Unabhängig einer statistisch variablen Festlegung von Diagnostikkriterien zur Erfassung der Lese-Rechtschreib-Indikation im Zusammenhang einer heterogenen statistischen Operationalisierung von Diagnostikkriterien ist es wichtig, dass psychometrische Verfahren Veränderungen in Lernleistungen zuverlässig und veränderungssensitiv messen, die im Zusammenhang einer schulischen Förderung oder eines therapeutischen Trainings stehen.
Ziel dieses systematischen Reviews ist es, im Rahmen der Festlegung von definierten und „qualitätsselektierenden“ Kriterien, studienbasierte Prä- und Post-Vergleiche von Schülerleistungen zu evaluieren, die für eine veränderungssensitive Erfassung von schriftsprachlichen Leistungen über normierte Standarddiagnostiken zu mindestens zwei unterschiedlichen Messzeitpunkten sprechen. Objektivierbare Hinweise, die für eine veränderungssensitive Erfassung von Lese- und Rechtschreibleistungen über psychometrische Diagnostiken sprechen, bildet dabei die ausführliche Analyse von Leistungsdaten über statistische Normierungswerte wie die der T-Wert-, bzw. Prozentrangskala. Die Effektivitätsbeurteilung von Fördermethoden erfolgt des Weiteren über „normierte Effektgrößen“, die im Zusammenhang der Bewertung von Fördereffekten ein weiteres Objektivierungskriterium bilden, um die Veränderungssensitivität einer Diagnostik über die empirische Wirksamkeit einer Förderung, bzw. Trainings zu bestätigen.
Schließlich werden die nach den Leitlinienempfehlungen der deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendpsychiatrie empfohlenen psychometrischen Erfassungsinstrumente auf ihre inhaltliche Kongruenz zu den Kompetenzvorgaben des Rahmenlehrplans der Länder Berlin und Brandenburg hin untersucht, sodass neben der Evaluation zur Bewertung der Veränderungssensitivität von Standarddiagnostiken über empirische Leistungsdaten die inhaltliche Konsistenz der für diese Arbeit ausgewählten Diagnostikinstrumente zu den Zielvorgaben der nach dem Rahmenlehrplan zu erwerbenden schriftsprachlichen Kompetenzen bestätigt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Abstract
- Einführung
- Methodenteil
- Zusammenfassung
- Aktueller Forschungsstand
- Definition und Klassifikation der LRS nach ICD-10 und DSM-V
- Prävalenz und Geschlechterverteilung der LRS (F81.0/ F81.1)
- Stabilität der Minderleistung bei der LRS (F81.0/ F81.1)
- Zusammenfassung
- Entwicklungspsychologische und kognitionspsychologische Grundlagen für den Schriftspracherwerb
- Das Dual-Route-Cascade-Model (DRC) nach Max Coltheart (2007)
- Das Drei-Phasen-Modell von Uta Frith (1985)
- Die logographische Phase des Schriftspracherwerbs
- Die Alphabetische Lese- und Schreibstrategie
- Die Orthographische Erwerbsphase
- Zusammenfassung
- Das Stufenmodell der Entwicklung kindlicher Lese- und Schreibstrategien nach Klaus-B. Günther (1986)
- Bundeslandinterne Vorgaben zur Kompetenzentwicklung anhand des Rahmenlehrplans der Bundesländer Berlin und Brandenburg im Zusammenhang des Erwerbs schrift- sprachlicher Fertigkeiten
- Kompetenzentwicklung im Land Berlin und Brandenburg
- Kompetenzentwicklung für den Kompetenzbereich: Leserfertigkeiten (Leseflüssigkeit, Texte gestaltend vortragen)
- Kompetenzentwicklung für den Kompetenzbereich: Lesen (Lesestrategien nutzen & Textverständnis sichern)
- Kompetenzentwicklung für den Kompetenzbereich: Schreiben - Richtig schreiben
- Kompetenzentwicklung für den Kompetenzbereich: Sprachwissen und Sprachbewussheit entwickeln (Sprache nutzen und Sprachgebrauch untersuchen)
- Zusammenfassung
- Psychometrische Verfahren zur testdiagnostischen Erfassung der LRS
- Psychometrische Verfahren zur Erfassung der LRS nach DGKJP Empfehlung
- Psychometrische Erfassung von Lesefertigkeiten (Leseverständnis, Lesegenauigkeit, Lesegeschwindigkeit - DGKJP, 2015, S. 71)
- Automatisierungsleistung und Benenngeschwindigkeit
- Diagnostische Erfassung von Rechtschreibfertigkeiten
- Wortschatz
- Leseverständnistest für Erst- bis Sechstklässler (ELFE 1-6)
- Theoretische Grundlagen der Testkonstruktion
- Testaufbau und diagnostische Zielsetzung
- Psychometrische Eigenschaften und Testgütekriterien
- Objektivität
- Reliabilität
- Validität
- Kriteriumsbezogene Validität
- Qualitative Abgleich des ELFE (1-6) mit den Rahmenlehrplanvorgaben zur Kompetenzentwicklung der Bundesländer Berlin und Brandenburg
- Lesefertigkeiten
- Wortverständnistest
- Satzverständnistest
- Textverständnisleistung
- Automatisierungsleistung und Benenngeschwindigkeit
- Objektivierbare Hinweise für die Veränderungssensitivität des Leseverständnistests ELFE (1-6)
- Die Erfassung der Lesegeschwindigkeit über die Würzburger Leise Leseprobe - Revision (WLLP-R)
- Theoretische Grundlagen der Testkonstruktion der WLLP-(R)
- Testaufbau und diagnostische Zielsetzung der WLLP-(R)
- Psychometrische Eigenschaften und Testgütekriterien der WLLP-(R)
- Objektivität
- Reliabilität
- Validität
- Qualitativer Abgleich der WLLP-(R) mit den Rahmenlehrplanvorgaben zur Kompetenzentwicklung der Bundesländer Berlin und Brandenburg
- Lesefertgkeiten
- Objektive Hinweise für die Veränderungssensitivität der WLLP-(R)
- Erste Teilstudie
- Zweite Teilstudie
- Salzburger Lese- und Rechtschreibtest II (SLRT-II)
- Theoretische Grundlagen der Testkonstruktion des SLRT-II
- Testaufbau und diagnostische Zielsetzung des SLRT-II
- Lesediagnostik des SLRT-II
- Rechtschreibtest des SLRT-II
- Psychometrische Eigenschaften und Testgütekriterien des SLRT II
- Objektivität
- Reliabilität
- Validität
- Qualitativer Abgleich des SLRT II mit den Rahmenlehrplanvorgaben zur Kompetenzentwicklung der Bundesländer Berlin und Brandenburg
- Objektive Hinweise für die Veränderungssensitivität des SLRT-II
- Lesediagnostik des SLRT-II
- Rechtschreibdiagnostik des SLRT-II
- Deutscher Rechtschreibtest für das dritte und vierte Schuljahr (DERET 3-4+)
- Theoretische Grundlagen des (DERET 3-4+)
- Testaufbau und diagnostische Zielsetzung des DERET 3-4+
- Psychometrische Eigenschaften und Testgütekriterien des DERET 3-4+
- Objektivität
- Reliabilität
- Validität
- Qualitativer Abgleich des DERET 3-4+ mit den Rahmenlehrplanvorgaben zur Kompetenzentwicklung der Bundesländer Berlin und Brandenburg
- Objektive Hinweise auf Veränderungssensitivität
- Definition und Charakterisierung der LRS
- Entwicklungspsychologische und kognitionspsychologische Grundlagen des Schriftspracherwerbs
- Analyse der Kompetenzentwicklung im Schriftspracherwerb in Berlin und Brandenburg
- Relevanz psychometrischer Verfahren zur Erfassung von LRS
- Evaluation der Veränderungssensitivität ausgewählter Tests
- Die Einleitung bietet einen Überblick über die Bedeutung des Schriftspracherwerbs und die Relevanz der LRS-Diagnostik.
- Der aktuelle Forschungsstand beleuchtet die Definition und Klassifikation der LRS sowie Prävalenz und Stabilität der Minderleistung.
- Die Kapitel 6 und 7 beschäftigen sich mit den Entwicklungspsychologischen und kognitionspsychologischen Grundlagen des Schriftspracherwerbs sowie den Rahmenlehrplanvorgaben in Berlin und Brandenburg.
- Kapitel 8 analysiert verschiedene psychometrische Verfahren zur Erfassung der LRS, darunter ELFE 1-6, WLLP-R, SLRT-II und DERET 3-4+.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterthesis untersucht die Veränderungssensitivität von diagnostischen Verfahren zur Messung schriftlicher Leistungen in der dritten und vierten Klasse. Ziel ist es, die Eignung verschiedener Tests für die Erfassung von Fortschritten im Schriftspracherwerb zu evaluieren.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Schriftspracherwerb, Lese-Rechtschreibschwäche (LRS), Diagnostik, Veränderungssensitivität, Testgütekriterien, ELFE 1-6, WLLP-R, SLRT-II, DERET 3-4+, Rahmenlehrplan, Kompetenzentwicklung, Berlin, Brandenburg.
- Quote paper
- Jens Burmeister (Author), 2021, Die Messung schriftsprachlicher Leistungen in der 3. bis 4. Klassenstufe. Veränderungssensitivität von diagnostischen Verfahren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1161066