Hexenverfolgung in Europa


Facharbeit (Schule), 2021

26 Seiten, Note: 1,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2 DerBegriff „Hexe“

3 Der Inhalt des Hexenglaubens

4 Die Hexenverfolgung
4.1. Entstehung der Hexenverfolgung
4.2. Die ersten Prozesse
4.3. Das weltliche Strafverfahren
4.4. Ablauf eines Hexenprozesses
4.5. Der Höhepunkt der Hexenverfolgungen
4.6. Das Ende der Hexenverfolgungen

5.. Fazit

1. Einleitung

Eines der dunklen Kapitel der europäischen Geschichte war die Hexenverfolgung. „Als Hexenverfolgung bezeichnet man das Aufspüren, Festnehmen, Foltern und Bestrafen (insbesondere die Hinrichtung) von Personen, von denen geglaubt wird, sie praktizierten Zauberei bzw. stünden mit dem Teufel im Bunde.“1

Dieser Verfolgung fielen zehntausende Menschen in Europa zum Opfer. Die Zahlen liegen bei ca. 50000 bis 60000 hingerichteten Personen bei weit über drei Millionen Prozessen, ungeachtet der geschädigten Personen, welche die Verfolgung überlebt haben.

Betrachtet man die weltweite Situation, so werden heute immer noch Menschen wegen angeblicher Hexerei verfolgt. Der Historiker Prof.Dr. Wolgang Behringer (Prof, für Frühe Neuzeit, Uni Saarbrücken) ist sogar nach eigenen Angaben so weit zu sagen, „dass im 20. Jahrhundert mehr vermeintliche Hexen hingerichtet wurden als injedem Jahrhundert zuvor.“2

Geschichtlich betrachtet gibt es viele Gemeinsamkeiten der Hexenverfolgung auch mit anderen Teilen der Welt. Auch wenn die Hexenverfolgung in anderen Teilen der Welt noch ein aktuelles Thema ist, wird sich die vorliegende Arbeit hauptsächlich mit dem genauso spannenden Thema der „legalen“ Hexenverfolgungen in Europa beschäftigen. Die Legalität muss betont werden, da Hexenverfolgungen während des größten Teils der europäischen Geschichte illegal waren. Die Verfolgungen begannen etwa 1430 und endeten um 1780. Den Höhepunkt kann man in etwa auf die Jahre zwischen 1560 und 1630 festlegen.

Die vorliegende Facharbeit soll die wichtigsten quellenbasierten Informationen zur Hexenverfolgung in Europa liefern und möchte gleichzeitig mit Klischees aufräumen. Nicht zuletzt, weil die Stigmatisierung, Denunziation, Diffamierung und Verfolgung von Menschen immer ein Thema war, soll die Entstehung, Umsetzung und die Beendigung derartiger Entwicklungen im Rahmen der Geschichte der Hexenverfolgung betrachtet werden.

2. Der Begriff „Hexe“

Vermutlich stammt der Begriff von den norwegischen Worten „tysja“- „Elfe“ und „hag“- „Hecke oder Wald“ und sollte ein dämonisches Wesen der Zwischenwelt beschreiben, welches sich auf Zäunen oder in Hecken aufhält. Im Althochdeutschen wurde daraus das Wort ,,hagzissa“.[Bae01] Die Zwischenwelt beschreibt einen Bereich zwischen dem Reich der Toten und dem der Lebenden. Von einem erhöhten Blickpunkt konnte das Wesen in die diesseitige und gleichzeitig in die jenseitige Welt schauen. Ebenso beschrieben wird der Begriff „hägtesse“ („kluges, verschmitztes Weib“) oder auch „hagazusa/hagazussa“ („Heckenfee“ oder „Zaunreiterin“). Erst im Mittelalter, dass man grob in die Jahre zwischen 500 und 1500 festlegen kann, wurde der Begriff aufFrauen projiziert. Das festigte sich zunehmend in der frühen Neuzeit.

Aus dem anfänglichen Wesen der Zwischenwelt wurde dem Volksglauben nach eine zauberkundige Frau die auch eine männliche Entsprechung hat (Hexenmeister, Zauberer). Sie stand demnach im Dienste von Dämonen und Teufeln und konnte magische Kräfte auf andere Menschen ausüben. Ihr Einfluss war meist negativ und schädigend.

3. Der Inhalt des Hexenglaubens

Eines der wichtigsten Aspekte war die Buhlschaft mit dem Teufel. Gerade leicht beeinflussbare oder verführbare Menschen könnten sich geschlechtlich mit Dämonen vereinigen, so der Irrglaube. Sie beschlössen so einen Pakt mit dem Bösen, dessen Wille es war, sich zu verbreiten. Hexen, so glaubte man, würden sich regelmäßig auf Versammlungen, den sogenannten Hexensabbaten treffen, um dem Teufel zu huldigen und Unzucht zu betreiben. Man ging also von einer im Geheimen agierenden und schadenstiftenden Hexensekte aus. Diese Hexensekte sei vom Teufel geleitet und richte sich gegen das gesamte Christentum. Der Teufel wolle das Ende der Welt einläuten. Ein Pakt mit dem Teufel bedeutete einen Abfall von Gott und somit Gotteslästerung, zumal man davon ausging, dass es zwischen Hexe/Hexer und dem Teufel oder einem Incubus3 bzw. Succubus4 zum Geschlechtsverkehr kam. Oft wurde der Hexensabbat auch in Verbindung mit dem Hexenflug gebracht. Ein weiteres Element des Hexenglaubens war die Schadenszauberei im Rahmen dessen die mit den dunklen Mächten in Verbindung stehenden Hexen/Hexern schädliche Zauber über die Menschen bringen konnten. Die ihnen dazu verliehenen außermenschlichen Kräfte resultierten als Leistung aus dem Pakt mit dem Teufel. Erschreckend ist, dass dies ein Machwerk von Gelehrten (damalige Theologen) war, die so maßgeblich dazu beigetragen haben, dass die Hexerei zu einem „crimen exceptum“, einem Ausnahme- oder Superverbrechen wurde. Im 13.Jh. präzisierte der bekannte Kirchengelehrte Philosoph und Dominikaner5 Thomas von Aquin (1225-1274) was eine Hexe oder Zauberer ausmachte. Er beschrieb wie Hexen und/oder Zauberer das Wetter beeinflussten, wie sie ihren Schadenszauber anwendeten und wie sie sich in Tiere verwandeln können. Auch den Flug durch die Nacht (auch Nachtfahrt genannt) beschrieb er.

4. Die Hexenverfolgung

4.1. Entstehung der Hexenverfolgung

Der Glaube an hexengleiche Wesen zieht sich kulturübergreifend durch die ganze Welt und durch einen großen Teil der Menschheitsgeschichte. Nur der Begriff„Hexe“ etablierte sich erst sehr spät. Im Allgemeinen war der Glaube an Wesen der Finsternis, die mit ihrem Zauber Schaden anrichten können ständiger Begleiter der Menschen. Im alten Ägypten, Babylonien oder Römischen Reich waren negative Zauberei, schwarze Künste und Flüche bekannt und sehr gefürchtet. Auch die Bestrafung derer die sie nachweislich betrieben war in der Regel hart. Aber dass Bild war nicht vollständig einheitlich. Wer sich im antiken Athen mit Magie beschäftigte, wurde nicht verfolgt, da dies nicht strafbar war. Interessant ist auch, dass Funde aus dem antiken Rom des 5. Jh vor Christus zeigen, dass man sich trotz der eingeführten Todesstrafe mit Verwünschungen und Schadenszauber beschäftigte. Es wurden dort große Mengen an Defixiones gefunden. Dies sind Fluchtäfelchen in die der gewünschte Fluch eingeritzt wurde. Bis heute sind ca. 1500 Täfelchen bekannt.[Defix01]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Defixiones https://www.materiale-textkulturen.de/teilprojekt.php?tp=A03&up=UP5

Der Kirchengelehrte Augustinus (354-430) setzte sich als erster in seinen Schriften ausführlich mit Magie und Zauberei auseinander. Er beschrieb, dass magische Handlungen einen Pakt mit dem Teufel voraussetzten, auch wenn er die Magie grundsätzlich für wirkungslos hielt. Im frühen Mittelalter also seit der Christianisierung hielt die Kirche Hexerei für einen geistlichen Irrtum, von Hexenverfolgung konnte nicht die Rede sein. Zu erwähnen sei hier ein bischöfliches Edikt aus der Karolingerzeit, der sogenannte Canon Episcopi [CanOl] aus dem 9. Jh. Die Missionare der Kirche hatten die Aufgabe neue Anhänger zu finden aber eben auch alle heidnischen Kulte und Religionen der slawischen, germanischen und keltischen Völker zu ersetzen. Neben den Hauptgottheiten, einer Vielzahl von Nebengöttern und lokalen Gottheiten war ihnen eines gemeinsam, der Glaube an die Kraft der Zauberei. Lange Zeit lebten die Menschen in friedlichem Nebeneinander mit vermeintlichen Zauberern. Die Lehren Augustinus wurden erst im Früh- und Hochmittelalter (ca. 500-1250) wegweisend. Bis dahin gab es nur vereinzelt Prozesse wegen Zauberei, aber keine gezielten Verfolgungen. Im Spätmittelalter und derNeuzeit lehnte beispielsweise die spanische Inquisition1 die Hexenverfolgung teilweise ab. Auch in Portugal waren Hexenverfolgungen selten. In Irland gab es keine Hexenverfolgungen, während in Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Italien und Großbritannien die meisten Prozesse stattfanden.

Die Entwicklung hin zu den Hexenprozessen zwischen 1430 und 1780 war von mehreren Faktoren beeinflusst. Zunächst war, wie oben beschrieben, der Glaube an Wesen die mit ihrem Zauber Schaden anrichten lange vorhanden. In einer Zeit in der mehrere unglückliche Einflüsse zusammentrafen, konnte eine derartige Entwicklung erst entstehen. Es war eine Zeit von Reformation2 und Gegenreformation, von aufgewühlten gesellschaftlichen Verhältnissen. Es kam zu Bauern- und Religionskriegen. Es gab wirtschaftliche Instabilität sowie Naturkatastrophen. Auch Klimaverschlechterungen auf Grund einer „Kleinen Eiszeit“ (Anfang des 15 Jh. bis in das 19. Jh) dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Lange Winter, Missernten und Überschwemmungen verbreiteten oft ein Glaube an übernatürliche Einflüsse. Epidemien wie die Pest taten ihr Übriges. Die Verfolgung von Pestverbreitern war schon vor dem Beginn der massiven Hexenverfolgung zu Beginn des 15 Jh. im Gange und schürte die Angst zunehmend (Pestverbreiter und Hexen wurden immer wieder unmittelbar als zusammengehörig angesehen).

Die Macht dieser Eingriffe käme direkt vom Teufel, so der Aberglaube im Volk. Selbst im römischen Reich glaubte schon die Mehrheit der Bevölkerung an Zauberei. Anzumerken ist auch, dass es im Vorfeld der Hexenprozesse schon zu verstärkten Ketzerprozessen kam. Auch den Ketzern (Häretikern) warf man vor mit dem Teufel im Bunde zu sein. Die Inquisition war also bereits installiert und konzentrierte sich auf die Bekämpfung der Häresie6 bereits im Spätmittelalter (Anfang 13.Jh). Auch wenn die Inquisitionsphase teilweise bis zum Ende des 18. Jh. anhielt, konnte sie so bereits in früheren Phasen ihrer Geschichte auch andere Straftatbestände wie Blasphemie7 oder Magie verfolgen.

'Inquisition - werden ein juristisches Prozessverfahren (Inquisitionsverfahren) sowie damit arbeitende Institutionen bezeichnet, die im Spätmittelalter und der Frühneuzeit zur Bekämpfung von Häresie dienten

2 Reformation - wird heute eine religiöse Bewegung aus dem 16. Jahrhundert bezeichnet, die die römisch-katholische Kirche reformieren, also erneuern wollte

Grundsätzlich war das Augenmerk der Inquisition aber nicht auf Hexen gerichtet. Papst Alexander IV. machte dies in einer Anweisung an die Inquisitoren vom 20. Januar 1260 deutlich. Prozesse gegen Hexen sollten bei Zeitmangel zurückgestellt werden, die Bekämpfung von Häresien habe Vorrang.[Inq01] Der menschliche Aberglaube den die Kirche als sündhaft undjeder realen Grundlage entbehrend abgelehnt hatte, wurde letztendlich doch zum Bestandteil der christlichen Doktrin. Im Zuge der Verfolgung von Glaubensabweichlem (Häretikern) kam die römische Kirche zu einer anderen Auffassung. Sie hielt die Hexerei nun für real und unterschied kaum noch zwischen Ketzerei und Hexerei. Papst Johannes XXII. (1316-1334) setzte Hexen und Zauberer in seiner Bulle8 „Super illius specula“ mit Ketzern gleich. Damit wurde kirchlicherseits die Verfolgung des Hexenwesens eine verpflichtende Aufgabe und die Hexerei zu einem Verbrechen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Der Hexenhammer

Ein bedeutendes „dämonologisches Traktat“ war das Werk „Formicarius“ vom Dominikaner Johannes Nider 1437. Es war auch eines der ersten Werke das 1475 gedruckt und weit verbreitet wurde. 1437/38 war dieses Buch auf dem Basler Konzil (1431-1438) präsent und konnte das Thema der „Sekte der Hexen“ breitenwirksam veranschaulichen. Es charakterisierte das neue Hexenwesen als Laster des Berner Oberlandes. Auf dem Basler Konzil trafen sich die hervorragendsten europäischen Gelehrten und Theologen, so dass auch eine Verbreitung in Europa stattfinden konnte. Auch wenn der Kirche oft zu unrecht die Hauptschuld an der Hexenverfolgung gegeben wird, so war sie dennoch eine Grundlage für die Entstehung. Schriften wie der I486 in Speyer veröffentlichte „Hexenhammer“ („Malleus maleficarum“)[Mal01] des Dominikaners Heinrich Institoris (1430-1505), eigentlich Heinrich Kramer genannt, und Jakob Sprenger (um 1435-1495) wurden zu Bestsellern und waren mit einem päpstlichen Vorwort versehen.

https://www. sciencephoto, com/med ia/728132/view/malleus- maleficarum-1669-edition „Der Hexenhammer“ war ein Kriminalcodex und ein Werk zur Legitimation der Hexenverfolgung, der eine systematische Verfolgung und Vernichtung der Hexen forderte. Wohlgemerkt war der „Hexenhammer“ kein Werk der Kirche und wurde anfänglich sogar kritisch gesehen. Auch der Autor wurde anfänglich sogar von manchen kirchlichen Glaubensträgem als verrückt bezeichnet. Aber seine Hartnäckigkeit und das Interesse und der Glaube in der Bevölkerung ließen sein Werk immer mehr Raum einnehmen.

Auch andere Gelehrte und ihre Werke, trieben die Hexenverfolgungen zu ihrem Höhepunkt. Das Zauber- und Hexenwesen solle eifrig auf der Kanzel behandelt werden mahnten einflussreiche Prediger dieser Zeit, wie Ludwig Milichius [MilOl] Das Interesse der Bürger an Zauberei und Hexenwesen war groß. Predikten dieser Art waren von großem Interesse und erklären in gewisser Weise auch warum die Hexenverfolgung solch traurige Popularität bekam. An dieser Stelle sei ein Auszug aus der Schrift von Jacob Graeter, Dekan zu Schwäbisch Hall von 1589 dargestellt. Es wurde 1894 nachgedruckt und wurde Teil des Buches „Geschichte des deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters“ von Johannes Janssen.[JoJ01]

588 ®ie §tj»nprtbigtr 3acob Statin unb ®abtb Sieber.

Tit Warnung be5 ^rebiger« Mubroig TOilitiuö, bafe ba« 3au&tr* un& Jpejenmefen «fdg auf bet Ranjel beijeinbelt werben möge, mürbe Don fc^r Dielen feiner SmtSgenoffen treu befolgt, um ,ju lehren unb ju roamen Dor bet 3auberei unb TeufelSlünflen, fo bet Teufel burt feine Ökfpielen unb Sublinnen auBübt, oftmals aber aut burt fit felbB, ofene biefe feine 2öer!> jeuge baju ju gebrauten'. Taft Soll aber pörte folte Teufel«* unb 4>eren* prebigten ,mit Dielet Segier1, .bieroeil jeftunber*, e3 in einer Derartigen Srebigt Dom 3apre 1569, ,ftier bie ganje 2Belt ooU Teufel«* unb £eren* Wert* *.

5ür biefe .Segierbe' bei Sofies legt aut 3acob Praeter, Teran ju Sdirodbift'i'all. 3<»gniB ab. et im 3apre 1589 anlünbigte, baß er batübet prebigen mürbe: ,2Die Diel bet Teufel unb feine Sräute, bie gieren, tonnen unb treiben unb mie weit fit ihre tBladjt crftredf, mar Oie Ritte ganj gefüllt. .Sefjef jagte er, ,toie bas fo feine llntjölbleiit fein, bie auf einen gemeinen Feiertag fo Diel Sent in bie Rirte gebratt haben.*2 GJraeter uerroarf inante Slnftauungen Dom fyrenmefen als Ttffen- unb Teufelsroert unb bebauerte, baß .bei biefer argen, berlehrten Süelt fdjier alle alten 2öeibs» perfonen üppiglit be* ^erenmert» Derruft* mürben’; allein er iorberte nat« brürflit bie Seftrafung bet iperen. lieber biefe Sefirafung .gemiffe tilefc^e unb Orbnung ju geben*, gebtipre ben Rirtenbienern nitt; ,ba« aber gebührt un* |U tagen, baf; man böicr Meute all öffentlicher getube be* menjtliten ÖeftlctteS unb beförberft Serftmörer (Lottes, ihres «töpfer«, nitt Derftonen foil, biemeil fit nat ipre« Weiftet* be* Teufels, ?lrt anbers 'Jlitts begehren,

Abbildung 3:Johannes Janssen 1894 (Nachdruck) überJacob Graeter 1589 Im Zuge der Entwicklung der Hexenverfolgung darf auch die Ursache lokaler Konflikte nicht unterschätzt werden. An vielen Orten gab es Menschen die sich ihrer Widersacher entledigen wollten. Nicht nur zwischenmenschliche Konflikte in den Siedlungen wurden versucht auf dieses Weise zu lösen. Auch machtstrategische Überlegungen und finanzielle Belange spielten eine nicht zu unterschätzende Rolle. Eigentümer der Verurteilten fiel nicht selten denen zu, welche die Anklage ins Leben riefen. Denn später machte die Verfolgung keinen Halt mehr vor Adligen oder Mitgliedern bischöflicher Regierungen. Oft wurde auch der Vorwurf des Schadenszauber vorgeschoben, wenn man Menschen wegen anderer Taten nicht belangen konnte. Man wollte Sühne für nicht verfolgte Verbrechen oder es wurden eben ganz konkrete eigennützliche Ziele verfolgt: der Wunsch nach Scheidung, Besitzerwerb von Nachbarn, die frühe Verfügung über einen Erbteil, persönliche Rache, Ausschaltung von Konkurrenten wegen wirtschaftlicher Monopole aber auch die Beseitigung des Pfarrers, der in einem skandalösen Konkubinat lebte.

[...]


1 Wikipedia, httDs://de.wikiDedia.org/wiki/Hexenverfolgung

2 httDs://taz.de/Historiker-Behringer-ueber-Hexenverfolgung/!5046668/

3 Incubus - wird in der Mythologie ein männlicher Alb (Eli), ein Albträume verursachender nachtaktiver Dämon, ein Waldgeist oder auch Sylvan bezeichnet, der sich nachts mit einer schlafenden Frau paart, ohne dass diese etwas davon bemerkt

4 Succubus - ist ein weiblicher, besonders schöner und lüsterner Dämon oder Buhlteufelin, die sich einen Mann sucht, um mit ihm geschlechtlich zu verkehren

5 Dominkaner - katholischer Orden im 13.Jh. Gegründet mit Sitz in Santa Sabina in Rom

6 Häresie - ist im engeren Sinn eine Aussage oder Lehre, die im Widerspruch zu kirchlich-religiösen Glaubensgrundsätzen steht

7 Blasphemie - ist das Verhöhnen oder Verfluchen bestimmter Glaubensinhalte einer Religion oder eines Glaubensbekenntnisses

8 Bulle - Bezeichnung für Urkunden, die wichtige Rechtsakte des Papstes verkünden

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Hexenverfolgung in Europa
Note
1,0
Jahr
2021
Seiten
26
Katalognummer
V1159718
ISBN (eBook)
9783346558671
Sprache
Deutsch
Schlagworte
hexenverfolgung, europa
Arbeit zitieren
Anonym, 2021, Hexenverfolgung in Europa, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1159718

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