Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem Prostitutionswesen der spätmittelalterlichen Stadt beziehungsweise dem Leben und Arbeiten als Prostituierte im Mittelalter. Die urbane Prostitution ist eine Berufsspate, die im Spätmittelalter enormen Wachstum sowie soziale und rechtliche Vor- und Nachteile genossen hat. In fast jeder größeren Stadt des Spätmittelalters prägte die Prostitution und das Frauenhaus das Bild der Stadt und zählte mehr oder weniger zu einem wesentlichen Bestandteil dieser.
Zu Beginn der Arbeit wird auf die Institution Frauenhaus in der spätmittelalterlichen Stadt, mit Hauptaugenmerk auf den Raum des heutigen Österreichs eingegangen. Hier wird vor allem die Frage behandelt, warum die städtischen Bordelle zu dieser Zeit solch einen großen Aufschwung, wirtschaftlich als auch gesellschaftlich, erlebt haben. Darunter fällt auch, die im Mittelalter in jeder Hinsicht mitprägende, kirchliche Lehrmeinung, welches das Berufsbild nochmal in ein anderes Licht rückte. Dies wird in der Arbeit durch die Vorstellung zweier katholischer Kirchenväter namens Augustinus von Hippo und Thomas von Aquin und deren Lehrmeinungen zu Tage gebracht.
Ebenso wird anschließend, als schlüssige Grundlage, auf die Entstehungsgeschichte der urbanen Frauenhäuser eingegangen. Dieses Kapitel wird anhand der Beispiele der mittelalterlichen Bordelle in Wien sowie in Graz anschaulich dargelegt und abgerundet. Aber auch der innere Betrieb dieser Institutionen und die Ausstattungen der Arbeitsstätten finden darin Platz.
Zum Schluss wird auf die Prostituierten selbst und dem damit verbundenen Phänomen der Randgruppen eingegangen. Der Stereotyp der mittelalterlichen Dirne wird anhand der Punkte Alltags- und Arbeitsleben, aufgezwungener Kleiderordnungen und den rechtlichen sowie gesellschaftlichen Stellungen dieser veranschaulicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Institution Frauenhaus in der spätmittelalterlichen Stadt – Fokus auf den Raum des heutigen Österreichs
- Legitimation durch die Kirche
- Augustinus von Hippo und seine Lehre zur Prostitution
- Thomas von Aquin und seine Lehre zur Prostitution
- Entstehungsgeschichte von Frauenhäusern
- Beispiel mittelalterliches Graz
- Beispiel mittelalterliches Wien
- Ausstattung und innerer Betrieb des Hauses
- Legitimation durch die Kirche
- Die Prostituierten
- Zur Terminologie der „Dirne“
- Der Weg in die Prostitution
- Arbeitsleben und Alltag im Frauenhaus
- Kleiderordnung
- Stellung der Dirne in der Gesellschaft und im öffentlichen Leben
- Randgruppenphänomen
- Rechtsstellung der Prostituierten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht das Prostitutionswesen in spätmittelalterlichen Städten, insbesondere im Gebiet des heutigen Österreichs. Sie beleuchtet die Entstehung und den Betrieb von Frauenhäusern, die Rolle der Kirche in der Legitimation dieser Institution, sowie den Alltag und die gesellschaftliche Stellung der Prostituierten. Die Arbeit stützt sich auf sekundärliterarische Quellen und Fachartikel.
- Die Entstehung und Entwicklung von Frauenhäusern im spätmittelalterlichen Österreich.
- Die kirchliche Legitimation und die theologischen Ansichten zur Prostitution.
- Der Alltag und die Arbeitsbedingungen von Prostituierten.
- Die gesellschaftliche Stellung und rechtliche Situation der Prostituierten.
- Die Verwendung von Beispielen aus mittelalterlichen Städten wie Graz und Wien zur Veranschaulichung.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der spätmittelalterlichen Prostitution und das Leben der Prostituierten ein. Sie beschreibt den enormen Aufschwung der urbanen Prostitution im Spätmittelalter und deren wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung. Die Arbeit kündigt die Untersuchung der Institution Frauenhaus, der kirchlichen Legitimation, der Entstehungsgeschichte der Frauenhäuser und schließlich des Alltags und der gesellschaftlichen Stellung der Prostituierten an. Der methodische Ansatz, der auf Sekundärliteratur basiert, wird ebenfalls dargelegt.
Die Institution Frauenhaus in der spätmittelalterlichen Stadt – Fokus auf den Raum des heutigen Österreichs: Dieses Kapitel untersucht die Institution des Frauenhauses im spätmittelalterlichen Österreich. Es beleuchtet die weitverbreitete Existenz von Bordellen in ganz Zentraleuropa und deren unterschiedliche Bezeichnungen. Es wird die Entwicklung des Begriffs „Frauenhaus“ und dessen Ambivalenz im Hinblick auf die tatsächliche Funktion der Gebäude erklärt. Die kirchliche Legitimation der Prostitution und die Ansichten von Augustinus von Hippo und Thomas von Aquin werden diskutiert. Die Entstehungsgeschichte wird anhand von Beispielen aus mittelalterlichen Städten wie Graz und Wien veranschaulicht, sowie die Ausstattung und der Betrieb der Häuser genauer beschrieben.
Die Prostituierten: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Prostituierten selbst und deren Leben. Es analysiert die Terminologie, die Wege in die Prostitution, das Arbeitsleben und den Alltag im Frauenhaus, die Kleiderordnung und die gesellschaftliche sowie rechtliche Stellung der Prostituierten. Das Kapitel beleuchtet den Aspekt der Randgruppenzugehörigkeit und verdeutlicht die komplexe Situation dieser Frauen im spätmittelalterlichen Kontext.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: "Die Institution Frauenhaus in der spätmittelalterlichen Stadt – Fokus auf den Raum des heutigen Österreichs"
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht das Prostitutionswesen in spätmittelalterlichen Städten, insbesondere im heutigen Österreich. Im Fokus stehen die Entstehung und der Betrieb von Frauenhäusern, die Rolle der Kirche bei deren Legitimation sowie der Alltag und die gesellschaftliche Stellung der Prostituierten.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf sekundärliterarische Quellen und Fachartikel.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: die Entstehung und Entwicklung von Frauenhäusern im spätmittelalterlichen Österreich; die kirchliche Legitimation und theologische Ansichten zur Prostitution; der Alltag und die Arbeitsbedingungen von Prostituierten; die gesellschaftliche Stellung und rechtliche Situation der Prostituierten; Beispiele aus mittelalterlichen Städten wie Graz und Wien.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel über die Institution Frauenhaus (inkl. Legitimation durch die Kirche, Entstehungsgeschichte und innerer Betrieb), und ein Kapitel über die Prostituierten (inkl. Terminologie, Weg in die Prostitution, Arbeitsleben, Kleiderordnung, gesellschaftliche und rechtliche Stellung). Jedes Kapitel wird zusammengefasst.
Welche Rolle spielte die Kirche bei der Legitimation von Frauenhäusern?
Die Arbeit untersucht die Rolle der Kirche, indem sie die Ansichten von Augustinus von Hippo und Thomas von Aquin zur Prostitution beleuchtet und deren Einfluss auf die Akzeptanz von Frauenhäusern im spätmittelalterlichen Kontext analysiert.
Wie wird der Alltag der Prostituierten dargestellt?
Das Kapitel „Die Prostituierten“ beschreibt detailliert deren Arbeitsleben, den Alltag im Frauenhaus, die Kleiderordnung und die damit verbundenen sozialen und rechtlichen Aspekte.
Welche Beispiele aus Städten werden verwendet?
Die Arbeit verwendet Beispiele aus mittelalterlichen Städten wie Graz und Wien, um die Entstehung und den Betrieb von Frauenhäusern zu veranschaulichen.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf einem methodischen Ansatz, der auf Sekundärliteratur basiert.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit?
Die Arbeit liefert einen umfassenden Überblick über die Institution Frauenhaus im spätmittelalterlichen Österreich, beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen Kirche, Gesellschaft und Prostitution und beschreibt den Alltag und die gesellschaftliche Stellung der Prostituierten auf Grundlage der verfügbaren Sekundärliteratur.
Wo finde ich die detaillierten Kapitelzusammenfassungen?
Die Kapitelzusammenfassungen sind im Abschnitt "Zusammenfassung der Kapitel" enthalten und geben einen Überblick über die einzelnen Kapitel der Arbeit.
- Quote paper
- Anja Pelzmann (Author), 2020, Prostitution in der spätmittelalterlichen Stadt. Leben und arbeiten im spätmittelalterlichen Frauenhaus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1159373