Horoskope erfreuen sich in vielen Tageszeitungen nach wie vor großer Beliebtheit. Sicher, die meisten überfliegen ihr Horoskop, andere nehmen es aber ernster. Die Aussagekraft der Astrologie ist sehr umstritten. Es lässt sich jedoch ein aus diesem Verhalten resultierendes Interesse an der eigenen Zukunft nicht bestreiten. Der Mensch, ob in der Antike oder der Gegenwart, möchte seine Zukunft wissen. Die alten Fragen:“Ist unsere Zukunft vorherbestimmt?“; “Gibt es ein Schicksal?“ sind heute noch so aktuell wie damals bei den Philosophen im alten Griechenland. Es stellt sich uns wiederum die Frage, wenn unsere Zukunft vorherbestimmt ist, wie gehen wir dann mit Schicksalsschlägen und unserer Eigenverantwortung für unser Leben um? Aber selbst wenn je ein Horoskop uns unsere Zukunft sagen könnte, welche Bedeutung hätte dieses Wissen, wenn wir uns davon abhängig machten? Wäre es nicht eher ein Nichtwissen über uns selbst? Sind es nicht wir selbst, die unser Schicksal steuern? In „König Ödipus“ findet Ödipus zu sich selbst. Nähert man sich dem Werk, fallen einem die verschiedensten Gesichtspunkte auf, zu denen man jeweils eine eigene Studienarbeit schreiben könnte. Das Drama „König Ödipus“ von Sophokles ( um 496 v. Chr. ) gilt als die Urform der Schicksalstragödie, daher möchte ich zuerst auf die Tragödie im allgemeinen eingehen, um dann die Handlung des „Ödipus“ und dessen Schicksalhaftigkeit zu erörtern. Nicht vorbei kommt man ebenso an der Assoziation, die die meisten haben werden, von Ödipus und Ödipuskomplex, wie dessen Begründer S. Freud. Er hat sich auch der Inzestproblematik gewidmet. Im dritten Abschnitt werde ich auch auf seinen Vergleich von Strukturen des Ödipuskomplexes mit denen des Totemismus eingehen. Ein wesentlicher Teil, sowohl bei Ödipus, als auch dem Ödipuskomplex, ist der Inzest. Durch die gesamte Arbeit zieht sich ein Strang von Wissen und Nichtwissen, den ich im letzten Abschnitt genauer ausführen werde. Gerade in der Sozialen Arbeit ist man mit „tragischen Einzelschicksalen“ ,wie ausgesetzte Kinder, Inzest in Familien, oder Suizid konfrontiert. Dies sind Themen, die sich nicht nur in unserer Kultur abspielen, sondern auch in der Ödipusgeschichte. Was zeigt die klassische Tragödie Ödipus? Welche Strukturen von Wissen und Nichtwissen verbergen sich in der Ödipusgeschichte?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Tragödie
- 2.1 Was ist die Tragödie? Ursprung und Entstehung
- 2.2 Was will die Tragödie?
- 3. Ödipus und die Psychoanalyse
- 3.1 Handlungsablauf des König Ödipus
- 3.2 Der Ödipuskomplex
- 3.3 Freuds Analogie von Ödipuskomplex und Totemismus
- 3.4 Inzest und Tabu
- 3.5 Inzest heute
- 4. Wissen und Nichtwissen in der Ödipusgeschichte
- 5. Schlussgedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Sophokles' "König Ödipus" unter verschiedenen Aspekten. Ziel ist es, die Tragödie als literarische Form zu beleuchten, die Handlung des Stücks zu analysieren und den Zusammenhang zwischen dem Stück und dem psychoanalytischen Konzept des Ödipuskomplexes zu erforschen. Die Rolle von Wissen und Nichtwissen im Schicksal Ödipus' wird ebenfalls untersucht.
- Die Tragödie als literarische Form und ihre Ursprünge
- Der Handlungsverlauf und die zentrale Rolle des Schicksals in "König Ödipus"
- Der Ödipuskomplex und seine Relevanz für die Interpretation des Dramas
- Die Bedeutung von Inzest und Tabu im Kontext des Stücks
- Die Spannung zwischen Wissen und Nichtwissen als bestimmender Faktor im Schicksal Ödipus'
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet das Interesse des Menschen an seiner Zukunft und dem Konzept des Schicksals. Sie begründet die Wahl von Sophokles' "König Ödipus" als Fallstudie und skizziert den Aufbau der Arbeit, wobei die Tragödie als literarische Form, der Handlungsverlauf des Stücks, der Ödipuskomplex und die Problematik von Wissen und Nichtwissen im Mittelpunkt stehen.
2. Die Tragödie: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Tragödie, beleuchtet deren Ursprung und Entwicklung im antiken Griechenland und erörtert die Funktion und Wirkung der Tragödie nach Aristoteles. Es wird der Unterschied zwischen Mythen und Tragödien herausgestellt und anhand des Beispiels Ödipus erläutert, wie menschliche Probleme im Zentrum der Tragödie stehen.
3. Ödipus und die Psychoanalyse: Dieses Kapitel analysiert den Handlungsverlauf von Sophokles' "König Ödipus" im Detail. Es stellt den Ödipuskomplex im Kontext der Psychoanalyse vor und untersucht Freuds Analogie zwischen Ödipuskomplex und Totemismus. Die Bedeutung von Inzest und Tabu wird im Hinblick auf die Ödipus-Geschichte und ihre gesellschaftliche Relevanz diskutiert. Die Zusammenfassung schließt mit einem Ausblick auf die Bedeutung des Themas Inzest in der heutigen Gesellschaft.
4. Wissen und Nichtwissen in der Ödipusgeschichte: Dieses Kapitel analysiert die Rolle von Wissen und Nichtwissen in der Ödipus-Geschichte. Es beleuchtet, wie Ödipus' Handlungen durch seine Begierde nach Wissen, aber auch durch sein Nichtwissen über seine wahre Identität geprägt sind, und wie dieses Paradox seine Tragik hervorbringt.
Schlüsselwörter
Tragödie, Sophokles, König Ödipus, Ödipuskomplex, Psychoanalyse, Freud, Totemismus, Inzest, Tabu, Schicksal, Wissen, Nichtwissen, Katharsis, Antike, Griechische Literatur.
Häufig gestellte Fragen zu "König Ödipus": Eine psychoanalytische Betrachtung
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Sophokles' "König Ödipus" aus verschiedenen Perspektiven. Sie beleuchtet die Tragödie als literarische Form, untersucht den Handlungsverlauf des Stücks, erforscht den Zusammenhang zwischen dem Drama und dem psychoanalytischen Konzept des Ödipuskomplexes und analysiert die Rolle von Wissen und Nichtwissen im Schicksal Ödipus'.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Die Tragödie als literarische Form und ihre Ursprünge; Der Handlungsverlauf und die zentrale Rolle des Schicksals in "König Ödipus"; Der Ödipuskomplex und seine Relevanz für die Interpretation des Dramas; Die Bedeutung von Inzest und Tabu im Kontext des Stücks; Die Spannung zwischen Wissen und Nichtwissen als bestimmender Faktor im Schicksal Ödipus'.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Die Tragödie, Ödipus und die Psychoanalyse, Wissen und Nichtwissen in der Ödipusgeschichte und Schlussgedanken. Jedes Kapitel behandelt einen Aspekt der oben genannten Themen.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in die Thematik ein, beleuchtet das Interesse des Menschen an seiner Zukunft und dem Konzept des Schicksals, begründet die Wahl von Sophokles' "König Ödipus" als Fallstudie und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Was wird im Kapitel "Die Tragödie" behandelt?
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Tragödie, beleuchtet deren Ursprung und Entwicklung im antiken Griechenland und erörtert die Funktion und Wirkung der Tragödie nach Aristoteles. Es wird der Unterschied zwischen Mythen und Tragödien herausgestellt und anhand des Beispiels Ödipus erläutert, wie menschliche Probleme im Zentrum der Tragödie stehen.
Was wird im Kapitel "Ödipus und die Psychoanalyse" behandelt?
Dieses Kapitel analysiert den Handlungsverlauf von Sophokles' "König Ödipus" detailliert. Es stellt den Ödipuskomplex im Kontext der Psychoanalyse vor und untersucht Freuds Analogie zwischen Ödipuskomplex und Totemismus. Die Bedeutung von Inzest und Tabu wird im Hinblick auf die Ödipus-Geschichte und ihre gesellschaftliche Relevanz diskutiert. Es schließt mit einem Ausblick auf die Bedeutung des Themas Inzest in der heutigen Gesellschaft.
Was wird im Kapitel "Wissen und Nichtwissen in der Ödipusgeschichte" behandelt?
Dieses Kapitel analysiert die Rolle von Wissen und Nichtwissen in der Ödipus-Geschichte. Es beleuchtet, wie Ödipus' Handlungen durch seine Begierde nach Wissen, aber auch durch sein Nichtwissen über seine wahre Identität geprägt sind, und wie dieses Paradox seine Tragik hervorbringt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Tragödie, Sophokles, König Ödipus, Ödipuskomplex, Psychoanalyse, Freud, Totemismus, Inzest, Tabu, Schicksal, Wissen, Nichtwissen, Katharsis, Antike, Griechische Literatur.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für Leser gedacht, die sich für die griechische Literatur, die Tragödie als literarische Form, die Psychoanalyse und die Interpretation von Sophokles' "König Ödipus" interessieren. Sie eignet sich insbesondere für akademische Zwecke.
- Quote paper
- Iris Gorke (Author), 2002, Die Tragödie Ödipus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11590