Diese Arbeit beschäftigt sich mit Kinder- und Jugendliteratur. Und will sie „gesellschaftliche Erinnerungsarbeit“ leisten, so betrachtet sie eine entscheidende Wende in der Geschichte der Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland, welche sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit der Jahresmarke 1970 treffend festmachen lässt. Es ist der “Durchbruch“ des sozialkritischen Realismus und mit ihm entsteht ein großer Korpus problemorientierter Prosaliteratur für junge Leser.
Es handelt sich hierbei um Konfliktliteratur, die sich vornehmlich mit Tabuthemen auseinandersetzt: Allgemeine gesellschaftliche Themen werden ebenso enttabuisiert wie konkrete, soziale, individuelle Probleme oder das konfliktträchtige Zusammenleben der Kinder mit ihrer Außenwelt. Eines der vielen Themen, das Einzug in die Kinder- und Jugendliteratur erhält, ist das Thema „Außenseiter“ bzw. „Außenseitertum“.
Diese Hausarbeit stellt den Autor Peter Härtling (geb. 1933) in den Mittelpunkt ihrer Untersuchung um an seinem Beispiel den in dieser Zeit grundlegenden Formen- und Funktionswandel in der Kinder- und Jugendliteratur zu erläutern. In Härtlings Werk Das war der Hirbel wird dieser Wandel konkret am Beispiel der Thematik des „Außenseitertums“ festgemacht.
Inhaltsverzeichnis
- Der neue Realismus in der Kinder- und Jugendliteratur
- Realität und Außenseiter: Peter Härtling als Vertreter eines neuen sozialkritischen Realismus
- Die Auseinandersetzung mit dem geistig behinderten Kind: Das war der Hirbel von Peter Härtling
- Inhaltsangabe und Inhaltsanalyse
- Sprache und Erzählhaltung
- Intention und Wirkungspotential
- Peter Härtling: Anwalt des Kindes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Peter Härtlings Werk "Das war der Hirbel" im Kontext des sozialkritischen Realismus in der Kinder- und Jugendliteratur. Sie untersucht die Auseinandersetzung mit dem Thema des geistig behinderten Kindes in Härtlings Text und beleuchtet die Intention und Wirkung des Werkes.
- Der Wandel der Kinder- und Jugendliteratur ab 1970 hin zu einem neuen sozialkritischen Realismus
- Peter Härtlings Rolle als Vertreter dieses neuen Realismus
- Die Darstellung des "Außenseitertums" in der Kinder- und Jugendliteratur
- Die Bedeutung von "Das war der Hirbel" für die Auseinandersetzung mit dem Thema der Behinderung in der Literatur
- Die Intention und Wirkung von Härtlings Werk auf junge Leser
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den neu entstandenen sozialkritischen Realismus in der Kinder- und Jugendliteratur ab 1970. Es diskutiert die Abkehr von der "heilen Welt"-Literatur der Nachkriegszeit und die Hinwendung zu realitätsnahen Themen und Problematiken. Das zweite Kapitel stellt Peter Härtling als Vertreter dieses neuen Realismus vor und analysiert sein Werk "Das war der Hirbel" im Kontext dieser Entwicklung. Es werden die Themen "Außenseitertum" und die Darstellung des geistig behinderten Kindes im Text genauer betrachtet.
Schlüsselwörter
Sozialkritischer Realismus, Kinder- und Jugendliteratur, Peter Härtling, "Das war der Hirbel", Außenseitertum, geistig behinderte Kinder, Inklusion, gesellschaftliche Wirklichkeit.
- Quote paper
- Katarina Lenczowski (Author), 2003, Zur literarischen Auseinandersetzung mit dem geistigbehinderten Kind, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116200