Jede documenta setzt aufgrund ihres individuellen künstlerischen Leitungsprinzips als Ausstellungspodium für zeitgenössische Kunst jeweils eigene Akzente. So wie die meisten documenten beabsichtigten, sich von ihren Vorgängerinnen nicht nur abzuheben sondern auch oftmals abzugrenzen, beanspruchte auch die 6.documenta von 1977 unter der künstlerischen Leitung Manfred Schneckenburgers ihr spezifisches Ausstellungskonzept. Nachdem sich die doc 5, ,,Bilderwelten - Befragung der Realität",
von 1972 mit dem Thema der Wirklichkeitswahrnehmung auseinandersetzte und einen
erweiterten Kunstbegriff einführte, wollte ihre Nachfolgerin mit einem weniger
thematischen sondern eher formalen Medienkonzept den Stellenwert der Kunst
innerhalb einer medial geprägten Gesellschaft hinterfragen und eine beginnende
Reflexion über die Medien innerhalb der Kunst aufzeigen. Dieses viel diskutierte
Konzept integrierte in jenen Kommunikationskontext neben den traditionellen Künsten wie Malerei und Plastik auch neuere Medien wie die Fotografie, Video und
Experimentalfilm, Performance, aber auch Handzeichnungen, utopisches Design und
Künstlerbücher. Nach medialen Kategorien differenziert wurden die Werke in den
entsprechenden Abteilungen präsentiert.
Betrachtungsgegenstand dieser Arbeit wird dabei unter Vernachlässigung aller anderen traditionellen und neuen Medien die Fotografie sein, welche erstmalig auf einer documenta als autonomes Medium und als künstlerische Disziplin innerhalb einer eigenen Abteilung zur Exposition kam. Vor dem Hintergrund einer sich etablierenden Fotografie innerhalb des musealen Ausstellungswesens, richtet sich dabei besonderes Augenmerk auf die Intention der d6- Ausstellungsverantwortlichen und deren Versuch, dieses Konzept kuratorisch und didaktisch umzusetzen. Die auch aus dem technischen Herstellungsprozess der Fotografie resultierende Problematik einer eindeutigen Standortbestimmung durch das Changieren ,,zwischen Authentizität und Fiktion" sowie der gleichzeitigen Bestrebung nach Anerkennung als künstlerische Disziplin lässt sich in diesem Rahmen ebenso wie ein sich ständig verändernder und erweiternder Kunstbegriff nur andeuten. Eine Analyse eventueller Entwicklungslinien innerhalb einzelner Themenbereiche der Fotografie kann auch aufgrund des unvollständigen Katalogmaterials nicht geleistet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Konzept der Abteilung Fotografie
- Präsentation und Vermittlung
- Die Fotografie als Kunst- / Ausstellungsobjekt
- Zusammenfassung
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Abteilung Fotografie der documenta 6, die 1977 unter der Leitung von Manfred Schneckenburger stattfand. Ziel ist es, die Intention der Ausstellungsverantwortlichen und deren Versuch, das Medium Fotografie kuratorisch und didaktisch zu etablieren, zu untersuchen. Die Arbeit fokussiert auf die Fotografie als autonomes Medium und künstlerische Disziplin innerhalb der documenta, die erstmalig eine eigene Abteilung erhielt.
- Die Etablierung der Fotografie als autonomes Medium und künstlerische Disziplin innerhalb der documenta 6
- Die Rolle der Fotografie im musealen Ausstellungswesen und ihre historische Entwicklung
- Die Präsentation und Vermittlung von Fotografie als Kunst- und Ausstellungsobjekt
- Die Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld zwischen Authentizität und Fiktion in der Fotografie
- Die Bedeutung der Fotografie innerhalb eines sich verändernden und erweiternden Kunstbegriffs
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der documenta 6 und die Abteilung Fotografie ein. Sie beleuchtet den Kontext der documenta 6 im Hinblick auf die Medialisierung der Gesellschaft und die damit verbundene Frage nach dem Stellenwert der Kunst.
- Das Konzept der Abteilung Fotografie: Dieses Kapitel analysiert das Konzept der Abteilung Fotografie, das von Klaus Honnef und Evelyn Weiss kuratiert wurde. Es beleuchtet die Intentionen der Kuratoren, die Fotografie als eigenständige Disziplin zu präsentieren und gleichzeitig einen historischen Überblick zu bieten.
- Präsentation und Vermittlung: Dieses Kapitel analysiert die Art und Weise, wie die Fotografie in der documenta 6 präsentiert und vermittelt wurde. Es untersucht die didaktischen Ansätze und die Intentionen der Kuratoren, das Publikum mit der Fotografie vertraut zu machen.
- Die Fotografie als Kunst- / Ausstellungsobjekt: Dieses Kapitel analysiert die Fotografie als Kunst- und Ausstellungsobjekt. Es untersucht die Frage, wie die Fotografie innerhalb eines sich verändernden Kunstbegriffs positioniert werden kann und welche Herausforderungen sich aus dem Spannungsfeld zwischen Authentizität und Fiktion ergeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Fotografie, documenta 6, Kunst, Ausstellung, Medien, Medialisierung, Authentizität, Fiktion, Kunstbegriff, Präsentation, Vermittlung, Kurator, Museum, Geschichte der Fotografie, Ausstellungswesen.
- Arbeit zitieren
- Mireille Murkowski (Autor:in), 2007, Die documenta 6 - Abteilung Fotografie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116078
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