie als „die quantitative Messung und Beurteilung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit von Gesunden und Kranken“, die unter festgelegter Belastung stattfindet und die Kriterien Reproduzierbarkeit, Dosierbarkeit, Vergleichbarkeit und Objektivität erfüllt. Die hieraus resultierenden Daten dienen dem Trainer als Anhaltspunkt zur Intensitätssteuerung und können nach Durchführung eines Wiederholungstests zum Vergleich sowie zur Erfolgsvisualisierung herangezogen werden und „schaffen die Grundlage für eine Anpassung der Trainingsempfehlungen“ (Trunz, 2004, S.1).
Unter Berücksichtigung der biometrischen Daten wird die Ausdauerleistungsfähigkeit von Herrn Maier mit Hilfe des IPN-Tests® ermittelt. Bereits Ende der 1980-er Jahre entwickelt, ermöglicht der IPN-Test® Mittels alters- und geschlechtsbezogener Norm-Soll-Leistungsvorgaben und den darauf resultierenden individuellen Belastungsreaktionen eine genaue Bewertung des Leistungszustandes ohne den Kunden dabei komplett auszubelasten und ermöglicht die Zuweisung eines passenden Belastungsschemas (Trunz, S. 2). Somit erfüllt dieser Test alle soeben genannten Kriterien der Ergometrie und beinhaltet, durch die Korrelation der erbrachten physikalischen Leistung in Watt mit dem Herzfrequenzverhalten unter Belastung, zwei wichtige Parameter der Leistungsdiagnostik (Rost 2002, S. 52).
Als Testgerät wird das Fahrradergometer ausgewählt. Vorteile des Fahrradergometers sind insbesondere die vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten bezüglich der Positionierung des Kunden sowie eine exakte Belastungsdosierung in fünf-Watt-Schritten. Somit kann durch eine physiologisch korrekte Einstellung des Testgerätes, dem generell geringen koordinativen Anspruch und der feinen Dosierbarkeit der Belastung das Gesundheitsrisiko minimal gehalten werden, was das Fahrrad, im Hinblick auf Herrn Maiers lange körperliche Inaktivität, zu einem geeigneten Testgerät macht.
Zur Messung der Herzfrequenz werden dem Kunden vom Studio ein Pulsgurt sowie eine Pulsuhr zur Verfügung gestellt.
1.2.2 Durchführung des Ergometertests
Zu Beginn wird Herrn Maier dem Kunden der Sinn und Zweck eines Ergometertests erklärt sowie sämtliche Kontraindikationen, die nicht bereits im Anamnesegespräch besprochen wurden, ausgeschlossen. Weiterhin wird dem Kunden vorab der grobe Ablauf erklärt und besonders auf die speziellen Abbruchkriterien, wie beispielsweise plötzlich auftretende subjektive Beschwerden, ein Engegefühl in der Brust oder Schwindel (Steinacker, Liu & Reißnecker, 2002, S. 228) hingewiesen, mit der Bitte etwaige ungewöhnliche Empfindungen dem Trainer gegenüber zu äußern. Es wurde ebenfalls ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Trainer während der gesamten Testdauer anwesend sein wird.
Zur Durchführung des IPN-Tests® muss vorab eine Voreinstufung des Kunden vorgenommen werden um die Zielherzfrequenz, welche gleichzeitig als natürliches Abbruchkriterium gilt, festzulegen (Trunz, S. 3). Hierfür stellt das IPN eine eigene Normtabelle zur Verfügung.
Tab. 2: Voreinstufung nach Ruheherzfrequenz und Alter (Trunz, 2004, S. 4)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Da Herr Maier keinerlei Ausdauertraining betreibt können die oben aufgeführten Werte direkt übernommen werden, wodurch sich eine Zielherzfrequenz von 135 Schlägen/Minute ergibt.
Im nächsten Schritt muss das Belastungsschema des Tests ausgewählt werden. Im Hinblick auf die Konstitution des Kunden sowie seine lange körperliche Inaktivität wird das WHO-Verfahren ausgewählt, das sich neben untrainierten Frauen auch für Ältere sowie Übergewichtige eignet und generell als „sanfteres“ Belastungsschema bezeichnet werden kann (Trunz, S. 5).
Der Test beginnt mit einer Eingangsbelastung von 25 Watt und steigert sich alle 2 Minuten um jeweils weitere 25 Watt, bei einer Umdrehungsanzahl von 60-80 Umdrehungen pro Minute. Die Herzfrequenz wird den gesamten Testverlauf gemessen und überprüft.
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